NIMIIM
Bezugspreis!
Durch Träger monatlich RM. l.4l> einschließlich 20 Rpsg. Zuftell- ' durch di- Post RM. l.7S (einschließlich SS Rofg. Psst- zeitungsgebühren). Preis der Einzelnummer w Rpsg. In ballen
gebühr,
höherer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand sür beide Teile ls, Neuenbürg sWürtt.s Fernsprecher 404. — Berantwortlich §ür den gesamten Inhalt Fridolin Biesinger, Neuenbürg (Witrtt.)
WilSvaSer ^ayvtatt
Birkerrfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Anzeigenpreis-
Die kleittjpaltige mm-Zeilc 7 Rpj., Familienanzeigen 8 Rpsg.. amtl. Anzeigen 5,5 Npsg., Textzeile 18 RPfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Aufträge übernommen. Im Übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft aufgestellt.Bestimmungen. Vordruckestehen zur Verfügung. Zurzeittst Preisliste Nr. 4 gültig. Vä.V.38: über 4200. Verlag «.Notation», druck: L.Meeh'sche Buchdruckern. Inh. Fr. Biestnqer. Neuenbürg.
Nr. 1S7
Neuenbürg, Mittwoch den 15. 3n«i 1938
96. Jahrgang
Auftakt zum Vau Iteu-Verlmr.
See Führer legt den Grundstein zur bauMeu Umgestaltung der Neichsvauptfla-t — Festlicher
AebestübegiA« an 16 VausteLen
Berlin. 14. Juni. Mit der Grundsteinlegung zum „Haus des deutschen Fremdenverkehrs" am Runden Platz, dem Schnittpunkt der neu erstehenden Nord-Süd-Achse mit der alten Potsdamer Straße, gab der Baumeister Großdeutschlands Adols Hitler in den Mittagstunden des 14. Juni den Auftakt zu der größten städtebaulichen Neugestaltung der Geschichte. An 16 großen Baustellen Wurde auf sein Geheiß und nach den Plänen seines Beauftragten. Architekt Professor Speer, ein Werk in Angriff genommen, das nicht weniger als die völlige Wandlung der 4V- Millionenstadt im Geiste nationalsozialistischer Baugesinnung bedeutet. eine Wandlung, die sich bei der ungeheuren Politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und verkehrstechnischen Entwicklung der Reichshauptstadt im Dritten Reich zwangsläufig ergab. Dabei ist nach dein Willen des Führers keine Teillösung geplant, sondern eine für die Jahrhunderte bestimmte entscheidende Neugestaltung in Angriff genommen worden, die der Hauptstadt Großdeutschlands ein völlig neues Gesicht geben wird.
Der Festakt am Runden Platz
Der Mittelpunkt der Feiern an diesem, ge- schichtlichen Tage der Neichshauptstadt ist der Runde Platz am Schnitt der Nord-Süd-Achse mit der Potsdamer Straße. Im weiten Rnnd ist er mit blanken hohen Fahnenmasten eingefaßt. 200 Bauarbeiter harren hier des Befehls. um mit den Ausschachtungsarbeiten für das „Haus des d e u t s ch e n Fremdenverkehrs" zu beginnen. Auf der Ehrentribüne sieht man mit dem Stellvertreter des Führers zahlreiche Neichsminister. Neichsleiter. die Oberbefehlshaber der Wehr- Machtteile, das Führerkorps aller Gliederen- gen der Partei, das Präsidium des Reichs- sremdenverkehrsverbandes und die Vertreter aller Verkehrsorganisationen, die im Hause des deutschen Fremdenverkehrs ihre gemeinsame Arbeitsstätte haben werden. Auch das Berliner Fascio hat eine Abordnung mit der Standarte entsandt.
Wenige Minuten vor Mittag marschieren die Berliner Standarten und Sturmfahnen ein. Kurz vor 12 Uhr klingt der.Präsentiermarsch auf und die Hcilrufe der Massen, die die Straßen umsäumen, künden die Ankunst des Führers, der nach dem Abschreiten der Front der Ehrenformation unter den Klängen des Badenweiler Marsches den Platz der Grundsteinlegung betritt. In Begleitung des Führers sieht man den Berliner Gauleiter. Neichsminister Dr. Goebbels und den Generalbauinspektor für die Reichshaupt- stadt. Architekt Professor Speer.
Auf der Ehrentribüne wird der Führer von dem Präsidenten des Reichsfremdenvcr- kehrsverbandeS. Staatsminister a. D. Esser, begrüßt, der dann an das Mikrophon tritt, um dem Führer zugleich für den Generalbauinspektor zu melden, daß alles zur Grundsteinlegung bereit ist. Mit Beifall wird diese Meldung ausgenommen und Beifall unterstreicht auch die mitreißenden Ausführungen, dis der Berliner Gauleiter Dr. Goebbels zu diesem gewaltigen Bauprojekt, das in dieser Stunde zur Tat wird, macht
Die Rede von Dr. Goebbels
In seiner Netze wies Dr. Goebbels darauf hin. daß der 14. Juni ein Tag von historischer Bedeutung in der Baugeschichte der ReichShaupt- stadt sei. Mit diesem Tage beginne für die Neichshauptstadt der wichtigste Bauabschnitt in der durch den Nationalsozialismus bestimmten Bau- Periode. Ju Haltung und Stil soll das „Haus des deutschen Fremdenverkehrs' ein steinernes Dokument nationalsozialistischen Gestaltnnqswil- lens und politischer Große werden. Wenn damit das Berliner Bauprogramm jetzt in sein entschei- dendes Stadium tritt, nachdem in anderen Städ- ten. Nürnberg, München, Weimar, Hamburg und Dresden die Arbeiten zum Teil in vollem Gauge, zum Teil im Entwurs fertig oder in der Planung begriffen sind, so hat das sür uns alle seine besondere Bedeutung; denn Sie, mein Führer, erst haben diesen Plänen die Möglichkeit zur Berwirk-
lichung gegeben. Bestimmend sür Sie und damit für uns alle war die Neberzeuguug, daß die Neichshauptstadt von heute immer noch in ihrer Anlage auf den städtebaulichen Grundlagen au-s der Zeit vor 150 Jahren beruht, daß aber jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, durch ein großzügiges und umfassendes Neubauprogramm das Bild der Neichshauptstadt ihrem Charakter, ihrer Größe, ihrem Rang und ihrer 41/2 Millionen umfassenden Volkszahl anzupassen. Berlin soll, das ist Ihr fester Wille, die wirkliche Hauptstadt deS Reiches werden, ein politisches und wirtschaftliches Kraftzentrum ohne- gleichen, das auch in seiner Architektur die Größe unserer Zeit und die Monumentalität unserer geschichtlichen Entwicklung plastisch zum Ausdruck bringt.
Dr. Goebbels schloß seine Ansprache u. a. wie solgt: „Wenn ich Sie, mein Führer, nun bitte, dis Grundsteinlegung dieses Monumentalbaues zu vollziehen, so sind wir alle dabei in tiefster Seele ergriffe» und bewegt. Ein wahres Werk des Nationalsozialismus soll hiev begonnen werden, würdig unserer Zeit in der Großzügigkeit der Anlage, und in der Klarheit der Durchführung. Diese Stadt soll dem baulichen Chaas ent- rissen und endlich eine wahre Hauptstadt des Deutschen Reiches werden. Möge das große Werk, das Sie, mein Führer, mit dem heutigen Tage beginnen, vom Segen des Allmächtigen begleitet sein!'
Der Führer spricht
Der Führer dankt dem Berliner Gauleiter und tritt dann, von erneuten Hcilrufen
Schanghai, 14. Juni. Der Gelbe Fluß selbst hat in die Kampfhandlungen in Mittelchina eingegrifsen, wo eine Neberschwem- mungskatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes die Kriegshandlungen in den Hintergrund treten läßt. Zwischen Kaifeng und Tscheiigschau sind die Süddeiche des Gelben Flusses an 15 Stellen gebrochen. Aus Lücken, die bereits bis 150 Meter Breite klaffen, lpälzt sich eine 15 Meter hohe Flutwelle mit 40 Kilometer Stunden- geschwindigkeit von Norden her über die Provinz Honan, in der bisher bereits über 10 0000 Menschen ertrunken sind.
Alle verzweifelten Versuche der japanischen Pioniere, mit Unterstützung der Lan- deseinwohner den toll gewordenen Fluß zu bändigen, sind hoffnungslos gescheitert. Zahlreiche chinesische Banden griffen die RettnngstriiPPI an, um die Katastrophe zu beschleunigen, die unzweifelhaft in voller Absicht von der chinesischen Heeresleitung zur Abwehr des japanischen Vorstoßes aus Hankan verursacht worden ist. Die Ucber- schwemmungen werden die Weiterführung der Operationen stark behindern. Der Einbruch der Naturgewalten in den großen Krieg auf dem Höhepunkt der Entscheidung kann eine völlig neue Lage schaffen. In ganz Mittelchina dauern die wolken- bruchartigen Regengüsse weiter an und es ist eine Besserung noch nicht zu erwarten.
Nach Berichten chinesischer Militärsreilen sind die bei Kaifeng etwa 20 Kilometer südlich des Gelben Flusses stehenden japanischen Truppen durch die gewaltigen Ueber- schwemmungen in größte Bedrängnis geraten. Das ganze Gelände ist in einen riesigen, sieben bis neun Kilometer breiten Sec verwandelt.
Chipesischc Militärkreise sind der Ansicht, daß diese Neberschwemmungen im Hoangho- Bccken die Absichten der Japaner, von Norden her längs der Peking—Hankau-Bahn nach Hankan vorznrücken, sehr verzögern, wenn nicht sogar unmöglich machen werden. Dadurch würde auch der militärische Wert des
empfangen, an das Rednerpult, um mit seiner meisterlichen Wortkunst vor den Augen aller das Bild der zukünftigen Hauptstadt Großdeutschlands wundervoll plastisch erstehen zu lassen.
In seiner kurzen Ansprache betonte der Führer einleitend, daß mit der Grundsteinlegung zum Bau des Hauses des Deutschen Fremdenverkehrs zugleich der Grundstein zum ersten Bauwerk an der künftig größten Straße der Neichshauptstadt gelegt werde. Die Planung dieser Straße sei das Ergebnis vieler und eingehender Neberlegungen. „Wir wollen jetzt, in einer Zeit, da es noch leichter möglich ist, dafür sorgen, daß später einmal die Stadt Berlin von jenen Vcrkehrsschwierigkeiten verschont bleibt, die wir in anderen Millionenstädten heute fast überall beobachten können! Und die Nachwelt wird das, was heute vielleicht nicht alle verstehen, daun einmal als einen segensreichen Entschluß empfinden und seine Durchführung als ein großes Glück anschen!
So schassen wir neben einer Anzahl von bedeutende» Rundstraßcn vor allem zwei große Durch- gängslinicn durch Berlin: die große Ost-We stund die große Nord-Süd-Achse. Diese großen Straßenzüge werden ihre Fortsetzung bis zum großen Neichsautobahnring finden und damit in der Zukunft den von außen kommenden Autoverkehr bis in das Herz Berlins hereinleiten können. Beide Straßen sind, wie schon betont, nicht für das Jahr 1940 gedacht, sondern für kommende Jahrhunderte. Denn ich glaube an ein ewiges Deutschland und damit auch an seine SaulMadt! So wie wir heute denen dankbar
japanischen Bormarsches und selbst eine Einnahme Tschengtschaus verloren gehen.
Milttörifche Speralionen ekugetteM
Nach japanischen Berichten von der Tschengtschanfront haben bisher etwa 150 000 chinesische Zivilisten infolge der Durchstechung der Dämme des Gelben Flusses den Tod gefunden. In den Berichten heißt es weiter, daß die japanischen Truppen alle militärischen Operationen eingestellt hätten und Tag und Nacht damit beschäftigt seien, die Dämme zu reparieren. Angesichts des weiteren Anschwellens des Gelben Flusses sei jedoch die Lage so gut wie hoffnungslos.
FeauzöMrd-chinefifcher
Geüeimpalt?
Die japanische Presse greift seit einiger Zeit Frankreich heftig an wegen der Unterstützung Chinas und der Einmischung in den chinesischen Konflikt. Jetzt berichtet Domei ans guter Quelle, daß Vertreter der Hankan-Regierung mit dem Gouverneur von Französisch - I n d o china in Nanoi über gemeinsame m i l i t ä r i sch e M a ß n a h m en zum Schutze der Insel Hainan gegen eine japanische Bedrohung verhandelten. Trotz mehrfacher Dementis bestehe bereits ein Geheimabkom - in e n über die Stellung von französischen Militärberatern und die Lieferung von französischem Kriegsmaterial. Die Regierung von Hankan habe Frankreich als Gegenleistung Rechte an Bergwerken und Eisenbahnen angc- boten.
Schweres EisendahnunMÜ in Japan
Tokio, 15. Juni. In der Provinz Okahama ereignete sich ein furchtbares Eisenbahnunglück, bei dem nach den ersten Meldungen mehr als 200 Tote und Verwundete zn beklagen sind.
Sie Besprechungen eirmelettet
Prag, 14. Juni. Entsprechend den in den letzten Wochen getroffenen Vereinbarungen fand am Dienstag den 14. Juni eine längere Aussprache zwischen dem Ministerpräsidenten Dr. Hodscha und den bevollmächtigten Vertretern der Sndetcndentschen Partei, den Abgeordneten Kundt, Dr. Rosche, Dr. PeterS und die Führnngsratsmitglieder Dr. Sebe- kowski und Dr. Schicketanz statt. Die Besprechung wird fortgesetzt. Es wurde vereinbart, über den Verlauf der Aussprache am Mittwoch eine Verlautbarung anszngebcn.
General Kettel bet Soelbv
Budapest, 14. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Reichsperweser Admiral von Horthh empfing heute mittag den Chef des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht, General der Artillerie Keitel.
Der Chef des Oberkommandos der Deutschen Wehrmacht, General der Artillerie Keitel, ist gestern im Sonderflugzeug „Hermann Göring" in Budapest eingetrofsen, um den Deutschlai,d- besnch des ungarischen HonvedS im vorigen Herbst in erwidern
sind, die vvr fast 300 Jahren die Straße „Unter den Linden' planten und ins Leben riefen, so wird auch einmal in 300 Jahren eine Nachwelt uns dankbar sein!
Mit der Anlage dieser Straßen wollen wir zu- leich auch die großzügige Regelung des Schnell- ahnvcrkehrs verbinden, der nach wie vor der Träger der großen Massenbewegungen sein wird. Mit diesen Bahnen werden in der Zukunft mehr: noch als heute Millionen Menschen zu ihren Arbeitsstätten fahren. Auch dieses Problem wird damit großzügig gelöst und für eine weite Zukunft entschieden! Und noch ein dritter Grund ist eS, der uns bei diesem Werk leitet: Wir wollen in daS willkürliche Bauen eine planvolle Orb- nnng hmeinbringen.'
Der Führer wies in diesem Zusammenhang daraus hin, daß beispielsweise Berlin wohl al» die einzige Hauptstadt der ganzen Welt bis heute noch keinen Justizpalast besitze. In etwa 30 Privathäusern, zerstreut in der ganzen Stadt, friste zur Zeit die Oberste Justizbehörde des Deutsche« Reiches als Untermieter ihr Dasein. Das sei unerträglich für eine solche Stadt und eine Schande für das Reich, die nicht länger geduldet werden könne. Es werde also auch ein Justizpalast in Berlin errichtet werden. Und das gleiche gelte sür die meisten unserer Neichsverwaltungen. „Stellen Sie sich vor' — so rief der Führer aus, „wohin wir kommen würden, wenn in einer solchen Stadt das Reich, das Land, die Bcweguiig, die Gemeinde, die Wirtschaft, der Handel, die Industrie usw, nllx auf eigene Faust bauen, sich irgendwo einen Platz heökusjnchen und dort ihr Haus hinstellen würden. Das kann nur zu einem vollkommenen Chaos führen. Und hier allein habe ich eingegrifsen und das Banen in dieser Stadt in ganz bestimmte Planmäßige Bahnen gelenkt. Und daraus wird nun das neue Berlin entstehen!
Dazu kommt noch die Notwendigkeit, große neue Wohngebiete zu schassen und sie zu einer richtigen Verbindung zu den Schnellbahnen zu bringen, die in die Stadt Hereinführen. Zum ersten Male seit 150 Jahren ist damit wieder daS Bild der, Stadt Berlin in eine Planmäßige Ordnung gebracht worden! So ist es auch sür mich ein stolzer Tag, daß ich heute den Grundstein legen kann zn dem ersten Gebäude im Innern der Stadt, daS seine Existenz dieser neuen Planung verdankt. Das Haus des Deutschen Fre m- de n Verkehrs kann mit Recht die Reihe der neuen Bauwerke im Innern von Berlin eröffnen. Denn alles, was wir bauen, wird insgesamt oaM führen, daß in der Zukunft ein unermeßlicher Zu- ström von Fremden nach Deutschland kommen wird. Was wir heute im Reich Großes schaffen, es macht sich letzten Endes aber auch dadurch be< zahlt, daß Deutschland immer mehr zn jenem großen Reiseland wird, das uns vorschwebt. Dis Welt wird zu uns kommen und sich vor allem davon überzeugen, daß dieses Deutschland ein Hort europäischer Kultur und damit menschlicher Zivilisation ist.'
Nachdem der Führer unter stürmischen, minutenlangen Beifallskundgebungen seine Ansprache geschlossen hatte, nahm er mit sol- gendcn Worten die Grundsteinlegung vor:
"Ich lege den Grundstein zum Neubau des Hauses des Fremdenverkehrs in Berlin und befehle damit zugleich den Beginn der Arbeit des Umbaues von Groß-Berlin'."
Im gleichen Augenblick stoßen die ArbeilS Männer auf dem Platz die Spaten in
9 er China-Krieg unterdrochen
Ueberfchwemmungskatattrophe unvorttelwaren Ausmatzes im Soangho-Tal — Netzer 1VV0VV Todesopfer