Unterredung Misten - Sega
Rumänien verbietet Parteiveranstaltungen
Bukarest. 15. Februar. Der Innenminister hat den Präfekten strenge Anweisungen zur Wiederherstellung der Ruhe in der Bevölke» rung erteilt. Alle Versammlungen und Kundgebungen der Parteien sind zu untersagen. Druckschriften der Parteien dür- fen nicht verteilt werden. Tie Präfekten er- halten das Recht, die Parteilokale zu schließen.
Der Erlaß wiederholt dann die bereits bekanntgewordene Absicht der Regierung, das Beamtentum zu entpolitisieren und seine Berufsehre zu heben. Be- sondere Aufmerksamkeit soll der Verbreitung alarmierender Gerüchte, vor allem solcher über einen angeblichen Wechsel in der Regie, rung. zugewcndet werden. Gerüchtemacher sind zur Rechenschaft zu ziehen. Minister. Präsident Christea hatte am Montag eine Unterredung mit Goga.
Sir Sowjetunion droht Rumänien
MF -Austausch mit Italien
Vorzüge einer K-S.-Relse auch i« Slalte«
Berlin. 15. Februar. In dem Bestreben, di« freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien noch fester zu gestalten, und weiter ouszubauen. ist jetzt ein neues bedeutungsvolles politisch - organisatorisches Abkommen geschlossen worden
Nach diesem Uebereinkommen werden künftig l alle in Deutschland lebenden Italiener, sofern sie ! in den Listen der Opera „aziviiaie Dvpvlavvro geführt werden, dieselben Vergünstigungen erhal- ^ ten wie sie den DAF.-Mitgliedern gewährt wer- ! den. Ebenso werden allen Mitgliedern der DAF..
^ die in Italien leben, dieselben Vergünstigungen j zustehen, wie sie den Mitgliedern der Opera § nazionale Dopolavoro gewährt werden ^ Um die Beziehungen zwischen den beiden Organisationen noch enger zu gestalten und die Er- sahrungen des einen Landes denen des anderen zugute kommen zu lassen wurde darüber hinaus ein laufender Mitarbeiteraustausch eingerichtet. In >edem Jahr werden mehrere Gruppen der DAF. und der Opera nazionale Dopolavoro nach
Italien und nach Deutschland reifen, um unter fachkundiger Führung das nationalsozialistische Deutschland oder das faschistische Italien näher kennen zu lernen. In den Monaten April Mai. Juni, Juli August. September und Oktober schickt die Opera nazionale Dopolavoro zirka 6ÜU0 Personen in Sonderzügen nach Deutschland. Die deutsche Organisation wird zu einer ihr günstig erscheinenden Zeit ebensoviele KSF.-Neisende nach Italien senden wie Italien Dopolavoristen nach Deutschland Prvgrammwllnlche werden rechtzeitig bekanntgegeben werden. Reisedauer und Kilo- Meterzahl ist für die Reisenden beider Länder die- selbe.
Endlich wurde in dem Abkommen, das am 16. Februar in Kraft tritt vereinbart, dasz für die von der NS.-Eeiueinschasi .Kraft durch Freude" aus Grund des Elearing-Abkon,niens vom Dezember IRi? angesepten Itaiienreijcn die Lpera nazionale Dvpolavorv während des ganzen Aufenthaltes der deutsche» Gäste in Italien die Organisation, die Betreuung und die Durchsü». rung des Programmes übernimmt.
Moskau 15. Februar. Ein offiziöser Artikel der „Prawda" beschäftigt sich erneut mit der Entführung des Sowjetgeschästs- trägers in Bukarest. Buden ko. die das Blatt immer noch als Racheakt rumänischer faschistischer Gruppen hinstellen möchte. Wenn die Sowjetpresse in den letzten Tagen allen Ernstes versucht habe den Negierungs- Wechsel in Rumänien selbst als FolgeersclM- nung der Budenko-Assäre und des sowjet- russischen „Protestes' in Bukarest zu bezeichnen. so äußert sie auch ihre schärfste Unzu- frieden heit mit dem neuen Kabinett Christen und schreckt sogar vor den primitivsten Drohungen nicht zurück. Tie neue rumänische Negierung versuche, so wird behauptet. die Untersuchung der Affäre Bu- denko hinauszuzögern.
Tie „Prawda" wühlt das neue rumänische Kabinett selbst zur Zielscheibe ihrer Polemik, indem sie in hemmungsloser Weise dessen hervorragendsten Mitglieder mit Schmutz bewirft. Das Blatt scheut sich nicht, die Behauptung aufzustellen, daß das Verschwinden Budenkos, wie überhaupt der gegenwärtige Zustand der sowjetrussischrumänischen Beziehungen, lediglich „das natürliche Ergebnis" des politischen Kurses sei. den Tatariscu seit dem Jahre 19.16 eingeschlagen habe! Ihre bemerkenswerten Ausführungen schließt die „Prawda" mit der unmißverständlichen Drohung: Die poli- tische und geographische N) Lage Nu- Mäniens sei keineswegs dergestalt, daß die rumänischen Regierungskreise sich erlauben könnten, aus dre im Zusammenhang mit dem Fall Budenko erhobenen Fragen einer Antwort auszuweichen.
Sie haben „Berkehrsunfälle organisier!"
Wie die .Leningradskaja Prawda" meldet, find sechs hohe Angestellte der Leningrader Autobus-Gesellschaft wegen .vorsädlicher Organisation von Verkehrsunfällen mit To- desopscrn" zum Tode verurteilt und hingerichtet worden.
1V ovo .Blutspender" gesucht
Bei einer Kommimistenversaimnlung in Prag äußerte ein rotspanischer Häuptling, nachdem er sich für die Prager Hilfeleistung in Spanien be- dankt hatte, er wolle 16 600 „Blutspender" für Rotspanien „organisieren". — Die „Organisierten" wißen wenigstens gleich, wozu sie benützt werden.
.Lernen Sie Veulsivland fo kennen, wie es ist
Empfang der brasilianische« Zagevieurftudenten durch Gauleiter Murr
Stuttgart. 15. Februar. Einen Höhepunkt während des Stuttgarter Aufenthalts der brasilianischen Jngenieurstudenten bildete am Dienstagabend ein gemeinsamer Empfang durch Gauleiter Neichsstatthalter Murr und Neichsstudentensührer Dr. Scheel in den Räumen der Villa Neitzenstein. Dem Empfang wohnten u. a. Frau Murr, Gaupropagandaleiter Mauer, Oberbürgermeister Dr. Strölin, der Bereichführer Südwest des Ncichsstudentenführers, Dr. Sandberger, sowie der Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart, Professor Dr. Stortz. und die Professoren Vauder und Schmitthcnner bei.
Gnnleiter Neichsstatthalter Murr gnb seiner Freude über den Besuch der brasilianischen Gäste in Stuttgart Ausdruck. „Wir freuen uns" — fuhr der Neichsstatthalter fort — „wenn wir Besuch ans dem Ausland bekommen, denn wir legen Wert darauf, daß man Deutschland so kennen lernt, w i e es wirklich ist und nicht so. wie es gewisse Leute, die uns übel wollen, gerne hin- zilstellen versuchen. Sehen Sie sich" — mit dieser Bitte wandte sich der Reichsstatthalter an die Gäste — „alles an. was Sie bei uns interessiert. Dann schließen Sie sich bestimmt der großen Zahl derer an, die in den vergangenen Jahren Deutschland besucht haben und wieder hinausgegangen sind mit anderen Emvfindnngen, als wie sie zu uns ka- men. mit dem Bewußtsein, daß hier ein Volk j lebt, das nichts anderes will, als in Ruhe und Frieden zu arbeiten und damit seinen Beitrag bringen will zum Frieden der Völker."
Neichsstudentensührer Dr. Scheel begrüßte die Gäste aus Brasilien namens sämtlicher deutschen Studenten nicht nur als Vertreter der brasilianischen Hochschulen, sondern als die Repräsentanten ihres sckiönen Landes. Er erinnerte an den deutschen Studenten vom Führer übertragene hohe Maß von Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Die deutschen Studenten seien bestrebt, ihrem Volke in besonderem Maße zu dienen; in der Bewegung wie in der Erfüllung staatlicher Aufgaben setzten sie sich mit in vorderster Front ein.
Den Dank für den freundlichen Emvfang nnd die herzliche Aufnahme in Stuttgart sprach der wissenschaftliche Leiter der brasilianischen Studenten, Professor Dr. Kulnig. aus. Die brasilianischen Studenten seien von höchster Bewunderung erfüllt über die gewaltigen Leistungen der Technik nnd der Industrie in Deutschland. Besonders angenehm habe sie berührt, daß man ihnen Gelegenheil gegeben habe, nicht nur deutsche Werke zu besichtigen, sondern auch die Kameradschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern kennenzulernen und die Eintracht, mit der diese einem gemeinsamen Ziele znstrebten.
SeWrliKe KM ln Mien?
Zwei indische Regierungen znrückgctreten
London, 15. Februar. Ueber die Frage der Freilassung der politischen Gefangenen ist es in Indien zwischen den Kongreßregierungen nnd den britischen Gouverneuren zu schweren Differenzen gekommen. Die Folge davon ist, daß nach aus Patna und Lucknow vorliegenden Meldungen bereits die Regierungen von Bihar nnd derVereinigtenProvin- zen in Indien ihren Rücktritt erklärt haken.
Die Gefangenenfrage ist auch Hanptbera- tungsgegenstand auf dem Jahresnationalkongreß, der am Dienstag in Hc> ripur (140 Km. östlich von Peschawarj eröffnet wurde. Man ist allgemein der Ansicht, daß die ! Krise sich auch auf die übrigen fünf Provinzen ! mit Kongreßreg'erungen ausdehnen wird, da auch dort die Gouverneure gegen die Freilassung der politischen Gefangenen sind.
Vertiefung der japanisch-deutschen Freundschaft
Eebieissührer Schulze und der Leiter des Japanisch-Deutschen Kulturiiistituts. Dr. Dona t. kehrten von einer Bvrtragsreise durch Japan zurück, aus der sie zu insgesamt etwa 60 606 Japanern über die Grundgedantcn des Nationaisozialismus und der Hitler - Jugend sprachen.
Sler „Sroße Mauer" im Dienst
Die Flugzengmuster werde» scharf geprüft
Berlin, IS. Februar. In dem Februar-Heft der Zeitschrift „Deutsche Luftwacht. Ausgabe Luftwissen" wird eine aufschlußreiche Darstel- lung des Unfalles des viermotorigen Junkers-Großflugzeugs D-AALU vom Muster In 90 veröffentlicht. Der Bericht vcranschau- licht eindrucksvoll, wie scharf die Erprobung der neuen deutschen Flugzengmuster durch- aesührt wird, bevor sie in den planmäßigen Luftverkehr eingesetzt werden.
Bei der Erprobung des Musters In 90. das gegenüber den bisher im europäischen und amekllanischen Luftverkehr eingesetzten Flug- zeugen erheblich schneller ist, hat man die Maschinen wesentlich härteren Prüfbedingungen, als es die Vorschrift erfordere unterworfen. Als Abschluß der gesamten Werkerprobung wurden an der D-AALU bei besonders hohen Fluggeschwindigkeiten Schüttelversuche dnrchgeführt, um über das Schwingungsverhalten bei Böen und bei — von den Motoren- Anlagen ausgehenden — Erschütterungen Erfahrungen zu sammeln. Hierzu wurde ein Gerät zur zusätzliäien Schwingungserregung eingebaut, das von einem Elektromotor an- gctrieben wird. Bei dem letzten dieser Ber- snchsflüge, der über der Ju»kers-Meß-Slrecke bei Dessau unter»ommcn wurde, traten bei einer Fluggeschwindigkeit von über 500 Km. in der Stunde nach Einschalten d?S Gerätes schließlich Schwingungserscheinungen aus, durch die die Besatzung zum Verlas len des "Flugzeugs mittels Fallschirms veranlaßt wurde. Leider öffnete sich hierbei der Schirm des an den Versuchen beteiligten Ingenieurs H ahnemann nicht früh genug, io daß dieses Mitglied der Besatzung bei der für die ganze Luftfahrt so wichtigen Erprobung ums Leben kam.
Bei diesem Versuch wurde das Flugzeug absichtlich stark überansprucht, wie es der praktische Flngbetrieb nie verlangt. Dabei wurden -ißerordentlich wichtige Erkenntnisse gesam« nncr, die bewiesen, wie groß Sie SchwingnngS- »»empfinülichkeit der In 90 tatsächlich ist.
Der Bau derartiger viermotoriger Großflugzeuge wurde erforderlich, um dem immer stärker anwachsenden Platzbedürfnis und den gesteigerten Aufgaben des Luftverkehrs entsprechen zu können. Die Deutsche Lufthansa bat deshalb schon vor längerer Zeit bei den Focke-Wulf-Werken das Muster FW 200 Eon- dor für 26 Fiuggäste und bei Junkers die In 90 f ü r 4 0 F l u g g ä st e bestellt. Dem an Focke-Wulf bereits erteilten Bauauftrag für mehrere Condor-Flugzenge hat jetzt die Lufthansa die Bestellung ' von vier Inn» kersJuLO folgen lassen. Sowohl die Fc>cke-„ Wnlf-Condor wie die Junkers Ju 90 werden bereits indiefemSommer aus mehreren Linien der Deutschen Lufthansa in den planmäßigen Streckendienst eingesetzt werden.
Delbos gegen die Skandalmacher
Bei einem Frühstück des Verbands der Ausländischen Presse in Paris sprach der französische Außenminister Delbos über die Ausgabe der Presse. Dabei verurteilte er die Verbreitung falscher oder tendenziöser Nachrichten und bezeichnet? es als Pflicht der Zeitungsvertreter, jedes aufkommende Fieber zu beheben und für die Verständigung zwischen den Böllern einzu- lreten. — Vielleicht beherzigen die französischen Zeitungsschreiber diese Mahnung. Oder sind daS auch nur schöne Worte, welche die Tat vermissen lasten?
cvu-'i-- - ...» ?ritr kiLrMeke, L-sIprle 61
23 Fortsetzung
„Das verstehe ich nicht, Peter. Gewiß, ich gebe zu, daß Herr von Autenaar Ihr zurückhaltend ist, und daß ihm die Mathematik über alles geht, aber er benimmt sich doch sehr korrekt ollen gegenüber."
„Das schon. Herr Domkantor, aber er ... er ... hat kein Herz für uns alle. Er gönnt uns kein gutes Mort. Wir leiden alle darunter, daß er uns ... unsere Ferien ... wegstiehlt."
„Aber Peter, so kannst du doch nicht sprechen."
„Es ist aber so, Herr Domkantor. Schon seine Anwesenheit bedrängt uns, und wir können nicht recht fröhlich sein. Er ist unser Lehrer, und wir kommen ihm mit allem Respekt entgegen, aber uns ist immer zumute, als wenn er unsere Freude verbieten möchte."
Der Kantor sah nachdenklich vor sich hin, bis Plötzlich ein verschmitztes L i'ein über sein Gesicht ging. „Du, Peter, ich weiß was! Wir werden jetzt eine kleine Verschwörung, eine ganz kleine, harmlose Verschwörung gegen Herrn von Antenaar vom Stapel lassen. Geh, ruf mir doch einmal den Bastei." >
Ter Peter wußte nicht, auf was der Domkantor hinaus vollte, aber eilfertig lief er und holte den Sebastian Patzer, kurz Bastei genannt, heran.
Und dann saßen sie zu dritt zusammen, unb der Domkantor verriet den beiden Domspatzen schmunzelnd seinen Plan, wie man aus dem gestrengen Herrn von Autenaar einen liebenswerten Menschen machen könnte.
Die sungen Männer waren begeistert davon, und der Bast:! versprach, ganz nach Wunsch und Willen des Herrn Domkantor zu verfahren. ^ .
»
An diesem Abend gab es ein langes und breites Reben im
' '"''aal.
Ständig stand einer an der Tür und spannte, ob sich nicht Zwick einmal sehen ließ, aber sie hatten Pech. An diesem Abend erschien der Zwick nicht, und schließlich ging man zur Tagesordnung über, und die Tagesordnung lautete: Wie können wir dem Toni helfen?
Alles mögliche wurde durchgesprochen, bis plötzlich der Zach einen Vorschlag machte, der alle förmlich elektrisierte.
„Ich habe einen feinen Gedanken", sagte der Zach bedächtig. „Ick werd' meinem Herrn Vater schreiben, daß er mir tausend Mark Geld schickt. Er gibt ja nicht gern Geld aus, mein Herr Vater, weil er sparsam ist, aber ich denke, wenn ich ihm schreibe, wie es dem armen Toni geht, da wird er mir schon Geld schicken, damit ich es dem Toni geben kann."
„Ja, du hast es gut", sagte der Alisi betrübt, „dein Vater ist ein reicher Mann, aber an wen soll ich schreiben?"
„Du brauchst net zu schreiben, Alisi, aber ich mein', wer von uns einen Herrn Vater hat, der ein paar hundert Mark entbehren kann, der soll schreiben."
Ter Vorschlag gefiel ungemein, und die Buben beschlossen, am nächsten Vormittag nach Hause zu schreiben und in bewegten Morten zu schildern, wie schlimm es dem armen Toni gehe, und daß sie ihm so gern mit Geld helfen möchten, damit er sich Vieh kaiften könne.
D:r Gedanke hatte für alle förmlich etwas Beglückendes an sich
4.
„Guten Morgen, Herr Inniger!" grüßte Corinne Gold, die eben von oben kam.
„Guten Morgen. Fräulein Corinne!" entgegnete der Kantor herzlich, der sich mit dem schönen Mädchen ausgezeichnet verstand. „Haben Sie gut geschlafen?"
„Sehr gut! Die wundervolle Luft tut mir so gut! Und ... Sie wissen Za ... wie leicht mir setzt ist, wo ich weiß, daß man Richard drüben helfen wird."
„Das wird nun ganz bestimmt! Ich glaube es! Und Sie müssen genau so fest daran glauben, dann wird auch alles gut."
Frau Nogaller, die eben mit dem alten Mister John Hil- llgon. dem alten Freund des Hauses, und mit ihrem Neffen Als Rogaller von oben kam, hörte die letzten Worte, und sie war dem Sprecher dankbar dafür.
Ms sie den Domkantor begrüßt hatte, saate sie: „Herr
Domkantor ... ist's nicht möglich, daß Sie mit uns zusammen frühstücken?"
„Sehr gern, Frau Rogaller! Aber ich müßte Sie dann bitten, damit einverstanden zu sein, daß ich im Domspatzensaal für Sie mit anrichten lasse."
Frau Rogaller war erfreut.
„Darum möchte ich Sie bitten! Ich freue mich immer,, wenn ich sehe, welch wundervolle Gemeinschaft Sie mit Ihren Domspatzen halten. Ich habe sie einmal singen gehört, und ich würi'"'te nur, daß meine Landsleute drüben einmal diests hohen Genusses teilhaftig würden."
Der Domkantar lachte auf. „Am Ende soll ich mit meinen Buben einmal eine Amerikatournee machen!"
„Erscheint Ihnen das so unmöglich oder seltsam?"
Die Frage wurde von Alf Rogaller gestellt.
Unwillkürlich musterte Inniger den Sprecher. Alf Rogaller, ein Mann Anfang der Dreißig, sehr schmal, sehr schlank, mit tiefschwarzem Haar und etwas spöttischen Augen, aus denen unverhüllter Zynismus nur zu oft sprach, gefiel dem Domkantor nicht sonderlich.
Er hatte das Gefühl, daß Alf Rogaller zu jenen Menschen gehört, die ständig auf der Grenzlinie, dis zwischen gut und böse gezogen ist, einhrrwandrln, um sich nach Bedarf für das Gute oder Böse zu entscheiden.
„Unmöalich oder seltsam wäre es eigentlich nicht. Aber ... ich frage mich, ob es ... richtig wäre! Meine Buben sind Kinder ihrer Heimat. Und die Heimat lebt und webt in den Liedern und Gesängen, in den Chorälen und Kantaten. Es sind alles einfache Menschen, die ihren Dienst... wirklich als einen Dienst an Gott und den Menschen auffasscn. Und ich weis; nicht, ob es ihnen gut tun würde ... wenn man sie jetzt in die große Öffentlichkeit stellte."
Corinne Gold nickte ihm nachdenklich zu.
„Ich kann Ihnen folgen, Herr Domkantor. Aber ... ich glaube, bei Ihren lieben frischen Jungen brauchen Sie keine Sorge zu haben, die wandelt auch ein Amerika nicht um. Und letzten Endes sind wir drüben nicht so schlecht, wie matt uns gern macht. Ob gut oder schlecht, letzten Endes sind Wir alle Menschen, die den Wunsch haben ... Beglückung zu erfahren!" E
Ganz feierlich war Stephan Inniger bei den Worten de?
Mädchens imnute,
(Fortsetzung folgt.)