Belastungsverschiebungen bei der Grundsteuer
Ab 1. April 1938 wird die Grundsteuer bekanntlich nicht mehr nach den Vorschriften der 16 verschiedenen Landesgesehe erhoben, sondern nach den für das Reichsgebiet einheitlich geltenden Vorschriften des Reichsgrundsteuergesetzes vom 1. Dezember 1936 (RGBl. I S. 986) und der Durchführungsverordnung vom 1. Juli 1937 (RGBl. I S. 733). Den Steuerpflichtigen gehen gegenwärtig die neuen Steuerbescheide zu. Aus diesen ergibt sich teils eine geringere, teils eine höhere Belastung gegenüber der bisherigen.
Zu diesen Belastungsverschiebungen haben der Neichsminister der Finanzen und der Reichs- und Preußische Minister des Innern gemeinschaftlich wie folgt Stellung genommen:
1. Allgemeines; Hcbesätze
Jede Umstellung einer Steuer führt zu Belastungsverschiebungen. Das gilt ganz besonders für die Gruudsteuerreform.
Für das Uebcrgangsjahr 1938 darf die Gemeinde den Hebesatz grundsätzlich nicht höher bemessen, als zur Erreichung desjenigen Aufkommens erforderlich ist. das bei Fortgeltung der bisherigen Vorschriften in der Gemeinde erzielt werden würde (tz 8 des Einführungsgesetzes vom 1. Dezember 1936, RGBl. I S. 961). Daraus ergibt sich, daß die Gesamt- üelastung des Grundbesitzes in jeder Gemeinde, d. h. auch die durchschnittliche Belastung eines Grundstücks, sich infolge der Umstellung nicht ändert. Wohl aber können Belastungsverschiebungen beim einzelnen Grundstück eintreten. Was jedoch einzelne mehr zu zahlen haben, haben die anderen weniger zu entrichten, da insgesamt das bisherige Aufkommen nicht überschritten werden darf.
Sollte sich im Lauf des Rechnungsjahres 1938 Herausstellen, daß das hiernach zulässige Aufkommen voraussichtlich überschritten werden wird, der Hebesatz also zu hoch bemessen ist, so muß die Gemeinde ihn nachträglich noch für dieses Rechnungsjahr entsprechend ermäßigen. Diese Senkung ist durch besondere Vorschriften für das Uebergangsjahr erleichtert worden. Nach der grundsätzlichen Regelung des Z 2 Ws. 2 des Einführungsgesetzes können die Hebesätze im Lauf eines Rechnungsjahrs nur einmal und nicht mehr nach dem 31. Dezember geändert werden. Für das Uebergangsjahr 1938 ist durch Verordnung vom 19. Januar 1938 (RGBl. I S. 37) jedoch zugelassen worden, daß eine Herabsetzung der Hebesätze beliebig oft und auch noch nach dem 31. Dezember vorgenommen wird.
2. Ursache der Bclastungsvcrschicbungen
Ein Teil der durch die Grundsteuerreform hervorgerufenen Belastungsverschiebungen ist gewollt. Eines der wichtigsten Ziele deS Grundsteuergesetzes war — neben der Vereinheitlichung des Rechts —, an die Stelle der veralteten, durch die Entwicklung überholten Vorkriegsgrundlagen der Grundsteuer die Gegenwartswerte zu setzen. Für Grundbesitz, dessen Ertrag und Wert sich nach dem Krieg besonders günstig entwickelt haben, ist wegen des Festhaltens an den veralteten Vorkrtegs» grnndlagen seit vielen Jahren eine erheblich zu geringe Steuer entrichtet worden. Was diese Steuerpflichtigen bisher zu wenig gezahlt haben, haben die anderen Steuerpflichtigen mehr aufbringen müssen. Soweit die Wirkungen des Grundsteuergesetzes in der Beseitigung dieses ungerechten Maßstabs für die Verteilung der Steuerlast bestehen, sind sie zweifellos als erwünscht zu bezeichnen.
Durch die Umstellung der Grundsteuer ergebe» sich auch anders geartete Belastungsverschiebungen. Es handelt sich hier um Verschiebungen, die sich zwangsläufig aus der Tatsache ergeben, daß an die Stelle von 16 Landesgesetzeu ein Reichsgesetz tritt.
Tic landesrechtlichen Bemcssungsgrund- lagen (z. B. Vorkriegswerte, Vorkriegserträge) waren völlig verschieden; sie sind durch den Eiuheitswert ersetzt worden. Ebenso waren die landesrechtlichen Tarife völlig verschieden; au ihre Stelle sind die Steuermeßzahleu des Reichs (8 12 des Grundsteuergesetzes, Zß 28 bis 33 der Durchführungsverordnung) getreten.
Die Einheitswerte sind Leim land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz Ertrags- Werte, beim städtischen Grundbesitz gemeine Werte (Verkehrswerte). Sie sind nach den Verhältnissen vom 1. Januar 1935 ermittelt. Tie Auswirkungen, die sich aus der Zugrundelegung dieser Werte für die Grundsteuer ergeben, sind, soweit sie unerwünscht sind, durch die Steuermeßzahlen nach Möglichkeit ausgeglichen worden. Die Steuermeßzählen konnten, wenn man das Ziel der Vereinheitlichung nicht völlig aus dem Auge verlieren wollte, nur nach den Verhältnissen im Reichsdurchschnitt bemessen werden. Man hätte die Steuermeßzahlen nach den Verhältnissen der einzelnen Länder bestimmen oder nach den Verhältnissen jeder einzelnen Gemeinde berechnen können. Bei einem derartigen Vorgehen wäre jedoch eine? der wichtigsten Ziele des Gruiidfteuergesetzes, die Schassiuia eines einheiclichcu Rechts für das
Reich, verfehlt worden. An einer einheitlichen Rechtsgestaltung muß jedoch aus staatspolitischen Gründen festgehalten werden.
3> Die Belastungsverschievunge» bei der Landwirtschaft
Bei der Landwirtschaft ist die Regelung der Frage von besonderer Bedeutung, in welchem Verhältnis Groß-, Mittel- und Kleiu- bcsitz besteuert werden sollen. In dieser Beziehung lagen die Verhältnisse bisher in den einzelnen Ländern völlig verschieden. Würden die Steuermeßzahleu nach den Verhältnissen im Durchschnitt der einzelnen Länder bemessen worden sein, so hätten sie etwa wie folgt festgesetzt werden müssen:
Land
für die ersten ange- faiigelicii oder vollen 10000 RM. des Einheitswerts
2
für de» Rest des
Einheitswerts
1
3
Preußen
7
10
Bayern
13
10
Sachsen
9
10
Württemberg
11
10
Bgden
8
10
Thüringen
8
10
Hessen
6
10
Für das Reich sind die Meßzahlen auf 8 und 10 festgesetzt worden. Diese Staffelung bedeutet, wie die vorstehende Uebersicht zeigt, für einzelne Länder (Preußen, Hessen) eine zu geringe, für andere eine zu starke Entlastung des Kleinbesitzes. Für Bayern und Württemberg hätte, um das gegenwärtige Belastungsverhältnis aufrechtzuerhalten, die Staffelung sogar nicht zugunsten, sondern zuungunsten der Kleinbetriebe gestaltet werden müssen.
Aus der Tatsache, daß die Staffelung für Preußen 7:10, für das Reich 8:10 beträgt, darf nicht geschlossen werden, daß für alle preußischen Kleinbetriebe eine Belastungsverschiebung in diesem Ausmaß eintritt. Die Verlagerung wird vielmehr in allen Gemeinden verschieden sein. Sie hängt — abgesehen von der Berichtigung landesrechtlicher Bewertungsfehler durch die Einheitswerte — von der Größenschichtung der Betriebe innerhalb der einzelnen Gemeinde ab. In Gemeinden, in denen sich nur Betriebe annähernd gleicher Größe befinden — im Westen und Südwesten des Reichs bestehen viele Gemeinden nur aus etwa gleichgroßen Klein-
äcmäsräienst der X8-Lresse au» 8slsmanca
Das SvanienFrancos führt einen Krieg bis aufs Messer gegen den Bolschewismus, gegen die andere vom roten Gift verseuchte Hälfte des Landes, gegen die großen sogenannten Demokratien der Welt, die sich bewußt oder tu sentimentaler Verblendung hinter seinen Gegner stellten. Es ist ein Kampf gegen eine vielfache Uebermacht, der ohne Kompromisse mit dem vollständigen militärischen Sieg und der bedingungslosen Uebergabe des Feindes endigen soll. Das ist die Losung.
Aus dem Dämmerschlaf aufgerüktelt
Mit dem Spanier der Nachkriegsjahrzehnte ätt« dieses gewaltige Ziel nicht erreicht werden önnen. Die nationale Erhebung verlangte zu gleicher Zeit eine innere Erneuerung, eine Wiedergeburt und das Wiedererwachen der schlummernden heldischen Eigen- schäften des Volkes. Die Opfer des Front, soldaten, das Blut, das er freiwillig zur Errettung seines Vaterlandes aus dem kommunistischen Chaos vergießt, seine körperlichen und seelischen Entbehrungen, die zähe Selbstverständlichkeit, mit der er monatelang unter allen Wetterverhältnissen im Schützengraben ausharrt, haben das Land aus seinem Dämmerschlaf aufgerüttelt. Ein frischer Wind bläst den Staub von den liebgewordenen Gewohnheiten. Die Revolution des täglichen Lebens, des spanischen Menschen hat begonnen.
„Xo me äs la gana" — „Es fällt mir nicht ein". Selbstbewußt warf sich der Cabal- lero von einst in die Brust und überquerte die Straße, wenn der Verkehrsschutzmann dem Strom der Wagen das Zeichen gab. Er hielt es für den Ausdruck eines stolzen Individuums. Heute hört man das kaum mehr. Die selbstverständliche, straffe Disziplin des Feldheeres greift sichtbar in das Hinterland über. Die Fa lange tut das Ihrige dazu Schon bei ihren Jugendorganisationen wird besonders Wert auf die Erziehung zum Gehorsam und zur Einreihung in das System einer neuen Staatsauffassung gelegt.
Die Uniform beherrscht das Skraßenbild
Die Uniform, die Einkleidung in gleichmäßige und sinngemäße Trachten, die man früher als Symbol der Unterordnung und Aufgabe seiner „Persönlichkeit' belächelte, beherrscht heute das Straßenbild. Der Mann marschiert im Gleich, schritt, blauem Hemd und roter „boina", auch wenn er graue Haare hat, die Frau stolz in der Bluse mit dem Abzeichen der Falange. Mar- schert, jawobll Wer hätte das jemals vor wenigen Jahren noch für möglich gehalten?
Auch der Grundsatz des Hichgeheniajjens hqj.an
betrieben —, tritt fast überhaupt keine Belastungsverschiebung ein. Dagegen besteht die Möglichkeit größerer Lastenverlageruug in solchen Gemeinden, in denen sich Betriebe verschiedener Größe befinden.
1. Die Belastungövcrschiebungen bei dem städtischen Grundbesitz
Aehulich liegen die Verhältnisse beim städ- I tischen Grundbesitz. Im weitaus größten Teil des Reichsgebiets tritt eine Mehrbelastung der Geschäftshäuser ' (Fabriken, Bürohäuser usw.) und eine Entlastung der Mietwohu- grundstücke ein. Das trifft z. B. für Preußen und noch stärker für Bayern zu. Dagegen ist die Wirkung der Umstellung in den mittleren und kleinen Gemeinden in Sachsen die umgekehrte. Auch diese Folge der Grundsteuerreform ist auf die Verschiedenheit der früheren Bemessnngsgrundlagen zurückzuführen. Sachsen gehört zu den vier Ländern, die die Einheitswerte bereits früher eingeführt haben. In Sachsen werden die Einheitswerte bereits seit 1925 der Grundsteuer zugrunde gelegt. Sachsen hat jedoch nicht auch die späteren Einheitswerte (vom 1. Januar 1928 und 1. Januar 1931) übernommen, sondern die Einheitswerte vom 1. Januar 1925 beibehalten. Bei dieser Einheitsbewertung waren die Geschäftshäuser in: Verhältnis zu den übrigen Grundstücken in kleinen und mittleren Gemeinden, insbesondere den Mictwohn- grundstückcn, besonders hoch bewertet worden. Die Geschäftshäuser sind daher —vom Standpunkt des gegenwärtigen BelastungSverhält- nisses im Reichsdurchschuitt aus gesehen — in diesen Gemeinden zu stark belastet gewesen.
5. Billigkeitsmatznahmen
Alle diese Bclastungsverschicbungen sind hiernach eine Folge der Rechtsvereinheitlichung. Sie müssen deswegen grundsätzlich hingenommen werden. Würde man sie im Billigkeitsweg beseitigen, so würde das Ziel der Vereinheitlichung verfehlt werden.
Belastungsverlagerungen, die in Erhöhungen bestehen, können daher lediglich während einer kurzen Uebergangszeit, um die Steuerpflichtigen allmählich an die höhere Belastung heranzuführen, gemildert werden. Diesem Zweck dient der Abschnitt II der „Richtlinien für Billigkeitsmaßnahyien auf dem Gebiet der Grundsteuer" vom 19. April 1938, die im Reichssteuerblatt S. 409 und im Reichsministerialblatt für die innere Verwaltung S. 664 bekanntgegeben worden sind.
Einstutz verloren. Früher vehagte es dem „Bürger des geruhigen Lebens' nicht, sich übermäßig anzustrengen. Funktionierte etwas nicht — „no funciona' war eine feststehende Redensart — so ließ man es eben dabei bewenden. Schwierigkeiten waren da, um nicht überwunden zu werden, und der Weg des geringsten Widerstandes stand offen, auch wenn man dabei mit seinem Gewissen einen Kompromiß abschließen mußte. Mit diesem seelischen Trägheitsmoment haben die Führer der Erhebung und Bewegung von Anfang an gründlich aufräumen müssen.
Für sie gab es eigentlich nur Hindernisse. Mit Nichts begannen sie, ohne Heer, ohne Geld, ohne Organisation, ohne Freunde. Die ganze unkritische und marxistische Welt stellte sich ihnen entgegen. Sie haben sich bis heute auch nicht zu einem einzigen prinzipiellen Zugeständnis breit- schlagen lassen, trotz des ungeheuren internationalen Druckes und der täglichen Häufung von Schwierigkeiten. Stets grifs Franco dort an. wo der Feind am stärksten war. Offizier und gemeiner Mann lernen und sehen, daß Schluchten. Berge und Flüsse. Eis und Schnee, Sonne und Hitze besiegt werden müssen, wenn man den Krieg gewinnen will. Auch diese Lehre ist ins bürgerliche Leben schon weitgehend übernommen worden.
Natron messerspitzenweise
Ging man im alten Madrid in eine bessere Gaststätte, fand man auf dem Tisch ein Fläschchen mit weißem Pulver. Das, so erklärte der Kellner, sei Natron. Die Flasche mit Natron hätte in das Wappen Madrids gehört. Denn von dort ging die Unsitte aus, um 11 Uhr zu frühstücken, um 2 Uhr einen „Aperitif' z» nehmen, um 3 Uhr gut zu Mittag zu essen, um 6 Uhr sich zu einer „merienda', zu einem Nachmittastrunk m dem CafS zusammenzufinden, um 9 Uhr einen Wermut zu trinken und nach 10 Uhr mit mehreren Gängen einer schwer verdaulichen Abendmahlzeit den Tag zu beschließen. Daher das Natron, das man sich messerspitzenweise einverleibte. Die Zwischenstunden wurden mit dem Besuch eines Kinos oder politischen Gesprächen im Klub ausgefüllt, und so sank man in den frühen Morgenstunden „befriedigt" ins Bett.
„Die Arbeit ist kein Frosch . .
Der spanische Arbeiter ist um 8 Uhr am Platz und leistet sein Tagwerk. Der Bauer schafft hart, steht mit den Hühnern auf und schläft, wenn es dunkel ist. Aber der „Mann mit dem weißen Kragen" will auch heute noch nicht recht verstehen, daß der Tag zum Arbeiten ge- macht ist und die Nacht der Ruhe dient. „Die Arbeit Ui lein Frosch, sie hüpft uns nicht davon,' I dqs iit 1'ciue ksmM die
Revolution noch nicht an. Auch Primo de Rivera hat sich daran die Zähne ausgebissen. Der Spanier des Mittelstandes und der wohlhabenden Kreise schätzt die Arbeit nicht und hat sich als Ausflucht eine eigene Stundeneinteilung erfunden. Morgenstunde hat, für ihn, nicht Gold im Munde. Am Morgen verriegelt er seine Fenster mit den stets vorhandenen licht- und schalldichten Läden mcki dreht sich behaglich auf die andere Seite. Er isst zu viel, zu schwer lind zu fett und leidet deshalb an Verdauungsstörungen. Tägliche Uebmigeii. Sport und Spazierengehen lehnt er als unwürdig ab. Er wun- dert sieb — wie ofi babe ich da? gehört — über die Frische. Gesundheit und ArbeitZfrendiakeit des Deutschen. Aber mit der Bewunderung hat es auch sein Bewenden.
Noch manches muß anders werden
In dieser Hinsicht muss noch, das weis; und sagt der einsichtsvolle Spanier, manches anders werden. Man kann die Hände nicht in den Schoß legen und gleichzeitig ein neue? Spanien ans den Trümmern des alten a n f b a n e n. Die nationale Negierung tut ungeheuer viel, »m die Wirtschaft anznkurbeln. dem durch den Krieg gestörten Kreisln»? regeneriertes Blut einznüöße» und der vernachlässigten Erfassung der gewaltigen natürlichen Hilfsquellen des Landes den Weq zu bahnen. Nach dem Sieg muß der Krieg liquidiert werden, sagt Francv. Das Natron muss von dem Tisch der Stadt verschwinden »nd die Arbeit den verdienten Ehrenplatz eiii- nehmen. Aber man kann nicht alle? in kurzen zwei Jahren verlangen. Der Sturmwind einer neuen Epoche wird auch hier Ordnung schassen.
MMruer eines bMmMen Armem
Dreimal vom Landarbeiter zum Millionär!
clst. Amsterdam, lö. Juni. Ein ganz beson- dwcS Glückskind ist der bulgarische Bauer Dan Popoff. der vor nunmehr rund 25 Jahren bettelarm nach Ame. ika auswa n- derte und dort innerhalb einer Zeit von zehn Jahren ein Vermögen von über 100 Millionen Lewa erwarb. Er kehrre nach Bulgarien in sein K>-imatdorf zurück. Es dauerte jedoch nur wenige Monate, bis Pvpoj, sein ganzes Vermögen infolge unglücklicher Spekulationen verlo r'e u hatte, so daß er buchstäblich an den Bettelstab geriet. Er waudkrte ein z w eite s m a l aus und tatsächlich war ihm in den Vereinigten Staaten die Glücksgöttin wieder hold. Im Jahre 1925 konnte Popoff sich als zehnfacher Lewa-Millionär nach Bulgarien zurückbegeben. Diesesmal dauerte es immerhin bis 1930, ehe Popoff sein Geld unter die Leute gebracht hatte. Der Mann, der es zweimal in seinem Leben znm Millionär gebracht hatte, mußte als Landarbeiter und Tagelöhner sein Leben fristen.
In diesen Tagen wurde Popoff nun von einem amerikanischen Notar benachrichtigt, daß eine Amerikanerin, zu der er vor vielen Iah- ren einmal in näheren Beziehungen gestanden hatte, ihm t e st am e n t a ris ch ein Vermögen von etwa 13 Millionen Lewa hinterlas. sen habe. Popoff, zum drittenmal Millionär geworden, schifft sich demnächst nach Amerika ein, um sein Erbe anzutreten. Er hat geschworen, sich nicht mehr in Spekulationen einzulas- sen.
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Der Lambrechter Geißbock zieht wieder nach Deidesheim
Im alten Tuchmacherstädtchen Lambrecht in der Saarpfalz steht im Stall ahnungslos ein Geißbock. Sein geruhsames Dasein hat bald eisi Ende, denn in wenigen Wochen steht er im Brennpunkt eines alten Brauchtums. Seit dem Jahre 1404 muß alljährlich ein Geißbock von Lambrecht aus die Wanderung nach dem Städtchen Deidesheim an der deutschen Weinstraße antreten. Er war die Vergütung sür ein an die Lambrechter abgetretenes Weiderecht. Im bunten Festspiel klingt am Pfingstmontag im waldumrauschten Bärental von Lambrecht das geschichtliche Geschehen um den Lambrechter Geißbock aus. Pfingstdiens- tag hält er, geführt von dem jüngsten Lambrechter Ehepaar, seinen Einzug im reben- umkränzten Weinstädtchen Deidesheim. Straßen und Gassen prangen im Schmuck der alten Stadt- und Geschlechterfahnen. Um 3/46 Uhr steht vor der schönen Renaissancefreitreppe des Rathauses „im sauberen Haargelocl der Lambrechter Bock
und wird in seiner ganzen haarigen Pracht meistbietend an den Mann gebracht."
Beim letzten Glockenschlag der sechste» Stunde hat er seinen neuen Besitzer gefun den. So will es der Brauch. Tausende siist heitere Zeugen und lustige Mitspieler dieses Brauchtums, dem dex Pfälzer Weil fröhliche Beschwingtheit gibt.
188 080 ZMMmsr in VmZzM
Im Marmorsaal der BreZlauer Jahrhundert- Halle sand unter dem Vorsitz des Neichsspvrtsüh- rers und Staatssekretärs von T s ch a m m e r und Osten die zweite Sitzung des Großen Ausschusses tzes Deutsch!», Turn- und Sportfestes Breslau 1038 statt. Sie erhielt ihre besonders Bedeutung durch grundlegende Referate des Stellvertreters des Neichssportführers. Oberregierungsrat Breitmcyer. Fachamtsleiter Steding, Gsneralrcferent von Mengden, Neichsdietwart Münch und Oberbaurat Konwiarz. Die Sitzung gab einen äußerst interessanten Einblick in die Größe des Festes und den Umfang der organisatorischen Aufgaben, wobei die neuesten Zahlen bekanntgegeben wurden. Die Gesamtzahl der Teilnehmer liegt zur Zeit bei 188 000. 134 000 stammen aus den 16 DNL.-Gauen, zu denen einschließlich der Volksdeutschen im Ausland 44 000 weitere Kämpfer kommen. Außerdem wird mit 10 000 bisher noch nicht gemeldeten Teilnehmern zu rechnen sein.
Spanier einst und jetzt
Wiedergeburt des fpauifche« Meufche« — Noch viele Aufgabe« für die
Sraneo-Regieruug