Für die in Arbeit befindlichen Theaterschaffenden proklamiere ich den bevorstehenden Erlaß einer Verordnung, nach der der bezahlte Urlaub für alle Bühnenschaffenden, and zwar für den Anstellungsmonat je zwei Tage, für ein ganzjähriges Engagement also einen Monat zur Pflicht gemacht wird. Das ist unser diesjähriges Programm.'
Zum Schluß appellierte Dr. Goebbels an die Künstler der deutschen Theater und gedachte des Führers als des großen Schutzherrn der deutsche Kunst: „Möge ein gütiges Geschick uns Deutschen den heiligen Theaterfanatismus erhalten; mögen Sie alle immer wieder aufs neue das tiefe Glück empfinden, das darin beruht, all das, was groß ist in unseren Herzen, dem Volke schenken zu dürfen, aus dem wir kommen und zu dem wir gehören. Dann, glaube ich, wird das deutsche Theater nicht nur in seinen stolzen Bauten, nicht nur in seinen Rollen und nicht nur in seinen Dramen, sondern vor allem auch in seinen Menschen seine glanzvolleWiedergeburt erleben. Von dieser Sehnsucht erfüllt, wollen wir unseren Weg gehen. An seinem Ende steht groß und ewig leuchtend das Ziel: Das deutsche Volks- und Nationaltheater.'
Die bedeutsame Rede Rcichsminister Dr. Goebbels' in der festlich geschmückten Staatsoper war umrahmt von Darbietungen der Wiener Philharmoniker unter der Stabführung von Generalmusikdirektor Dr. Karl B ö h m - Dresden. Die Kundgebung, der mit dem Reichskommissar Gauleiter Bürckel, dem Neichsstatthalter Dr. Seyß- Jnquart und dem Gauleiter von Wien zahlreiche Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht sowie viele Bühnenschaffende'anwohnten, wurde vom Präsidenten der Neichsthea- terkammer. Körner, geleitet, der am Schluß dem Minister als dem Schirmherrn der deutschen Theater im Namen der deutschen Bühnenschafsenden herzlichen Dank aus- sprach.
Die fünfte Reichstheaterfestwoche in Wien, die am Sonntag mit einer glanzvollen Auf- sührung des „Rosenkavalter" von Richard Strauß durch die Wiener Staats- vper in Anwesenheit von Reichsminister Dr. Goebbels und anderen führenden Männern eröffnet wurde, ist nunmehr in vollem Gange. Der Montag brachte als Festvorstellung der Staatl. Schauspiele Shakesspeares „Hamlet" mit Gustaf Gründgens in der Titelrolle; heute folgt als Festvorstellung ^ Burgtheaters Goethes „Götz von Berli- Hingen." — Die Wiener Staatstheater werden übrigens ihre Festausführun- gen unmittelbar nach der Reichstheaterwoche mehrmals wiederholen. Damit vor allem die minderbemittelten Volksgenossen auch ihren -Anteil an dem großen kulturellen Ereignis haben, werden die Karten für diese Vorstellungen durch die Kreisleitungen der Partei in Wien an Be- dürftige unentgeltlich abgegeben.
Nie Welt in wenigen Zeilen
Der Führer ehrt eine Hundertjährige
Der Führer und Reichskanzler hat der Frau Dorothea Düsing in Wesenberg (Mecklenburg) aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein persönliches Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen.
Goldschatz aus dem 15. Jahrhundert gefunden
Als Bauarbeiter die Grundmauer eines sehr alten Gebäudes in der Nähe von Stendal beseitigten, stießen sie auf einen großen Stein, der M Deckstück für einen Topf diente. Das Gesäß war mit Hunderten von Goldstücken auS dem 15. und 16. Jahrhundert gefüllt, die von dem damaligen Besitzer des verschwundenen Hauses vergraben worden sind.
Ein Wahlsieg, -er alle Erwartungen
überlras
Prag, 18. Juni. Konrad Henlein hat am Montag allen Sudetendeutschen für die mustergültige Haltung in der Zeit der Ge- meindewahlen gedankt. Seine Dankadresse lautet:
„Sudetendeutsche! In bewundernswerter Disziplin und mit beispielloser Einsatzbereitschaft habt ihr einen Wahlsieg errungen, dessen Ergebnis nicht nur alle unsere Hoffnung erfüllt, sondern sie noch weit über alle Erwartungen hinaus übertrofsen hat.
Unter Berhältnissen, die bei jedem anderen Volk geeignet gewesen waren, Angst und Verbitterung unter die Massen der Wählerschaft zu tragen, habt ihr kaltblütig und unbeirrbar eure Pflicht getan und aufs neue unter Beweis gestellt, daß das Sudetendeutschtum fest entschlossen ist, unverrückbar an seinen Forderungen nach Selbsterhaltung festzuhalten. Im Kampf um die Erfüllung unserer begründeten Rechtsansprüche sind durch eure vorbildliche Haltung neue Kräfte zugewachsen. Die Tatsache, daß gerade heute in entscheidendem Abschnitt unseres Ringens um die Lösung des Nationalitätenproblems mehr als 90 vom Hundert aller Deutschen dieses Staates sich zur Sudetendeutschcn Partei und ihrer Politik bekannt haben, wird unzweifelhaft nun nicht nur in Prag, sondern auch im Ausland den Ernst der Lage und die Notwendigkeit der Erfüllung unserer gerechten Forderungen aufS neue unterstreichen.
Euch, meine Volksgenossen, danke ich für euer Vertrauen, euren Mut und euren unerschütterlichen Glauben, mit dem ihr für den Sieg unserer guten Sache gearbeitet und gekämpft habt. Ein Volk, das sich so schlägt, wird niemals zugrunde gehen, sondern es wird und muß siegen, weil mit ihm das Recht ist."
»
Die tschechische Presse muß den überwältigenden Sieg Henleins bei den letzten Gememdewahlen, wenn auch ungern und unter allerlei lahmen Ausflüchten, zugeben.
Auch die Londoner Presse berichtet ausführlich über die Ergebnisse der Gemeindewahlen in der Tschechoslowakei, wobei es allerdings auffällt, daß sie jede tiefergehende Betrachtung über die große politische Bedeutung dieses dritten Wahlganges als Bestätigung der sudetendeutschen Einheit vermeidet. Der Sonderberichterstatter der „Times" schreibt, er habe auf seiner Reise durch die sudetendeutschen Gebiete den Eindruck gewonnen, daß die Spannung in den Grenzgebieten seit zwei Wochen stark gestiegen sei. Deutsche wie Tschechen hätten ihm erklärt, daß der augenblickliche Stand der Dinge nicht mehr länger andauern könne. Der diplomatische Korrespondent des „Daily
Frankfurt a. M., 13. Juni. Im Saalbau begann am Montagvormittag der Internationale Kinderschutzkongreß. An Stelle des durch Krankheit verhinderten Präsidenten, des ehemaligen französischen Gesundheitsministers Leredu, erösfnete der ehemalige belgische Ministerpräsident Ja- Par als Ehrenpräsident die Sitzung. Auf einen Vorschlag wurde als Nachfolger für >en bisherigen Vorsitzenden der Vorsitzende des deutschen Werkes für den Schutz der Kinder, Hrlgenfeldt, zum Präsidenten der Association Internationale pour la pro-
Exvreß" meint, in Lonbön sei man optil mistisch wegen der kommenden Volksgrup- pen-Besprechungen. Wie verlautet, werde die tschechische Regierung die meisten der Forderungen Henleins annehmen.
In der französischen Presse macht sich das außerordentliche Unbehagen, das in weiten französischen Kreisen wegen der Bündnispolitik mit der Tschechoslowakei herrscht, bemerkbar. Der ehemalige Luftfahrtminister Pierre Cot bemühte sich auf einer Tagung der republikanischen Reserve- offiziere, diese Stimmung zu bekämpfen.
In der polnischen Presse wird darauf hingewiesen, daß neben der Sudetendeutschen Partei die Polen trotz eines in diesem Maße noch nicht beobachteten Terrors einen unzweifelhaften Erfolg davongetragen haben. Im Vergleich zu 1S35 be- trage der Stimmenanstieg 35 v. H. Die Hauptverluste hätten in den polnischen Gemeinden die Kommunisten davongetragen. In zahlreichen Meldungen wird auch die Wahlbeeinflussung durch Androhung von Geldstrafen und durch den Terror der tschechischen Lehrer angeprangert, die die polnischen Kinder angewiesen hatten, darauf zu achten, daß ihre Eltern für die tschechischen Listen stimmten.
Die römische Agencia Stefani unterstreicht den eindrucksvollen Sieg der Sudetendeutschen und hebt hervor,daß in derSlowakei die Autonvmisten große Erfolge verzeichnen können, während die kommunistischen und marxistischen Stimmen stark zurückgmgen.
Tschechischer Mo-ilisjeruirgsVahlisiirn
Hochflut militärischer Verordnungen
Warschau, 13. Juni. Das polnische Militärblatt „Polska Zbrojna" macht in einer Prager Meldung auf die weiter andauernden militärischen Vorbereitungen der Tschechoslowakei aufmerksam. Allen anderen Versicherungen zum Trotz sei die tschechoslowakische Armee tatsächlich auf ihren normalen Friedensstand nicht zurückgeführt worden. Dafür werde im beschleunigten Tempo das Gesetz über die dreijährige Dienstzeit vorbereitet. In den letzten Tagen seien weitere drei neue Ausführungsbestimmungen zum Gesetz über die militärische Vorbereitung er- schienen, wonach alle Personen des männlichen undweiblichen Geschlechts vom 6. bis zum 60. Lebensjahre der Pflicht militärischer Vorbereitung und Schulung unterworfen werden
tection de l'enfants bestimmt. Reichsamts, leiter Hilgenfeldt dankte-für die Uebertra- gung des Präsidiums und teilte mit, daß er im Namen des Kongresses dem Führer und Reichskanzler und Reichsminister Goebbels, der die Schirmherrschaft des Kongresses übernommen hatte, Telegramme gesandt habe. Auf das Grußtelegramm antwortete der Führer wie folgt:
„Dem Internationalen Kongreß für Kinderschutz sende ich mit meinem Dank für die übermittelten Grüße, die ich bestens erwidere, meine
Wünsche, daß auch Ihre Arbeit der Verständigung der Völker erfolgreich dienen möge.
gez.: Adolf Hitler.'
Nachdem Generalsekretär Maquet kurz die Geschichte der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Kinder- fchutzes geschildert hatte, sprach Staatssekretär Reinhardt über das Thema „Das Kind in dex Finanzpolitik, Steuergesetzgebung und Sozialversicherung des nationalsozialistischen Deutschland" und führte dabei u. a. aus:
„Die nationalsozialistische Neichsregierung hat im Oktober 1934 eine Reform der Familien steuern vorgenommen. Die Reform besteht in der stärkeren Berücksichtigung des Familienstandes bei der Bürgersteuer und bei der Der- mögenssteuer und in der Einführung von Freibeträgen für Kinder und Enkel bei der Erbschaftssteuer. Der nationalsozialistische Staat nimmt einen weiteren Ausgleich der Familienlasten durch Gewährung lausender Kinderbeihilfen an alle kinderreichen Familien vor, deren Einkommen im letzten Kalenderjahr nicht mehr als 8000 RM. und deren Vermögen nicht mehr als 50 000 RM. beträgt. Die Vermögensgrenze erhöht sich um je 10 000 NM. für das sechste und jedes weitere Kind. Die Kinderbeihilfen stellen nicht eine Wohlfahrts- oder Unter- stützungsmaßnahme, sondern eine volkswirtschaftlich, bevölkerungs- und sozialpolitisch erforderliche Ausgleichsmaßnahme dar. Auf teilweisen Ausgleich der Familienlasten hat der Kinderreiche nach nationalsozialistischer Weltanschauung unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch.
Der Ausgleich der Familienlasten wird teilweise durch Berücksichtigung des Familienstandes bei den Steuern und teilweise durch Gewährung von laufenden Kinderbeihilfen vorgenommen. Der Ausgleich gestaltet sich seit April 1938 gegenüber den kinderlos Verheirateten insgesamt wie folgt: Bei einem Arbeiter mit sechs Kindern und jährlich 1800 RM. Lohn mit 815 NM., bei einem Angestellten mit sechs Kindern und jährlich 4800 NM. Gehalt 1142 NM. und bei einem Angestellten mit sechs Kindern und jährlich 7200 RM. Gehalt 1537 RM.
Wir gewähren seit April 1938 für Kinder, deren besondere Förderung nach nationalsozialistischer Weltanschauung geboten erscheint, auch Ausbrl- dungsbeihilfen zum Besuch von mittleren and höheren Schulen, von nationalpolitischen Erziehungsanstalten und von Fachschulen und Hochschulen. Die Ausbildungsbeihilfen werden ohne Rücksicht auf die Größe des Einkommens der Familie, ohne Rücksicht darauf, aus welcher Quelle das Einkommen der Familie fließt, und ohne Rücksicht daraus, wie alt das Kind ist, für das die besondere Förderung beantragt wird, gewährt.
Wir werden im Nahmen der finanziellen Möglichkeiten die Maßnahmen fortentwickeln, bis wir schließlich nach einer Reihe von Jahren einen vollständigen Ausgleich der Familienlasten erreicht haben werden. Dieser vollständige Ausgleich der Familiculasten wird alle Stände des deutschen Volkes, grundsätzlich ohne Rücksicht aus die Höhe des Einkommens, umfassen.
Dieser vollständige Ausgleich der Fanulieulasteu wird mit den Personen steuern verbunden werden. Dem Steuerbetrag wird der Betrag des Familienausgleichs gegenübergestellt werben. Ist der Steuerbetrug größer als der Betrag des Fa- milienlastenausaleichs, so wird der letztere von dem ersteren abgezogen. Nur der Nest ist als Steuer zu entrichten. Ist der Betrag des Farm- lienlastenausgleichs größer als der Sieuer- betrag — das wird bei den kinderreichen Familien kleinen und mittleren Einkommens die Regel sein —, so wird der Unters chiedsbetrag in monatlichen Teilbeträgen an den Familienvater ausbczahlt.
Wir haben seit Oktober 1935 bis heute an rund 650 000' minderbemittelte kinderreiche Familien einmalige Kinderbeihilfen im Durchschnittsbetrag von 320 NM. je Familie gewährt. Gesamtbetrag bis jetzt 211 Millionen RM. Dadurch sind 3V- Millionen Kinder mit durchschnittlich 60 NM. je Kind bedacht worden. Diejenigen kin- Verreichen Familien, die im Rahmen der baulichen Umgestaltung deutscher Städte eine genügend
Völliger Ausgleich -er Familienlaiten
Staatssekretär Reinhardt über bedeutsame «atioualsozialistische
Sozialmatznahme«
von /Qvcw, L/xrsnnoxen
lirhtb«rr,»t«schutz dur» Verlag«anstalt Man»,München
Lü. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Es ist an einem Abend im März.
Der Sturm geht draußen auf den Flügeln des Föhns und tobt um das Schloß herum mit der wilden Kraft des Lebenserweckers. Es ächzt, knarrt, poltert, stöhnt bei jedem neuen Ansturm, es zerrt und reißt an Läden, Wetterfahnen, Fahnenstangen. Ferdinand ist mit dem kleinen Wagen, den er selber lenkt, in die Stadt gefahren.
Im Kamin brennt ein luftiges Feuer.. Mary fitzt vor diesem Feuer, das einen unruhigen Lichtschein in's dämm- rige Zimmer wirft. Sie hat Anton befohlen.
„Drehen Sie den Lüster nicht auf, aber rufen Sie den Herrn Inspektor!"
Es hat feinen eigenen Reiz, solch ein richtiges Kamin- feuer. Es schattet und hellt, schlägt zarte Funken aus ein paar wertvollen Steinen und scheint eine gemütliche Wärme Zu verbreiten, wenn auch daneben verborgen hinter einem wertvollen Wandschirm, der Dauerbrandofen steht.
Max Richter kommt. Sie weist ihm einen Stuhl ihr gegenüber an.
„Sie lassen sich jetzt so selten, außer bei den Mahlzeiten, bei uns sehen, daß ich Sie extra bitten lassen mutz. Der Sturm ist so fürchterlich. Hören Sie nur! Ferdinand ist in die Stadt gefahren, das heißt mein Bräutigam ist in die Stadt gefahren. Großmama und ich sind ganz allein, man könnte Angst bekommen bei diesem Unwetter. Warum lassen Sie sich so selten sehen?"
„Gnädiges Fräulein," sagt er ruhig» „Sie wissen, daß fch alle Hände voller Arbeit habe. Ich danke Ihnen aber für Ihr freundliches Interesse an meiner Person, Lady
Woodwark..schließt er mit Betonung und Mary drückt sich tiefer in ihren Sessel.
„Sie lassen aber dies Interesse reichlich unbefriedigt. Sie sprechen nie von sich. Ich denke oft darüber nach, daß Sie schon graue Haare haben, die wirklich seltsam zu Ihrem jungen Gesicht stehen. Sie haben wohl viel durchgemacht."
„Ich war in Kriegsgefangenschaft. Wenn man es noch besonders gut getroffen hat, konnte man dieses Verfärben der Haare kostenlos in einer Nacht haben. Wer viel erlebt hat, redet wenig. Sie müssen das verzeihen. Meine Personalien liegen ja klar."
„Ach nein, nein, das mein ich ja nicht. Ich interessiere mich nur rein" — sie lächelt — „freundschaftlich für Sie. Haben Sie Familie?"
„Nein."
„Nein? So sind Sie ganz allein, ohne Mutter und Geschwister oder Frau oder Braut?"
Richter sieht sie an.
„Ich hatte eine Braut... aber es ist alles aus... ich bin tot und begraben für die Meinen."
„Wie traurig..jagt Mary und ihre Stimme zittert dabei. „Können Sie das nicht mehr ändern?"
„Ich könnte wohl, aber..."
Wieder hebt er den Blick voll zu ihr und wieder duckt sie sich fröstelnd zusammen. Da sagt Richter:
„Ich höre den Wagen des Grafen, Ihres Herrn Bräutigams. Gestatten Sie, daß ich Licht mache."
Da jetzt Ferdinand eintritt, geht ihm Mary rasch und wie von einem Alp befreit entgegen.
„Gut, daß du da bist! Ich habe mich so geängstigt um dich! Der Sturm war so schrecklich. Herr Richter hatte die Güte, mir Gesellschaft zu leisten. Ich danke Ihnen sehr, Herr Inspektor!"
Da verbeugt sich Richter und verläßt das Zimmer.
„Was hast du denn, Mary?"
„Nichts. Aber, warum begrüßt du mich denn gar nM?/'
„Ich bin ja, wie du siehst, noch im Pelz," sagt Ferdinand mit leiser Ungeduld. „Außerdem Hab ich alle Taschen voll. Warum läßt du dir denn vom Inspektor Gesellschaft leisten? Du konntest ja zu Mama gehen."
„Mama ist doch kein Schutz. Aber ich glaube du bist eifersüchtig, Liebling!?" lächelt sie plötzlich.
„Eifersüchtig aus den Herrn Richter? Nein! Aber es kommt mir nicht so vor, als ob er gerade der rechte Mann wäre zur Beruhigung deiner Nerven. Es genügt, daß wir uns seine Gesellschaft bei den Mahlzeiten gefallen lassen müssen. Komm, Mary! Ich habe dir das Armband mitgebracht, das du dir so sehr gewünscht hast. Morgen jährt sich unser Verlobungstag ... unnötigerweise."
Eine senkrechte Falte schneidet seine Stirne.
„Wir könnten schon lange verheiratet sein
Der Föhn hat ausgeputzt.
Es ist ein Märztag voll Sonnenschein, Erdzeruu- un- versteckten Veilchen.
Horst läuft und versteckt sich. Er hört den Onkel Ferdinand rufen. Was soll er denn schon wieder? Wieder nur Aufgaben machen?
Er kriecht hinter den Steinlöwen und duckt sich, bis wieder reine Luft ist, dann läuft er gehetzt weiter, hinüber in den Gutshof, einen Busch Veilchen in der Linken, in der Rechten etwas Flaches, Hartes in steifes Papier gewickelt.
„Ich suche den Herrn Inspektor, Martin! Mo ist er denn?"
„Er ist zum Mühlbach naufgangen."
Da rennt Horst zum Mühlbach weiter.
Oben ist ein kleines Birkenwäldchen und dann die Blumenwiese am Bach, er kennt es genau, und da steht er auch schon den Mann, den er sucht. »,
- Fortsetzung folgt. ^