Dienstag den 19. Juli 1938

Der Eriztäier

96. Jahrgang Nr. 166

Siegelung der , rsprochenen Frage mache, die britische Regierung die Tschecho-Slowaker rn ihrem Widerstand gegenunvernünftige und maßlose" Forderungen unterstützen würde.

Chamberlarn antwortete hierauf kurz:Ob diese Forderungen vernünftig oder unver. nünstig sind, i st Ansichtssache."

RMsmlnister Amt ln Karlsruhe

Karlsruhe, 18. Juli. Reichswirtschaftsmini­ster Walther Funk traf am Montag zu einem Besuch des Reichsstatthalters und Gauleiters Robert Wagner in Karlsruhe ein. Auf Ein­ladung des Reichsstatthalters fand eine ein- ^ gehende Aussprache mit den führenden Wirt- chaftskreisen des Landes Baden statt, wobei nsbesondere alle Fragen erörtert wurden, die sich aus der Grenzlage der badischen Wirtschaft und ihrer starken Exporttätigkeit er­geben.

Semral-Wo in Sufum

Kiel, 18. Juli. Auf seiner Fahrt durch Deutschland trafen der Generalstabschef der Faschistischen Miliz, General Nusso, und Stabschef der SA. Lutze mit der italienischen und deutschen Begleitung in drei Flugzeugen Äm Montagvormittag von Berlin kom­mend in Kiel-Holten au ein. wo die Gäste von SA.°Obergruppensührer Mayer- Ouade herzlich begrüßt wurden. Im Anschluß Mohnte General Russo au Bord der SA.» Gruppenboote den Vorführungen der Ma» xine-SA. bei, wobei er sich recht anerken­nend über die gezeigten Leistungen äußerte. Nach der Uebung legte der hohe Gast in Laboe einen Lorbeerkranz nieder. Es folgte ein Besuch bei Gauleiter Lohse und dem Kommandierenden Admiral der Marine­station der Ostsee. Nach Besichtigung der SA.-Marineschule folgte der Abflug nach tzusu m, wo Deichschützarbeiten der Pionier­standarte 84 Zeugnis von der vielfältigen Ausbildung der SA. in der Nordmark ab­legten.

Die italienischen Blätter beschäf­tigen sich recht ausführlich mit der Deutsch­landreise des Generalstabschefs der Faschisti- schen Miliz, General Russo und rühmen dabei vor allem die SA. als die große Or- aanisation und die Schule der nationalsozia­listischen Revolution.

Proteste gegen jüdische Terrorwelle og. London, 18. Juli. Die Palästina-Un­ruhen reißen nicht ab. Auch im Lause des Sonntags ereigneten sich im Süden des Lan- des in Jaffa, Tel Aviv und in der Nähe von Hebron blutige Zwischenfälle, die unter den Arabern mehrere Todesopfer forderten. Aus Wut über die jüdischen Provokationen setzt, eine erregte arabische Menschenmenge in Haifa drei jüdische Läden in Brand. Der Emir von Transjordanien hat an Eng. land einen Appell gerichtet, in dem er drc britische Negierung auffordert, ihre Ver­sprechungen gegenüber den Ara- vern zu erfüllen. Dieser Aufruf wurde von sämtlichen arabischen Zeitungen Palä­stinas in großer Aufmachung veröffentlicht. Die arabischen Frauenvercine haben gleich, zeitig ein Telegramm an den Kolonial­minister in London gerichtet, in dem sie ge­gen die jüdische Terrorwelle, der unzählige Männer, Frauen und Kinder zum Opfer sie- len, protestierten. In diesem Protest-Tele- gramm wird die Entwaffnung der Juden, die Auflösung ihrer Organisationen und die Verhaftung der Haupträdelsführer gefordert.

Jerusalem, 18. Juli. In Tel Aviv konnte eine wichtige kommunistische Hetz- und Fälsch u ngszentraleausgeh oben werden. Die Polizei beschlagnahmte Tau­sende von Flugblättern, die in hebräischer, englischer, arabischer und deutscher Sprache abgcfaßt waren. Sie wandten sich nicht nur im Namen der illegalen Kommunistischen Partei, sondern auch im Namen arabischer und jüdischer Organisationen an die Bevöl­kerung Palästinas. Diese Fälschungen hatten also nur den Zweck, weitere Verhet- zungenund Verwirrungen anzu- stiften. Die Namen der Verhafteten, unter denen sich eine Frau befindet, gibt die Po­lizei noch nicht bekannt.

14 Zants Ln WA explodiert

Riesiger Oelbrand fordert 3 Tote und 50 Verletzte

Neuyork, 18. Juli. In Wellesville im Staate Neuhork wütet in der für über 15 Millionen Dollar erbauten Großrafsinerie der Sinclair-Oil-Eompanh einer der größ­ten Oelanlagen der Vereinigten Staaten em Niesenfeuer. Bisher find 14 Oeltänks in die Lust geflogen. Ein größerer Oeltank wurde bei einer Explosion mit ungeheurer Wucht in die Lust geschleudert und landete in einer Zuschauermenge, die in grö­ßerer Entfernung von der Brandstätte sich aufhielt. Drei Zuschauer kamen dabei ums Leben, 50 wurden schwer verletzt. Zahlreiche Feuerwehren aus über 15 benachbarten Or­ten arbeiten fieberhaft, um ein Uebergreifen der Flammen auf die übrigen 308 Oeltänks zu verhindern. Die Brandursache ist noch völlig unbekannt. ^

Mus Württemberg

Ludwigsburg, 18. Juli. (15 000 sahen die Schloßbeleuchtung.) 15 000 Men­schen waren am Sonntag Zeugen der fünf­ten Schloß- und Schloßgartenbe. leuchtung. 22 000 Lichtbecher und 6 000 Lampions schufen ein unvergeßliches farben­prächtiges Bild. Zwei Kapellen sorgten in unermüdlichem Spiel für die von der Far- benshmphonie tief beeindruckten Besucher.

Poppenweiler, Kr. Ludwigsburg, 18. Juli. (KinderIeiche geborgen.) Als wegen des Hochwassers dcrs Wehr gezogen wurde, fand man die Leiche eines 2 fl-iährigen Km- des. Es handelt sich um das Kind, das ein Mann aus Oßweil vor einer Woche in einem Anfall von Schwermut mit rn den Tod genommen hatte.

Vrackenheim, 18. Juli. (Vom Sonn­tagsausflug ins Krankenhaus.) Zwei Motorräder aus Stangenfels und Zaberseld stießen am Sonntagvormittag in Weiler a. Z. in der Nähe des Rathauses zu­sammen. Der Anprall war so heftig, daß drei Personen mit schweren Schädel- und Knochenbrüchen in das hiesige Kreis­krankenhaus gebracht werden mutzten.

Neu-Ulm, 18. Juli. (Stratzenräuber sestgenommen.) Den Bemühungen der Polizei ist es gelungen, den Stratzenräuber, der nachts einen Mann überfiel, nieder, schlug und beraubte, in der Person eines ledigen Mannes aus einem Nachbar­ort sestzustellen. Der Täter ist geständig. Bei dem Ueberfallenen handelt es sich um einen Kriegsbeschädigten.

Stand der Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist aus gebro­chen in Satteldorf, Hohnhardt, Kr. Crailheim, Wört, Röhlangen, Kr. Ellwangen. Kirchhauscn. Kr. Heilbronn. Sindeldorf, Kr. Künzelsau, Dem- mingen, Trugenhofen, Kr. Ncresheim, Gaisbach, Kr. Oehringen, Fellbach. Kr. Waiblingen. Hofs, Seibranz, Kr. Leutkirch, Lehr, Kr. Nlm.

Die Seuche ist erloschen in Weingarten. Zöbingen, Kr. Ellwangen.

AW und AM unter einer Leitung

Stuttgart, 18. Juli. Der Leiter des Ras­senpolitischen Amtes der NSDAP.. Gau­amtsleiter Dr. Lechler. der vor kurzem die Leitung des Landesverbands Württem- berg-Hohenzollern des Reichsbundes der Kinderreichen übernommen hat, hatte auf Sonntag alle Kreiswarte des Gaues zu einer Arbeitstagung nach Stuttgart zusammengerufen. Landesamtswart Metz­er konnte dem neuen Landesleiter die reiswarte vollzählig melden. Nachdem er über Fragen der Organisation, über die Ausstellung des Ehrenbuches der Kinder­reichen und die Möglichkeiten der Finan- zierung von Siedlungshäusern gesprochen hatte, kamen dann die Mitarbeiter des Lan­desleiters zu Wort, indem sie kurz ihre be­sonderen Aufgabengebiete (Schulung, Pro­paganda. und Pressearbeit) umriffen.

Gauamtsleiter Dr. Lechler sprach über Weltanschauung und Biologie. Er legte dar. daß die nationalsozialistische Weltanschau­

ung gebunden ist än die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Biologie. Die ererbten An- lagen einerseits und andererseits die Um­welteinflüsse sind die großen Faktoren der Lebensgestaltung. Von dieser Grundlage aus wird das ganze Handeln der national, sozialistischen Staatsführung bestimmt. Am Nachmittag sprach die Mitarbeiterin für Frauenfragen im RDK.. Frau Dürr, noch über die Wichtigkeit der Frauenarbeit. An­schließend kamen noch sämtliche Kreiswarte zu Wort, um ihre besonderen Erfahrungen und Anliegen zum Ausdruck zu bringen.

Ser neue LandesgebietsWrer des RSMiKskriegerSuildes

Stuttgart, 18. Juli. Mit der Führung des Landesgebietes Südwest des NS.-Reichskrieger- bundes ist, wie bereits gemeldet, ab 20. Juli 1938 SA.-Brigadesührer Major a. D. Walther Freiherr von Lindenfels beauftragt worden. Er ist wie der bisherige Landesgebiets- sührer ein schwäbischer Offizier und ist vielen alten Soldaten als Ol g a d r a g o n e r, im Krieg als Bataillonsführer sowie als Frei- korpskempfer vor München bekannt. Anschlie­ßend gehörte Freiherr von Lindenfels dem Reiterregiment 18 an. Er blickt auf eine mehr als 25jährige Dienstzeit zurück. SA.-Brigade- führer von Lindenfels ist alter Kämpfer des Führers. Seit der dritten Wahlperiode ist er Mitglied des Deutschen Reichstages.

Ludwigsburg, 18. Juli. Am Sams­tagabend tourden durch den Kartoffelkäfer- Suchdienst in dem zur Gemeinde Schwie­berdingen gehörenden Hardthofen im Kreis Ludwigsbürg an einer Kartoffelstaude 23Larvendes gefürchteten Kartoffelkäfers entdeckt, die schon eins ganze Anzahl von Blättern abgefressen hatten. Bei weiterem Suchen wurde ein Weibchen des Schädlings und zwei Eiergelege gefunden. Die erforder­lichen Abwehrmatznahmen wurden sofort durch den am Fundort eingetroffenen Kartoffelkäfer-Abwehrdienst Durlach in die Wege geleitet. Dieser Fall beweist aufs neue, wie wichtig eine gründliche Durchführung des Suchdienstes ist. Bei der rechtzeitigen Entdeckung und Vernichtung des Schädlings ist eine Gefährdung der Kartoffelernte nicht zu befürchten.

Reugestaltung

-es Wurmttmer Bergfrle-Ws

Nottenburg, 18. Juli. Die durch Ludwig Uhland so berühmt gewordene, viel besungene Wurmlinger Bergkapelle, die bekanntlich unter Denkmalschutz steht, wird nach einem neuen Plan von Gartengestalter Valen­tin-Stuttgart so gestaltet werden, daß Kapelle, Friedhof und Umfassungsmauer ein geschlossenes Ganzes darstellen. Die Grabsteine werden künftig nicht mehr die Friedhofsmauer überragen dürfen und der Anblick der weithin ins Land grüßenden

Stuttgarter Vottzeiheamiee ersthosten

Reoolveraoschlag auf eiue Frau Tat eines Eifersüchtigen

IZ. Stuttgart, 18. Juli. In der Bahn­unterführung der durch Untertürkheim führen­de» Hauptstraße ereignete sich am Montag, 17.15 Uhr, eine entsetzlich« Bluttat. Eine Frau, die ein Kind bei sich hatte und am Arme eines Mannes ging, rief plötzlich eine« Polizeibeamten um Hilfe an, mit der Begründung, ihr Begleiter wolle sie er­schießen. Der Polizeibeamte suchte dem Mann die Pistole abzunehmen, wurde von diesem jedoch sofort angefallen und durch mehrere Schüsse aus nächster Nähe in Gesicht und Brust niedergestreckt. Dann eilte der Täter der flüchtenden Frau nach, gab im Laufen zwei Schliffe auf sie ab, ohne sie jedoch zu treffen, und holte sie schließlich ein. Er setzte ihr die Pistole auf die Brust, doch enthielt das Maga­zin keine Patronen mehr. Inzwischen waren außer anderen Fußgängern zwei Männer aus der soeben haltenden Straßenbahn herbeigceilt, von denen einer den Mann festhielt, während der andere ihn durch einen Schlag mit der Aktentasche, in der sich eine Mostflasche befand, unschädlich machte. Gleich darauf erfolgte durch die aus dem nahegelegenen Polizeirevier 11 herbeieilenden Beamten die Festnahme des Täters.

Die bisherigen Ermittlungen der an dem durch Blutlachen gekennzeichneten Tatort so­fort erschienenen Kommission und eine Un- terredung, die wir mit der beteiligten Frau hatten, ergaben folgende Vorgeschichte: Der Täter ist der 25jährige ledige Hilfsarbeiter Georg Michael Krug aus Schrfferstadt in der Pfalz. Er hatte seit längerem zu der seit acht Jahren verheirateten 29 Jahre alten Frau Stuhlfauth in Schifserstadt Be- Ziehungen. Die Frau, die zwei Kinder von 4 und D LaLreu Lat und deren Mann auk

einer Baustelle in Untertürkheim beschäftigt ist, wollte die Beziehungen zu dem eifersüch­tigen jungen Mann lösen, der sie daraufhin jedoch wiederholt bedrohte. Um den Nach­stellungen zu entgehen, fuhr die Frau nach Untertürkheim zu ihrem Manne. Krug reiste ihr jedoch nach und machte ihre Wohnung in Stuttgart-Hedelfingen ausfindig. Als die Frau ihren Mann auf der Arbeitsstätte ab- holen wollte, traf sie der Täter auf der Straße und begleitete sie unter ständigen Drohungen längere Zeit im Beisein des vier­jährigen Kindes. Als nun in der Bahn- untersührunb ein Polizeibeamter des Weges kam, faßte die Frau den Entschluß, um Hilfe zu bitten.

Aufgeregt erzählt sie uns:Ex ließ mich nicht von sich weg. Aber wie ich den Poli­zisten sah. habe ich mir gedacht, ich lasse meine Tasche fallen und halte gleich seine (des Täters) Hand, damit er nicht schießen kann. Dann habe ich den Polizisten schnell am Rock gezupft und gerufen:HelfenSie mir, Herr Wachtmeister, er will mich erschießen!" Daraufhin forderte der Polizeibeamte die Waffe von dem Manne. Blitzschnell legte dieser aber seine Arme um ihn und gab auch schnell aus einer kleinen Pistole mehrere Schüsse ab. Der Poli­zeibeamte brach, schwer getroffen, zusammen. Er starb auf dem Wege ins Krankenhaus.

Mit dem 37jährigen Polizcihcruptwacht- meister Georg Schöllhorn ist nicht nur ein Pflichtgetreuer Beamter, sondern auch der Vater zweier Kinder von sechs und neun Jahren das Opfer der schrecklichen Bluttat geworden, die. da sie sich in unglaublicher Schnelligkeit und in belebter Straße zutrug, größtes Aussehen und Entsetze» hervorrief.

Kapelle wird durch keine hochstämmigen Bäume mehr beeinträchtigt sein. An einem Teil der Mauer wird Efeu sich hochranken und so wird sich dann das Ganze harmonisch in die Landschaft einsügen.

Tsdrssturr beim M-enWIeirpfMen

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r. Reudern Kr. Nürtingen, 18. Juli. Der 34jährige verheiratete Otto Sowada aus Unterboihingen stürzte beim Lindenblüten­pflücken vom Baum und brach sich das Genick. Er hinterläßt eine Frau mit einen Kind.

KartosteMer im ZMentuK

AlsReiseandenken" aus Frankreich gebracht

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st. Bonn, 18. Juli. Ueber einen Fall gren­zenlosen Leichtsinns faßen die Bonner Schöf­fen zu Gericht. Ein 67jähriger Mann hatte eine Reise nach Frankreich gemacht und als sinniges Andenken" eine Flasche voller Kar­toffelkäfer mit nach Hause gebracht. Ein­gewickelt in ein großes Taschentuch hatten die Schädlinge die Reise sehr gut überstan- den, worüber der Gute nicht wenig erfreut war. Weniger aber die Polizei, die in diesem Andenken" einen schweren Verstoß gegen die Verordnung zum Schutz der Ernährungs­wirtschaft sah. Und mit Recht, denn diese Handvoll Kartoffelkäfer ist gefährlicher als ein Geschwader Bombenflugzeuge. Ein Weib­chen hat beispielsweise in einem Jahre Mil­lionen Nachkommen. Vor dem Schöffengericht gab der Angeklagte an. er habe die Käfer seinen Gartenfreunden als Anschauungs­material mitgebracht; sie sollten die Gefähr­lichkeit dieses Kartosfelschädlings erkennen lernen. Das Gericht würdigte zwar die Naivi­tät des Mannes auf der einen Seite, berück­sichtigte aber auf der anderen Seite die Ge­fahr, in die er die rheinische Landwirtschaft hätte bringen können und verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisstrafe von drei Monaten.

Weiße ober schwarze Autobahn?

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r. Augsburg, 18. Juli. Aus einer zwölf Kilometer langen Autobahnstrecke bei Augs­burg hat man versuchsweise statt des wei- ßen einen schwarzen Beton verwandt. Man will die Erfahrungen über die Eig­nung der dunkleren Betonsarbe im Fähr­betrieb aus der Autobahn sowohl bei trocke­nem wie bei Regenwetter sammeln. Jetzt werden noch folgende Einzelheiten zu diesen Versuchen bekannt. Die dunklere, bläulich­schwarze Färbung des Oberbetons wird da­durch erzielt, daß bei der Bereitung des Betons 2 bis 3 V.H. Ruß beigemischt werden. Auf der dunkelfarbigen Versuchs­strecke sind zur Unterscheidung die seitlichen Bankette in Hellem Beton ausgeführt. West­lich und östlich der Versuchsstrecke ist die Fahrbahn wieder, wie bisher üblich, in Hel- lem, sogenanntenweißen" Oberbeton ge­halten, während dort die Bankette eine dunklere Färbung aufweisen. Auf der West­strecke werden dabei die Bankette aus Asphalt, auf der Oststrecke aus Beton her­gestellt.

Nrennen-e Autos auf -er Lan-straße

Ein Toter und zwei Schwerverletzte

Weißenburg (Bayern), 18. Juli. Bei Mark­hof in der Nähe von Dettenheim stießen aus der Reichsstraße Augsburg Nürnberg aus noch unbekannter Ursache, wahrscheinlich beim Ueberholen, ein Personenkraftwagen und ein Lastzug zusammen. Der Lastzug, der aus dem Allgäu stammt, bestand aus Kraft- Wagen und zwei Anhängern. Der Lastkraft­wagen drehte sich bei dem Unfall herum und stürzte auf das Personenauto. Es entstand eine Explosion, so daß das Personenauto sowie, der Lastkraftwagen imNuinFlam- men standen. Auch die beiden Anhänger, die ich ineinanderschoben, brannten aus. Während ich die beiden Fahrer des Lastzuges durch Ab- prrngen retten konnten, fand der Fahrer des Personenautos, ein Hutgeschäftinha­ber aus Augsburg, den Tod in den Flam­men. Die Fahrer des Lastzuges erlitten Ber- brennungenan Händen, Füßen sowie am Kopf und wurden schwerverletzt in das hiesige Krankenhaus eingeliefert; ihr Zustand ist nicht lebensgefährlich.

Freiherr von Dörnberg Chef des Protokolls

Berlin, 18. Juli. Der Führer und Reichs­kanzler hat den Chef des Protokolls, Gesand­ten von Bülow - Schwante, zum deub. schen Gesandten in Brüssel ernannt. Der bis- herige dortige Gesandte. Freiherr von Nichthofen, wird demnächst eine ander­weitige Verwendung finden. Zum Chef des Protokolls hat der Führer und Reichskanzler den Vortragenden Legationsrat Gesandten Frei Herrn von Dörnberg ernannt. Der bisherige stellvertretende Chef des Proto­kolls, Vortragender Legationsrat Boltze, wird den Posten des Botschaftsrates an der Botschaft in Tokio mit der Amtsbezeichnung Gesandter übernehmen.