Montag den 1. Angust 1838
Der Euztäler
96. Jahrgang Nr. 177
Die Führer-er Gemeinde
Sauletter Murr sprach zu de« württembergischen Börgermeister«
aesührk. Darum ist heute hier ein gewaltiger See friedlicher Volkskraft vor Ihnen aufgestaut, in tiefer Dankbarkeit zu Ihnen, der Sie die Gnade und die Kraft hatten, auch auf dem Gebiete der Leibesübungen das zu erfüllen, was der Wunschtraum der Deutschen eines Jahr. Hunderts war.
Zur Einheit und Einigkeit zusammengeschweißt, ist der Deutsche Neichsvund für Leibesübungen heute fähig geworden, von Ihnen, mein Führer, als Stoßtrupp vergewaltigen Idee eines Volkes in Leibesübungen eingesetzt zu werden. Wir versprechen Ihnen des- halb in dieser tief verpflichtenden Stunde: Wir wollen nicht ruhen noch rasten, bis die Leibesübungen sämtlich Gemeingut des ganzen deutschen Volkes und damit zu einer unerschütterliche» Quelle deutscher Volkskraft ge- worden sind.
Sie hatten, mein Führer, viele Jahre einen dornenvollen Saatgang zu gehen. Heute aber ist ein Erntetag. Das ganze leibestüchtige deutsche Volk hat sich Ihnen hier in dieser Stunde voll tiefer Innerlichkeit, aber auch voll hartem Wille» zn einem Erntekranz zusammen- gebunden, und dieser große Kranz, mein Führer, wird in Zeiten der Not. wenn Sie es befehlen, zum brennenden Opserkranz sür das Leben des Volke? und den Bestand des Reiches. Die Männer, die im Zuge dieses Festes mitmarschiertcn. vermögen stolz und lang sehr hart zu kämpfen, und die Frauen, die im Zuge dieses Festes schritten, sind fähig ihres Opfers Teil tapfer und kraftvoll zu tragen. Die- fes Bewußtsein lebt in den Männern und Frauen, die vor Ihnen stehen und lebt in dem Bewußtsein aller leibestüchtigcn Deutschen als dankbare Verpflichtung gegen Sie. Fühlen Sic, mein Führer, die Welle der Liebe, die aus diesem Bekenntnis zu Ihnen heraufbrandet, hören Sie. wie die Stimme» unserer Herzen zu Ihnen rufen: Unser geliebter Führer Adolf Hitler Sieg- yeil!
Mit donnerndem Echo fielen die Hnndert-- tausende ein, die überwältigt von der schlichten Größe dieses Augenblicks die Lieder der Nation sangen. Das Fest des Friedens, dex Kraft und des völkische» Bekenntnisses war verklungen.
Abreise des Führers
Um 19.45 Uhr verließ der Führer die Feststadt mit dem Flugzeug. Die Fahrt von der Friesenwicse durch die ganze Stadt war wieder ein wahrer Triumph für den Schöpfer Großdeutschlands. Bald daraus verließ auch Reichsminister Dr. Goebbels aus dem Lujtwege die schlesische Hauptstadt.
Vreslau, 31. Juli. Ter Führer empfing am Sonntag auf dem Deutschen Turn, und Sportfest in Breslau die vier deutschen Bergsteiger Heinrich Harrer. Andreas Heckmair. Franz K a s p a r e ck und Ludwig V ö r g. die als erste die Eigernord- wand oezwnngen haben, und überreichte jedem von ihnen mit Worten herzlicher Anerkennung. sein Bild mit einer Widmung.
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für MMaMautm
Berlin, 31. Juli. Durch ein neues Reichs- aesetz ist der Reichsarhertsminister ermächtigt worden, im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Finanzen Bürgschaften für Darlehensverbindlichkeiten zur Förde- rung von Wvhnhausbauten zu übernehmen, die zur Durchführung von städtebaulichen Maßnahmen im Sinne des Gesetzes über die Neugestaltung deutscher Städte Vom 4. Oktober 1837 notwendig sind. Der
öchskbetrag ist zunächst aus 100 Millionen
M. begrenzt.
Tailfingen, 31. Juli. Die zur Zeit in Onstmettingen und Tailfingen in Durchführung begriffenen Schulungslager für 800 würt- tembergische Bürgermeister, von denen die zweite Hälfte mit 400 Kursteilnehmern soeben begonnen hat, erlebten mit einem Besuch von Gauleiter Neichsstatthaltex Murr am Samstag ihren Höhepunkt. Kaum hatte sich die Nachricht von seinem Kommen recht herumgesprochen, als auch schon in allen Straßen Taifingens und Onstmettingens die Beflaggung derHäuser einsetzte und die Arbeiter der Fabriken sich an den Zufahrtsstraßen zum Spalier einfanden. Kurz nach 11 Uhr fuhr der Kraftwagen des Gauleiters vor dem festlich geschmückten Mu. seumssaal in Tailfingen vor, wo sich am Eingang zu seinem Empfang Gauamtsleiter Oberregierungsrat Stümpfig und Gauhauptstellenleiter Alt-Krcßbronn Ungesunden hatten; ferner hatten Ehrenabordnungen der SA. und Politischen Leiter Aufstellung genommen. Nach einem flotten Einzugsmarsch des Ortsgruppenmusikzugs gab Gauamtsleiter Stümpfig seiner Freude über den Besuch des Gauleiters bei den Teilnehmern der beiden Schulungslager Ausdruck.
Von 330 schwäbischen Bürgermeistern lebhaft begrüßt, bestieg Gauleiter Reichsstatthalter M urr das Podium, um in mehr als einstüudigen, oft von stürmischem Beifall unterbrochenen Ausführungen die Ausgaben nationalsozialistischer Gemeindeführung zu umreißen. Der Bürgermeister sei im nationalsozialistischen Staat nicht nur der Be- amte, sondern auch der Führer der Gemeinde. Dabei müsse er sich darüber im klaren sein, daß überdiesemFührungs- anspruch die Partei steht. Wenn Ortsgruppenleiter und Bürgermeister ihre Tätigkeit richtig auffassen, könne es keine Schwierigkeiten geben. In den Landgemein, deii müßten Ortsgruppenleiter, Bürgermeister und Lehrer die Führer der Gemeinde sein. Dieses Dreigestirn allein sei berechtigt, die Gemeinde in allen irdischen Dingen zu leiten. In bezug auf die Einrichtung von Kindergärten betonte der Gauleiter, daß solche, wie überhaupt alles, was mit Volkserziehung Zusammenhänge, in die Hände des Staates und der Partei gehöre.
Nach längerem Rückblick aus tausend Jahre deutscher Geschichte, einer Geschichte, die immer wieder von Zerrissenheit im Volke und Bruderzwist gekennzeichnet gewesen sei, sprach der Redner von der Notwendigkeit, an unsere eigene Kraft, unser hohes Können auf allen Geoieten der Technik, der Wissenschaften, der Kunst usw. zu glauben und stolz zu sein auf die gewaltigen Leistungen, die unser Volk im Lauf der Jahrhunderte der Welt gezeigt hat. Wenn es um die elementaren Fragen der Nation gehe, dürfe keiner aus- brechen; die Freiheit jedes einzelnen habe ihre Grenze an der Freiheit der Nation. Der Gauleiter ermahnte die Bürgermeister zur vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den zuständigen Hoheitsträgern, denn es sei mit die Aufgabe der Bürgermeister, die Bevölkerung ihrer Gemeinden in nationalsozialistischem Sinne zu erziehen. Es sei eine schöne, wun- dervolle Aufgabe, Menschen zu führen und am Ende feiner Tage die Gewißheit zu haben: alles, waS notwendig war, getan zu
haben, um den Volksgenossen den Blick zu öffnen für das große Geschehen unserer Zeit. Das tägliche Bewußtsein, daß tzlic nicht allein für die Gegenwart, sondern gleichzeitig für die kommenden Geschlechter schaffen, wird jedem die Kraft geben für immer neuen Einsatz für das Wohl des Volkes.
Als der Gauleiter mit diesen Packenden Worten feinen Vortrag beendet hatte, dankte ihm stürmischer Beifall. Gauamtsleiter Stümpfig sprach namens der Bürgermeister den Dank an den Gauleiter für seine ausgezeichneten Ausführungen aus. Mit dem Führergedenken und den deutschen Liedern schloß die feierliche Stunde.
Der Dme an den Führer
Herzlicher Dank für die Glückwünsche Berlin, 31. Juli. Der italienische Regierungschef und Marschall des Imperiums, Mussolini, hat dem Führer und Reichskanzler auf sein Glückwunschtelegramm zum Geburtstage folgendes Antworttelegramm übersandt:
„Führer! Ich dank« Ihnen herzlich für Ihr« Glückwünsche zu meinem Geburtstage. Das vergangene Jahr hat mit den denkwürdigen Brgeg- nnngen in Berlin und in Rom die Festigung der Freundschaft zwischen unseren beiden Völkern er- lebt. Es ist meine Ueberzeugung. daß auf der Linie dieser Achse die Belange unserer beiden Länder, sowie der europäische Friede begründet liegen. Ich send« Ihnen meine freundschaftlichsten Grüße und Glückwünsche für den Erfolg Ihrer Tat und für die Zukunft Ihrer Bewegung, die soviel Verwandtes mit der unseren hat. Mussolini."
MuWtni antwortet KW x>.
Faschistischer Raflengrundsatz unverrückbar
86. Rom, 31. Juli. Anläßlich eines Jn- struktionsbesuches in der Hauptstadt der Romania. Foligno, hat Mussolini in zwei kurzen Sätzen Papst PiuS XI. geantwortet, der am Donnerstag gefragt hatte, weshalb ..unalückfeliaerweise" Italien in der Nassen- srage Deutschland „nachahme" und versucht hatte, an dem Rafsenkonzept des Faschismus Kritik zu üben. Der Duce besichtigte das Lager der Avantgardisten der faschistischen StaatSjugend und nahm mit sechs Parteisekretären den Vorbeimarsch der Gardisten ab. Bevor der Duce das Lager verließ, richtete er das Wort an die anwesenden faschistischen Parteiführer und erklärte: „Ihr sollt wissen und jedermann soll es wissen, daß wir auch in der Rassenfrage geradewegs vorwärts gehen; zu sagen, daß der Faschismus irgendjemanden oder irgend etwas nachgecchmt hat, ist einfach absurd!" Der Duce begab sich daraufhin zum Flugplatz und bestieg seine dreimotvrige Maschine, in der er die adriatische Küste überflog.
Aufeuthaltsverbot
sür ausländische WehrmachtsawgehSrize
Im Neichsgesetzblatt erscheint demnächst eine Verordnung über das Verbot des Aufenthalts aktiver Angehöriger einer ausländischen Wehrmacht m den- Sperrgebieten.
Die letzten Nachrichten bestätigen, daß der Auf- sttMdSversuch »ns Kreta vvMommen niedergeschlagen ist; eine Reihe der Aufständischen wurde verhaftet, die Anführer konnten allerdings entfliehen.
Panik im Heilbad durch Hochwasser
Schwere Unwetter übe« der Tschecho-Slowakei
Prag, 31. Juli, lieber die Tschecho-Slowa- kei gingen schwere Gewitter nieder, die zwei Menschenleben forderten und große Wasserschäden verursachten. In der Nähe von Te- schen wurde ein 17jähriger Feldarbei- tervomBlitz erschlagen. Das zweite Opfer des Unwetters wurde ein Radfahrer, den der Blitz auf die Straße schleuderte, wo er tot liegen blieb. Aus dem Badeort Trentschin-Teplitz werden große Ueber. fchwemmungen gemeldet. Die Wassermassen drangen in ein Bassin des Heilbades und verursachten unter den Badenden eine Panik. Im Kurpark richtete das Wasser Verwüstungen an. Aus allen Teilen des Staatsgebietes werden schwere Schäden an den Kulturen gemeldet. In den Städten wurden teilweise Straßen aufgerissen, elektrische Fernleitungen und Telephonleitmigcn beschädigt usw.
Neun Personen vom Blitz gelökel
In einem über Oftoberschlesien und dem benachbarten Dombrowa-Gebiet niedergegangenen schweren Unwetters wurden neun Personen durch Blitzsckilag getötet und neun weitere schwer verletzt. Auch der Sachschaden, den das Unwetter in den beiden Gebieten verursachte, ist erheblich. Allein im Kreise Rhbnik (Oberschlefien) sielen neun Scheunen, in die der Blitz einschlug, dem Feuer zum Opfer.
40 Gebäude eingeäscherk
In dem Städtchen Nowy Po ho st im Wilna-Gebiet geriet ein Wohnhaus durch Blitzschlag in Brand. Der starke Sturm übertrug das Feuer auf die benachbarten Gebäude, so daß schließlich 26 Wohnhäuser und 14 Wirtschaftsgebäude eingeäschert wurden. In den Flammen kam auch eine Person ums Leben.
SmMMN-M in MKMb
Vier Tote und 22 Verletzte London, 31. Juli. Nach einer Meldung aus Port Elizabeth (Kapland) ereignete sich dort am Samstag ein Berkehrsunglück, bei dem vier Personen getötet und 22 verletzt wurden. Ein mit Arbeitern voll besetzter Autobus, dessen Lenker die Gewalt über das Fahrzeug verloren hatte, geriet auf abschüssiger Straße aus der Fahrbahn und stieß mit voller Wucht gegen eine Umzäunung. Das Dach des Wagens wurde durch die Gewalt des Zusammenpralles weggerissen und zahlreiche Fahrgäste wurden auf die Straße geschleudert.
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60 Reisende bei Zugentgleisung getötet
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cg. London, 1. August. Nach einer Meldung aus Kingston ereignete sich auf der Insel Jamaica ein schweres Eisenbahnunglück, bei dem 60 Personen getötet und 60 schwer verletzt wurden. Nach den bisherigen Feststellungen entgleiste die Loko- motive des Zuges, der mit Wochenendreisenden überfüllt war. Da die am Zugende schiebende Lokomotive mit aller Kraft weiterschob, wurden- die leicht gebauten Wagen wie Pappe ineinander gedrückt.
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N r heb c r kichtSichutz durch Berlugsanftalt Manz, München
11. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Da faßte der Jungbauer sie um die Schultern und küßte sie ans den Mund. Sie schmiegte sich ganz dicht an ihn, legte ihm die Arme um den Hals und, ihre Augen lockten seine Augen. — Plötzlich aber stand die blonde Hanne in seinem Denken mit ihrem seinen und stolzen Gesicht und ihrem abweisenden Blick. Da ließ er die schwarze Dina los. Als sie sich wieder an ihn drängen wollte, machte er sich mit hartem Griff frei und lachte, als er ihre Augen sah, in denen ein böses Licht wach geworden war.
„Du vergreifst dich, Mädchen", sagte er, „ich bin nicht Hillekamps Häns."
Und dabei lachte er noch mehr, denn sie zischte wie eine wütende Otter.
Aber dann wurde er wieder ernst, nahm sie bei den Händen und schnitt ihr das Reden mit einer Handbewegung ab.
„Wenn dn deinen Bruder Bernd zu sehen bekommst, dann sag ihm, Overhagen Engelbert ließe ihn grüßen und er sollte zu Kruge kommen. Ich hätte ein paar Taler in der Tasche, die mich unsinnig juckten. Ich hätte auch etwas mit ihm zst bereden und außerdem hätte ich mir etwas herunter- znspüken, das mir quer in der Keble säße. Mer das Letzte brauchst du ihm nicht zu sagen, denn es geht ihn nichts a» und dich auch nicht. Also laus!"
Damit brachte er sie aus den Weg und drehte sich kurz ab, denn sie hatte ihn so angesehen, als wolle sie noch elwas von ihm. —
Auf dem Wege zum Dorf schüttelte er über sich selbst den Kops. Woraus er wohk eigentlich wartete? Daß das Zwischen ibm und der blonden Hanne nichts geben konnte.
war klar wie Beekenwasser, den« sie war des reichen Hillekampsbauern einzige Tochter und war vielleicht schon versprochen. lind außerdem schimpfte das blonde Mädchen ihn Verräter und Feigling «nd das sah auch mcht so aus, als wenn sie sich mit ihm auf eine Freierer eiwkasfen möchte.
Also warum tat er dem schwarzen Nicki nicht den Gefallen? Daß er der einzige wurde, der an der Dina herum- strich, das traute er sich Wohl einzurichten. Mau konnte sich ja gelegentlich einmal mit Hillekamps Häns unter vier Augen darüber anssprechen. Dann würde dem die Lust an der Dina wohl vergehen.
Auf Hillekamps Hose war schon Licht, denn das Abend- dunkel war mittlerweile vom Himmel gefalle«, die Bäume und Sträucher standen wie klumpige Schatten und die Straße schimmerte nur noch wie ein tiefgraues Band.
Engelbert bog um die Wegecke und ging an dem hohe» Gartenstakett lang. Ms er auch aus dem Kammerfenster im Giebel einen breiten Lampenschein fallen sah, dachte er, daß da wohl die blonde Hanne auf ihrer Kammer sitzen möchte. Und ohne erst lang« uachzudenken, übersprang er das Stakett und stieg in dem alte« Holzapfelbaum bis dahin, wo die Aeste unter seinen Füßen schon schwank und unsicher wurden.
Er bog ein paar Zweige mit ihrem Laubwerk zur Sekts und sah gerade in das kleine Fenster hinein.
Es war aber nicht Hannes Stube, die er zu sehen bekam, sondern eine Bnrschenkammer. Ein Juugkerk stand in Hemdsärmeln am Tisch und zog den Putzstock durch die Läufe der Doppelflinte. Das war also Hillekamps Häns, denn er sah seiner Schwester stark ähnlich mit den Hellen Haaren und dem feine» Gesicht. Auch ihre Augen hatte er. Aber er war schmal in den Schultern und hatte einen verdrossenen Zug um den Mund.
Der Overhagenbauer lachte, aks er daran dachte, daß der Junge da ihm bei der schwarzen Dina im Wege siehen sollte. Der war wohl leicht in Trab zn bringen. M>er man würde das in Mer Ruhe und Gemütlichkeit machen und
dem Jnngen ja nicht zn wehe tun dabei. Er- sah semcl Schwester verflucht ähnlich...
Als Engelbert hernach in die Wirtsstube trat, kam der dicke Krüger angewacklt und sah den fremden Gast schläfrig an. „Korn oder Bier?" fragte er.. Aber dann riß er die Augen sperrangelweit auf und wollte gerade auch den Mund aufreißen, als er von Engelbert einen Puff in die Seite bekam, dev ihm die Luft wegnahm.
„Halt's Maul„ Krüger", sagte der Jungbauer verdrießlich „Wenn du dich laut wundern willst, dann tu das draußen. Ich will hier in Ruhe mein Bier trinken und keine Umstände haben."
„Ja, Engelbert", sagte der Krüger da, gab dem Juug- bawerw die' fette, quabbelige Hand, und wackelte zurück, um Bier zw holen.
Nach einer IMrle ging die Tür auf und Eschkötters Bernd steckte den Kopf durch die Spalte. Er winkte Engelbert mit den Augen und der kam ihm nach in das kleine Herrenzimmer.
Eschkötters Bernd faßte den Overhagenbausru mit beiden Händen an den Schultern, hielt ihn mit gestreckten Armen, von sich ab und starrte ihm wortlos und musternd ins Gesicht. Nnd Engelbert sah, daß Bernd noch so aussah, wie damals. Er hatte noch dieselben scharfen und harten Augen, denselben Verfilzten und dunklen Lippenbart,, dasselbe eckig und breit vovspringende Kinn und denselben Verschlossenen Mund.
Eschkötters Bernd lachte kürz auf.
„Die Jahre haben dich nicht viel verändert. Nur die scharfen Falten um den Mund, die hast du wohl auf der Landstraße gekriegt. Nä, jünger bin ich auch nicht geworden und also — guten Tag,, Engelbert."'
Und er drückte ihm die Hand.
Dann setzten sie sich au den runden Tisch, aus dem schon die Kornflasche stand mit den großen, und dicken Schnapsgläsern, und Eschkötters Bernd fragte Engelbert nach dem; was er getrieben hätte in den letzten Jahren.
(Fortsetzung folgt.)