nillt, In den Schrebergärten hielten alt und jung ihre Siesta und im Stadtgarten lauschten Hunderte und Aberhunderte der Sensation des Tages: Eduardom Bianeo, dem Tango-König, und seinem spanisch-argentinischen Orchester. Dort erlebte man ein strahlendes, wie Feuer aufleuchtendes Bild und demgemäß entwickelte sich klanggewordene Stimmung. Der Pforzhcimer Mannerchor hatte seinen Vereinsausflug nach Baden- Baden, der in allen Teilen sehr befriedigend verlief. Auch die Freilichtspiele auf der Kräheneck hatten bei dem brillanten Wetter ihren guten Tag. Die Brauereien standen in „Alarmbereitschaft" um in dringenden Fällen mit „schwerem Geschütz" auffahren zu können, denn da und dort war „Notruf" gemeldet. Der Eisenbahnverkehr war außerordentlich stark, die Fahrkartenschalter namentlich in den Frühstunden belagert wie selten an einem der Sonntage der Sommermonate. Nicht zu schweigen von den überfüllten Wirtschaften der Stadt am Abend. Hoffentlich hält das sommerliche Wetter an, damit auch jene auf ihre Kosten kommen, die von einem wirklichen Sommer abhängig sind.
Die Sauregurkcnzeit
meldet sich! Seit Freitag sind die Schulen geschlossen und Lehrer und Schüler in die Sommerferien gegangen. Im Pforzheimer Sängerleben wird es stiller, denn auch die Chorleiter und Sänger haben das Bedürfnis, auf einige Wochen neue Kräfte zu sammeln für die Vorbereitung der Winterveranstaltungen. Was wir in diesen Wochen an musikalischen Darbietungen hören werden, sind die Stadtgartenkonzerte der 111er, d. h. nur dann, wenn ihnen das Wetter hold ist. Bislang hatten sie meistens Pech, denn jedesmal dann, wenn die Konzerte angekündigt waren, mußten sie des eingetretenen Regen- Wetters wegen ausfallen. In den Gerichtssälen werden vor Ende August keine Sensationen verhandelt. Was zu verhandeln sein wird, sind meistens sogenannte Bagatellsachen und diese erledigt der Einzelrichter. Mit den begonnenen Ferien hat auch das Reisefieber schon eingesetzt. Belebt ist der Hauptbahnhof. Hier sieht man meist in der Frühe Einzelmenschen und ganze Familien abdampfen, bewaffnet mit den üblichen Schachteln und Reisekoffern. Das liebe alte Bild des zärtlichen Abschiednehmens und Tücherwinkens, bis das Dampfroß die Glücklichen den Blicken der Zurückgebliebenen entführt hat. In der Stadt beleben zur Zeit die Musterungspflichtigen das Bild. In reichgeschmückten Bauernwagen ziehen die jungen Rekruten durch die Stadt, frisch und fröhlich mit lustigen Lie-
Ein rechter Pimpf
verbummelt seine Ferien nicht.
sondern verbringt sie im Kameradenkrei»
im Zeltlager des Mittleren Schwarzwalbs
dern. Ein Stück „aus der guten alten Zeit", was man da steht und das einem das Herz wieder aufschließt, wenn man es still betrachtet. So werden wir in der Goldstadt bis in die ersten Septembertage an den „sauren Gurken zehren" und über die Zwischensensa- tiönchen das hohe Gras wachsen lassen, dessen es bei uns recht viel gibt.
Eine Leistnngs- und Erzeugungs-Schau
der deutschen Kleingärtner findet vom 13. bis 15. August im Städt. Saalbau statt.
OIS.-Frauenschaft
Deutsche» Frauenrverk
Liederabend der NS-Frauenschaft
Der am Mittwoch abend von der NS- Frauenschaft Wildbad im Bahnhofhotel veranstaltete Liederabend hätte einen besseren Besuch verdient. Pgn. Eversbusch- Schömberg brachte uns mit ihrer gutgeschulten Sopranstimme den Schubert'schen Lieder- zhklus „Die schöne Müllerin" zu Gehör. Am Klavier begleitete sie Pg. Hai sch. Der Text der Lieder stammt von Wilhelm Müller. Der Zyklus umfaßt 20 Lieder und manche bekannte Melodie klang an unser Ohr. Vielleicht hat dieser Abend manchen musik- und gesangbegabten Zuhörer veranlaßt, alte fast vergessene Schubertlieder aus seiner Notenmappe hervorzuholen, um sich wieder an ihren lieblichen Melodien zu erfreuen. 8.
Feierliche Vereidigung neuer Mitglieder im Deutschen Frauenwerk
Der Zeichensaal des neuen Schulhauses in Gräfenhausen stand am vorletzten Sonntag im Zeichen der Vereidigung neuer Mitglieder des Deutschen Frauenwerkes. Von den Wänden des Saales grüßten die Fahnen und Zeichen der Partei und auch sonst hatte der Räum ein festliches Gepräge. Als gegen 20 Uhr Kreisfrauenschaftsleiterin Pgn. Treutle-Wildbad eintraf, von der Ortsfrauenschaftsleiterin Frau Schmalz herzlich begrüßt, wurde die Feier mit dem Lied „Grüßet die Fahnen" eröffnet. Sodann begrüßte Frau Schmalz auch die anwesenden Gäste und Mitglieder und gab ihrer Freude über den guten Besuch der letzten Heimabende und Singstunden Ausdruck und forderte die Frauen auf, auch weiterhin so freudig mitzuarbeiten. Dann ergriff die Kreisfrauenschaftsleiterin das Wort. In großen Zügen führte sie den Anwesenden die große Aufgabe vor Augen, die der deutschen Frau und besonders der deutschen Mutter im Dritten Reich zufällt. Sie muß sich bemühen, eine gute Nationalsozialistin zu werden. Wie bet einem Hausputz muß alles Unreine und Unsaubere verschwinden. Nur dann kann dis deutsche Menschheit richtig gesunden und das Ävrt Volksgemeinschaft — Blutsgemetnschaft
I — Brotgemeinschaft erst seinen wahren Sinn erhalten. Als Erzieherin ihrer Kinder mutz die deutsche Mutter mit ihuen in einer Richtung marschieren. Anschließend nahm Frau Treutle die Vereidigung vor und konnte 11 Frauen das Abzeichen des Deutschen Franen- werkes überreichen. Nun folgte der gemütliche Teil des Abends. Gedichte und Lieder -wechselten in bunter Reihe. Besonderen Beifall fand das von Frau Bürkle vorgetragene Gedicht: „Gräfenhauser Frauenschaft". Mit einem gemeinsam gesungenen Lied fand die Feier einen schönen Abschluß.
WMerie in Minsen
Tübingen, 31. Juli. Innerhalb ganz kurzer Zeit ereigneten sich in Tübingen drei schwere Unfälle. Am Freitagabend stieß an der Tankstelle bei der Einmündung der Neckartalstraße in die Hauptverkehrsstraße ein Motorradfahrer mit einem Lastkraftwagen zusammen. Der Motorradfahrer trug dabei einen doppelten Beinbruch davon. Kurz darauf stieß an der Einmündung der Friedrichstraße in die Karlstraße ein Personenkraftwagen mit einer Radfahrerin zusammen, wobei die Radfahrerinso schwer verletzt wurde, daß sie bald nach ihrer Einlieferung in die Chirurgische Klinik starb. Am Samstag früh gegen VZ7 Uhr stieß in der Rottenburger Straße bei der Einmündung der Derendinger Straße ein Lastkraftwagen mit einem Motorradfahrer zusammen. Bei dem Zusammenstoß wurden dem Kraftfahrer beide Beine abgefahren.
Beim MjWatkrn Auge eingeMt
Döttingen, Kr. Künzelsau, 31. Juli. Als der 10 Jahre alte Sohn des Einwohners B o h- ler mit Reisighacken beschäftigt war, sprang ein kleines Stück Holz ab und drang dem Jungen ins Auge. Obwohl sofort ein Arzt zur Stelle war, lief das Auge aus und konnte nicht mehr gerettet werden. Im Krankenhaus mußte das Auge entfernt werden.
MMkUlitim Mord
Hotelbesitzer verbrennt seine Frau im Auto
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dl. Genf, 31. Juli. Im französischen Badeort Evian am Genfer See verhaftete die Polizei den 32jährrgen Besitzer des Hotels Regina wegen Mordes an seiner eigenen Frau. In der Nacht war sein Auto in der Nähe Evians in Brand geraten, wobei seine um 10 Jahre ältere Frau verbrannte. Der Hotelier hatte einen Unglücksfall zu simulieren versucht, in- dem er den Wagen leicht gegen eine stsels- wand fuhr und sich mit Glassplittern leichte Wunden beibrachte. Die Untersuchung der Polizei ergab, daß die Frau bereits tot gewesen sein mußte als der Wagen in Brand gesetzt wurde. Bisher hat der Mörder nur gestanden, nichts unternommen zu haben, unx- seine Frau zu retten, als der Wagen brannte.
31 Stunden in Bergnot
Verirrte Ausflügler aus Lebensgefahr gerettet
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Kai. Innsbruck, 31. Juli. In furchtbarer Bergnot schwebten zwei KdF.-Ausflüg» ler, die 31 Stunden ohne Essen und Trinken in Wind und Wetter auf der Oedkarspitze zu- bringen mußten. Sie hatten mit drei anderen KdF.-Urlanbern im Karwendelgebirge eine Bergwanderung auf die Oedkarspitze unternommen. Beim Abstieg verirrten sie sich und mußten über Nacht im Freien verbleiben. Erst am nächsten Vormittag konnten sich drei Personen aus ihrer gefährlichen Lage befreien. Sie erstatteten im Karwendelhaus Meldung, daß die übrigen zwei Personen sich noch in Bergnot befänden und ohne fremde Hilfe ihren Platz auf der Oedkarspitze nicht verlassen könnten. Gendarmen und Leute der Alpinen Ret- tnngsstelle in Scharnitz begaben sich sofort in das genannte Gebiet. Die Verunglückten mußten 100 Meter tief abgeseilt werden und wurden gerettet.
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Bürovorsteherin rutschte auf dem Bohnerwachs aus
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st. Köln, 31. Juli. Die Frage, ob der In- Haber eines Betriebes für die Schäden auf- kommen muß, die beispielsweise eine. Putzfrau durch unsachgemäße Arbeitsweise verursacht, ist in einer interessanten Entscheidung des hiesigen Arbeitsgerichtes geklärt worden. In einem Betrieb.glitt wine ältere Bürovorsteherin .aus ' dem frisch gebohnerten Fußboden im Büro aus und trug s ch w ereVerletz u n. gen an einem Arm davon, so daß sie im Krankenhause Hilfe suchen mußte. Sie ver. langte durch Klage beim Arbeitsgericht Feststellung, daß der Betriebsinhaber für den ihr entstandenen und noch entstehenden Schaden infolge des Unfalles aufzukommen verpflichtet sei; außerdem beantragte sie Schmerzensgeld und eine Rente. Die Verhandlungen ergaben, daß die 74 Jahre alte Putzfrau nachmittags den Fußboden im Büro mit der Bohnermasse bestrichen hatte, um anderen morgens blank zu bohnern. An jenem Nachmittag glitt die Bürovorsteherin auf dem Boden aus und das Unglück war geschehen.
Das Urteil erging dahin, daß der Beklagte den gesamten durch den Vorfall entstandenen und noch entstehenden Schaden zu ersetzen habe, außerdem der Klägerin ein Schmerzensgeld von 500 NM. und monatlich 15 NM. zur Pflege der erkrankten Schwester zu zahlen habe. In der Begrinr-.^ düng hieß es: Es ist erwiesen, daß der Unfall der Klägerin auf den durch die unsachgemäße Arbeitsweise der Putzfrau begründeten und damit auch durch den Beklagten kraft seines eigenen Verhaltens mitverschuldeten Gefahrenzustand zurückzuführest ist.
FaAkurse.
Auf die Bekanntmachung des Landesgewerbeamts vom IS. Lult 1938 — Reg.-Anz. Nr. 81 — über Veranstaltung von Fachnursen wird hingewiesen. .
Der Regierungsanzeiger kann auf den Rathäusem eingesehen werden.
Neuenbürg, den 28. Juli 1938. Der Landrat.
Schatz, Regierungsastestor, A. B.
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Wenn ihn die Stenotypistin sauber typt!?... Dte saubere Schrift der Schreibmaschine allein tut es nicht. Sehr ausschlaggebend für die Wirkung eines Briefes ist auch die Form und die Art des Firmendrucks des Briefbogens, die durch veralteten, unzweckmäßigen und besonders mangelhaften Aufdruck der Firma nicht die genügende Bedeutung nach außen hin geben. Schon manches Unternehmen hat man klein, geringfügig, unbedeutend eingeschätzt.... nur weil der Briefbogen so unscheinbar, so unschön aussah. Wirkungsvolle Briefblätter drucken, das ist ein Sondergebiet, das wir besonders pflegen. C. Meeh'sche Buchdruckerei, Inhaber Fr. Biefinger, Neuenbürg, Fernsprecher 404.
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Lek« Alsirgsr- unei SIumsn»1r«tzs
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