Dienstag den 14. 3uni 1938

Der Enztäler

96. Jahrgang Nr. 136

Wohnung zugewiesen erhalten, können einer Serordnug vom malige E' von 100 NM. . erhalten. Diese Einrichtungsbeihilfe wird auch dann gewährt, wenn die Familie bereits früher eine einmalige Kinderbeihilfe erhalten hat.

Der nationalsozialistische Staat regt auch zur frühzeitigen Verheiratung, insbesondere durch Gewährung von Ehestandsdarlehen an. Wir haben seit 1. August 1983 bis heute 950 000 Ehestandsdarlehen im Betrag von 600 Millionen Reichsmark gewährt'. Wir gewähren weiterhin 180 000 bis 200 000 Ehestandsdarlehen jährlich. Der Durchschnittsbetrag für das einzelne Ehe­standsdarlehen ist gegenwärtig 650 NM., der Höchstbetrag 1000 NM. Es ist beabsichtigt, sobald die zur Verfügung stehenden Mittel es ermög­lichen, Anwärtern auS kinderreichen Fami­lien ein noch höheres Ehestandsdarlehen zu gewähren. Seit April 1938 ist das Ehestandsdar­lehen auch ein Mittel zur B e k ä m P f u n ad e r Landflucht. Weitere Maßnahmen zur Förde­rung der Früheste sind insbesondere zugunsten der Anwärter für die Beamten lausbahn getrosten worden.

All diese Maßnahmen sind eherne Forderungen der den deutschen Staat tragenden Nationalsozia­listischen Deutschen Arbeiterpartei und werden nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten jort- entwickelt, bis wir den vollständigen Ausgleich der Familicnlasten für alle Stände des deutschen Volkes erreicht haben werden und der Gedanke der Frühehe und die Sehnsucht nach Kinderreich­tum Gemeingut aller Deutschen gewor­den sein werden/

42 Sudetenbeiitsche verletzt

Mährisch-Schönbergs eindrucksvoller Protest

Prag, 13. Juni. Die Empörung der deut­schen Bevölkerung über das unerhörte Vor­gehen der tschechischen Staatspolizei gegen friedliche Bewohner am Freitagabend sowie über den vom tschechischen Preß-Büro ver­fälschten Bericht über die Vorfälle in Mäh- risch-Schvnberg veranlaßten die deutschen Geschäftsleute, am Montag um 15 Uhr die Läden zu schließen. Die freien Berufe falteten eine Feierstunde ein und auch die Tätigkeit in den Industriebetrieben ruhte zum Protest eine Zeitlang. In der Stadt selbst herrscht vollkommene Ruhe. Bisher wurden 42 Personen sestgestellr, die am Sonntag von der Staatspolizei mit Gu m- miknüppeln geschlagen und mehr oder weniger erheblich verletzt wurden. Einige der Verletzten müssen das Bett hüten. Unter den Verletzten befindet sich eine große Anzahl Frauen, darunter eine 75iährige Greisin, die bedenkliche Verwundungen davongetragen hat. Die SDP.-Abgeord- neten Künzel und Axmann sowie der Bür­germeister von Mährisch-Schönberg richteten ein Telegramm an den Ministerpräsidenten und Innenminister, in dem sie sich gegen die verfälschte amtliche Darstellung der Vor­fälle verwahren und die sofortige Entsen­dung einer Untersuchungskommis, s 1 on fordern.

Reue britische Rlistungsanleche

London, 13. Juni. Die britische Negierung beschloß, eine neue Rüstungsanleihe im Ge­samtbetrag von 80 Millionen Pfund aufzulegen. Die Anleihe hat eine Laufdauer Von 20 Jahren und wird zum Kurse von 98 v. H. ausgegeben. Einschließlich der im April 1937 aufgelegten 100 Millionen Pfund Anleihe und des Haushaltsüberschusses des Jahres 1937 in Höhe von 29 Millionen Pfund stehen der Regierung somit 2 0 9 Mil» l i o n e n P f u n d an geliehenen Geldern für Rüstungszwecke zur Verfügung.

Massenslucht aus der sowjeihßtte

GPU setzt hohe Fangprämien aus

Ligenberioüt der k 8 - ? r e s 8 e

rx. Warschau, 14. Juni. Die Massenslucht von Sowjetbürgern bereitet der Sowjetpresse ernsthafte Sorgen. Besonders gründlich geht Komsomolskaja Prawda" vor. Das Blatt hat sich die Protokolle der Grenzwachen an­gesehen und stellt fest, daß während der letz­ten zehn Jahre allein an einem einzigen Punkt der riesigen Sowjetgrenzen nicht weniger als 2901 9 Flüchtlinge ge­faßt worden sind, die versucht hatten, illegal Über die Grenze zu kommen. In dieser Zahl nicht einbegriffen sind 9679Schmuggler" und 384Spione", die außerdem noch ge­faßt wurden. Wie groß mag erst die Zahl derer sein, denen die Flucht aus der Hölle geglückt ist? Und dies ist nun nur die Stati­stik eines einzigen Punktes.

DieTischokeanskaja Prawda" berichtet, daß man ohne Zweifel von einerMassen­slucht" sprechen könne und drückt ihre Ver­wunderung darüber aus, daß die hohe Belohnung, die aus die Ergreifung eines Flüchtlings gesetzt ist, noch keine Ab­hilfe gebracht habe. Im Gegenteil nehme die Zahl der Flüchtlinge dauernd zu. Bekannt- Nch ist auf den Kopf jedes Flüchtlings tot oder lebendig eine Fangprämie von 1000 Rubel ausgeschrieben worden.

Französische Konzessionen an die Türkei

Die gestern in Antiochia begonnenen fran- Höfisch-türkischen Generalstabsbesprechungen dürf- ten nach Meldungen von dort zu einem neuen Ab- Wonnen führen; es bestehe die Möglichkeit, daß srarikreich der Türkei weitere Konzessionen hin- sichtlich Syrien gewährt.

ZMus Mürttemö vU

Ertingen, Kreis Niedlingen, 13. Juni. (Wasseradern ziehen den Blitz an.) Während eines heftigen Gewitters schlug der Blitz in die Scheune des Land­wirts Buck ein, nahm den Weg über das Dach und die Dachrinne und zertrümmerte etwa 20 Dachplatten. Es ist dies das zweite- mal, daß der Blitz in das Gebäude ein- schlug. Unter dem Anwesen befinden sich mehrere Wasseradern, die den Blitz anziehen.

Memmingen, 13. Juni. (Hagelschäden). In Verbindung mit einem schweren Gewitter ging über verschiedene Gemeinden des Bezirks­amtes Memmingen ein starker Hagelschlag nieder. Die Schloßen, die zum Teil die Größe von Taubeneiern erreichten, fielen so dicht, daß die Landschaft ein fast winterliches Aussehen bekam. W sind erhebliche Schäden in den Fluren verursacht worden. ,

Ludwigsburg, 13. Juni. (Kind vom Lastauto überfahren.) Als die drei Jahre alte Elisabeth Lämmermeier sich mit einigen Spielkameradinnen in der Tal­straße aufhielt, wurde das Kind von einem Stuttgarter Lastkraftwagen erfaßt und über­fahren. Das Mädchen erlag bald darauf den erlittenen schweren Verletzungen.

Aalen, 13. Juni. (Bund für Heimat- schütz tagte.) Der rund 7 700 Mitglieder zählende Bund für Heimatschutz in Württem- berg-Hohenzollern veranstaltete unter zahl- reicher Beteiligung aus dem ganzen Lande am Samstag und Sonntag in Aalen seine diesjährige Haupttagung. In der Mitglieder­versammlung, die unter Leitung des Bun­desvorsitzenden Konrad Graf von Degen­feld-Schönburg stand, hielt Professor Dr. S ch w e n k e l - Stuttgart, der Leiter des Landpsamts für Denkmalpflege, einen Licht- bildervortrag überBach- und Flußregulie­rungen". Aus einem Heimatabend im Svritzenhaussaal in Anwesenheit von Kreis­leiter Koelle und Bürgermeister Schübel-

Aalen überbrachte Landrat Engel die Grüße und Wünsche des württembergischen Innenministers Dr. Schmid. Bürgermeister Schübel betonte, daß die Stadt Aalen in der Heimatschutzarbcit in vorbildlicher Weise vorangegangen sei. Anschließend sprachen an Hand von Lichtbildern Dr. Pfeiffer- Stuttgart überReklametafeln und -bauten im Landschaftsbild" und Dr. Walzer Stuttgart überSchwäbisckie Bauerntrach­ten".

Von der Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebro­chen in den Gemeinden Stabilen, Kreis Ellwan- gen; Rutesheim, Kreis Leonberg; Gutenzell, Steinhaufen und Fischbach, Kreis Biberach; Geis­lingen, Eltershosen und Volpertshausen, Kreis Hall; Baltringen, Bußmannshausen und Wal­pertshofen, Kreis Lauphetm; Auenstein, Riehlings- hausen, und Steinheim, Kreis Marbach; Wleshau- sen, Kreis Niedlingen; Ebersbach, Kreis Saulgau: Langenau, Kreis Ulm; Hertmannsweiler, Kreis Waiblingen.

Die Seuche ist erloschen in den Gemeinden Eussenstadt, Kreis Herdenheim; Enzberg und Oetisheim, Kreis Maulbronn: Conweiler, KretS Neuenbürg; Waldenburg, Kreis Oehringen.

10« ooo-Mark-Ettstung für Turnhalle

Blaubeuren, 13. Juni. Die Stadtverwal­tung Blaubeuren bemühte sich schon seit Jcchren vergeblich um den Neubau einer Turn­halle. Sowohl für die Schulen, als auch für die Leibesübungen treibenden Vereine ist ein solcher Neubau jedoch eine dringende Notwen­digkeit, da die jetzigen Räume in keiner Weise den Anforderungen gerecht werden. Gewisser­maßen über Nacht ist nun Blaubeuren zu einer neuen Turnhalle gekommen. In einem Schreiben an die Stadtverwaltung teilte die Leitung der Portlandzementfabrik Blaubeuren, Gebr. Spohn AG., mit, daß sie mit einer Spende von 100 000 RM. den Grundstock zu einer neuen Turnhalle legen wolle. Diese Nachricht loste bei der gesamten Bevölkerung große Freude aus.

Schwäbische Handwerkskunst w Berlin

Geotzer Preis für Teinacher Teppiche Was Württemberg ans der Internationale« Handmerkransftellvng zeigt

Berlin, 13. Juni. Große, aufrichtige Freude und Zufriedenheit ging durch das württembergische Handwerk, als es hörte, daß es aus der Inter- nationalen Handwerksausstellung mit einem deut­schen Großen Preis ausgezeichnet worden sei. Von den 61 großen Staats- und Ehrenpreisen, die das Internationale Preisgericht der Internatio­nalen Handwerksausstellung unter dem Vorfitz von Ministerialrat Poeverlein in mehrtägiger Arbeit an ausstellende Länder und Handwerker verteilte, iel auch einer nach Württemberg. Von den deut- chen großen Preisen wurde der Preis des Ober- mrgermeisters der Neichshauptstadt Berlin der Teppichknüpferei Teinach für hervor, ragende Einzellcistungen zugesprochen.

Wohl die wenigsten von den Besuchern der Aus. stellung, die in Halle 6 diese Teppiche bewundern, werden wissen, daß sie in unserem schönen Schwarzwald hergestellt worden sind. Die Aus­stellung stellt nämlich nicht einzelne Länder oder Firmen heraus, weil es sich ja um eine Leistungs­schau des gesamten deutschen Handwerks han­delt. Und doch kann man immer wieder beobachten, daß gerade vor dieser handwerklichen Meister­leistung der Teppichknüpferei Volksgenossen stehen, die mit fachmännischer Miene dem Nachbarn er­zählen, daß diese Arbeit nur aus dem Schwarz­wald sein könne.So etwas wird nur bei uns allein gemacht!" hörte ich schon am zweiten Aus­stellungstag im schönsten württembergischen Dia­lekt. Auf meine bescheidene Frage, woran man das denn sehen könne, erhielt ich die im Brustton der Ucberzeugung gegebene Antwort, das sei doch selbstverständlich, das sähe doch jeder, der auch nur ein bißchen davon verstünde. Die Württembergische Teppichknüpferei sei eben nicht zu überbie - t e n.

Er war zum erstenmal in Berlin

Da ich diesem württembergischen Volksgenossen recht geben mußte, verwickelte ich ihn in ein Ge- spräch, aus dem ich erfuhr, daß er mit einem KdF.-Zug aus Württemberg zu der ersten Internationalen Handwerksausstllung gekommen sei. Er sei überhaupt das erstemal in der Reichs- Hauptstadt und er bereue es nicht. Schon bei seiner Fahrt durch Berlin zu den Ausstellungs­hallen habe er gestaunt über die vielen Pracht­bauten, noch mehr aber über das Bauen in der Stadt. Da er Bauarbeiter sei, interessiere ihn das ganz besonders, zumal er auch an der Ummodelung des Stuttgarter Hauptbahnhofes mitgearbeitet habe. Er nahm gewissermaßen mit Befriedigung zur Kenntnis, daß auch hier ganze Häuserblocks abgerissen werden, um neuzeitlichen Bauten Platz zu machen.

Höchstleistungen schwäbischer Handwerks­arbeit

Die württembergischen Teppiche haben in dieser Halle 6 aber auch einen Raum gefunden, in dem sie voll zur Geltung kommen. Diese Halle 6 ist nämlich die Halle der Leistungsschau des deutschen Handwerks im Gegensatz zu den schon durchwanderten süns Riesenhallen, in denen bas Handwerk der an der Ausstellung beteiligten 27 ausländischen Staaten untergebracht ist. Der westliche Teil dieser Halle, architektonisch zu einem in sich selcblossenen Ganzen gestaltet, rst

der ReprLsentationsraum des Deutschen Hand­werks schlechthin. Hier findet der Besucher nicht nur die Höchstleistungen der Möbeltischlerei, son­dern auch der handwerklichen Web- und Spitzen« kunst, der Keramik, der Glas-, Holz-, Metall-, Leder- und Geflechterzeugung, des photographi­schen und des Bekleidungshandwerks. Eine wahre Sinfonie von Glanz und Farbe, von Stil und FormenschönheitI Ob handgewebte Decken, Möbel­stoffe und Teppiche, ob Intarsien (Einlegearbei­ten) oder Stickereien und Spitzen, ob Leder­taschen, Schreibmappen oder Keramiken mit schimmernden Glasuren eine einzige Wunder­schau tut sich hier dem Beschauer auf. Und dabei alaubt man bei so manchem Erzeugnis handwerk­licher Meisterarbeit die württembergische Heimat zu erkennen.

Nicht anders ist es, wenn man nun auch noch die anderen Ricsenhallen durchwandert es find im ganzen 14 und auch noch die vier Um­gänge in Augenschein nimmt. Immer wieder wird man an das württembergische Handwerk erinnert, gleichviel ob man in Halle 10 die Werk­stätten der Geigenbauer, der Drechsler, der Spiel­zeugdrechsler, der Feinkorbslechter, der Holz­schnitzer, der Holzbildhauer, der Weber oder der Jntarstenschneider besucht, oder im Umgang 2 die Wagenbauer und Böttcher. In allen Werkstätten wird tagtäglich vom frühen Morgen bis zum späten Abend gewerkt.

Modevon früh bis spät"

Aber auch noch an einer anderen Stelle der Internationalen Handwerksausstellung stößt man auf württembergisches Handwerk. Neben der Aus­stellung in den Ausstellungshallen findet alltäg­lich zweimal im Festsaal von Kroll eine inter­nationale Modenschau statt. In dieser erst­maligen und einzigartigen Modeschau wird tn einer neuartigen Form ein Querschnitt durch die Mode der Welt gegeben. Viele Länder Europas zeigen hier zum erstenmal, mit welchen Abwand­lungen man eine Landestracht auch zu ersten gesellschaftlichen Gelegenheiten als ebenbürtig neben Frack und dem üblichen Abendkleid tragen kann. Modevon früh bis spät" wird hier ge­zeigt, neben kostbaren Pelzen ziehen reizvolle Badeanzüge, neben sportlichen Vormittagskleidern duftige Abendgewänder am Zuschauer vorbei. Welchen Zweck jedes Kleid erfüllt und in welchen Nahmen es gebürt, dies wird in einer szenischen Darstellung, teils heiter, teils ernst, gezeigt. Die Krönung dieser internationalen Modenschau bil­det aber das große FestNacht der Mode" mit einem FestspielHuldigung der Mode". Zu dieser großen internationalen Modeveranstaltung haben die deutschen Modeschöpfer ihre ersten Modell­werkstätten entsandt. Neben anderen Städten fin­den wir darunter auch Stuttgart.

ES ist natürlich auch hier sehr schwer, das rein württembergische handwerkliche Schassen heraus- zusinden. Wir sind aber sicher, daß unsere Volks­genossen aus Württemberg die Handwerkserzeug­nisse aus ihrer Heimat herausfinden werden, wenn sie mit den zwei am 25. Juni in Stuttgart wegfahrendenKdF."-Zügen oder mit dem letzten württembergischenKdF. -Zug am 8. Juli zur 1. Internationalen Handwerksausstellung nach der Reichshauptstadt fahren. Otto Lro,ebst

Saiisilinstetlenleiler Kaelble

zum Landesleiter der Reichsfilmkammer berufen

Stuttgart, 13. Juni. Auf Vorschlag von Landeskulturwalter, Gaupropagandaleiter Mauer, und im Einverständnis mit dem Präsidenten der Neichsfilmkammer, Professor Dr. Lehnich, wurde Gaufilmstellenleiter Kaelble von Reichsminister Dr. Goebbels zum Landesleiter der Neichsfilmkammer für den Gau Württemberg-Hohenzollern ernannt.

Selbstmord oder Verbrechen?

Stuttgart, 13. Juni. Die Kriminalpolizci- leitstelle Stuttgart teilt im Einvernehmen mit der Justizpressestelle mit: Am Sonntag- Vormittag gegen 8.30 Uhr stießen Spazier­gänger am unteren Hinterlmger See beim Mönchsbrunnen aus Markung Sindelsingen auf eine Frauenleiche, die unmittelbar der Reichsstraße VaihingenBöblingen zu- ;ekchrt rücklings im seichten Wasser lag. öurch die kriminalpouzeilichcu Ermittlun­gen ist bis jetzt festgestellt worden, daß es sich um die 28 Jahre alte, in Stuttgart tätig gewesene Hausangestellte Rosa Haaga aus Wessendorf handelt, die seit Samstag­abend vermißt wurde. Ob Selbstmord oder ein Verbrechen vorliegt, muß die weitere Untersuchung ergeben.

Schwort Strafen für Meineide

Stuttgart, 13. Juni. Das Schwurgericht verurteilte die 28jährige geschiedene Johanna Ziegler aus Waiblingen und den 47jäh- rigen getrennt lebenden Peter Bollert aus Volkertshofen bei Neu-Ulm wegen Mein­eids unter Zubilligung des Eidesnotstands im Sinn des Z 157 Str.G-B. zu je einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehr- Verlust. Beide stritten in einem Unterhalts­prozeß, den Frau Ziegler um ein uneheliches Kind gegen einen Dritten führte, der Wahr­heit zuwider ab, Verkehr miteinander gehabt zu haben. Der gleiche Sachverhalt lag einer Bestrafung mit sieben Monaten Ge­fängnis zu Grunde, die sich die ledige 25jährige Anna Schömenauer von Eltershofen, Kreis Hall, vom Schwurgericht zuzog. Auch sie hatte unwahrerweise den Verkehr mit einem Dritten neben dem von ihr als Vater für ihr uneheliches Kind in Anspruch genommenen Mann bestritten. Auch ihr wurde der Strasnülderungsgrund des 8 187 zugebilligt.

Nachbeben zum Erdbeben in Belgien

Stuttgart. 13. Juni. Am Sonntagnachmit­tag um 14.87 Uhr wurde von den ' "

kindlichen Instrumenten der Stuttgarter Erd­bebenwarte (17-Tonnen-Pendel) noch ein wettereöNachbeben zu dem große' Erdbeben in Belgien ausgezeichnet. Wahren! bei dem Hauptbeben am Samstag um 11.68V Uhr beim 17-Tonnen-Pendel das wirkliche denbeben» etwa löOOfach vergrößert ausgezeich­net, der größte Ausschlag 60 Millimeter betrüg, war dieser bei dem Nachbeben am Sonntag nur etwa 4 Millimeter und bet den Nachbeben aisi Samstag um 14.10 Uhr nur 1 Millimeter. So

und der Nordsee-Küste.

Sagelschlag sperrt Straßenbahn

Ravensburg, 13. Juni. Ein schweres Un­wetter mit Hagelschlag wütete am Sams­tagnachmittag über der Ravensburger Gegend. Minutenlang prasselten die Hagel­körner in Haselnußgröße nieder, so daß die Stadt Ravensburg und ihre Um­gebung wie eine Schneelandschaft aussah. Auf dem Adolf - Hitler - Platz mußten die städtischen Arbeiter mit Lastkraftwagen an­rücken um die stellenweise in Haufen auf der Fahrbahn liegenden Hagelschloßen zu entfer­nen. Da die Gleise der Straßenbahn durch die Hagelkörner verstopft waren, mußte die Bahn ihren Betrieb vorübergehend ein- stellen. Diele Keller wurden über­schwemmt; in 24 Fällen wurde die Feuer- wehr gerufen, um vollgelaufene Keller aus- upumpen. In den Nutzgärten, die ein Bild chlimmster Zerstörung bieten, ist die Ernte ast vollkommen vernichtet. Groß ist auch )er Schaden auf den Feldern.

Auck über die Zollern alb zog am Samstagabend ein schweres Gewitter, das strichweise mit starkem Haaelschlag verbun­den war. In Harth ausen sind beson- ders Roggen und Dinkel durch den Hagel beschädigt worden. Auch die Gartengewächse wurden zum großen Teil vernichtet. Der niedergegangene Regen war so ergiebig, wie schon seit Jahren nicht mehr. __

Starker Reiseverkehr nach Körnten

Llgenbsrlokt cker

äv. Klagenfurt, 13. Juni. Eine Umschau in den Kärntner Sommerfrischen und Kurorten ergibt für die bekannteren Orte ein auffal­lend frühes Einsetzen des Reise­verkehrs. Seit vielen Jahren kann erstmals wieder von einer Vorsaison gesprochen werden. Sehr zugenommen hat die Zahl der Anfragen aus dem Altreich. Ueberall, auch in den größe­ren Orten, ist noch reichlich Platz in allen Preislagen,