Montag den 13. Juni 1838

Der EnzlAer

SS. Jahrgang Nr. 138

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Aalen, 12. Juni. (NSV. übernimmt Säuglingsheim.) Mit Genugtuung wird es begrüßt, daß die NS.-Volkswohlsahrt in Aalen die Leitung des weitbekannten und gern in Anspruch genommenen Säug, lingsheims übernommen hat. DaS Säuglingsheim ist entstanden aus der Kin­derkrippe, die. ein Aalener Kaufmann wäh­rend des Krieges zur Entlastung der Haus- srauen in seinem Haus eingerichtet hat. Spä- ter wurde daun ein Heim eingerichtet, und im Jahre 1931 wurde das Säuglingsheim erstellt. Es bat Nmiin für 2s bis 39 Kinder.

Beim Überholen iSwer gestürzt

Böblingen, 12. Juni. Ter Leuker eines Kraftrades wollte bei Böblingen an einer unübersichtlichen Straßenstelle einen Perso­nenkraftwagen überholen und fuhr dabei in voller Fahrt gegen einen mit Steinen belade­nen Lastkraftwagen, der in entgegen­gesetzter Richtung unterwegs war. Der Mo­torradfahrer und sein Beifahrer kamen zum Sturz und mußten schwerverletzt dem Döb­linger Krankenhaus zugeführt werden. Der Beifahrer Hirzberger aus Dätzingen hat einen schweren Schädelbruch erlitten, dem Lenker Heinkele, mußte im Krankenhaus sofort ein Fuß abgenommcn werden.

Weitere Musterbetrieb.

Stuttgart, 12. Juni. Als össentlicl)e An­erkennung für besonderen nationalsozialisti­schen Betriebsgemeinschaftsgeist wurde die Lokalbahn AG. München als nativ- nalfozialistischer Musterbetrieb anerkannt. Nun wurde auch den Betriebsführern der Nebenbahnen MeckenbeurenTettnang und Ravensburg Weingarten Baienfurt im Nahmen feierlicher Betriebsappelle die Ver- leihungsurkunden überreicht. Gaufachschasts- walter Haller, Stuttgart, erläuterte je­weils Zweck und Sinn dieser besonderen Auszeichnung.

Tierschutz ist Ziernutz'

Stuttgart, 12. Juni. Als Abschluß der würtkembergischen Tierschutzwoche fand am Sonntagvormittag in den Palastlichtspielen Stuttgart eine Morgenfeier statt. Nach einer Hymne auf der Orgel las Paul Lang aus demKümpfertum der Frau" von Elisabeth Bosch ein Kapitel, das den Menschen von der ethischen Seite her zur Achtung und Sorg­falt für den stummen Bruder verpflichtete. Tann sprach Tierschutz-Landesgruppenleiter Blankenhorn über die Aufgabe seines Bundes, die darin gipfelt, sämtliche Volks­genossen zu wahren Ticrschützern zu machen. Man dürfe nicht vergessen, daß Tierschutz gleichzeitig auch Tiernutz sei. Das Ver­hältnis Bauer-Tier machte Landesbauern­führer Arnold zum Gegenstand seiner Ausführungen, die die Arbeit des Reichs­nährstandes mit Beispielen aus der Praxis anschaulich machten. Er wies auf die würt- tembergischen Erfolge bei der letzten Reichs- nährstandsschau in München hin, die nicht zuletzt von der Pfleglichen Behandlung des Viehs herrührten. Sehr schöne Aufnahmen aus der Tierwelt, und zwar in zwei Filmen von Tieren, die man im allgemeinen nur sel­ten zu sehen bekommt (Das Reich des Stein­adlers" undTiergärten des Meeres") er­gänzten in ihrer cindrinolick^n Art das Ge­sagte.

Wien brmüA dieAlmer EKMte!'

Ulm, 12. Juni. Die Ordinari-Fahrt, die seit acht-Tagen von Ulm nach Wien donau- abwärts schwimmt, ist glücklich beendet. Am Freitagabend traf das Schiff in Wien ein und legte an der Dampferstation des Bezirks Rüßdorf am Fuß des Leopoldberges an. Die Ordinari-Fahrer, die auf der ganzen Strecke zwischen Ulm und Wien überaus herzlich be­grüßt worden sind, wurden auch in der Metropole an der Donau freudig willkom­men geheißen.

Generalmajor SlaiWen 7« Sabre alt

Ulm, 12. Juni. Am Samstag feierte Generalmajor a. D. Hugo Flaisch len, der letzte Kommandeur des Jnf.-Neg. 120, seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar erblickte am 11. Juni 1868 in Stuttgart das Licht der Welt. Im Jahre 1881 trat er in die Kadettenanstalt Oranienstein ein. Als Pre- rnierleutnaut wurde er drei Jahre zur Kriegsakademie abkommandiert. Dem Großen Generalstab gehörte er von 1898 bis 1900 hn. Bevor er im Jahre 1901 zum Haupt­mann im Grenadier-Regiment 119 ernannt wurde, war er im Württ. Kriegsministerium tätig. Als Kommandeur des III. Bataillons des Jns.-Reg. 120 rückte er ins Feld. An­fangs September 1914 wurde er an der Westfront schwer verwundet. Als An­gehöriger des Stabes der 53. Infanterie- brigade wurde er 1916 zum Oberstleutnant befördert. Noch im gleichen Jahre übernahm er die Führung-des Jnf.-Neg. 414. Nachdem er vorübergehend das Jnf.-Neg. 125 geführt hatte, wurde er am 4. Januar 1919 zum Kommandeur des Jnf.-Neg. 120 und kurz darnach zum Kommandanten der Festung Ulm ernannt. 1920 schied der Jubilar aus dem Heere aus. Er hat sich als Herausgeber der W ü r t t e in b e r g i s ch e n N e g i- m e n t s g e s ch i ch t e n einen Namen ge­macht.

Genossenschaften auch heute noch wertvoll

Reichsmiaister DarrS über ihre Aufgabe« im Dritte« Reich

Ij. Koblenz, 12. Juni. Die Fahnen aller Staaten Europas wehen vor den Koblenzer Festhallen als Symbol der Geschlossenheit bäuerlicher Arbeit der ganzen Welt und als Ausdruck des genossenschaftlichen Wollens im Geiste seines vor 50 Jahren verstorbenen Schöpfers Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Daß die Genossenschaften auch heute im Nahmen des Vierjahresplanes und der Er­zeugungsschlacht noch sehr wichtige Auf­gaben zu erfüllen haben, betonte der Reichs- bauernführer und Reichsernährungsminister Darrä in seiner Rede, die er am Sams­tag vor den 4000 Teilnehmern an der Hanpitaanna des ReickisverbandeS landwirtschaftlicher Genossen­schaften Raiffeisen e. V. hielt.

Man werde niemals, so erklärte Neichsminister Darrs, die Gcnossenschasten vermissen wollen, die sich in Jahrzehnten bestens bewährt haben. Man verlange nur von ihnen, daß sie ihre Aufgaben neu ausrichten und ihre Kräste so einsetzen, um die nationalen Erzeugungsgrundlagen zu erwei­tern. Zwei Aufgaben forderte der Reichs- bauernsührer von den Genossenschaften: Erhal­tung und Stärkung des Bauerntums und stärkste Konzentration aus die betriebs­wirtschaftliche Rationalisierung. Der Einsatz von Maschinen in rationellster Form ohne übermäßige Belastung des einzelnen Hofes sei nur durch die Genossenschaften möglich. Der Arbeit der Waren- und Kreditgenossenschaften sei einmal ein.Ziel gesetzt, wenn eS auch noch in wei- ter Ferne' Iiege. Das Schwergewicht liege bei der Produktionsgenossenschaft.

Das Genossenschaftswesen hat," so erklärte der Minister zusammenfassend,in der Zeit des bauernfeindlichen Liberalismus seine Aufgabe in dem Nahmen, in den es gestellt war, erfüllt. Aus den Zeitverhältnissen heraus konnte es sich nur um eine Teillösung, um einen Teilerfolg im Kampf gegen den Liberalismus handeln. Die totale Lösung konnte erst der Natio­nalsozialismus bringen, da er nicht nur auf Teilgebieten den Liberalismus mit dessen eigenen Waffen bekämpfte, sondern ihn weltan­schaulich überwand. Erst durch den Nationalsozia­lismus konnten Aufgaben gestellt werden, die das gesamte Volk umfassen. Innerhalb dieser natio- naiiozlauitiichen ^Gesamtausgabe hat jeder Stand,

jeder Beruf und jede Organisation und somit üuch die Genossenschaften die Pflicht, innerhalb des ihnen gesteckten Rahmens das Ihre zur Bewälti­gung der völkischen Ausgabe beizutragen.'

Im Auftrag des Internationalen Ver­bandes der Landwirtschaft überbrachte Pro­fessor Lauer dann die Grüße des Land­volkes aller Staaten. Raiffeisens Schöpfung sei ein volksverbindendes Werkzeug zu ge­meinsamer und gemeinnütziger Arbeit. Im Namen der Volksdeutschen Gruppen des Auslandes wies ein Vertreter der Sudeten- deutfchen auf die ungeheure volkspolitische Bedeutung des Genossenschaftsgedankens hin.

Staatsrat Gauleiter Gustav Simon zog eine Parallele zwischen zwei Männern die im vergangenen Jahrhundert daS Licht der Welt erblickten: Raiffeisen und Karl Marx. Der eine habe aus Liebe zur Scholle und zur Heimat sein Werk gestaltet, der andere die Idee der Zerstörung gepre­digt. Gesiegt habe die völkische Kraft über den Geist der jüdischen Internationale

2 Milliarden RM. Warenumschlag

Nach dem vom Geschäftsführer Dr. Strub- Berlin erstatteten Jahresbericht stiegen die Ge- samtumsätze der Bezugs- und Absatzgenossenschaf­ten von 686 (im Jahr 1985) aus 739 Millionen Reichsmark im Jahr 1936. Der Warenumschlag zusammen mit den Spar- und Darlehenskasten erreichte 2,2 Milliarden RM. Wesentlich war auch die Umsatzsteigerung an Maschinen und Geräten der Landwirtschaft. Die Investitionen für Neu­anschaffungen von Maschinen sind von 135 Mil­lionen RM. in 1932/33 auf 395 Millionen RM. in 1936/37 angestiegen. 1937 wurden allein über 1009 neue Kartoffeldämpfkolonnen durch die genossenschaftliche Maschinenvermittlung eingestellt. Außerdem wurden 2000 Saatgut- reiiiigungsanlagen mit Beizapparaten er­stellt. Erhöhte Bedeutung gewannen die Kartof- felverarbeltungsbetriebe. Die Darlehenskas- s e n, das Rückgrat des ländlichen Genostenschafts­wesens, konnten die Gesamtumsätze von 1934 bis 1936 von 29,5 auf 34,9 Milliarden steigern. Die Kreditgenossenschaften vermochten den vermehrten Kreditbedarf aus eigenen Mitteln zu decken und die Bankkredite weiter abzubauen.

Erdbeben in Belgien fordert Todesopfer

3 Tote, zahlreiche Verletzte «ad hoher Sachschaden Gefährliche

Großfeuer

Brunei, 12. MM. Wette Teue Bel­giens wurden am Samstagmittag, kurz vor 12 Uhr, durch ein Erdbeben erschüttert, das etwa eine halbe Minute dauerte. Kurz nach 14 Uhr ist erneut ein Beben verspürt worden. Nach den Feststellungen der Brüsse­ler Erdbebenwarte befindet sich das Epizen­trum dieser Erdbeben etwa 60 Kilometer westlich von Brüssel in Richtung der Nord­see. Rach den bisherigen Meldungen hat das Erdbeben drei Todesopfer und zahlreiche Verletzte gefordert.

In Gent wurden zwei Arbeiter von her­abfallenden Steinen schwer verletzt; einer von ihnen starb kurz darauf. In Crux­shau t e m wurde ein Mann auf einer Bau­stelle durch eine einstürzende Mauer erschla­gen. In Mont-St.-Amand warf sich ein durch das Erdbeben seelisch erschütterter Mann unter einen Kraftwagen und wurde auf der Stelle getötet. In Kortryk wurde ein Mann, der aus dem Fenster schaute, auf die Straße geschleudert und schwer verletzt. Hier wurden ganze Dächer durch die Erschütte­rung abgedeckt und die Straßen mit Dach­ziegeln übersät.

Panik in den Slraszen Brüssels

In mehreren Stadtteilen Brüssels stürzten die Schornsteine von den Häusern auf die Straßen. In vielen Häusern bil­deten sich Risse in den Wänden. Ein Haus in der Brüsseler Vorstadt Cherbeck stürzte völlig ein. Auch mehrere Fabrik­schornsteine brachen zusammen. Zahlreiche Telephonverbindungen und Gasleitungen wurden zerstört. Der Einwohner bemächtigte sich eine Panik und sie eilten bei den ersten Erdstößen zu Tausenden auf die Straßen. Es werden mehrere Verletzte gemeldet. Die Polizei traf sofort besondere Sicherheitsmaß­nahmen und entfernte das Publikum von allen Gebäuden, die einzustürzcn drohten.

Auch in Lüttich wurde das Beben sehr stark verspürt. In mehreren Häusern fielen Bilder und Spiegel von den Wänden. In dem berühmten Bcginenhof wurden beinahe alle Häuser stark beschädigt. In Gent stürzte ein fast drei Zentner schweres Stein­kreuz von der Fassade der Josephskirche auf die Straße, allerdings ohne jemanden zu verletzen. Auch in der Passage des-Justiz- Palastes bildete sich ein großer Riß. In Brügge mußten mehrere Straßen von der Polizei gesperrt werden, da zahlreiche Schorn­steine und Manerstücke herabgestürzt waren. Von einem alten Torbogen fiel ein großer Stein unter die Passagen, verletzte aber nie­mand.

Durch das.Erdbeben entstanden auch m e h- rere Gr-oßfeuer, die schweren Schaden anrichteten. In Gent wurde ein großer Teil einer Fabrik, in der durch die Erdstöße ein Kurzschluß ausgelöst worden war, völlig cinaeüschert. In den Berawerksaebieten der-

ursachte das Beben keinerlei Unfälle; die Bergleute betonten, daß sie selbst in den tief­sten Schächten keine Stöße verspürten.

Erdbeben auch in Nordfrankreich verspür!

Das Erdbeben am Samstagnachmittag ist auch in Paris, Lille, Sompiögne, Dünkir­chen und anderen nordsranzöstsckM Städten verspürt worden. In Lille sind an einigen Häusern Riste zu verzeichnen. Ganz beson­ders stark wurde das Beben in Roubaix verspürt. Die Häuser zitterten, als ob ein schwerer Lastwagen durch die Straßen führe. Die Fußgänger auf den Straßen hatten den Eindruck, als ob sie plötzlich den Kontakt mit dem festen Boden verloren hätten. Alles stürzte erschreckt aus die Straßen. Elektrische Uhren blieben stehen, und auch der Rund­funk setzte aus. In verschiedenen Stadtteilen stürzten die Schornsteine ein. In Tour- coinq bemächtigte sich der Bevölkerung eine Panik. Die Kirche, in der gerade eine Hochzeit stattfand, war im Augenblick leer, ebenso die Kaffeehäuser, die um die Mittags­zeit gewöhnlich stark besucht sind. In den Wohnhäusern wurden die Einwohner zum Teil zu Boden geschleudert, Möbel wurden von der Stelle gerückt oder stürzten sogar um. Etwa 20 Schornsteine sind eingestürzt. Zahlreiche Persc-ncn sind leicht verletzt wor­den.

Heftige Erdstöße in Westdeutschland

Samstag mittag 12.01 Uhr stellte die Erd­bebenwarte in Aachen zwei Erdstöße fest, die besonders im Aachener Gebiet und im angrenzenden holländischen Grenzbezirk der- hältnismäßig stark auftraten. Soweit bis­her feststeht, sind größere Schäden n i ch t e n t st a n d e n, wenn sich auch in die- len Wohnungen Gegenstände verrückten. Auch in Köln wurden die zwei Erdstöße wahrgenommen. die jeweils etwa eine Sekunde dauerten. Besonders in den höheren Stockwerken der Häuser wirkten sich diese Erdstöße aus, indem sogar schwerere Möbel­stücke von der Stelle geschoben wurden. Auch die Bilder an der Wand veränderten ihre Lage. Gleiche Meldungen liegen aus W u p- pertal, Krefeld und Düsseldorf sowie darüber hinaus aus dem ganzen west­deutschen Gebiet vor. Das Erdbeben wurde übrigens auch von den Württemberg!- schen Erdbebenwarten ausgezeichnet.

Die Erdstöße haben sich auch in Eng­land bemerkbar gemacht. Es wurden in zahlreichen Orten Erschütterungen, die 30 Sekunden bis sechs Minuten anhielten, ver­spürt. Im Woolwich-Arsenal wurde ein Ar­beiter zu Boden geworfen. Im Büro einer Oelgesellschaft in London blieben Punkt 12 Uhr mittags sämtliche Uhren stehen und in zahlreichen Gebäuden singey Tische und Stühle an zu wackeln. >

Mes Mr Sportappell -er Betriebe

Vorschlag des Reichssportführers verwirklicht

Hamburg, 12. Juni. AmTage des Spor­tes" der Reichstagung der NSG.Kraft durch Freude" rief Reichsorganisationsleiter Dr. Ley Lei der auf der Festwiese des Zoo vorge­nommenen Siegerehrung des Reichswettbewer­bes der KdF.-Sportgruppe der Gaue und Be­triebe, sowie der Hamburger Betriebswett- kämpfe sie deutschen Betriebe zu einem all- jährlich stattfindenden Sport, appell auf. Er führte dabei u. a, aus:Die Gesunderhaltung und körperliche Ertüchtigung des schaffenden deutschen Menschen zählt zu den vordringendsten Aufgaben der Deutschen Ar­beitsfront. Als eines der wirksamsten und zu­gleich schönsten Mittel zur Lösung dieser Auf­gabe haben im Wirkungsbereich der Deutschen Arbeitsfront die Leibesübungen lebhafteste Förderung erfahren. Darum begrüße ich freu­dig den Vorschlag des Reichssportführers von Tschammer und Osten, die deutschen Betriebe in jedem Jahre zu einem Sportappell der Be­triebe aufzurufen. Ich erwarte, daß sich die deutschen Betriebe restlos an diesem Sportap­pell beteiligen und damit für das Ziel des ReichssportsührersEin Volk rn Lei­besübungen" einen wesentlichen Bei­trag leisten."

Ministerpräsident Generalfeldmarschall Her­mann Göring hat den Teilnehmern der ReichstagungKraft durch Freude" telegra­phisch herzliche Grüße übermittelt.

50« Stützte Müllen 15« ««« Schweine

Erfolgsbilanz des Ernährungshilfswerkes

L 1 g er> b e ri c b l äer HL-prsSse

j. Darmstadt, 12. Juni. Hier traten die Gausachbearbeiter des WHW. und Gaukas­senverwalter der NSV. aus dem ganzen Reichsgebiet zur fünften Reichs- tagung des Ernährungshilss- Werkes zusammen. Staatssekretär Nei- ner von der hessischen Landesregierung gab ihnen eine Uebersicht über die Entwicklung des EHW. Nach eineinviertel Jahren be­stehen bereits in rund 600 deutschen Städ­ten eigene und zum Teil ausgedehnte Mast­anlagen des Ernährungshilfswerkes, die schon jetzt eine zusätzliche Mast von 150 000 Schweinen möglich machen. Damit ist das Ernährungshilfswerk der weit­aus größte Schweinemäster Deutschlands. Inzwischen sind vielsältige Erfahrungen ge- sammelt worden und die Forderung geht heute dahin, soviel Ställe für die Schweine­mast zu errichten wie Küchenabfälle als Futterstoffe anfallen. Neben der Erfassung sämtlicher Nahrungsmittelabfälle führt das Ernährungshilfswerk auch noch eigene Maisanbauaktionen durch. Tie Schweine, die als Läufer mit 35 bis SO Kg. Gewicht angekauft werden, erreichen in fünf bis sechs Monaten 130 bis 150 Kg. und wer­den dann auf den Markt gebracht.

Unter Berücksichtigung aller bis jetzt er­wogenen Voraussetzungen können jährlich zusätzlich eine Million Schweine aus denAbfällenherangemästet werden, die früher völlig dem Verderb an­heimfielen. Um die bis jetzt zur Mast ange­setzten 150 000 zusätzlichen Schweine der Volksernährung zur Verfügung stellen zu können, würde die Landwirtschaft 1450 Hektar Bodenfläche mehr benötigen. Das entspricht nicht weniger als 1920 Erbhöfen zu je 30 Morgen Größe.

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Erdbeben - durch Gruben verursacht

Alte Strecken unter Tage stürzen zusammen

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s. Gleiwitz, 12. Juni. Das ostoberschle­sische Jndustrierevier wird in letzter Zeit immer wieder von schrveren Erderschütte­rungen heimgesucht. Nachdem erst vor eini­gen Tagen im Süden der Woiwodschafts­hauptstadt Kattowitz eine schwere Erderschüt­terung zu verspüren war. in deren Verlauf 400 Bewohner großer Arbeiterwohnhaus­blocks Panikartig ihre Wohnstätten verlassen und im Freien übernachten mußten, werden jetzt neue Beben aus dem Rybniker Koh­lengebiet gemeldet. Diesmal war der ange­richtete Schaden nicht so groß. Auf Anna- grübe ging infolge der Erschütterung eine Strecke zu Bruch, wodurch zwei Arbei­ter verschüttet wurden. Beide-haben lebensgefährliche Verletzungen erlitten, lieber die Ursachen der dauernden Beben ist man zwar noch zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen, doch dürfte feststehen, daß die Erderschütterungen, die die Bevölkerung stets stark beunruhigen, auf den Zusammen­bruchalter abgebauter Strecken im Untertagebetrieb zurückzuführen sind

rnnabo verwüstet ein Dort tn USA

18 Tote 25 Häuser zerstört

Ncuyork, 12. Juni. Aus Adelaine in Texas wird gemeldet, daß ein Tornado das dort in der Nähe gelgene Dorf Elyde verwüstete. Es wurden achtzehn Menschen getötet, vier­zig verletzt, von ihnen ein Teil schwer. Der Sturm richtete auch einen schweren Sach­schaden an. 25 Häuser wurden zerstört. Man vermutet, daß weitere Opfer unter den Trümmern begraben liegen. Die herbeige­rufene Nationälgarde leistete die erste Mio