Run- um die Downing Street

Kleine Intimitäten aus einer weltberühmten Straße

Wenn die Londoner sich für die Downing Street zu interessieren beginnen, wenn sie nicht mehr durch Sie alte ehrwürdige Straße achtlos hin­durchlaufen, sondern vor Nr. 10 oder dem Foreign Office stehen bleiben, dann istetwas los' in der Welt oder im Empire. Wenn mehr als ein Bobby durch die Dewning Street patrouilliert, um die Neugierigen in Schach zu halten, dann gibt, wie die Londoner sagen, esdicke Luft'. So war es, als Eden ging, so war es. als die Sanktionen ausgeknobelt wurden, so war es seit Menschen­altern und so ist es jetzt, wo London wegen der Tscheche! in fieberhafter Betriebsamkeit macht.

Downing Street 10 frisch aufpoliert

Ein gewisser Sic Georgs Downing hat die Straße vor 250 Jahren erbaut. Er selbst hat nie in ihr gewohnt. Trotzdem trägt sie bis auf den heutigen Tag seinen Namen. Downing Street 10 ist der Amtssitz des englischen Pre­miers und hat den Ruhm, nicht nur eines der ehrwürdigsten Gebäude zu sein, sondern auch eines der unkomfortabelsten.

Lady Chamberlain, die Gattin des heu­tigen Premiers, bezeichnet- bei ihrem Einzug das Haus als finster, altmodisch und ungastlich. Sie war nicht die erste Frau eines englischen Pre­miers. die in diese Schreckensrufe ausgebrochen ist. Mer sie ist die erste, die Ausbesserungen und die Instandsetzung durchgesetzt hat. Das Paria- ment bewilligte immerhin 75 000 Pfund, um die 68 Räume, dis Downing Street 10 birgt, in einen moderneren Zustand zu bringen.

Und das war wirklich nicht zu viel verlangt, denn seit den Zeiten des großen Pitt, der im Jahre 1783 sehr darüber stöhnte, daß die Wieder­instandsetzung des Hauses dem Staat 11000 Pfund Sterling gekostet hatte, war so gut wie nichts mehr geschehen, abgesehen von den ganz und gar notwendigen technischen Neuerungen wie Gas, Elektrisch. Telephon und Rundfunk. Seit den Tagen des großen Premiers Sir Robert Wal Pole residieren die englischen Premiers in dem so alten wie unansehnlichen Haus. König Georg II. bot es ihm im Jahre 1732 als Amts­sitz an. Walpole aber nahm nur unter der Be­dingung an, daß Räumlichkeiten zur Unterbrin­gung des Schatzamtes angebaut würden. Nach der Erneuerung ist jedenfalls Lady Chamberlain in der Lage, bis zu 80 Gäste zu einer Politischen Cocktail-Party oder zu einem Bierabend bei sich zu empfangen. Und das ist immerhin ein großer Fortschritt.

Modernisierung im Schatzamt

Downing Street Nr. 11 beherbergt die Dienst­wohnung des zweitwichtigsten Mannes im briti­schen Kabinett, de? Schatzkanzlers. Auch Lady Simon hat ihren Kummer mit der Dienstwoh- nung. Sie kann sie nämlich erst in den ersten Tagen des September wieder beziehen! Jetzt erst sind z. B. die ofienen Kohlenherde durch Gasöfen ersetzt worden. Drei moderne Badezimmer wur- den eingebaut, und man hat ihr sogar einen nagelneuen Eisschrank bewilligt, allerdings erst nach langen Verhandlungen mit dem Ministerium für öffentliche Arbeiten.

Das Auswärtige Amt des Empire

Und da? dritte große Amt? DaS ist das be­rühmte und manchmal auch berüchtigte F o r e i g n Office. In einem unscheinbaren Haus der stil­len Downing Street arbeitet seit 1873 das ,Foreign Office, das Auswärtige Amt des Empire. Die Welt hat seit dieser Zeit tausendfach ihr Ge- sicht verändert. Großbritannien ist durch manche schwere Krise gegangen. Der Burenkrieg kam. Der Weltkrieg erschütterte die Grundfesten des Empire. Neue Erfindungen und Entdeckungen verwandel­ten das Gesicht unserer Erde. Als an einem neb­lige« Herbsttag 1873 Koffer, Aktenschränke, Sessel und Schreibtische ihren Einzug ins Foreign Office hielten, kannte man noch kein Telephon. Die Schönschreiber hatten gute Zeiten im diplo- maliichen Dienst, da noch nirgends die Schreib­maschinen lustig klapperten. Noch immer arbeitet der Beamtenstab in den alten Räumen, und die Maschinierie des Foreign Office ist, abgesehen von notwendigen Anglelchungen an die Zeit, im großen und ganzen dieselbe geblieben.

DieElite" der englischen Beamten

Die weltweiten Interessen des Foreign Office sind bekannt. Dennoch ist der Beamtenstab denk­bar klein. Im Foreign Office arbeiten insgesamt nur 190 Beamte. Obwohl es natürlich eine Rang- liste gibt, heißen sie alle auch in den Akten ein­fach Mister. Ihre Amtsbezeichnung lautet clerk, das bedeutet nichts anderes als Schreiber, Kanz­list. Aber die clerks, dieKanzlisten', des Foreign Office stellen die Elite des englischen Beamten- standes dar. Sie beziehen hohe Gehälter und haben jeder einen verantwortungsvollen selbstän­digen Aufgabenkreis. Ihr Anfangsgehalt beträgt monatlich 26 Pfund. Die Abteilungsleiter beziehen allerdings bereits 200 Pfund im Monat. Der Außenminister erhält 5000 Pfund im Jahr und der permanente Unterstaatssekretär 3000 Pfund.

Will ein Engländer in den Beamtenstab des Auswärtigen Amtes ausgenommen werden, so hat er sich unerhört vielseitigen und schwierigen Prüfungen zu unterziehen, die in der Themen­wahl und in den Anforderungen vollkommen un- abhängig und andersartig wie die Universitäts- Prüfungen gehalten sind. livd.

Das NSZK auf dem Parteitag

Feldzeichen-Verleihung an 16 Gruppen

Berlin, 31. August. Das NS.-Megerkorps wird in einer Stärke von 3000 Mann an den Veranstaltungen des Neichsparteitages be­teiligt sein. An dem Appell im Luitpold- Hain werden den NSFK.-GruPPen 16 Feld­zeichen verliehen und 104 Sturmfahnen über­geben. Innerhalb der Vorführung der Luft­waffe wird das NS.-Megerkorps zum ersten­mal Kunstflüge von Segelflug, zeugen im Verband zeigen. An den N S.» KamPfsPielen beteiligt sich das NS.- Megerkorps mit zwölf Mannschaften und vierzig Einzelkämpfern. Die Unterbringung der Wettkämpfer erfolgt in Altdorf. Die Teil­nehmer amTag der Gemeinschaft" werden im SA.-Lager Langwasser untergebracht.

..Mein Kampf* - vier Millionen Aullage

3« alle Wettsprache« übersetzt

Berlin, 31. August. Es ist kaum ein Jahr ver­gangen, feit der Eher-Verlag Mitteilen konnte, daß er anläßlich der Erreichung der Drei-Millionen- Grenze eine Jubiläumsausgabe herausgebracht habe.Mein Kampf' ist das Buch aller Deut­schen geworden und wird es für alle Zeiten blei­ben. Dreizehn Jahre müssen wir zurückgehen, in jene Zeit, als am 1. April 1924 der Führer in der Festung Landsberg eingeliefert wurde alsHäftling' eines Systems, das heute lange überwunden ist. Wie die Erlösung von einem schweren Drück mußte den damaligen Grö­ßen dieseTat' erscheinen, hofften sie doch, da­mit die ihnen so unliebsame Bewegung des Nationalsozialismus erledigt zu haben. In dieser Zeit aber, in der man den Führer seiner Be­wegung zu nehmen versuchte, entstand das Werk, das dieser Bewegung Hunderttausende neu gewin­nen sollte und das den bereits Gewonnenen Kraft gab, auch schwerste Tage zu überstehen. Auf der Festung Landsberg entstand der erste Band deS WerkesMein Kampf'.

Viereinhalb Jahre Kamps gegen Lüge, Dumm­heit und Feigheit' hieß der Titel dieses ersten Bandes. Das Buch war geschrieben, noch war es nicht verlegt. Heute, nachdem die Auflage bereits vier Millionen erreicht hat, macht sich keiner mehr eine Vorstellung von den Schwierigkeiten, die zu­nächst aus dem Wegs geräumt werden mußten. Ein Buch herauszubringen war teuer, besonders teuer für die Bewegung, die verboten war. Zu­nächst wandte man sich an die Anhänger der Par­tei und begann Bestellungen auf die Herausgabe zu sammeln. Und in diesem Augenblick waren die Parteigenossen wieder auf dem Plan, sie waren da, als sie gerufen wurden. So konnte am 18. Juli 1925 die erste Auslage des Wer- kesMein Kamps' erscheinen, schon im Dezember des gleichen Jahres folgte eine zweite, so daß da­mit schon eine Auflage von 18 000 Exemplaren erreicht war ein halbes Jahr nach dem Er­scheinen! Und in demselben Monat des nächsten Jahres konnte der zweite Band der großen Ab­rechnung hinausgehen. Am 11. Dezember 1926 er­schien er. der auf dem Oberialzberg vollendet wor­den war. Damit warMein Kampf' vollständig und konnte seinen Weg in alle deutschen Herzen beginnen.

Bis zum Jahr 1929 wurden vom ersten Band 23 000, vom zweiten Band 13 000 Exemplare ver- kauft. Es mar damals für viele Parteigenossen nicht leicht, das Werk zu erwerben, kosteten doch die beiden Bände zusammen 24 Mark. Oft schlos­sen sich mehrere Parteigenossen zusammen, um das Buch gemeinschaftlich zu erwerben und ge­meinsam zu lesen. Seine volle Wirkung aber konnte das Werk erst entfalten, als es durch die erabjetzung des Preises in immer weiteren reisen verbreitet werden konnte. Und wenn viele Volksausgaben' aus dem Buchmarkt ihre innere Berechtigung nie erwiesen haben, die im Jahre 1930 erschieneneVolksausgabe' vonMein Kampf' besaß sie wie keine andere. Rudolf Heß entwarf zur Herausgabe ein FlugblattWer weiß, was Adolf Hitler will?', mit dem er sich an alle wandte, die sich mit der nationalsozialillischen Bewegung beschäftigten, besonders aber , jene, die glaubten, über die Bewegung schimpfen zu können. Das letzte Jahr vor dem Umbruch weist einen Absatz von 80 000 Exemplaren derDolks- ausaabe' aus.

Mit dem Jahr 1933 begann auch für das Wer! Mein Kampf' ein neuer Abschnitt. Auflage folgte auf Auflage. Das Interesse an dem Buch stieg ins Ungemessene, brachte doch schon der Oktober 1933 die Ueberschreitung der Auflagenhöhe von einer Million, damit eine Höhe erreichend, die nur ganz wenig Büchern beschert gewesen ist. Jetzt, drei­zehn Jahre nach dem ersten Erscheinen des ersten Bandes meldet der Eher-Verlag eine Auflagen­höhe von vier Millionen. Und wir wissen, daß der Weg des BuchesMein Kamps' damit noch nicht beendet ist.

Selbstverständlich war, daß sich nach 1933 auch das Ausland in erhöhtem Maße für das Buch zu interessieren begann. Uebersetzungen kamen in rascher Folge, so daß heute das Werk über die ganze Erde verbreitet ist und es keine wichtige Sprache gibt, in derMein Kampf' nicht gelesen werden könnte. Die meisten dieser fremdsprach, lichen Ausgaben halten sich auch in der äußeren Aufmachung an die Form der deutschen Original­ausgabe. Die erste der fremdsprachlichen Aus­gaben war die amerikanische, die am 11. Oktober 1933 erschien unter dem TitelM y battle', schon zwei Tage später erschien die englische lieber- setzungMy struggle', die bald nachfolgende billige Volksausgabe hat heute schon eine Auf- lagenhöhe von 47 000 Stück erreicht. 1934 brachte eine dänische und norwegische Uebersetzung, die schwedische folgte. Der März 1934 brachte außer­dem eine Uebersetzung zunächst deS zweiten Ban­des ins Italienische. Diese Ausgabe enthält eine Vorbemerkung des italienischen Verleger?, eine Lebensbeschreibung des Führers und ein eigens dafür geschriebenes Vorwort. Unter dem TitelLa mia Vita' erschien dann später auch der erste Band.Mi lucha' heißt der spa­nische Titel der Uebersetzung, die 1935 her­auskam, vor kurzem wurde eine zweite Ausgabe für das erwachte Spanien angekündigt, die ein wesentliches Vorwort enthält, in dem Adolf Hit­ler, Mussolini und Franco als die politischen Füh, rer eines neuen Europas bezeichnet werden. Minha luta' heißt es auf dem Umschlag der portugiesischen und brasilianischen Ausgabe, 1935 schon brachte Ungarn eine Uebersetzung, Japan schloß sich an. Damit ist die Verbreitung des Werkes in der Welt ermöglicht. Die steigenden Auflagen der Uebersetzungen be­weisen, daß auch hier das Werk des Führers sich auf dem Vormarsch befindet. In Frankreich standen z. B. im März dieses Jahres nicht Tag für Tag so viele Exemplare zur Verfügung, wie von den Käufern verlangt wurden.

Heute ist des Führers Buch bei vielen Ge­legenheiten ein Ehrengeschenk. Zahlreiche Betriebe legen es ihren Arbeitsjubilaren in die Hände, sür Schüler und Wettbewerbe ist es die schönste Aus­zeichnung. Eine besondere Ausgabe schuf der Eher- Verlag für junge Ehepaare, die diesen bei der Heirat von ihrer Gemeinde geschenkt wird. So wurde dieser Brauch z. B. eingeführt von den Städten Aachen, Magdeburg, München, Halle, Stuttgart, Hannover, Leipzig u. a.Das Buch der Deutschen' wird Adolf Hitlers Werk genannt. Es begleitet den Jungen und das Mädel wie die Alten. Jedem hat es etwas zu sagen. Es ist ein unerschöpflicher Kraftguell der Nation.

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Zuchthäusler hielt sein Ehrenwort

Vor der Sicherungsverwahrung gerettet

k. München, 31. August. DaS hiesige Land­gericht mußte sich in fünfstündiger Verhand­lung mit einem nicht alltäglichen Fall be­fassen, in dessen Mittelpunkt ein Schmeröer- brecher stand, der jetzt eine 15jährige Zuchthausstrafe abgebüßt hat. Der Staatsanwalt hatte Sicherungsverwahrung beantragt. Mit dem Mut der Verzweiflung kämpfte der Sträfling um seine Freiheit. Daß er sich ernstlich bessern wolle, konnte das Gericht auf Grund der langen Ztraf- liste aber nur sehr schwer glauben. Selbst die glänzenden Zeugnisse seiner Vorgesetzten und Anstaltswärter sanden bei dem Ver­treter der Anklage kein Gehör, Entscheidend war dann schließlich das Argument, daß der Sträfling vor eineinhalb Jahren im Zucht­haus auf sein Ehrenwort hin ohne Beglei­tung und Bewachung zwei Tage Ur- laub erhalten hatte, um am Begräbnis seiner Mutter teilzunehmen. Da er damals dieses außerordentliche Vertrauen nicht miß- brauchte und neuerdings ehrenwörtlich ver­sichert, sich in Zukunft straflos zu halten, glaubt ihm schließlich das Gericht. Nach 15 Jahren ist er damit wieder ein freier Mensch.

Flammen Wösten r MMen ein

Schwierige Nettungsarbeiten

lnl. Düsseldorf, 31. August. Hier brach ein großer Wohnungsbrand aus. der sieben Personen im Schlaf überraschte. Als die Feuerwehr eintraf, schossen die Mammen durch ein Fenster im zweiten Stock vis zum Dach hinauf. Den Hausbewohnern war jeder Ausweg abgeschnitten. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich äußerst schwierig. Es gc jedoch, nacheinander vier Frauen und drei Kinder aus dem brennenden Sause zu holen. Eine der vier Frauen wurde nach gewaltsamem Aufbre­chen der Tür ihrer Wohnung bewußtlos aufstefunden. Das Feuer ist nach den bis­herigen Feststellungen in einem Schlaf­zimmer ausgebrochen, das die Bewohner morgens gegen vier Uhr verlassen hatten.

Der Vesuv in erhöhter Zaligleit

Rom, 31. August. Der Vesuv ist in der Nacht auf Mittwoch in eine Phase erhöhter Tätigkeit getreten. Die im Innern des Kra­

ters ' austretenden feurigen Lavamasten, deren Widerschein im gesamten Golf von Neapel sichtbar ist. bilden ein einziaartige? Naturschauspiel. Zu Besorgnissen ist keinerlei Anlaß gegeben.

Bon einem MM Zerrissen

Tragisches Schicksal eines Tauchkünstlers

cg. London, 31. August. Die Reisenden eines im Hafen von Singapore vor Anker liegenden Postdampfers waren Zeugen eines gräßlichen Vorfalls. Der Nestor der ein­geborenen Tauchkünstler des Hafens, Mingau, der seine Kunststücke seit über fünf Jahren vorführte, indem er in dem mit Haifischen verseuchten Wasser die von den Reisenden der großen Dampfer über die Reling geworfenen Geldstücke wieder herauf­holte, wurde ein Opfer seinesBerufes". Sein besonderer Trick bestand darin, daß er mit brennender Zigarre zu tauchen pflegte. Vor dem Sprung ins Meer steckte er die Zigarre mit dem brennenden Ende in den Mund, um sie nach erfolgtem Auf- tauchen umzudrehen und seelenruhig weiter­zurauchen. Vor einigen Tagen gelang es ihm nicht mehr, einem schnell herbeischießen­den Hai zu entkommen, der ihn so übel zu­richtete, daß er wenige Minuten nach seiner Bergung starb. Der Körper des Unglück­lichen war von dem Raubfisch gräßlich zu­gerichtet worden. Die Eingeborenen erblicken in dem Vorfall eine Bestätigung ihres Jahr­hunderte alten Aberglaubens, daßder Hai den ältesten Mann immer zuerst hole'.

66 Arbeiter tsdiilh verungMt

Im Schlaf von einer Erdlawine verschüttet

Keijo (Korea), 31. August. Ein Lager mit Arbeitern bei der Eisenbahnstation Chuto in der Nähe von Kainei wurde in der Nacht zum Mittwoch teilweise zerstört. 66 Arbeiter kamen ums Leben, zehn wurden verletzt. Nur drei konnten lebend geborgen werden. Die Erdlawine ging nieder, als die Arbeiter im Schlaf lagen.

Der letzteAnstandswauwau" von Oxsord

Die 55jährige Miß Muriel Edwards, der letzte ,,Anstandswauwau' von Oxsord, ist zur Ruhe gesetzt worden; sie gehörte zu der alten Garde von dreizehn Damen, die immer zugegen sein mußte, wenn weibliche Studenten ikre männ­lichen Kommilitonen besuchten.

Bekenntnis der Hg. zum Aus- lasdSdeuMtnm

Stuttgart, 31. August. Zum Tag der Jugend im Rahmen der VI. Reichstaguug der Aus­ländsdeutschen hat Gebietsführer Sünder­in a n n einen Aufruf erlassen, in dem es heißt:

Die Verständigungsbereitschaft der Jugend im Reich, der Baldur von Schirach immer wie- der Ausdruck verliehen hat, ist heute, wie ein­mal Konrad Henlein sagte, die stärkste Chance des Weltfriedens. Einen ebenso großen Beitrag zu diesem Frieden leistete in den vergange­nen Jahren die deutsche Jugend draußen in der Welt, indem sie sich bedingungslos den Gesetzen ihres Gastlandes unterwarf. Hart und unbeirrt durch Tod und Terror führt heute die sudeten deutsche Jugend in un­erschütterlicher Selbstdisziplin den Kampf um das natürlichste Lebensrecht der Deutschen im tschecho-slowakischen Staat. Mit ihr kämpfen wir alle gegen die Meinung einer eblendeten Welt, der Frieden könne nur er- alten bleiben durch den völkischen Selbstmord dieser Sudetendeutschen.

Viele eurer Ahnen, meine Kameraden und Kameradinnen, sind als wackere Schwaben einstmals in die Welt gezogen. In den Heim­abenden, durch die in unserer Schulung betrie­bene Heimat- und volkskundliche Arbeit habt ihr festgestellt, daß sie über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg ihre Sprache und ihre Sitten bewahrt haben, daß sie durch den Fleiß ihrer Hände und als treue Glieder anderer Länder an deren Aufstieg großen Anteil hatten.

Wir als schwäbische Hitler-Jugend wollen vor aller Welt bekunden, daß wir mit den Ausländsdeutschen ein unverbrüchliches Bünd­nis eingegangcn sind. Zwischen uns und un­seren Volksdeutschen Brüdern und Schwestern aber besteht eine Bindung, die Gott durch das Blut allen Völkern als Lebensgesctz auf. erlegt ha*

EOieserbruch brennt seit Weihnachten

Aichelberg, 31. August. Eine außergewöhn­liche Naturerscheinung in der Nähe des Dorfes Aichelberg lockt zahlreiche Neugierige an. Seit Weihnachten brennen in einem Schieferbruch die in früheren Jahren beiseitegeräumten und inzwischen mit Erde bedeckten Massen von Schieferabfall und Schutt. Das Material liegt offenbar so locker, daß der ö l h a f t e S ch i e - f e r genügend Luft bekommt, umwieKohle zu brennen. An verschiedenen Stellen tre­ten die Glut und sogar Flammen zutage, mei­stens dringt aber nur dichter Qualm aus der Erde, bis diese dann mehr und mehr einbricht. Das Feuer, dem weder Menschenhand noch Regen Einhalt gebieten können, gefährdet bereits den naheliegenden Wald.

Sn siedenden Leer gesotten

Aulendorf, 31. August. Bei Straßenarbei­ten auf der Neichsstraße AulendorfMochen- wangen kippte beim Füllen eines Fasses ein Kessel mit siedend heißem Teer um, der sich brennend auf die Straße ergoß. Während sich drei Arbeiter noch rechtzeitig in Sicher­heit bringen konnten, kam der 60 Jahre alte Rentner Stützte aus Aulendorf zu Fall und blieb in der brennenden Leer­masse liegen. Nur dem raschen Zugrei- fen des Straßenwarts Kuon war es zu ver­danken, daß der Bedauernswerte, dessen Kleider bereits Feuer gefangen hatten, nicht in den Flammen umkam. Mit schweren Brandwunden mußte er in das Waldieer Krankenhaus eingeliefert werden.

Eümere NbmmsMassii gegen ZexMsirmen

Stuttgart, 31. August. In letzter Zeit durch- geführte Untersuchungen über die Preis­stellung für Spinnstoffe haben er­geben, daß eine Reihe von Firmen gegen die Preisvorschriften verstoßen und sich dadurch unzulässigerweise erhebliche Preisvorteile ver­schafft hat. Dabei haben die Betriebsprüfungen erwiesen, daß eine Preisstellung unter Beach­tung der gesetzlichen Vorschriften Preise sichert, die nicht nur für die Verbraucher tragbar sind, sondern auch im allgemeinen einen angemes­senen Unternehmeraewinn und die Weiteren!» Wicklung der Betriebe ermöglichen.

Der Württ. Wirtschaftsminister (Preisüberwachungsstelle) hat sich deshalb genötigt gesehen, gegen diese Firmen emp­findliche Ordnungsstrafen zu ver­hängen.

So wurde z. B. einer Spinnerei eine Ord­nungsstrafe von 20 000 RM., einer Strick- warcnfabrik eine Ordnungsstrafe von 30 00Ü NM., einer Baumwollzwirnerei eine Ord­nungsstrafe von 40 000 RM. und einer Spin­nerei und Trikotfabrik eine Ordnungsstrafe von 12 000 RM. aufcrlegt.

Jeder Verstoß gegen die Preisvorschriften ist ein Verstoß gegen die Volks­gemeinschaft. Der Württ. Wirtschafts- muüster lPreisüberwachungsstelle) wird des­halb auch in Zukunft mit aller Strenge ein- schreiten. Firmen, die gegen die Preisvorschrif­ten verstoßen und sich dadurch zum Nachteil der Volksgemeinschaft ungerechtfertigte Vorteile verschaffen, haben mit verschärften Strafen zu rechnen. Außerdem werden in Zukunft auch die für diese Verstöße ver- antwortlichen leitenden Persön­lichkeiten empfindlich bestraft. Bei beson­ders schweren Verstößen haben die verantwort­lichen Betriebsführer zu gewärtigen, daß ihnen die wirtschaftliche Betätigung an leitender Stelle untersagt wird.