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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 39 Neuenbürg. Mittwoch dea 16. Februar 1938 96. Jahrgang
Die Aussprache zwischen Führer «.Schuschnigg
AUe Fragen der Beziehungen zwischen dem Nein» u.0etterrenv eingehender Erörterung uaterzogeu
Berlin, 15. Februar. In der Aussprache, die am 12. Februar zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg auf dem Ober- salzbirst bei Berchtesgaden stattgesunden hat, wurden alle Fragen der Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich eingehender Erörterung unterzogen. Ziel dieser Aus- spräche war, die bei Durchführung des Abkommens vom 11. Juli 1936 ausgetretenen Schwierigkeiten zu bereinigen. Es ergab sich Uebereinstimmung darüber, daß beide Teile an d:u Grundsätzen dieses Abkommens festzuhalten entschlossen sind und dasselbe als den Ausgangspunkt einer befriedigenden EntwicklungderBeziehungen zwischen den beiden Staaten betrachten.
In diesem Sinne haben nach der Unterredung vom 12. Februar 1938 beide Teile die sofortige Durchführung von Maßnahmen beschlossen, d e Gewähr leisten, daß ein lo enges und freundschaftliches Verhältnis der be den Staaten zueinander hergestellt wird, Wie es der Geschichte und dem Gesamtinteresse des deutschen Volkes entspricht. Beide Staats- Mt.nner sind der Ueberzeugung, daß die von 'Ihnen beschlossenen Maßnahmen ,»gleich ein Wirk'amer Beitrag zur friedlichen Entwicklung der europäischen Lage sind.
Die österreichische Regierung hat ein gleichlautendes Kommunique ausgegeben.
Eta« Tat von größter Bedeutung
Bunde, minister Glaise-Horstenau und Botschafter von Papen über die Begegnung auf dem Obrrsalzbcrg
Wie», 15. Febr. Im Clubsaalc des Ingenieurs- und Architektenvereins sprach am Dienstag abend der Vorsitzende des Vorstandes der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken Wuppertal, Dr. ing. W. Herrmann, über das Thema „Die neuen Werkstoffe in ihrer innen- und außenwirtschaftlichen Bedeutung".
Gleichzeitig fand die konstituierende Sitzung der in einen Verein umgewandelten Oesterreichisch-Dcutschen Arbeitsgemeinschaft statt. Der- Veranstaltung wohnten Bundesminister Glaise-Horstenau, Botschafter von Papen. Botschaftsrat von Stein sowie zahlreiche frühere Minister. Siaatssekrtäre und Vertreter des geistigen und wirtschaftlichen Lebens bei.
Nachdem zunächst Geheimrat, Gesandter a. D. Riedl an Stelle des zum Ehrenobmann einstimmig gewählten früheren Präsidenten Tilgner zum Vorsitzenden gewählt worden ivar. nahm unter starkem Beifall Minister Glaise-Horstenau das Wort zu einer kurzen Ansprache.
Er überLrachte die Grüße der Bundes regicrunq und beutete es als ein gutes Vorzeichen, daß die Arbeitsgemeinschaft in neuer Form in einem geschichtlich bedeutsamen Augenblick ihre Tätigkeit wieder aufnchme. Noch könne man sich über das Ausmaß der Bcgeonun-» der Führer der Leide» deutschen Staaten kein genaues Urteil bilden, aber es sei, was auch das Weltecho beweise, eine Tat von größter Bedeutung, daß zwZ Männer, die eine hohe Berantwortuna für die Geschicke ihrer Staaten trügen, sich die Hände gereicht und Auge in Auge miteinander gesprochen hätten.
Stürmisch begrüßt dankte sodann Botschafter von Papen der Arbeitsgemeinschaft dafür, daß diese in den 3^ Jahren seiner Wiener Tätigkeit immer besonderes Verständnis für seine Aufgaben gezeigt habe. „Wenn ich", so bemerkte Botschafter von Papen, „nach dem Befehl des Führers und Reichskanzlers in wenigen Tagen diesen Posten verlassen werde, so glaube ich, dies mit gutem Gewissen gegenüber meinem Auftraggeber und den Interessen des deutschen Volkes tun zu können. Mein Streben in dieser Zeit ist os gewesen, den Gedanken der deutschen Einheit auf friedlicher'.! Wege Raum zu verschaffen. und zu Verbinder,!, daß die Tragik Ver
deutschen Geschichte um eine weitere Katastrophe vermehrt werde.
Der 11. Juli 183« war ei« Anfang. Und Sie werben sich erinnern, daß ich an dieser Stelle vor Jahresfrist die Ansicht ausgesprochen habe, dem Sturm über Oesterreich werde ein neuer Frühling folgen. Es dauert manchmal lauge, bis der Frühling kommt, kommen aber wird er, auch in der deutschen Frage, so sicher, wie die Welt sich um ihre Achse dreht.
: Die am 12. Februar auf dem Obersalzberg stattgehabte Besprechung der beiden führenden Staatsmänner wird ein weiterer Markstein in der Geschichte der deutschen Frage sein. Ich darf sagen, daß der Grundton von der tiefen geschichtlichen Verantwortung getragen ivar, welche die deutsche Schicksalsfrage umgibt.
Ein selbständiges Oesterreich kann seine Auf abe« nur setzen im Rahmen der gesamtdeutschen Entwicklung, und nur als Mitwir- kenber und Mitgcstalter an dem Geschehen dieser Tage, an der Wiedererringung der Stellung und des geistigen Einflusses des Reiches im Abxndlande.
Ich darf mich der Hoffnung hiugebeu, daß
Washington. 16. Febr. Präsident Roose- velt äußerte sich am Dienstag erucut über den Grundsatz des Zweimächte-Standarts für die amerikanische Kriegsflotte. Es ließ sich nicht erkennen, ob er seine Aeußerungen nur als Theorie vorbrachte, oder ob er Amerika tatsächlich für Seeschlachten sowohl im Atlantik wie im Pazifik für gerüstet hält.
In der Pressekonferenz wurde an den Präsidenten die Frage gestellt, ob er unbedingt daran festhalte, daß Amerika eine größere Flotte als Japan benötige oder ob er das Verhältnis 5:3 beibehalten wolle.
Es mag sein, baß Roosevelt diese Frage unb:quem war und er durch eine theoretische Antwort der Situation ausweichen wollte. Jedenfalls sagte dr, es sei die übereinstimmende Ansicht aller Amerikaner, die sich mit der Frage der amerikanischen Seerüstung beschäftigt hätten, daß Amerika sich nicht darauf verlassen könne, nur in einem Ozean kämpfe» zu müssen. Es gebe vielmehr weitere Möglichkeiten, und mau müsse mit dem Problem rechnen, daß Amerika gleichzeitig in beiden Ozeanen zu kämpfen habe. Deswegen brauche es eine große Flotte.
Der Inhalt von Rooscvelts Ausführungen stimmt überein mit dem, was der Abgeord-
War schau, 15. Februar. In Polen ist man feit jeher besonders hellhörig bei allem, was das benachbarte bolschewistische Rußland betrisst. Demgemäß hat das erneute Bekenntnis Stalins zur bolschewistischen Weltrevolution stärkste Reaktionen ausgelöst. Das Schreiben Stalins wird überall in der polnischen Presse besprochen und wird allgemein als Ankündigung einer neuen Offensive der Komintern aus die benachbarten Staaten gewertet.
In der „Gazeta Polska" schreibt Otmar, die Ankündigung der Verstärkung der Fä- den, die die Sowjetunion mit den marxiiti- schen Gruppen der ..bürgerlichen Staaten" verbinden und gleichzeitig die Ankündigung weiterer sowjetischer Nüstungen zu Lande, zur See und in der Luft, alles das deckt sich mit den Tradationen der sowjetischen Politik aus den Jahren des kriegerischen Kommu» iiisinus. Das offene Bekenntnis Stalins für einen Sieg des Bolschewismus in anderen Ländern, mit anderen Worten die Wektrevo-
das Resultat dieser Besprechung den Beginn einer neuen Aera der deutsch-österreichischen Beziehungen bedeutet und daß mit diesem von beiden Seiten loyal und aufrichtig gefaßten Beschluß auch dem europäischen Frieden am besten gedient ist.
Der neue Vorsitzende Riedl dankte dem scheidenden Botschafter von Papen für das der Arbeitsgemeinschaft stets bezeugte Interesse und gab der Hofsnung Ausdruck, daß die Begegnung auf dem Obersalzberg, an der er als Botschafter besonderen Anteil habe, sich glücklich für beide deutsche Staaten auswirken möge.
Das NivlonmMe Korps beim Führer
Berlin, 15. Februar. Beim Führer und Reichskanzler fand heute zu Ehren des Diplomatischen Korps eine Abendtaf«l statt, an der mit ihren Damen sämtliche in Berlin beglaub gten Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger, die Reichsminister, die Ober- befch'shaber der Wehrmachtsteile, die Staatssekretäre, der Rc'chssiihrer der Stabschef der SA., der Korpsführer des NSKK. und andere teilnahmen.
nete Vinson als Ziel der amerikanischen Flottenpolitik kürzlich tm Aufrüstungsentwurf formuliert hat.
Gemeinsame Mion im Fernen Sttea?
Washington, 16. Febr. Im Marine-Aus- schuß des Abgeordnetenhauses schlug der republikanische Abgeordnete Hamilton Fish am Dienstag vor, die Verhaltnisquote für die Flotten Englands, Amerikas und Japans auf 6:5:5 festzusetzen.
Hamilton Fish gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß Amerika diplomatische und militärische Besprechungen mit England über die Möglichkeit einer gemeinsamen Aktion im Fernen Osten geführt habe. Er sei jedoch der Ansicht, sa<ste er, baß die Regierung hierbei nicht auf die Unterstützung brr amerikanische» Bevölkerung rechne« könne.
Der Militärausschuß des Abgeordnetenhauses vertagte die für Dienstag vorgesehene Aussprache über die Vorlage zur Verhinderung von Kriegsgewtnnen auf Mittwoch. Die Vorlage wird dann in nichtöffentlicher Sitzung mit dem stellvertretenden Geueralstabs- chef, Generalmajor Embrick, durchgesprochcn.
lution. läßt eine starke Aktivierung der Tä- tigkeit der Komintern erwarten. Es ist nicht ausgeschlossen daß die bisherigen Moskauer Agitationsmethoden jetzt durch Drohungen militärischer Natur unterstützt werden sollen. Weiter ist beachtlich, daß Stalin diesmal auf die Aufteilung der nichtbolschewistischen Staaten in faschistische und demokratische, so wie das auf dem 7. Kongreß der Komintern geschehen war. verzichtet hat.
Die Worte Stalins sind ein sehr beredtes Zeugnis dafür, daß die sowjetischen Rüstungen e,r. deutliches Ziel haben, nämlich die Hervorrufung oder die Beschleunigung der bolschewistischen Welt- rer » lutlon. Darum sind die sowjetrussischen Rüstungen gegen alle nichtbolschewistischen Staaten, ohne Rücksicht auf ihre Verfassung, gerichtet.
„Revolution in allen Ländern"
Auch in der französischen Presse findet der
offene Brief Stalins mit seinem erneuten Bekenntnis zur Weltrevolution große Beachtung. „Matin" schreibt Stalin drohe mit der Weltrevolution. um sein Regime zu retten. ..Aktion Francais" spricht vom „KriegS- Stalin". „Le Jour" stellt fest daß Stalin offen kür die Sowjeteinmischung in die Innenpolitik der anderen Länder zugunsten der Weltrevolution eintritt.
„Journal" erklärt, die Weltrevolution bleibe daS Ziel der Sowjetdiplomatie. Stalin hat mit seinen früheren angeblich beruhigen- den Aeußerungen nur etwaige Verbündete kür sich gewinnen wollen. TasletzteZiel des Bolschewismus bleibt dasselbe, nämlich mit allen Mitteln und in allen Ländern 'ür die Revolution einzutreten. Nach einem ziemlich schlecht geglückten Versuch einer sogenannten höflichen Diplomatie kehren die Machthaber Sowjetrußlands setzt wieder zu ihrem alten Verfahren zurück.
Der „Jntransigeant" schreibt, salls Deutschland oder Italien in einer ihrer Zeitungen solch einen Brief wie Stalin in der „Prawda" veröffentlicht hätten dann würden die sran- zösischen Kommunisten, die französischen Sozialdemokraten und auch wir. der „Jntran- siaeant". dies? Herausforderung und Drohung anprangern und wir würden recht haben. Das gilt aber auch im Falle Stalin. Nach diesem Brief zu urteilen, hat die bolschewistische Revolution nur dann die Gewähr sür eine Tauer, wenn die Weltrevolution sorgsältig vorbereitet wird. Dieser Aufgabe widmet man sich jetzt. Man muß mit einer Berschär- fung der Sowjetagitation rechnen, mit bekannten und unbekannten Abgesandten Moskaus, die ihre Anstrengungen sür eineErn- Mischung in Spanien und für eine Einmischung in China verdoppeln. Man muß eines Tages mit einem Kriegsfall, beispielsweise zwischen Japan und Sowjetruß- land. rechnen. Dann werden die Kommunisten dem naiven Volk vormachen wollen, daß man den „unglücklichen und unschuldigen Sowjets" helfen müsse. Man wird versuchen, auch das französische Volk in den Kreg hineinzuziehen.
„Demokratien" Wegbereiter Moskaus
Unter der Ueberschrift „Stalins Programm zur Entflammung des Krieges und kür den Triumph der Weltrevolution" schreibt die „Tribuna" in ihrem Leitaufsatz, der Moskauer Gewalthaber habe nun seine Maske endgültig abgeworfen. Unumwunden gibt er zu, daß die ungeheueren Rüstungen Sowjet- rutzlands. die jene der „großen Demokratien" vervollständigen sollen, den einzigen Zweck haben, die revolutionäre Aktion zu provozieren und durchzuführen". Mit dieser Drohung Stalins wird das kindische Geschwätz, wonach zwischen der Komintern und der Moskauer Regierung zu unterscheiden sei, ins wahre Licht gerückt. Damit wird aber auch in unwiderruflicher Weise die Position der „großen Demokratien" klar, gestellt, die um den Preis, im Osten von Deutschland die Massen der bolschewistischen Heerhaufen zur Verfügung zu haben, niemals gezögert haben, gefährliche Kom- pro misse mit jenen zweideutigen Kräften abzuschließen. Im besonderen mutz in diesem Zusammenhang auf Frankreich gesehen werden, das seinen berüchtigten Pakt mit Sowjetrußland in einem Zeitpunkt abgeschlossen hatte, als kurz zuvor zahlreiche Juden aus Deutschland in Paris aufgetaucht waren. Es war nur allzu klar, daß in diesem Zusammenhang die jüdische Internationale ihren Einfluß auf die freimaurerische Internationale und diese wieder auf die kommunistische Internationale ausgeübt hat. Stalin, der Verbündete der „großen Demokratien". droht mit der Weltrevolution. Die großen Demokratien haben also das Wort.
Marxisten überfallen Seutjche
Posen, 15. Februar. Ein von der Jung- deutschen Partei für Polen in Lipnik bei Bielitz. Biala veranstalteter Deutscher Abend wurde von polnischen Marxisten gestört. Das Marxistengcsindel ging auf di« Deutschen mit Knüppeln und mit Messern loS. Zwei Deutsche wurden schwer, viele leicht verletzt; einige befinden sich im Krankenhaus. Die roten Verbrecher schlugen auch auf die anwesenden Frauen ei».
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..Stalins Brief eine Drohung"
Die Aaslaadsprefse zrr de« He?a«»forderu»aeu des rsten Diktators