Mittwoch den 20. Juli 1938

Der Euztäler

96. Jahrgang Nr. 167

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jlngsrns ZrsundMft Zur AM

Trinksprüche Mussolinis und Jmrcdys

Rom 19. Juli. Bei dem vom italienische» Regierungschef Mussolinizu Ehren des unga­rischen Ministerpräsidenten Imredh nn Palazzo Veneeia veranstalteten Essen, an den, die Spitzen von Staat. Partei und Wehrmacht, sowie Vertre­ter von Kammer und Senat teilnahmen, richtete Mussolini an den ungarischen Ministerpräsidenten einen Trinkspruch, in dem es u. a. heißt:

Vielfältige grundlegende politische und Wirt- schriftliche Interessen sowie das Ziel eines höhe- reu Ideals dcS Friedens und der Gerechtigkeit bilden die Basis der italienisch-ungarischen Bezie­hungen. Auf dieser Gemeinschaft der Ziele und der Interessen beruht auch die Beständigkeit der Beziehungen zwischen den beiden Ländern und ihre Entwicklung auch im weiteren Rahmen der Beziehungen zu anderen Staaten. Besonders im Donauraum, der auS natürlichen Gründen Ita­lien und Ungarn direkt interessiert, stimmen sie in einer Politik der Zusammenarbeit überein, die sich nicht abschließt und noch weniger gegen andere gerichtet ist, sondern allen offen steht, die wie wir auf eine Aktion der Freundschaft und des Wiederaufbaues abzielen. Dieser Politik lei­sten im allgemeinen Interesse der Wirklichkeits­sinn und der Friedenswille, die die Achse Nom- Berlin und unser aufrichtiges Einvernehmen mit Jugoslawien bestimmen. einen wertvollen Bei­trag/

Der ungarische Ministerpräsident Imredy ant- wartete u. a. wie folgt: Euer Exzellenz hat den Wunsch nach einem höheren Friedens- und Gerech­tigkeitsideal unterstreichen wollen, der die Grund­lage der zwischen Italien und Ungarn bestehen­den sreundschaftlichen Beziehungen bildet. Der Zweck unserer gegenwärtigen Reise ist, diesem Frieden Und dieser Gerechtigkeit zu dienen und msere Unterredungen mit Euer Exzellenz sind ge­rade, weil sie dem Frieden und der Gerechtigkeit bienen wollen, nicht exklusiver Art und gegen an­dere gerichtet, sondern erstreben vielmehr die Mög­lichkeit, die sreundschaftlichen Beziehungen mit den Nachbarstaaten zu entwickeln, die von dem gleichen Versöhnungsgeist beseelt sind. Die festen Bande, die uns seit langen Zeiten mit Italien verbinden, wie auch die traditionelle und aufrichtige Freund­schaft, die aus politischem, wirtschaftlichem und kul­turellem Gebiet zwischen Ungarn und dem Deut­schen Reich, das unser Nachbar geworden ist. be­steht, desgleichen unsere sreundschaftlichen Be­ziehungen zur Achse NomBerlin erfüllen uns mit der Hoffnung, daß unsere Bemühungen zur Verwirklichung eines dauerhaften und gerechten Friedens ihre Früchte tragen und die friedliche Entwicklung des Kontinents auf festere Grund­lagen stellen werden.'

Zaladiers Wünsche MMnI?

Londoner Kombinationen um den Briefwechsel mit Chamberlain

bl i g s n b e r i c k t 6er X8 Presse

cg. London, 20. Juli. Die englische Presse interessiert sich nach wie vor lebhaft für den vermutlichen Inhalt des Briefwechsels zwischen Daladier und Chamberlain, dessen Geheimnisse um so verlockender gewor­den sind, nachdem dieser so diskret vor sich ging, daß nicht einmal der französische Bot­schafter in London seinen Inhalt zu Gesicht bekam. Nach den neuesten Versionen soll Dala» dier von Chamberlain verlangt haben, das englisch-italienische Abkommen nicht vor dem Abschluß eines ähnlichen französisch . italienischen Ver­tragswerkes in Kraft zu fetzen. Der eng­lische Ministerpräsident habe zwar Frankreich erneut seiner Freundschaft versichert, >edoch das Ansinnen Daladiers rundweg abgelehnt. Er habe jedoch in seinem Antwortschreiben ver­sichert, daß auch die britische Regie­rung das Zustandekommen eines Vertrages zwischen Paris und Rom wünsche. Ferner ver­lautet, was als Bestätigung bisheriger Behaup­tungen angesehen werden kann, daß Chamber­lain Daladier auf die Notwendigkeit hingewie­sen habe, in Prag nochmals warnend vorstellig zu werden.

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b i g e n b e r i c t> I 6er di 8 p r e s s e

08 - London, 20. Juli. Am Dienstag wurde, nach englischen Meldungen im Hafen von Valencia der britische TmmpserS t a n- land" bei einem nationalspanischen Lu-ft- angriss aus den Hafen durch eine Bombe ge­troffen. Acht Mann der Besatzung kamen ums Leben. Ein an Bord des Schiffes ausgebrochener Brand konnte bald gelöscht werden. Angeblich soll der Dampfer einen K o n t r o l l b e a m t e n des Nichtein­mischungsausschusses an Bord gehabt haben.

Salamanca, IS. Juli. Der nationale Heeresbe­richt teilt mit: An der Teruel- und Castellon- Front wurde der Vormarsch fortgesetzt. Die Straße von Fuentes de Rubielvs. nach Zucayna ist völlig besetzt worden. Südlich davon wurde die Ortschaft Olba erobert und in der Provinz Ca- stello n Villanueva de la Reina. Im Abschnitt Sueroas wurde die feindliche Front aufgervllt und der Ort Jingue sowie die Stellungen süd- östlich hiervon besetzt. Die nationale Luftwaffe bombardierte den Hafen von Alciante sowie den Bahnhof, wo mehrere Materialzüge getroffen wurden. Nordöstlich von Segorbe konnten die Flieger ein feindliches Munitionslager in die Lust sprengen. Im Luftkampf wurden am Montag nicht weniger als 18 sowjetspanifche Flugzeuge abgeschofsen.

Küchenmesser verschluckt

In Neukarbe bei Landsberg a. d. Warthe verschluckte eine Kuh ein t2 Zentimeter langes Küchenmesser ohne Stiel, das operativ entfern! werden konnte.

Mus Mürttemüerg

Böblingen, 19. Juli. (E i n m i e tedi e b f e st g e n o m m e n.) Hier hatte sich bei einer älteren Frau ein 27jähriger angeblicher Ingenieur eingemietet. Schon am näch­sten Tag war er unter Mitnahme eines grö. Heren Barbetrages verschwunden. Er mietete sich daraufhin in Sindclfingen ein und stahl auch hier 50 Reichsmark. Ehe er damit aus­rücken konnte, war jedoch die Polizei zur Stelle und nahm ihn fest.

Jngstetten, Kr. Münsingen, 19. Juli. lWeil das Schlußlicht fehlte.) Aus der Straße Sontheim Laichingen fuhr nachts der 24jährige ledige Kaufmann Knehr von hier mit dem Motorrad auf ein Langholz fuhrwerk aus. Der Anprall war so heftig, daß Knehr einen Schädelbruch erlitt und bald darauf starb. Das Langholzfuhrwerk hatte kein Schluß­licht, darauf ist der schwere Unfall wahr­scheinlich zurückzuführen.

Buchau a. F 19. Juli. (Neue Brücke über den Federfeekanal.) Die alte Holzbrücke über den Federfeekanal, die schon lange nicht mehr dem ständig wachsen­den Verkehr genügte und sich auch bei Hoch­wasser als ein Hindernis erwies, wird ge­genwärtig durch eine Eisenbeton­brücke ersetzt.

Memmingen, 19. Juli. (So lernt man die Heimat kennen!) Dem Beispiel an­derer Städte folgend, sind nunmehr auch hier Fremdenführungen" für Einhei­mische eingeführt worden. Diese von KdF. ins Leben gerufene Einrichtung erfreute sich schon beim ersten Versuch eines großen Zu­spruchs.

Gauleiter Murr

beMckWWW General De. v. Maar

Stuttgart. 19. Juli. Dem von der Landes- gebietssührung Südwest des NS.-Reichs- kriegerbundes aus Anlaß der Vollendung seines 75. Lebensjahres zurückgetretenen U- Lbersührer Generalleutnant a. D. D r. v o n Maur wurvcn am Dienstag zu seinem Geburtstag zahlreiche Ehrungen zuteil. Gau. leiter Neichsstatthalter Murr sprach dem verdienten General der alten Armee persön­lich seine Glückwünsche aus und brachte da­bei besonders auch die Wertschätzung zum Ausdruck, die der General bei der Partei genießt.

Tie Wehrmacht ehrte den Jubilar durch ein Ständchen des Musikkorps des Jnf.-Neg. 119. Auf der Dienststelle der Landesgebiets- sühruug überreichte namens der Gefolgschaft der Stabssührer. U-Sturmbannführer Pr echt er eine künstlerisch ausgestattete Dankadresse. Eine Abordnung unter Füh­rung von Ministerialdirektor Dr. Till als Vertretung der Kameraden im Landes­gebiet überreichte ein Gemälde des Münche­ner Malers Elk Eber. Vom Oberbefehlshaber der Wehrmacht Generaloberst von Brau- chitsch traf ein Glückwunschtelegramm und von Oberbürgermeister Tr. Strölin ein herzliches Glückwunschschreiben ein. Zur per» sönsichen Beglückwünschung waren ferner er- schienen Generalleutnant a. D. von Fa­ll eck. der Kommandierende General des V. AK.. General der Infanterie Geher. Ge­

neral der Infanterie a. D. Freiherr von Soden als Vertreter der alten Ar­mee. ^Obersturmbannführer von Uslar als Vertreter des H-Gruppenführers Kaul, SA.-Obergruppenführer Ludin mit Stabs- sichrer Brigadesührer Kraft, Oberstarbeits­führer Müller, Gebietssührer Sünder- mann, Gaugeschäftsführer Baumert. Gauinspekteur Hill und ^-Hauptsturm­führer Dr. Sandberger als Vertreter des Reichsstudentenführers und des SD.- Oberabschnits Südwest.

Am Abend trat die Stabskapelle des Lan­desgebiets unter der Führung von Musik, direktor a. D. B e n n i n g zu einem Stand- chen an, wobei ihr Exz. Dr. von Maur rn Anerkennung ihrer Leistungen einen Schel­lenbaum überreichte. Ein Fackelzug des Bezirksverbands Groß-Stuttgart bildete den Abschluß der Ehrungen.

Arbeitshaus für eiuen VolksWblins

Stuttgart, 19. Juli. Der 35jährige E. W., der schon seit 1926 in öffentlicher Fürsorge steht, hat noch nie für seine Familie gesorgt. Selbst ein sechsmonatiger Aufenthalt im Arbeitshaus Buttenhausen hatte bei ihm keine nachhaltige Wirkung, denn kurze Zeit daraus fiel er schon wieder durch seinen mangeln­den Arbeitswillen auf. Die von ihm vorgebrachten angeblichenArbeitsbehinderun­gen" körperlicher Art konnten vom Sachver­ständigen ohne weiteres widerlegt werden. Er hätte also, wenn er nicht zu faul gewesen wäre, gut für seine heute noch auf Kosten der öffent- lichen Fürsorge in Pflege stehenden fünf Kin­der sorgen können. Das Gericht verurteilte ihn jetzt wegen Müßiggangs (Verletzung der Unterhaltspflicht) zu einer verschärften Ha (^strafe von sechs Wochen; außerdem wurde seine Unterbringung im Arbeits- Haus auf die Dauer von zwei Jahren au­geordnet.

Schwieberdingen, Kreis Ludwigsburg, 19. Juli. Nachdem am Samstag auf dem Hardthof bei Schwieberdingen ein Kartoffel» käsermeibchen und zahlreiche Larven gefun­den morden waren, ist am Sonntag und Montag weiter nach dem Käfer gesucht wor- den. Dabei wurden auf dem gleichen Kartoffelacker, auf dem die ersten Funde ge­macht worden waren, weitere 24 Lar­ven und drei Eigelege, von denen eines be­reits am Ausschlüpfen war. gefunden.

Ludwigsburg, 19. Juli. An dem sehr schwierig zu ersteigenden Kleinen Wilden (2300 Meter) in der Nähe von Oberstdorf ist der 21 Jahre alte Werner Getzmann von hier tödlich abgestürzt. Die Leiche des Verunglückten, der sich verstiegen hatte, wurde inzwischen von zwei Oberjägern aus Sonthofen gefunden.

Zjübriger auf dem SoMannungsmast

Gebersheim, Kreis Leonberg, 19. Juli. Der fünf Jahre alte Siegfried Essig kletterte in

Handwerk und

Stuttgart, 19. Juli. Zur Klärung von Fra­gen des Leistungskampfes der deutschen Betriebe, die das Handwerk betreffen, hatte die FachabteilungHandwerk" in der DAF. die Präsidenten der Handwerkskam­mern, die Kreishandwerksmeister und Bezirks­innungsmeister für den Gau Württemberg- Hohenzollern am Dienstag zu einer Arbeits­besprechung geladen. Gauarbeitsgebietsleiter Kärcher sprach über den Sinn und die Auf- gaben des Leistungskampfes. Durch die Schaf- fung des Leistungsabzeichens für vorbildliche Kleinbetriebe habe gerade das Handwerk die Möglichkeit, sich mit größter Aussicht an die­sem Leistungskampf zu beteiligen. Die Leistung im Betrieb zu steigern, A die dem Betriebs, leiter vom Führer gestellte Aufgabe. Es komme nicht auf das Geld, sondern auf die Gesin - nung und Haltung an. Bei der Bewer­tung im Leistungskampf, die in den Händen der Deutschen Arbeitsfront liege, stehe nicht das Materielle, sondern das Ideelle im Vor­dergrund. In erster Linie werde verlangt, daß ein wirkliches Kameradschaftsverhältnis zwi­schen Betriebsführung und Gefolgschaft bestehe. Notwendig sei, daß der Betriebsführer nicht nur Wirtschaftler,- sondern auch Menschen- sichrer sei. Der enge Kontakt zwischen Füh­rung und Gefolgschaft wirke sich auch zum Besten eines Betriebes aus. Vom Betriebs- führer werde in dem Leistungskampf auch ver­langt, daß er den Betrieb in nationalsozialisti­schem Sinne führe, daß er selbst an Schulungs- gelegenheiten der Partei und ihrer Einrichtun­gen teilnehme und auch seinen Gefolgschafts­mitgliedern Gelegenheit dazu gehe. Ferner

Leiftungskampf

werde geprüft, ob der einzelne Handwerks­betrieb in wirtschaftlicher Beziehung den Zie­len des Vierjahresplans gerecht werde, ob insbesondere die deutschen Werkstoffe bei der Produktion verwandt werden. Nutznießer dieses Leistungskampfes sei im Grunde genom­men das Handwerk selbst.

Sozialreferent Scharfer verbreitete sich über die Organisation und Durchführung des Leistungskampfes. Jeder Betrieb habe sich bei der zuständigen Kreiswaltung der DAF. anzumelden. Kreis, und Gauprüfungs- ausschüsfe würden sodann die Besichtigung vornehmen. Das Handwerk solle in diesem Lei­stungskampf zeigen, daß es der Träger einer Idee sei und daß es alles daran setze, den DreiklangMeister Geselle Lehrling" zu verwirklichen. So finde auch der Wunsch des Führers Erfüllung, daß die gesamte deutsche Wirtschaft ein nationalsozialistischer Musterbetrieb werde.

Gauamtsleiter Landeshandwerksmeister Baetzner wandte sich dann mit einem auf. rüttelnden Appell an die führenden Männer des Handwerks im Gau Württemberg-Hohen- zollcrn. den Leistungskamps zu einem vollen Erfolg zu gestalten. Es dürfe gerade im Gau Württemberg-Hohenzollern nicht schwer fal­len, das Handwerk für den Leistungskampf zu begeistern. Wenn Meister, Geselle und Lehrling der wahre Gemeinschafts, geist beseele, dann werde sich das auch materiell auswirken.Machen Sie", so schloß Gauamtslciter Baetzner,alle Anstrengun­gen, daß es Wahrheit bleibe-. Gau Württem- berg-Hobenzollern auch im Leistungskampf voran!"

einem unbeaufsichtigten Augenblick an einem Gittermasten der Hochspannungsleitung hoch und kam mit der Leitung in Berührung. Der Knabe wurde sofort getötet. Die völlig verkohlte Leiche konnte erst geborgen werden, nachdem von Teinach aus der Strom abaestellt worden war.

Tödlicher durch Mnellkbren

Unterkochen, 19. Juli. Als einige Kinder auf dem Wege zur Schule bezw. Kleiiikinder- schule die Straße überquerten, kam aus einer Kurve ein Motorradfahrer in über- mäßig hoher Geschwindigkeit daher und fuhr in die Kindergruppe hinein. Zwei fünfjährige Kinder wurden von dem Motorrad erfaßt und ein Stück weit mitgeschleift. Das eine Kind, die Tochter Irmgard des Schlossers Geißer, blieb tot liegen, das andere Kind wurde schwer verletzt. Der Motorradfahrer gibt

an. die Kinder nicht bemerkt zu haben.

Die WtschlMr einer krouken KW«

Tübingen, 19. Juli. Ein Schloß ans der Achalm, herrliche Möbel von Neutlinger und Stuttgarter Firmen, ein Klavier und natürlich auch ein Auto, das waren die Wünsche einer geschiedenen Frau aus Nottenburg, die sich einige Zeit in Reutlingen aufhielt. An einem Sonntag besuchte sie den FilmDie glücklichste Ehe der Welt" von der ersten bis zur letzten Vorstellung und steigerte sich derart in ihre Wahnideen hinein, daß sie sich im Besitz einer Erbschaft von 100 000 RM. glaubte, womit sie nun ihre Wünsche erfüllen wollte. So unterschrieb sie denn auch in den folgen­den Tagen mehrere Kausveriräge über Möbel und ein Klavier, lernte auch einige Stunden das Autofahren und hatte doch zu allem keinen Pfennig Geld, denn sie lebte in den bescheidensten Verhältnissen. Auch nach ihrer Inhaftnahme und während eines Untersuchungsaufenthaltes in der Tübinger Nervenklinik blieb sie bei ihrer Meinung, eine große Erbschaft gemacht zu haben. Ter Arzt erkannte in ihr eine dege- nerative Psychopathin und dementsprechend kam auch das Schöffengericht unter Berück­sichtigung von Paragraph 51 Abs. 1 StGB, zu einem Freispruch, da die kranke Frau für ihre betrügerischen Kaufabschlüsse nicht verantwortlich gemacht werden konnte. Da­gegen sprach das Gericht die Einwei­sung der Frau in eine Heil- und Pslegeanstalt aus.

Zehnjähriger beim Baden ertrunken

Tigenberictit 6er X8presse

k. Aalen, 19. Juli. Am Dienstagnachmit- tag ist im Freibad im Hirschbach ein zehn­jähriger Junge ertrunken. Er hatte sich, während mehrere Schüler badeten, allein in dem nebenanliegenden kleineren Bassin auf. gehalten. Als man nach ihm sah, fand man ihn auf dem Grund des Wassers liegen. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Wahrscheinlich hat er beim Baden einen Herzschlag bekommen.

Landesverräter htngertchtet

Berlin, 19. Juli. Die Justizpressestelle Ber­lin teilt mit: Am Dienstag wurde der vom Reichskriegsgericht wegen Landesverrats zum Tode verurteilte, am 26. Oktober 1914 in Löwen (Schlesien) geborene Helmut Kuhlmann aus Breslau hingerichtet. Gelegentlich eines Verwandtenbesuchs in einem Nachbarstaate kam K. mit einem Spionage-Agenten in Berührung. Er wurde als Spion gewonnen und hat diese Verbindung fast zwei Jahre lang auf­recht erhalten. Er hat geheim zu haltende militärische Angelegenheiten aus Gewinn­sucht verraten. Für den verhältnismäßig geringen Verratslohn mußte er jetzt mit dem Leben büßen.

Flammentod lm Auto

In Voller Fahrt gegen Baum gerast Bonn, 19. Juli. Ein mit drei Personen besetzter Kraftwagen fuhr bei Röttgen in voller Fahrt gegen einen Baum. Der Benzintank explodierte und im gleichen Augenblick stand der ganze Wagen in Hellen Flammen. Von zwei Fußgängern, die in der Nähe waren, wurden zwei Insassen aus dem brennenden Wagen herausgezogen. Sie mußten ins Krankeichaus geschafft werden, da sie schon schwere Verletzungen erlitten hatten. Einer von ihnen, Peter Huppertz aus Köln-Mühlheim, erlag in der Nacht seinen Verwundungen. Der Fahrer des Wagens. Fritz Seegrose aus Köln-Mühlheim, war so unglücklich eingeklemmt, daß er dem Flammentod nicht mehr entgehen konnte.

Beide Beine abgefahren

Auf dem Bahnhof von Eilenburg (Provinz Sachsen) kroch ein Mann unter einem Zuge durch, um auf den anderen Bahnsteig zu gelangen; in diesem Augenblick fuhr der Zug an und dem Leichtsinnigen wurden beide Beine abgefahren, so daß er im Krankenhaus starb.