Hochspannung an -er Neichsgrenre

Wie die Briickeufprengrmg verhindert wurde Sinkst« llnngen beobachtet

em granitener Klock bis zum Tod treuer Menschen. Prag muß sich darüber klar sein. Und daZ Deutschland von heute ist zu stolz, als daß es sich auf der Nase herumtanzen ließe. Auch das muß inan im Hradschin wissen... Zs.

Empörung in Warschau

pp. Warschau, 25. Mai. In Warschau herrscht über die Lttgenmeldung einiger Lon. doner Blätter, die berichteten, daß Außen­minister Beck dem Warschauer deutschen Botschafter von Moltke erklärte habe, Po­len stehe im Falle eines internationalen Konfliktes auf der Seite Prags, un­geheure Empörung. Bekanntlich hat die War­schauer Negierung ihren Londoner Botschaf­ter sofort beauftragt, diese unverantwortliche Falschmeldung zu dementieren. Der deutsche Botschafter hat nämlich während der letzten Tage den polnischen Außenminister über­haupt nicht gesprochen. In maßgebenden Warschauer Politischen Kreisen erklärt man, daß Polen in der sudetendeutschen Frage unbedingte Neutralität wahren werde. Die Bündnispflicht gegenüber Frank­reich könne einzig und allein nur dann wirk­sam werden, wenn Frankreich unmittelbar angegriffen werde.

W Lttwinow ln Krag?

Reue französische Anregungen gl- Paris. 24. Mai. In diplomatischen Pariser Kreisen wird das Gerücht verbreitet, daß sich Litwinow - Finkelstein während der letzten Tage in Prag aufgehal- ten habe. Der tschechische Gesandte in Paris ist am Dienstagnachmittag nach Prag abgereist. In gut unterrichteten Kreisen mmmt man an, daß er seiner Regierung ver­schiedene Anregungen der französischen Regierung überbringen werde. König Georg VI. empfing am Dienstagabend Pre- mierminister Chamberlain m Audienz.

Wie Reuter erfährt, wird der tschechoflowa. kische Gesandte in London, Mafaryk, am Donnerstag nach Prag fahren, um Benesch über die Stellungnahme Englands zu dem sudetendeutschen Problem zu unterrichten.

Außenminister Bonnet empfing am Diens­tag Sowjetbotschafter Suritz. lieber das Ergebnis der Aussprache wurde keine Mit- teilung herausgegeben. In Paris ist man offensichtlich bestrebt, England nicht durch Hie enge Fühlunanalnue mit den Sowjets zu beirren.

Nrainer grellen zur SelbWlse

LIgeuder!cdt äer kt8-?resrs rp. Warschau, 24. Mai. Wie groß die Empö­rung der ukrainischen Bevölkerung gegen die Terrorakte des Kremls ist, geht allein aus der Tatsache hervor, daß im Laufe von zwei Mona, ten 217 sogenannteFunktionäre der Kommu- russischen Partei" ermordet worden sind. Der Sekretär des Zentralkomitees der Kommuni­stischen Partei der Ukraine, Chrustschew, hat sogar in einer Versammlung zugegeben, daß die gegenrevolutionäre Bewegung in den letzte.« Monaten in sehr starkem Maße zu­genommen habe. Die GPU. hat elf Organi­sationen aufgedeckt, die sich nur mit antibolsche- wistischer Propaganda beschäftigen. Nach sowjetrussischen amtlichen Mitteilungen sind in den letzten acht Wochen mehrere tausend Per­sonen verhaftet worden. Von diesen sollen, wie verlautet, ein großer Teil erschossen worden sein.

Bernyardsthal, 24. Mai. Die Span­nung an der Reichsgrcnze hat sich leider abermals gesteigert, und zwar vor allem dadurch, daß die Tschechen ganz offen­sichtlich die Grenzsperren verstärken. Es sind nunmehr die Zollbeamten überall durch reguläres Militär und Reservisten ersetzt worden.

Mit bloßem Auge kann man jenseits des T h a h a - Fl u s s e s auf mährischem Boden die aufgestellten Flakstellungen und Maschinengewehrnester erkennen, die vor dem Waidrande, der sich bis hinter der Grenz? hinzieht, in kurzen Abständen errichtet wor­den sind. Ein förmlicher Hügel von Beton und Stahl grenzt die Linie ab, über die noch vor kurzem friedliche arbeitssame deutsche Bauern schritten, um ihre jenseits der Grenze gelegenen Felder zu bestellen und ihr Vieh weiden zu lassen. Um so empörender mutet daher der Versuch an, die hölzerne Brücke bei Bernhardsthal zu sprengen, wie es am Samstag der Fall war. Da weder die Brücke noch das Vorgelände den geringsten strategischen Wert besitzen, bedeutet dieses tolldreiste Unterfangen, mitten im tiefsten Frieden, wohlgemerkt von regulären tsche­chischen Truppen vermutlich sogar Pionie­ren, eine einzige Provokation gegenüber dem deutschen Grenznachbar.

Deutscher Grenzwachtbeamker erzählt

Eindeutig geklärt find jetzt die Vorgänge an der Brücke:Ungefähr gegen zwei Uhr nachmit­tags", so berichtete der eine der deutschen Grenz­wachbeamten Kegelmann,als ich auf mei­nem Patrouillengang mich in der Mitte der Brücke befand, machte mich ein Bauer daraus auf­merksam, daß sich tschechische Soldaten in auf- fälliger Weile unter der Brücke zu schassen mach­ten. Auf diese Nachricht hin rannte ich sofort zur Brücke. Als die Tschechen meiner ansichtig wur­den, kletterten sie wieder rasch auf die Brücke, um sich auf die tschechische Seite zurückzuziehen. Den Letzten von den zehn Mann, den mein An­ruf noch erreichte, forderte ich auf, stehen zu blei­ben, widrigenfalls ich gezwungen sei, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Als ich den Anführer der Abteilung um Aufklärung erpichte, versuchte dieser in gebrochenem Deutsch vorzu­schwindeln, daß seine Leute auf Anweisung eines Offiziers nur eine ,Uebung' hätten machen wollen; die Brücke wäre doch neutral. Inzwischen war auch der Zollassistent Martin, der durch seinen Feldstecher die Vorgänge beobachtet hatte, herbeigeeilt. Als wir uns anschickten, die Tsche­chen zu verhaften, bewaffneten sie sich mit ihren

Gewehren. Der bereits sestgenommene tschechische Nachzügler riß sich los, wobei er seine Kappe verlor.

Tschechische Frechheit

Kurz darauf traf dann Verstärkung von der deutschen Zollwache ein, die sofort eine gründliche Untersuchung durchführte. Hierbei fand man unter jedem Pfeiler der etwa 30 Meter lange» Brücke mit Ekrasit gefüllte Sprengpatronen, die vollkommen sachverständig angebracht waren und bei ihrer Entzündung ohne Zweifel das hölzerne Bauwerk in Atome zerrissen hätten. Nach etwa einer Stunde erschien an der Brücke ein tsche­chischer Gendarmeriebeamter, der sogar noch die Unverfrorenheit besaß, die inzwischen von den Deutschen abmontierte Sprengladung von insgesamt zehn Kilogramm Gewicht zurückzuver­langen <!)."

Die Kunde von dem Vorfall verbreitete sich blitzartig in den Dörfern und Märkten des nie­derösterreichischen Gebiets. Schon seit Wochen war unter der friedlichen deutschen Bauernbevölke­rung angesichts der Befestigungen eine starke Be­unruhigung sestzustellen. insbesondere da man noch Munitionstransporte der Tschechen beobachten mußte. In den Unterständen rückten verstärkte Belegschaften ein, wobei weitgehend tschechische Reservisten herangezogen wurden.

Brandstifter werden ausgebildet

Geradezu erschütternd muten die Berichte an, die trotz aller Absperrungsmaßnahmen durch die Tscheche» von den Vorgängen jenseits des Flusses herüberdringen. Unter den dort wohnen­den deutschen Bauern verbreiteten Juden und Tschechen planmäßig Flugblätter, in denen von der Bevölkerung verlangt wird, sofort den Gebrauch der deutschen Sprache zu unterlassen. Zuverlässig verlautet weiter, daß die tschechischen Reservisten systematisch für Brandlegungen geschult werden, wobei praktische Uebungen mit Benzinkannen abgehalten werden, um im Ernst­fall deutschen Besitz in Flammen ausgehen zu lassen.

Diese Zustände an der Grenze bringen für die niederösterreichische Bevölkerung schwere wirt­schaftliche Schäden mit sich, ganz ab­gesehen von der erbitterten Stimmung, die über dem ganzen Gebiet lagert.

London und Paris wissen von nichts

In London dagegen sieht man allen Ueber- grisfen zum Trotz die Krise als überstanden an. Der Korrespondent Reuters in Prag lobt jetzt plötzlich die Selbstdisziplin, die bei den- Wahlen vom vergangenen Sonntag in den deutschen Be­zirken an den Tag gelegt worden sei. Auch die Pariser Presse spricht weiter von einer Ent­spannung in der tschechoslowakischen Frage.

Englische Lüge widerlegt

Prager Abendblätter vom 24. Mai berichten aus London, daß der Prager Korrespondent des Daily Telegraph" erklärt habe, er sei in der Lage, eine Reihe von Details ans dem Ent­wurf des Nationalitätenstatuts mitzuteilcn, die Dr. Hodza Konrad Henlein zur Beratung vor­gelegt habe. Hierzu stellt das Presseamt der SDP. fest: Ministerpräsident Dr. Hodza hat Konrad Henlein anläßlich ihrer Bespre­chung am 23. Mai weder den Entwurf des Nationalitätenstatuts vorgelegt noch Konrad Henlein mit Einzelheiten 'seines Inhalts bekannt gemacht. Der Prager Berichterstatter desDaily Telegraph" scheint demnach das Opfer einer jener bedauerlichen Mystifi­kationen geworden zu sein, die vor allem in ihrer Wirkung auf das Ausland dazu geeignet sind, die ohnedies ernste Lage durch eine unzu­treffende Berichterstattung zu verwirren und zu erschweren.

SDP. hält Fühlung mit Hodza

Konrad Henlein hat Prag wieder verlassen. Im Sinne der Verlautbarung vom Montag, die die Forderung der SDP. nach Wiederher­stellung normaler Verhältnisse zum Inhalt hat, werden die parlamentarischen Vertreter der SDP. den Kontakt mit Ministerpräsident Dr. Hodza und den zuständigen Regierungs- Mitgliedern aufrechterhalten.

Prag wird an Verwrechungen nimmt

Warschau, 24. Mai. Gegen Mitternacht traf in Warschau die Abordnung der Slo­waken ein, die sich nach Gdingen begibt, um dort ihre aus Amerika eintreffenden Volksgenossen zu begrüßen. Diese aus Ame­rika kommenden Slowaken bringen das Ori­ginal des Pittsburger Vertrages mit, in dem die Tschechen den Slowaken volle Autonomie zugesichert hatten. Da die Tschechen auch dieses Abkommen nicht ent­halten, sehen sich die Slowaken nunmehr ge­zwungen, die Urschrift in Prag zu präsentie­ren. So bedeutet die Einholung dieses Dokü? mentes für die Slowaken einen wichtigen Akt. dem entsprechende Vorbereitungen gal­ten. Die slowakische Empfangsabordnung ist in der polnischen Hauptstadt mit großer Herzlichkeit und Sympathie ausgenommen worden.

Mle Verleumdung brach zusammen

Ein Rückzieher der brasilianischen Negierung

Berlin, 24. Mai. Die brasilianische Negie­rung hat der brasilianischen Presse ein Kommunique übermittelt. Darin heißt es: Ein Teil der brasilianischen Presse hat be­hauptet, deutsche Firmen und deutsche Reichs­angehörige seien an den revolutionären Vorgängen des 11. Mai in Rio de Janeiro, die den Sturz der Regierung zum Ziele hat­ten beteiligt gewesen und hätten die Revolutionäre begünstigt. Abschließend wird nunmehr von autorisierter Seite amtlich mitgeteilt, die zuständigen brasilianischen Behörden besäßen keinerlei Beweise für eine derartige Behauptung

Schnee aus dem Müder

Bregenz, 24. Mai. Der Hausberg von Bre­genz, der über 1000 Meter hohe Pfänder, trägt seit zwei Tagen eine weißeSchneekappe. Die Niederschläge haben zwar etwas nach­gelassen, doch sind die Temperaturen an­gesichts der vorgeschrittenen Jahreszeit sehr niedrig.

Fortgang ischeAMer Frechheiten

Sadeleadealfcher Abgeordneter überfallen

Prag, 24. Mai. Wie aus einem amtlichen Bericht der staatlichen Polizeidirektion in Brüx ersichtlich ist, wurde am 23. Mai nach 12 Uhr in Brüx vor dem Stadtamt der Abgeordnete Ludwig Eichholz der Sudetendentfchen Partei angefallen, als er einen Bekann­ten nach Art der Sudetendeutschen grüßte. Diese Tat ries einen Menschenauslauf hervor. Die Polizei nahm zwei Personen fest.

Zu diesem Vorfall schreibt dieZeit", daß er sich zu einer Zeit abspielte, als Landespräsi­dent Dr. Sobotka in Brüx weilte und bei der Bezirksbehörde in Anwesenheit des Bezirks­hauptmanns und des Polizeidirektors eine Unterredung mit dem Landesausschutz-Bei- sitzenden der SDP. Dr. F ü tzl hatte und von diesem über die letzten Zwischenfälle in Brüx

und Umgebung unterrichtet wurde.

Nach einer Meldung des Presseamtes der Karpathendeutschen Partei hat sich die durch die jüdischen und kommunistischen Herausfor­derungen erregte Stimmung in Preßburg noch nicht beruhigt. Tagtäglich ereignen sich neue Zusammenstöße und Änrempelungen von Deutschen. Am Montag fand in Preßburg ein trotz des jüdischen Boykotts gut besuchtes Gast­spiel der Wiener Exel-Bühne statt. Die Juden versuchten wieder, Demonstrationen zu insze­nieren. Als ein großer Haufen von Juden und Kommunisten wieder vor das Theater zog und einzudringen versuchte, wurde Polizer ein­gesetzt, die die Demonstranten zerstreute. Be­merkenswerterweise nahm die Polizei jedoch niemanden fest.

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5. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Horst sitzt mit verweinten Augen bei der Großmama.

Wie ist eigentlich der Tod? Wie ist das Sterben? Hat mein Papa gespürt, wie ihn die feindliche Kugel in's Herz getroffen hat?"

Die alte Gräfin ist ganz still. Sie hält die Hände im Schoß und langsam und schwer fallen die Tränen aus den erloschenen Augen darauf.

Mary gebärdet sich hysterisch; sie spricht viel, in einem weinerlichen Tonsall, was ihr der Krieg alles genommen, wie er ihr ganzes Glück zerstört habe... und hält ihr wei­ßes Spitzentaschentuch verkrampft und verknüllt in den Händen.

Nur Ferdinand gibt besonnen und ruhig seine Befehle. Lieber seine Reise spricht er mit niemanden. Die Tatsache ist da. das andere geht niemand etwas an.

Dann steht der metallene Sarg, in dem die kleine schwarze Kiste mit den Ueberresten vom Soldatenfriedhof eingeschlossen ist, schwer, mit Blumen beladen im Saal. Die Dienerschaft, die Leute vom Gutshof, die Dorfbewoh­ner dürfen kommen.

Sie kommen alle. Sie wollen dem toten Helden die letzte Ehre erweisen.

Es ist ein ewiges Auf und Ab über die breiten, eiche­nen Treppen.

Das wird eine große Trauerfeierlichkeit geben. Es wird ein Anlaß sein, aller derer zu gedenken, die ihr Blut dem Vaterland geopfert haben.

Inzwischen empfängt Ferdinand im grünen Zimmer den

Beileidsbesuch des Pfarrers, der die Ueberreste von dem Soldatenfriedhof nochmals feierlich einsegnen wird, den Bürgermeister und die Eemeinderäte, die Schützengarde und die Abordnung der Feuerwehr.

Mary läßt sich nicht sehen. Sie ist zu angegriffen.

Ferdinand drückt alle Hände, die sich ihm Hinstrecken.

Meine Mutter, ja, ich werde es ihr ausrichten. Sie kann leider die Beileidsbesuche nicht persönlich entgegen­nehmen. Die endliche Gewißheit ist doch so schmerzlich, daß sie.. "

Sie nicken verstehend mit den Köpfen. Man bedauert die alte Frau, die das Schwere noch hat erleben müssen, und Mary, die bildschöne Braut. Es kommen Autos und fahren wieder weg. Man versteht natürlich, daß die beiden Damen unsichtbar sind.

Blumen werden immer wieder in den Saal hinausge­tragen, mit Schleifen, die schön entfaltet liegen.

Horst liest dis Widmungen.

Dem tapferen Helden des Vaterlandes!

Dem tapferen Kämpfer von Pawlow..."

Da hat er einen großen Stolz in der Brust, der weh und gut ist, zu gleichen Teilen.

Dieser Held, der da so geehrt wird, ist sein Papa.

Dann schleicht er sich in das Zimmer zu Großmama. Aber sie hört ihn nicht kommen, sie hört nicht gut. Sie betet.

Da will er sie nicht stören und sitzt still und schauert ein wenig, vor der Stille dieses Zimmers und der alten, betenden Frau, die er doch so gern hat, die aber heut so anders ist, nicht lächelnd und lieb, so voll Jammer.

So wartet er still, in einer Ecke sitzend, bis er zu Tisch gerufen wird.

Und das begreift er nicht: nach all dem Feierlichen. Un­heimlichen, Großen zu Tisch!

«

Babett sitzt laut weinend auf ihrem Ledersofa.

Also ist halt unser Gras Dieter nur mehr heimkommen aus dem schrecklichen Krieg als ein Toter. Wenn man ihn halt hält noch einmal sehen können! I weiß ja noch, wie er auszogen ist. Wie er uns da noch allen zugewinkt hat. So bildschön ist er gewesen. Geh, Anton, sag der Marie, sie soll im Badezimmer den Ofen anzünden und 's Bad Herrichten. Die Lady Mary will ein Bad nehmen. 2 ver­steh net, wie man jetzt ein Bad nehmen kann!"

Du hast Immer an allem etwas auszujetzen, Babett."

Der Horst erbarmt mich so. Jetzt hat er keinen Vater mehr. So ein Bub weiß ja net, was ihm fehlt, aber fühlen tut er's halt doch, daß er weder Vater noch Mutter hat. No ja, weil sich ja auch niemand recht um ihn kümmert! Die alte Gräfin, die kann ja net und der nimmt man ihn ja auch immer wieder weg. Kaum ist er in ihrem Zimmer: Horst! Horst! wo bist du? wo steckst du? Du störst die Großmama! Ja, mach nicht so ein Gesicht, Anton. Sags jetzt der Marie wegen dem Bad. Ich red ja eh nix mehr."

Der Zug hält in der kleinen Station.

Stationsdiener, bitte!"

Der Hergerufene greift an seine verbeulte Mütze:Was wünscht der Herr?"

Der Herr im grauen Reiseanzug, den weichen Hut bis an die Augenbogen hereingedrückt, daß er einen schwarzen Schatten über die tiefliegenden Augen und das schmale, kantige Gesicht wirft, gibt ihm einen Schein.

Mein Gepäck wird später geholt."

Jawohl."

Er bekommt ein Geldstück und schaut dem Fremden nach. Der hat schon den Bahnsteig passiert und ist draußen auf der Landstraße. Der Stationsdiener rückt versunken an seiner Mütze und steht noch immer auf demselben Fleck: Wer is denn das gwesen?"

Fortsetzung folgte