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Nr. 200

Neuenbürg, Samstag den 27. August 1938

96. Jahrgang

Prag plant Gaueinteilung

Sudetendeutsche Forderungen bleiben un­berücksichtigt

Ligenberickt 6er ki 8 - ? r e s s s

gl. Prag, 27. August. Wie in gut unter­richteten Prager Kreisen verlautet, trägt sich die tschechische Regierung mit der Absicht, statt der bisherigen Konzessionen nunmehr das Land in Gaue aufzuteilen. Diese an­geblich geplanten Gaueinheiten sollen größer sein als die bisherigen Politischen Bezirke, aber kleiner als die Länder. Der sechsglied­rige Koalitionsausschuß, der sich bekanntlich aus den tschechischen Regierungsparteien zu­sammensetzt, hat sich bereits am Freitag ein­gehend mit diesem Plan beschäftigt. Eine solche Neueinteilung kommt nicht im ent­ferntesten jener Lösung der Frage gleich, die man durch die Verhandlungen zu finden bestrebt ist, nämlich der deutschen Volks­gruppe in der Tschecho - Slowakei zu den Rechten zu verhelfen, die für 3,5 Millionen Menschen allein schon zum Leben notwendig sind.

Ruinierende Steigerung der Lebenshaltungskosten"

Daladiers Schrei nach der Erzeugungs­steigerung

Paris, 26. August. Ministerpräsident Da - lädier entwickelte am Freitag vor der radikalsozialen Kammerfraktion in Anwesen­heit sämtlicher radikaler Minister noch ein­mal seinen Standpunkt über die Notwendig, keit einer Lockerung der 40-Stun­den wo che. Daladier wiederholte dabei im wesentlichen die Erklärungen, die er bereits in seiner Rundfunkrede gemacht hatte. Nach seiner Ansicht erfordere es die internationale Lage, daß man in allen Unternehmen, die für die Landesverteidigung arbeiten, Über­stunden mache. Sie seien für die Durch- führung des Nüstungsprogrammes notwen­dig. Die Verteidigung des Franken, die finanzielle Wiedergesundung und nicht zuletzt der Kampf gegen die unaufhörliche und rui­nierende Steigerung der Lebenshaltungs­kosten forderten eine Erzeugungssteigerung. Nach diesen Erklärungen verabschiedete die radikalsoziale Kammerfraktion einstimmig eine Entschließung, in der sie die Politik des Ministerpräsidenten billigt.

Regierungsumbildung ln Belgrad

Kein Richtungswechsel

Belgrad, 26. August. Das Kabinett Dr. Milan Stojadinowitsch wurde am Freitag umgebiIdet. Es schieden aus und wurden zur Disposition gestellt der Kriegs­minister, Armeegeneral Mariisch, der Indu­strie- und Handelsminister Dr. Wrbanitsch so­wie der Minister für körperliche Ertüchtigung Dr. Miletitsch. An ihrer Stelse wurden er­nannt zum Kriegsminister der seitherige Chef des Generalstabes, Armeegeneral Neditsch, zum Industrie, und Handelsminister der Abgeord­nete Ingenieur Nikolaus Kabalin und zum Minister für körperliche Ertüchtigung der Spli- ter Oberbürgermeister Dr. Mirko Buitsch. Die Umbildung, die sechste seit dem Bestehen der Negierung Stojadinowitsch, war schon seit län­gerer Zeit vorgesehen und bedeutet keiner- I e i A e n d e r'u n g in der Linie der Regie­rungspolitik.

Ser Kirche die religiösen Ausgaben

Das Episkopat Chiles ermahnt den Klerus

Santiago de Chile, 26. August. Das chile­nische Episkopat richtete ein Schreiben an den Klerus mit der Aufforderung, während des gegenwärtigen Politischen Wahl­kampfes sich jeglicher Einmischung in die Politik zu enthalten. Es heißt darin u. a., die Kirche stehe über allen Parteien und müsse sich von aller Politik fernhalten. Das gleiche gelte für die katholischen Verbände, deren Aufgabe es lediglich sei, religiöse Aufgaben zu erfüllen. Die Katho- ltken müßten die besten Bürger des Staates sein und ihre staatsbürgerlichen Pflichten zum Wohle des Vaterlandes erfüllen. Alle müßten sie als Söhne des Volkes für den Landesfrieden, den Fortschritt und eine glückliche Zukunft Chiles beten.

Ungeheuerliche Provokation

AibeivNtbes Hetzblatt beleidigt deutsches Soldatentum

Prag, 26. August. Wie dte liHeqiWen Blätter gegen das Deutschtum unter Dul- düng der Behörden Hetzen, zeigt eine im Moravskoslezski Denik" unter dem Titel Das waren nicht Soldaten, son- dern Vieh" erschienene Notiz, welche von Beleidigungen gegen die deutschen Soldaten trieft. Die Notiz lautet:

Als die Deutschen die französische Stadt Lille erobert hatten, begannen sie zu plün­dern. Als sie sich gründlich bereichert hatten, ordnete der Befehlshaber die Musterung der Frauen von 18 bis Jahren an. Diese un­glücklichen Frauen sandte er in die Schützen­gräben als Prostituierte. Diese Schandtat des 20. Jahrhunderts bleibt Eigentum der preußischen Kultur, denn bis zu dieser Zeit war sie nicht einmal durch die Menschenfresser in Afrika und Australien nachgeahmt wor­den. Wir werden nach und nach Proben der deutschen Kultur veröffentlichen, damit die Öffentlichkeit sie sich ins Gedächtnis schreibe."

Dieses Produkt tschechischer Völkerver­hetzung spricht für sich. Unverständlich ist aber, daß die gegen die sudetendeutschen Blätter so streng gehandhabte Zensur gegen diese unerhörten Beleidigungen des deutschen Volkes und des deutschen Soldaten nicht einschreitet, noch dazu, wenn angekün­digt wird, daß weitere derartige Unver­schämtheiten folgen werden, die nur den Zweck haben, die tschechische Psychose gegen das Deutschtum weiter aufzureizen und zu verstärken. Wer sich im übrigen im Weltkrieg bereichert hat, das waren die tschechi­schen Deserteure, die das russische Volk nicht nur den Bolschewiken auslieferten, son­dern noch bis auf das Hemd ausplünderten.

Prag verwehrt ESN Rvtwehrrecht

Sudetendeutsche Zeitungen beschlagnahmt

gl. Prag, 27. August. Im Nachrichten­dienst des Melniker Senders wurden gegen das Sudetendeutschtum von der tschechischen Regierung schwere Angriffe gerichtet. In einer offiziösen Erklärung gegen den am Freitagvormittag erlassenen Aufruf der SDP., in dem die Parteimitglieder aufgefor, dert wurden, infolge der dauernden marxisti­schen Provokationen von ihrem Notwehrrecht Gebrauch zu machen, wurde Stellung genom­men. Lieder, der kick im Sinne dieses Aus­

rufes betätige, habe schwer st e Strafen zu erwarten. Selbst die Verbreitung deS Auf­rufes stelle eine gesetzwidrige Handlung dar. Aus diesem Grunde ist die sudetendeutsche WochenschriftRundschau" beschlag­nahmt worden. Die sudetendeutscheVauern- zeitung", die bekanntlich die kommunistischen Geheimpläne für eine Mobilisierung der tschechischen Kommune veröffentlicht hat, er­scheint mit einer leeren ersten Seite. Der gesamte Artikel ist der Zensur der tschechi­schen Behörden zum Opfer gefallen.

Der Aufruf hatte folgenden Wortlaut:

Kameraden! Die letzten Ueberfälle auf unsere Kameraden und Angehörigen der Volksgruppe durch marxistische Terrori­sten beweisen, daß es sich hierbei nicht um zufällige Einzelaktionen, sondern um ein Planmäßiges Vorgehen der marxi- stischen Gegner handelt. Es soll dadurch bei den ausländischen Beobachtern unserer Ver­hältnisse zweifellos der Eindruck erweckt wer- den, als ob es hierzulande noch ernst zu neh. mende Gegner unserer Bewegung gäbe, die bereit und fähig wären, sich durch Anwen­dung von Gewaltmitteln als Politischer Fak­tor zu behaupten. Es geht somit den marxi­stischen Gegnern darum, ihre tasächliche Be­deutungslosigkeit im sudetendeutschen Gebiet zu verschleiern und durch derartige Ueberfälle und vorbereitete Zwischenfälle die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Bisher hat unsere Anhängerschaft im Sinne unserer Weisungen alle diese Angriffe dul­dend hingenommen und selbst auf das gesetz­liche Recht derNotwehr verzichtet, um jede Mißdeutung derartiger Zwischenfälle auszu- schlietzen. Die Parteiführung sieht sich mit Rücksicht auf die jüngste Entwicklung außer­stande, die Verantwortung für Freiheit und Vermögen ihrer Anhänger weiter zu tragen. Sie zieht deshalb die ergangenen Weisungen, sogar auf das Recht der Notwehr zu verzich­ten, zurück und stellt es den Anhängern frei, in allen Fällen, in denen sie angegriffen wer­den, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Sie weist die Kameraden lediglich an, die gesetzlichen Voraussetzungen und Grenzen streng zu beachten. Die Nechtswah- rer werden hiermit angewiesen, der Amts­walterschaft die erforderlichen Belehrungen zu erteilen, gez. Dr. Fritz Köllner, Karl Her­mann Frank."

Wie grützen Nudolf Setz

Zur Großkundgebung kn der Adolf Hitler-Kampfbahn l« Stuttgart

Stuttgart, 26. August. Die Gau» propagandaleitungderNSDAP. erläßt an die württembergische Bevölkerung folgenden Ausruf:

Bereits sind die ersten auslandsdeutschen Gäste in Stuttgart eingetroffen. Die Straßen und Häuser unserer Gauhauptstadt zieren wallender Fahnenschmuck und frisches Grün. Nur noch wenige Stunden, und die VI. Neichs- tagung der Ausländsdeutschen hat ihren An­fang genommen. Und sie erlebt ihren gewal­tigen, mitreißenden Auftakt am kommenden Sonntag, 28. August, in einer Großkund­gebung in der Adolf-Hitler-Kampsbahn, bei der der Stellvertreter des Führers, Neichs- minister Rudolf Heß, zu den Ausländsdeut­schen und zu den schwäbischen Volksgenossen in Stadt und Land sprechen wird. Diese Ver­anstaltung wird wieder zu einem Höhepunkt Politischen Bekenntnisses und tiesster Begei­sterung werden, wenn die Fahnen und Stan­darten in das weit ausfchwingende Rund der Kampfbahn getragen werden, wenn die For­mationen der Bewegung, wenn die auslands­deutschen Brüder einmarschieren. Wir richten deshalb nochmals an die württembergische» Volksgenossen den eindringlichen Appell, bei dieser Kundgebung zugegen zu sein und Neichsminister Rudolf Heß sowie den Aus­ländsdeutschen freudigen Gruß zu entbieten.

Es ist alles getan worden, um jedem Volks­genossen den Besuch dieser Veranstaltung zu ermöglichen. Von Göppingen. Reutlingen.

Heilbronn und Ulm fahren am Sonntag Sonderzüge nach Stuttgart, die um 75 Pro­zent verbilligt sind; weiterhin wurde an die­sem Tag in der Zeit zwischen 12 und 24 Uhr ein Zehnminuten-Vorortsverkehr nach Stutt­gart eingerichtet. Der Eintrittspreis für die Kundgebung beträgt nur 50 Pfennig; Karten sind noch erhältlich bei den Kreisleitungen des Gaues.

Die Veranstaltung beginnt um 1L30 Uhr, die Plätze müssen jedoch bis 16 Uhr ein­genommen sein.

Blitz erschlug Z6 Rinder

Weidedrähte waren schlecht geerdet

m. Hagen, 26. August. Die schweren Gewit­ter in der ersten Augusthälfte verursachten in der Gemeinde Fröndenberg empfindlichen Schaden. Innerhalb von 14 Tagen wurden 36 Stück Rinder vom Blitz erschlagen. Man nimmt an, daß nicht genügend geerdete Weidedrähte die Schuld tragen. Im Kreise Unna wurden insgesamt fünf bäuerliche An­wesen durch Blitzschlag eingeaschert und drei Menschen vom Blitz erschlagen.

Seefahrt

Nachdem nunmehr etwa 6 Monate seit der letz­ten Meldung verstrichen sind, die daS Schulschiff der Hamburg-Amerika-LinieAdmiral Karp- fanger" abgegeben hat. muß leider mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß da? Schiff der- loren ist. Die Suche wird fortgesetzt.

Wahrhaftes Deutsch-aa-

Von Hans Dahn

Seit fünf Jahren ist d i e W e I t i n A u f - rühr!

Das niedergebrochene Deutschland von 1918 hat sich von seinen Ketten befreit und auf seine lebendigen, schöpferischen Kräfte beson­nen. Die letzten tiberalistischen Ueberbleibsel sind in unserem Reich liquidiert, eine neue Lebensauffassung, die alle Kreise unseres Volkes erfaßt, hat hundertfältigen, sichtbaren Ausdruck gefunden. Im Großreich von Königsberg bis Wien, von den Sudeten bis zu den Alpen, hat der frühlingshafte Sturm der nationalsozialistischen Weltanschauung die Hirne und Herzen der Deutschen von den alten Schlacken gereinigt.

Ein neues Deutschland steht ehrenhaft u n d st a r k in der Welt, die erschüttert ist rn allen Ecken und Enden von den Uebernommen- heiten der französischen Revolution des 18. Jahrhunderts.

Nach 150 JahrenFreiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" präsentieren die Völker der Erde den Gralshütern dieser liberalen Demo­kratien die Rechnungen, deren Konten nur Unterdrückung, Blut und Not heißen. Sta - cheldrahtzäune und Galgen, Ver- bannungundHungersinddieletz- ten Hilfsmittel der Demokratie gegen den aufbäumenden Lebenswillen der gewaltsamKultivierten" dieses christlich-libe­ralen Zeitalters.

Nur wenige Völker haben aus der bluti­gen Lehre des Weltkrieges die logische Schlußfolgerung gezogen. Das faschisti che Italien und das nationalsozialistische Deutschland haben Europa dasoessere Beispiel gegeben. Die ewigen Gesetze von Blut und Boden, von der Gemeinschaft des eigenen Volkes wirken hier segensreich und kräftebildend.

Während die Demokratien vorgeben, eine Welt zu beherrschen, ziehen deren Staatsbürger hungernd und streikend durch die Stra- ßen iyrer Hauptstädte. Und in den freiesten aller Staaten, inGottes eigenem Lande", ver­derben Millionen Verzweifelter im Schatten jüdischer Millionärspalaste.

Deshalb ist die Welt in Aufruhr, weil eine Nation in der Stunde höchster Not sich wiederfand und sich lossagte vom Tanz um das goldene Kalb.

*

Seit dem Dreißigjährigen Krieg ziehen Jahr ür Jahr zehntausende wertvolle deutsche Men- chen hinaus in alle Erdteile. DiealteNot >er Heimat trieb sie in ferne Länder. Sie wurden zum Kulturdünger fremder Völker seit Jahrhunderten. Und wenn das Heimweh nach den grünen Wiesentälern und den rauschenden Wäldern der alten Heimat auch ipr Herz zerriß, esgabkeingrößeresDeutschland, d»8 sie wieder heimführte.

Bis die Kunde zu ihnen drang, daß die daheim endlich das alte Erbübel überwunden hatten und ein großes starkes Reich erstand. Vis derdeutscheFührerin Königsberg die Worte sprechen konnte:Wir alle sind stolz, daß wir durch Gottes tätige Hilfe wieder zu wahrhaften Deutschen geworden sind." Seither ziehen die Abordnungen der Deutschen in aller Welt Jahr für Jahr heim ins Reich und holen für sich und ihre Brüder und Schwestern neue Kraft zum weiteren AuShal- ten. Hm Nationalsozialismus fanden die ab- geschnittene Blutbahnen wieder zurück zum HerzenDeutschland". Dies Wort, das so lange verfemt und geächtet war, wurde wieder Gebet und Glaube. Die einstmals Verlorenen drau­ßen sind wieder Repräsentantenihres Volkes geworden.

Wir in der Heimat kennen die Sorgen und Nöte unserer Brüder draußen in der Welt. Gwade unseren Gau verbinden viel tausend­fältige Blutbande mit ihnen. Der Kampf um ihr Deutschtum zwingt uns die Parallele auf aus der Kampfzeit unserer Be­wegung. Damals prägten wir in den ent- scheidenden Jahren um Aufstieg oder Unter­gang unseres Volkes den Begriff vomUn­bekannten SA.-Mann", der uneigennützig und gläubig, freiwillig seine Pflicht erfüllte. Ebenso ist der oft verbitterte Einzelgänger oder die verlorene deutsche Gruppe im Urwald zum UnbekanntenPionter" seines Volkes