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Amtsblatt für de« Kreis Neuenbürg ___-

Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Neuenbürg, Donnerstag den 1. September 1SS8

Sk. Jahrgang

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Gauleiter Bürckel rechnet mit der ausländischen Pressehetze ab

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x. Stuttgart, 31. August. Wenn in der Ge- schichte des Dritten Reiches von der Einglie­derung der Saar und der Ostmark gesprochen wird, so wird dabei immer ein Name ge­nannt werden: Gauleiter Bürckel. Er er­stattete vor 3V- Jahren dem Führer die stolze Meldung vom Sieg des Deutschtums an der Saar und er war es, der am 10. April die­ses Jahres die Freudenbotschaft von der Heimkehr der Ostmark verkündete. Kein Wunder, daß der Name und die Persönlich­keit dieses unerschrockenen Kämpfers viele Tausende anzog. Der reich geschmückte Nie- senraum der Schwabenhalle, dessen Stirn­seite ein zehn Meter hohes Hakenkreuz be­herrschte, füllte sich bis zum letzten Platz. Rund 22 000 Menschen begrüßten Gauleiter Bürckel mit freudigen Heilrufen. Wie auch bei den Großkundgebungen der vergangenen Tage bot die Tribüne mit den Hunderten von Ehrengästen, führenden Männern der Partei, des Staates und der Wehrmacht ein festliches Bild. Unter den Klängen der ver­einigten Musikzüge des Neichsarbeitsdienstes wogten Hunderte von Feldzeichen wie ein roter Strom durch das Spalier der ss-Män. ner. Als sie wie eine flammende Mauer im Hintergrund der Tribüne standen, betrat Gauleiter Bohle das Rednerpult.

Er erinnerte daran, daß der Name des Gau­leiters Bürckel bei den Ausländsdeutschen einen guten Klang habe, denn er hat ihnen durch die Aetherwellen die frohe Kunde von der Rück­kehr der Saar uns von der Eingliederung der Ostmark gebracht. Unter dem Jubel der Zehn- tausende hieß der Sprecher Gauleiter Bürckel willkommen und begrüßte außerdem als Ver­treter der österreichischen Gaue den Gauleiter von Salzburg, Rainer. Dann erteilte er

Gauleiter Bürckel

das Wort.

Zu Beginn seiner großen Rede in der Stutt­garter Schwabenhalle sprach Gauleiter Bürckel davon, daß er als der Beauftragte des Führers in zwei entscheidenden Grenzgebieten im Osten und im Westen eine Pflicht erfüllen dürfe. Es sei das Schicksal jedes Grenzlandes, daß an der Grenze die unmittelbaren Folgen großer innenpolitischer Auseinandersetzungen stets stärker in Erscheinung traten, als im Herzen der Nation. Jahrhunderte hindurch bis in die Zeit von Ver­sailles immer habe die Hand des äußeren Feindes das Grenzland getroffen, wenn innere Schwäche das Volk zermürbte. Gauleiter Bürck'l erinnert an die Parole derRheinlinie', die so lange in der Diskussion stand, als im Reich von derMainlinie' gesprochen wurde. Er ruft den Kamps um die Saar in Erinnerung, in dem damit gerechnet wurde, daß IS Jahre genügen würden, um all die alten Geister des Marxismus, des politischen Konfessionalismus und des ehr­losen, käuflichen Egoismus wachzurufen.Dem­gegenüber', so rief der Gauleiter aus,verkün­dete ein Widersacher gegen all die Jahrhunderte innerer Schwächen, ein Mann, der Träger einer neuen Volks- und Staatsidee den Appell an das deutsche Blut einen Appell nicht mehr der klu­gen Berechnung, der Uebervorteilung gegen den spekulativen Verstand in der Geschichte trat jetzt entscheidend das deutsche Herz aus! Und mit diesem Augenblick hat die europäische Geschichte ihren Wendepunkt erfahren/

Gauleiter Bürckel spricht' in eindringlichen Worten von den beiden Welten, die in der Ge- schichte der Deutschen miteinander gerungen haben, die Welt der Staatsidee und die Welt der Volks idee wie der Gauleiter sie kennzeichnet. Die eine Welt erschien als Legiti- mismus, als gottgewollter Anspruch der Dyna- stien, als Separatismus oder als demokratische Republik. Die Formen seien verschieden, das Wesen dieser Versuche aber immer gleich gewesen. Man will das Volkstum in die Zwangsjacke einer fremden Staatsidee zwingen und man will sich mit dieser Idee den Schein des Rechtes geben!' Der Redner führt als schlagendes Bei­spiel für diese Volksknebelung im Zeichen eines staatlichen Rechtsanspruches wiederum die Saar an.In Versailles wurden die bekannten IM 000 Saarfranzosen erfunden, nach ISjähriger »iotrennung hat es die französische Staatsidee an der Saar auf aanze 2000 Stimmen gebracht!'

Abrechnung mit dem Hause Habsburg

Dis Lehre von der Saar, so führte der Redner weiter aus, sei die gleiche, wie sie Entwicklung und Zerfall des alten Oesterreich 8 gezeitigt habe. Die alte Großmacht Oesterreich verfiel, weil daS Haus Habsburg nur sein egoistisches Herr- schertdeal kannte, weil seine Politik nur HauS- machtpolitik war, die nicht nur vorbeiging an den Kräften des deutschen Volkes, sondern diese Kräfte auch noch unterdrückte und zerschlug. Das Metternichschs System wird zur Krönung der Habsburger Politik.Der Staatsmann Merter- n i ch stellt den österreichischen Staat auf eins neu« Grundlage, und zwar nicht so. daß er die in

Oesterreich lebenden Nationen einheitlich ausrich- tet und zu einer einheitlichen Reichs idee zusam­menfaßt, sondern in der Weise, daß er sie einer harten Staatsgewalt unterwirft und mit brutalen Mitteln in der Unterwerfung hält.'

Der Gauleiter kennzcichnete dann in seinen interessanten historischen Ausführungen die Stei­gerung der nationalen Trennungskräfte als Er­gebnis deS Metternichschen Systems und die gleich­zeitige Auswirkung der Metternichschen Gewalt- Polin! in ganz Mutschland. Als schließlich das Reich doch gebildet wurde, blieb es ein Rumpf- ebilde. Die Deutsch-Österreicher und die Sudeten- eutschen blieben außerhalb deS Reiches. Mit un­erbittlicher Schärfe fährt Gauleiter Bürckel in

seiner Abrechnung mit dem Hdüs« HabSSurg fort, daS dann im Weltkriegseinen traditionellen Verrat an der deutschen Sache' übt und damit sein eigenes und das Schicksal deS österreichisch­ungarischen Staates besiegelt'

Der Wunsch nach dem Anschlug

.Was blieb?' so fragt der Gauleiter DazRumpfgebildevonSt. Germainl Aber dieses Rumpfgebilde umfaßte den zahlen­mäßig stärksten deutschen Kern Oesterreichs. DaS gemeinsame Kriegserlebnis hatte die deutschen Menschen Oesterreichs zusammengeführt. Der Wunsch nach dem Anschluß wurde sofort laut. Diesen Anschluß konnte erst ein starkes Reich durchführen. Noch war das Versailler Shstem auf dem Höhepunkt feiner Macht. Oesterreich wurde zu einem Hexenkessel aller fremden Einflüsse und Machtansprüche. Im Rahmen des Versailler Systems wurde es außen- politisch zur Bastion gegen das Gesamtdeutschtum. Da kam die Wende.

Adolf Hitler hatte den völkischen Neichsgedanken geboren, der nun kraftvoll, durch die national­sozialistisch« Bewegung, das Volk erfüllte. Die neue völkische Dynamik mutzte die künstlichen Grenzen von St. Germain überspringen. Der po­litisch und wirtschaftlich hilflose Kleinstaat hatte keine Existenzberechtigung mehr. Das Volk in Oesterreich verlangte sein Lebensrecht: Es wollte heimkehren ins Reich Adolf Hitlers. So hat sich das Schicksal der alten Ostmark erfüllt. Oester­reich hat seine deutsche Aufgabe wieder erhalten, die eine sremde Dynastie und ihre Epigonen Doll­fuß und Schuschnigg dem Volk vorenthielt.

Die Geschichte des Nationalitätenstaates Oester­reich beweist uns, daß nur Staaten Existenzbe­rechtigung haben, die von einem starken in sich geschlossenen Volk getragen sind und daß nur sie ihren Bestand in der Geschichte behaupten können. Das geschlossene 75-Millionenvolk des Kroß, deutschen Reiches gestaltet sein Schicksal selbst. Es ist das deutsche Schicksal!' ^

Der Gauleiter erinnert in diesem Zusammen. Hang daran, daß in Versailles das alte Oester. reich-Ungarn einen aus dem gleichen Metternich­schen Geiste geborenen Nachfahren erhalten hat: Die Versailler Kreise zerstörten das alte Oester- reich-Ungarn und hoben einen neuen Nativ- nalitätenstaat mit allen Fehlern aus der Taufe. Dieser neue Staat hat in seiner Struktur mit der alten österreich-ungarischcn Mo- narchie, die man in St. Germain und Trianon unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker zerschlug, verflucht viel Aehnlichkeit.

Me Völker Kämpfen um ihr Lebensrechk

Die tragende Idee heißt nun aber nicht mehr Legitimismus und Klerikalismus, sondern liberale Demokratie, obwohl sie mit den gleichen Mitteln wie der Äetternichsche Ordnungsstaat arbeitet. Der Versuch aber, in dieser Weise die fünf ande- reu Völkerschaften zu beherrschen, mußte scheitern; denn diese Völkerschaften haben es ja miterlebt, wie man das Selbstbestimmungsrecht der Völker 1918 zum Friedensziel erhob. Sie haben es mit­erlebt, wie in den Nachbarstaaten die völkisch« Kraft erwacht und zur tragenden Staatsidee ge­worden ist. Der völkische Gedanke ist dl« Weltanschauung des 20. Jahrhun­derts. Die Völker kämpfen deshalb im stärksten Bewußtsein heiligsten Rechtes um ihre Lebens­rechte als Völker. Sie lassen sich nicht mehr unter die Zwangsjacke einer artfremden Staatside« zwingen.

So hat z. B. das Sudetendeutschtum bereit- Partei- und Trennungskräfte überwunden und hat sich wie an der Saar eine geschlosseneDeutsche Front" gebildet, die im Kampfe um das Lebens» recht der Deutschen steht. Wenn wir heute daS seststellen, so nicht deshalb, weil wir etwa auf Eroberung ausgehen.

Gauleiter Bürckel zieht dann die großen Schluß­folgerungen aus der Betrachtung dieses Kampfe- zweier Welten in der deutschen Gefchichte: Ein unaufhaltsames natürliches Blutgesetz habe sich vollzogen mit der Heimkehr der Saar und der Ostmark. Gauleiter Bürckel befaßt sich nun mit der Beurteilung dieses Vollzuges in der Welt, Er erinnert daran, wie sich gewisse Auslandskreise schon nach der Saarrückkehr bemühten, einen wirt­schaftlichen Zusammenbruch zu konstruieren, das Elend des Arbeiters und dessen Unfreiheit zu ver­künden und schließlich den christlichen Glau­benin Gefahr zu sehen. Die gleichen Behaup­tungen seien jetzt im Kill« Oesterreich wieder in der ganzen Welt verbreitet worden. Diesen nur allzu durchsichtigen Manövern stellt Gauleiter Bürckel die Grundsätze gegenüber, die er im Auf­träge d«S FübrsrS in der deutschen Ostmark zur

Umschwung -er britischen Haltung?

Erhebliche Arrgestündniffe Prag» erforderlich

Handlungen noch im Gange seien. Es lieg? vor allem aber im eigenen Interesse der Tschechen, den Minderheiten erhebliche Zu­geständnisse zu macken. Die tschecho-slowa- kische Verfassung sei eines der zweifelhafte­sten Ergebnisse von Versailles, wenn sie feh­lerhaft sei, bleibe nichts anderes als ihre N e- vision übrig.

Vor der südafrikanischen Kam. mer in Kapstadt erklärte der Abgeord­nete Grath der Nationalen Partei, daß seine Partei nicht gewillt sei, einer Unter­drückung der Minderheiten in der Tschecho- Slowaker Vorschub zu leisten. Gegen diese Unterdrückung würde sich die Nationale Par- tei um so mehr wenden, da der tschecho-slo- wakische Staat nur dem Versailler Diktat seine Existenz verdanke.

Schuß über die Grenze

Oelsen (Sachsen) 31. August. Ein un­glaublicher Zwischenfall trug sich am Mitt- woch früh an der deutsch-tschechischen Grenz« zu. Tschechische Grenzer schossen aus dem Hinterhalt auf eine deutsch« Zollpatrouille am Grenzstein 7/5. Der deutsche Beamt«, dem das verdächtige Verhalten zweier Uni­formierter auf der tschechischen Seite gerade aufgefallen war, konnte noch rechtzeitig Dek- kung nehme» und so dem Geschoß entgehen. Der eine Tscheche versuchte lange, die Wir­kung des Schusses zu ergründen, um dann mit dem Schützen im Walde zu verschwinden.

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og. London, 1. September. Im Laufe des gestrigen Tages empfing Lord Halifax den amerikanischen und später den französi­schen Botschafter in London. Der französische Diplomat soll zurHerstellung des weiteren Einvernehmens' den britische« Außenmini­ster über die französische Haltung gegenüber der internationalen Lage unterrichtet haben, wie sie auf dem letzten französischen Kabi- uettsrat formuliert worden sei. LordPlh- mouth hatte seinerseits eine Unterredung mit dem sowjetspanischen Vertreter, der ihm rine Erklärung Barcelonas zu der Antwort General Francos auf den britischen Spanienplan überbracht hat.

Die englische Presse beschäftigt sich weiter- hin sehr stark mit dem tschecho-slowakischen Problem. Der schon in der Morgenpresse des Mittwochs feststellbar gewesene Umschwung zugunsten einer objektiveren Stellungnahme hält offensichtlich an. Die Meinung lautet ,s:st durchwegs dahin, daß die weitere Zu- kmst in erster Linie von den tschechischen Zugeständnissen und der Bereitschaft der Sudetendeutschen zur Beteiligung an den Bemühungen um eine Regelung abhängig sei. Die britische Negie­rung hosfe, daß die Fühlungnahme zwischen der SDP. und der Prager Regierung zu praktischen Verhandlungen führen werde.

Einige Skepsis verrät jedoch das Nother- mere-BlattEvening News', das vermutet, daß die tschechische Krise noch nicht ihren Höhepunkt erreicht habe. England müsse sich Zurückhaltung auferlegen, solange die Ver-