Kaiasieo-che -er 8666

Die Motorisierung Deutschlands ist in den letzten sünf Jahren mit einer so unge­heuren Schnelligkeit vor sich gegangen, daß alle Beteiligten von der Polizei bis zu jede!» einzelnen Verkehrsteilnehmer vor schwierige Aufgaben gestellt worden sind. Aus Mangel au genügender Schulung der Massen konnten sie nur teilweise gelöst wer­den; und wenn wir auch von Unfallziffern amerikanischen Ausmaßes verschont blieben, so hatten wir im Jahre 1936 doch 8388 Tote und rund 17400 Verletzte zu bekla­gen. Durch die lieh immer stärker auswir- keude Aufklärung und Erziehung konnte zwar im vergangenen Jahr die Zahl der Toten um etwa 9 Prozent gesenkt werden, aber auch diese Verkebrsopfer sind für uns ganz untragbar. Manche Schlacht des Welt­krieges hat weniger Verluste gebracht und wurde doch als blutig bezeichnet!

Wenn wir nun wissen wollen, wo der Hebel anzusetzen ist, um eine entscheidende Wendung herbeizusühren,. müssen wir uns die Statistik der Unfälle etwas näher an- sehen. Ganz allgemein ist zu ihr zu sagen, daß die Unsallkurve von der Verkehrsdichte abhängt. Die W i n t e r m o n a t c, in denen viele Leute aus den Gebrauch ihres Kraft­fahrzeuges verzichten und überhaupt lieber zu Hause bleiben, bringen ihren Tief­punkt obwohl die ungünstigen Fahrver- hältnisfe, wie Glätte, Nebel, Regen und früh einsetzende Dunkelheit, eigentlich eher das Gegenteil erwarten lassen. Mit dem Erwa­chen des Frühlings beginnt sie dann schnell zu steigen, um in den ausgesprochenen Schönwetter und Reisemonaten, wo jeder­mann die Straßen benutzt, ihren Höhepunkt zu erreichen. Die Lehre, die wir daraus zu ziehen haben, liegt auf der Hand: Man muß die Vorsicht gerade an schönen Tagen ver­doppeln und verdreifachen.

Ueberaus aufschlußreich ist die Verteilung der Unfälle auf die verschiedenen Ursachen- aruppen. Von den 162 215 Unfällen des Jahres 1937, bei denen Kraftfahrzeuge be­teiligt waren, entfiel ein volles Viertel (39142) auf die Nichtbeachtung der Vorfahrt. Das ist beschämend, wenn es beweist, daß viele Kraftfahrer glauben, an den Kreuzungen, fern von jeder Rücksicht, das Recht des Stärkeren geltend machen zu können, oder daß sie von den Verkehrsv-- schristen keine Ahnung haben.

Unaufmerksamkeit, Uebermüdung oder Al­koholeinfluß waren bei 33 474 Unfällen die Ursache. Jeder einzelne dieser Unfälle hätte vermieden werden können. Ist es nicht gerade unglaublich, daß man 9136 Fahrer vom Steuer weggeholt hat, bei denen die Blutprobe übermäßigen Alkohol­genuß ergab?

Falsches U eberholen führte zu 24 013 Unfällen. Zu dieser Gruppe gehört das Ueberholen bei zu geringem Abstand, das Schneiden beim Wiedereinbiegen und das Rechtsüberholen. Solches geschieht meist Leuten, die von sich glauben, besonders gut fahren zu können, und sich zu sicher fühlen, und die dann mit einer eleganten Bewegung des Steuers den anderen angefahren haben. Diesen Fahrkünstlern kann nicht dringend genug ans Herz gelegt werden, das Wort schneidig" aus ihrem Wörterbuch zu strei­chen und dafür lieberkorrekt" einzusetzen.

Falscher Ehrgeiz hat bei einer weiteren UnsallgruPPe Pate gestanden. 22 985 Fahr­zeuge verunglückten, weil sie zu schnell fuh­ren. Hier läßt sich eine bestimmte Regel nicht geben. Line Geschwindigkeit, die für den einen Fahrer noch ausreichend sicher ist, kann für einen anderen schon viel zu hoch sein. Darum muß sich jeder daraufhin prü­fen. was er sich selbst zutraucn kann, wenn man es immer so einrichtet, daß man den Wagen unter allen Umständen in der Hand behält, kann nichts geschehen. Wer aber den Drang nach sportlichen Lorbeeren in sich spürt, der soll diese nicht aus offener Land­straße pflücken »vollen, sondern sich an den vom NSKK. ausgeschriebenen Veranstaltun­gen beteiligen.

lieber 19 500 Unfälle gingen ans fal­sches mnbiegen zurück. Tie grobe Unsitte, de» Winker zu ziehen und dann erst einmal nach der anderen Seite auszubiegen, um den Bogen besser nehmen zu können, wie man es besonders bei Lastwagen häufig fleht, ist immer noch nicht ausaestorben. Das Abwinken im letzten Augenblick und das Einbiegen ohne Rücksicht aus den nach­folgenden Verkehr gehören zu den Fehlern, über deren Tragweite die Sünder meist zu wenig nachgedacht haben.

Daß ein Magen einen anderen mit Ge­walt nicht vorbeilafsen will, wird Wohl jeder schon einmal erlebt haben. Kaum glaublich aber klingt es. daß dabei im letzten Jahre nicht weniger als 11037 Unfälle vorgekommen sind. Leute, die einen anderen Wagen absichtlich behindern, müs­sen von der Volksgemeinschaft eine sehr selt­same Vorstellung haben. Platz machen das ist doch wirklich das allerwenigste, was man von einem Fahrzeugführer verlan­gen kann. Tie Zahl der Unfälle durch technische Mängel erscheint mit 7047 zwar verhältnismäßig niedrig, ist aber im­mer noch viel zu hoch da sie durch lausende Kontrollen, die eigentlich eine Selbstver­ständlichkeit für jeden Fahrer sein sollten, auf ein Mindestmaß beschränkt werden kann.

Fast 2 800 000 Kraftfahrzeuge (Personen-

Mus AlürttemöerL

Stuttgart, 24. Juni. '(LandeSver- räterhingerichtet.) Aus Berlin wird gemeldet: Der am 22. Februar 1938 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode verurteilte Heinrich Menz aus Bibe- rach ist heute morgen hingerichtet worden. Der Verurteilte, der durch leichtsinnigen Lebens­wandel auf die abschüssige Bahn gekommen war, hat sich einem fremden Spionagedienst ur Verfügung gestellt, diesem Material geist­ert und es auch unternommen, andere für die gegen Deutschland gerichtete Spiouage- tätigkeit zu gewinnen.

Stuttgart, 24. Juni. (Neue Dien st - rünme des -Ob er a b sch n i t.ts.) Der jj-Oberabschiiitt Südwest hat in diesen Tagen seine Dienstrüume von der Hohen- heimerstraße 93 nach Gerok st ratze 45 verlegt. Sämtliche Dienststellen des Ober­abschnittstabes sind nun in diesem Gebäude untergebracht und außerdem der U-Nach- richtensturmbann II.

Schwab, Hall, 24. Juni. (To des stürz vom Lastwagen anhäng er.) Auf der Straße Westheim-Ottendorf stürzte ein aus Stuttgart stammender jüngerer Mann, der sich auf dem Anhänger eines Lastwagens befand, infolge der Schleuderbewegungen des Anhän­gers vom Wagen. Er verletzte sich dabei so schwer, daß der Tod kurz nach seiner Einlie- srung in die Diokonissenanstalt Hall eintrat.

Schwab. Hall, 24. Juni. (Tod infolge zu schnellen Fahrens.) Am Donnerstagabend gegen 19 Uhr ereignete sich bei der Stratzengabelung Ettwangcr-Sulzdor- fer Straße ein tödlicher Unfall. Ein Kraftrad- Fahrer aus Obersontheim führte in seinem Beiwagen einen Arbeitskameraden mit. Ver­mutlich infolge zu hoher Geschwindigkeit kam der Kraftradfahrer beim Einbiegen in die Sulzdorfer Straße von der Straße ab und fuhr mit großer Wucht gegen einen Baum. Der Beifahrer, ein Familienvater aus Hottfpiel mit fünf unmündigen Kindern, schlug mit dem Kopf gegen den Baum und war sofort tot. Der Kraftradfahrer wurde von der Gendarmerie in Haft genommen.

Donaueschingen. 24. Juni. (Blitzschlag vernichtet zwei Gebäude.) Bei einem heftigen Gewitter schlug der Blitz in den Farrenstall von Unterbakdingen ei» und zündete. In kurzer Zeit stand das große Gebäude vollständig in Flammen, die auch aus das Oekonomieaebäude des Alois Schacher Übergriffen. Nur mit Mühe konnte das Vieh gerettet werden.

Skand der Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebro­chen in Pfahlheim, Kr. Ellwangen, Tiefenbach. Kr. Crailsheim, Kilchberg a. d. Iller und Birken­hardt, Kr. Biberach, Obersontheim, Kr. Gaildorf. Brettheim, Kr. Gerabronn, Großaltdorf. Kr. Hall. Berg, Kr. Ravensburg, Leupolz. Kr. Wangen. Oppenweiler, Kr. Backnang, und Neuenstadt, Kr. Neckarsulm.

Die Seuche ist erloschen in Derrenberg. Kr. Oehringen

Eine Erpresserin übelster Art

Der Erpreßte nahm sich das Leben

Ulm, 24. Juni. Als Erpresserin übelster Art hatte sich die 41 Jahre alte Elisabeth Schönmetz vor der Großen Strafkam­mer zu verantworten. Ihr Freund Karl Röder, der das erpreßte Geld mit verjubelte, war der Hehlerei augeklagt. Die Schönmetz lernte in einem Ulmer Gasthos einen Ge­schäftsmann aus einem Städtchen der Alb rennen. Mit der Zeit kam es auch zu in­timen Beziehungen. Diesen Umstand nützten die beiden Angeklagten weidlich aus. Vom Juli v. Js. bis zum April flatterten fast jede Woche einmal Erpresserbriefc auf den Tisch des Geschäftsmannes, der nicht mehr ein und aus wußte und sich schließlich er­hängte. um sich seinen Angehörigen nicht offenbaren zu müssen. Die Angeklagten for­derten Beträge von 40 bis 200 NM. Die er­preßte Summe erreichte eine Höhe von 3000 bis 3500 NM. Das Opfer mußte das Geld meist erst entleihen. Die Angeklagte Schönmetz ist wegen Erpressung schon vor­bestraft und hatte auch schon fünf andere Strafen aus dem Kerbholz. Das Gericht ver­urteilte die Schönmetz zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und 400 RM. Geldstrafe, außerdem wurden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Ihr 21mal vorbe­strafter Komplize, der 800 RM. vor, dem er­preßten Gelde mitverpraßte, erhielt wegen Hehlerei neun Monate Gefängnis.

SeWgnis sür üblen Zimualer

Ellwangen, 24. Juni. Der 18jährige Karl Betzin Elchingen (Kreis Neresheim) jührte im Mai d. I. mit einem Pserdegespann sei­nes Dienstgebers Mist aus den Acker. Als sein Pferd nicht gleich anziehen wollte, wurde der Knecht so zornig, daß er dem Pferd den vierzackigen, scharf geschlissenen Dunghaken in den Rücken schlug, so daß das Tier vier eiternde Wunden erlitt. Der Tierquäler wurde zu fünf Wochen Gefängnis verurteilt.

Sturmschaden Im Nezkk Meblinsen

Rie-Nngen, 24. Juni. Ueber dem Oberamt Riedlingen ging ein heftiges Gewitter nie­der, das von einem außerordentlich starken Sturm begleitet war. Während das Ge­witter im allgemeinen harmlos verlief, er­reichte der Sturm aus der Markung Heilig­kreuztal einen orkanartigen Charakter und richtete großen Schaden an. Nicht we­niger als 20 vollbeladene Hennin­gen wurden auf den Feldern umgewor- sen. In den Wäldern wurden große Fich­ten, dre teilweise auf ein Alter von 90 brs 100 Jahre zurückblicken, wie Streichhölzer ab genickt und aus dem Boden gehoben. In einem Falle trug der Sturm eine 15 Meter lange Baumkrone im Gewicht von etwa 20 Zentner über 100 Meter wert fort. Die Menge des Windbruchholzes wird auf etwa 1000 Fe st meter geschützt.

Im Herbst Ausführung -es SchwabensnmS

Ei« Sijmdokrrment aus hoher künstlerischer Stufe

Stuttgart, 24. Junt. Von dem tm Auftrag des Landessremdenverkehrsverban-ds und insbesondere auf Initiative von Pg. Fried­rich Schmidt gedrehten Schwabensilm hat man in den vergangenen Monaten wenig in der Oeffentlichkeit gehört. Trotzdem ging die umfangreiche filmische Arbeit von Woche zu Woche weiter.

Man erinnert sich, daß Wbcrt Kling, der bekannte Stuttgarter Kameramann, dem die Oberleitung zur Schaffung dieses gerade für Schwaben so vordringlich gewordenen Hei- matstlms übertragen wurde, im Mai 1937 mit den ersten Aufnahmen begonnen hat. Zu den vielen, während deS vergangenen Jahres noch gedrehten Landschaftsaufn-ahmen traten nunmehr in den letzten Monaten Film­arbeiten in 16 verschiedenarti­gen württ. Industriebetrieben, die für den der schwäbischen Industrie ge­widmeten Teil bestimmt sind. Heute kann sestgestellt werden, daß mit geringen Aus­nahmen, die noch Spezialausnahmen aus alten schwäbischen Reichsstädten betreffen, der landschaftliche und industrielle Teil des Films abgeschlossen ist.

Kameramann Kling kann mit dem bis jetzt erzielten Ergebnis höchst zufrieden sein. Aus dem Photomaterial, das er uns als

wagen. Krafträder, Lastwagen) taufen zur Zeit in Deutschland. Es ist klar, daß es bei diesem riesenhaften Verkehr immer Unfälle geben wird. Ebenso deutlich geht aber ans der Statistik hervor, daß ihre Zahl sehr e r- heblich gesenkt werden kann, denn sie gehen nur in seltensten Fällen auf höhere Gewalt, in der Regel aber auf Leichtsinn und Rücksichtslosigkeit zurück. Wenn jeder­mann in Deutschland diese Tatsache erst ein­mal begriffen hat und ihr Rechnung trägt, dann haben wir den ersten großen Sieg m der Verkehrsschlacht errungen.

sichtbare Grundlage des SchwabenftlmS vor­zeigte, geht heute schon mit aller Deutlichkeit hervor, daß hier ein auf hoher künst­lerischer Stufe stehendes schwä­bisches Filmdokument geschaffen wird. Wir sahen ferner, daß es notwendig war, die Aufnahmearbeit sür den bekannt­lich aus zwei Teilen bestehenden Film ans die von Anfang an vorgesehenen zwei J-ayre auSzudehnen, wenn die künstlerische Qualität nicht notleiden sollte. Außerdem war es erst in diesem Jahr möglich, die fertige Neichs- autobahnstrecke StuttgartUlm und die bei den Aufnahmen des DAJ. sich zwangsläufig ergebenden Bilder von der Rückgliederung Oesterreichs in den Film einzubauen. Weiter sind, um nur weniges hervorzuhoben. auf dem Staatlichen Gestüt in Marbach Bilder von Stuten und Fohlen und in der Nähe der Münfinger Alb Ausnahmen von der Schafwäsche gelungen, die einzigartig in ihrer Schönheit sind. Auch der Torskomplex, der vor allein in Dörfern des Nemstales, des Bottwartals und des Neckartals geholt wurde, bringt wundervolle Motive, in denen das schwäbische Dorf in seiner ganzen Schön­heit enthalten ist. Dazu kommen noch als besonders erwähnenswert eine Reihe von Flugzenganfnahmen. So wird man den Homberg, die drei Kaiserberge und die Teck, aber auch Burgen wie den Hohenzollcrn, Schloß Langenburg, Waldenburg und andere vom Flugzeug aus erleben. Eine besonders hübsche Einzelszene gelang im Remstal, wo eine Schulklasse das LiedWo a klei's Hüttle stoht, isch a klei's Güatle . . in kindlich natürlicher Weise vor den Filmleuteu er­klingen ließ. Was nr en

ist. sind vor allem die rk-

müler und Stuttgart lelbft. Tiefe Aufnah­men werden bis August sertiggestellt sein, so daß man damit rechnen darf, daß unsere beiden Schwabenfilme noch in diesem Jahr hinausziehen werden ins Reich und ins Aus­land.

wlchiWi io Mre

Juden sind nicht mehr zugelassen

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1938 hat der Neichserziehungsminister die Zulassung von Gast­hörern an den deutschen Hochschulen reichseinheir- uch und neu geregelt. Von besonderem Interesse ,st rn diesem Erlaß, daß Juden zu den Gastvor­lesungen nicht zugelassen werden.

Tierschutz bei Wanderschauen

Der Neichswirtschaftsminister hat im Einver­nehmen mit dem Neichsimiennrinister Anordnun­gen erlassen, nm dem Tierschutz bei wandernden Tierschauen stärker als bisher Geltung zu ver­schaffen. Die Erteilung von Wander­gewerbe scheinen für die Vorführung von Hirsche nund Rehen ist nach dem Erlaß stets zu versagen. Bei Anträgen sür die Vorführung anderer Tiere ist ein Tierbestandsbuch vorzulegen, das auch die Vermerke der Polizei und des Tier­arztes darüber enthält, ob der Antragsteller die nötigen Voraussetzungen sür die Führung eines büchen Be>°»-be- bci'tzt.

Zusammenarbeit Schule-Bauernschaft

Zwischen dem Reichsnährstand und dem NS.» Lehrerbund sind Vereinbarungen über enge Zu­sammenarbeit getroffen worden. Die Landes- und Krcisbauernschaftcii sollen mit den Referenten für Laiidesschnlfragen Gedankenaustausch Pflegen. Unter Mitarbeit des NS.-Lehrerbnndes stellt der Reichsnährstand der Schule Leseheste zur Ver­fügung, die Bauerntum, Landarbeiterfrage und Volksernährnng behandeln, ferner Arbeitshefte, die die Einzelgebiete der Erzeugungsschlacht sür den Unterricht erschließen Bildtafeln, Film­bänder usw.

Schutz vor -cm Waldbrand

Der Reichsforstmeister betont in einem Erlas; die Notwendigkeit einer engen und reibungslosen Zusam menarbeit der Forstdienst- stellenmitder Polizei und Feuer­lös ch p o l i z e i bei der Vorbereitung und Durch­führung der zur Verhütung und Bekämpfung von Waldbränden erforderlichen Maßnahmen. Ins­besondere sind Vereinbarungen über die Alarmie­rung, den Einsatz und die Verwendung der Lösch­mannschaften zu treffen. Gemeinsam sollen von Zeit zu Zeit m gefährdeten Gebieten ernstfall- mäßige Hebungen «-gehalten werden, um die Be­teiligten in der Waldbrandbekämpsung zu schulen und die Zuverlässigkeit und Schlagkrästigkeit der Organisation zu erproben,

Kündigung wegen Verheiratung wir- bestraft

Vn Betriebs führ er, der, um Mehraus­lagen an Lohn zu sparen, das Druckmittel der Kündigung benutzt, nm einen jungen gesunden Menschen an der Eingehung der Ehe zu hindern, verstößt damit gegen den von der Regierung immer wieder erklärten Grundsatz, daß jeder in Arbeit und Brot stehende junge, gesunde, im hei­ratsfähigen Alter stehende Mann nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht hat, zu heiraten und für den Weiterbestand des deutschen Volkes zu sorgen. Dieser Grundsatz darf nicht durch libc- ralistische privatkapitalistische Erwägungen sabo­tiert werden. Ein Betriebssichrer, die dies tut, in dem er ei» Gefolgschaftsmitglied wegen dessen Verheiratung kündigt, macht sich daher eines Verstoßes gegen seine sozialen Pflichten schuldig und ist deshalb im Rahmen der sozialen Ehrengerichtsbarkeit zur Verantwor­tung zu ziehe»,

Ausbildung für Lehrer an Berufsschulen

Nach einer Bekanntmachung der Ministerial- abtcilung sür die Fachschulen über einen Lehr- gang zur Ausbildung von Lehrern für den Dienst an gewerblichen Berufsschulen wird vor- behältlich der Verabschiedung der erforderlichen Mittel Anfang November 1838 in Stuttgart ein Lehrgang beginnen, der bis Ende 1940 dauern wird. Gesuche um Ausnahme in den Lehrgang sind bis 1. August bei der Ministerialabteiluiig sür die Fachschulen, Stuttgart, einzureichen.

Blitzableiter Nachsehen

Die Zeit des Sommers ist auch die Zeit der Gewitter. Zu dieser Zeit sollte mau alljährlich die Blitzableiter von einem geprüften Blitz- rbleitcrjehcr Nachsehen und nachprüscn lassen. Man scheue diese kleinen Kosten nicht, da sie im Ernstfälle hundertmal wiederum hcrein- konunen. Es kann im Laufe des Winters leicht durch Frost und Rost eine Beschädigung des Ab­leitedrahtes hervorgcrusen worden sein, die sich bei Fahrlässigkeit im Ernstfalls bitter räche» würde. Auch die A n t e n n e n e r d u n g bedarf zu dieser Zeit einer besonders sorgfältigen Nach­prüfung.

Verarbeitung von Magnesium anzeigen!

Für die deutsche Wirtschaft sind Maguesinm- legierungcn (Elektronmetall, Magnewin) wegen ihrer besonderen Eignung für Len Leichtbau un­entbehrliche Baustoffe geworden. Es ist daher da- mit zu rechnen, daß die Verarbeitung von Mag- nesimnlegicrungcn auch von solchen Betrieben ausgenommen wird, die mit ihren Besonderheiten nicht vertrant sind und die daraus sich ergebenden Gefahren nicht kenncn. Eine genaue Erfassung der Magnesium verarbeitenden Betriebe erschien daher-angezeigt. Die für das ganze Reich gültige Verordnung über M a g n e s i u m l e g i e - rungcn vom 8. März 1938 sieht deshalb für alle gewerblichen Betriebe, in denon Magne- sittmlegierungcn in irgend einer Form be- oder verarbeitet werden, und sür Betriebe, die Späne oder Staub von Magnesiumlegiernngen ausbewah­ren befördern oder verarbeiten, eine Anzeige- Pflicht vor. Die Anzeige ist schriftlich an den zuständigen Gewerbeaussichtsbeamten (Stuttgart- Nord, Känzleistrahc 26) zu richten,

Postwurfsendungen von jüdischen Absendern

Postwurfsendungen jüdischer Absender wird die Deutsche Neichspost von sogleich an nur noch in Fällen zulasscn, wenn die Sendungen an jüdischc Gewerbetreibende verteilt werden sollen. Die An­gabe weiterer Empsängergruppen auf Sendungen dieser Art ist nicht gestattet. Es ist demnach sicher- gestellt, daß von jüdischen Absendern Postwurfsen­dungen künftig nur noch an jüdische Gewerbe­betriebe angenommen und daß diese Sendun­gen unter keinen Umständen an andere Empfän­ger verteilt werden.