nanonarcu Pounr euren großen Bau der deutschen Stärke errichtet.

Der deutsche Führerstaat. aufgebaut auf der Tradition der na.ionalsozialistischen Partei und erfüllt von der Idee des Ratio- nalsozialismus hat durch des Führers Tat seine Form gefunden, die kommenden Ge­schlechtern das große politische Vermächtnis unserer Zeit sein wird, weil sie das Ge- hermnis des Sieges der nativ- nationalistischen Bewegung ebenso war. wie sie das fruchtbrin- gende, krastfpendende Prinzip des Aufbaues der Nation geworden ist und bleiben wird. L. 8.

ArniW^ Mo-Mts

Mit 18 Mann Besatzung seit Ende Januar

verschollen

kt. Hamburg, 6. Februar, lieber das Schick­sal des DampfersRichard Borcharüt" der Fairplay-Schleppdampserreederei Hamburg bestehen ernste Befürchtungen. Das Schiff ver­ließ am 25. Januar den Hamburger Hafen, um nach Nordenham zu fahren. Dort nahm es eine Ladung von 2000 Tonnen Kohlen für den fpa- nischen Hafen Pasajes. Seit dem Verlassen des Nordenhamer Hafens am 28. Januar hat man nichts mehr von dem Schiff gehört. Die Ree- derei hat sämtliche in Frage kommenden- stenstationen und die Marinedienststellen in Wilhelmshaven ersucht, nach dem Verbleib des Schiffes zu forschen. Leider sind bisher alle Bemühungen erfolglos geblieben. Jetzt find aus der Insel Helgoland Schiffstrü in­nrer angelrieben worden, die man als zu dem vermißten Dampfer gehörig feftfteUen konnte. Die Angehörigen der aus 18 Mann bestehenden Besatzung des Schiffes find benach­richtigt worden. Noch glaubt man aber, daß das Schiff noch irgendwo aufgefunden werden könne, denn es besteht durchaus die Möglichkeit, daß es, wenn auch mit schweren Sturmschaden einen Nothafen angelaufen hat.

Politik -er nationalen Würde

Wahlaufruf der Regierung Goga

Bukarest, 6. Februar. Ministerpräsident Goga richtete am Samstagabend durch den Rundfunk eine Ansprache an das Land mit der Aufforderung, für die nationale christ­liche Regierung zu stimmen. Nach kurzem Bericht über dre bereits erzielten innen- und j außenpolitischen Ergebnisse seiner Regierung § schloß Goga damit, daß er die kommende! Wahl als einen Prüfstein bezeichne, ob das Land reif sei für eine Regierung des natio- ! nalen Ausbaues. j

Anschließend verlas Unterstaatssekretär § Hodosch den Wahlausrus der Re- gierung, der ankündigt, daß Rumänien eine Politik der nationalen Würde zu führen gedenke. Es werde die bestehenden Verträge und Freundschaften aufrecht erhalten und den Kreis seiner Freundschaften zu erweitern trachten. Rumänien werde sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen. verlange aber, daß derselbe Grundsatz auch für feine inneren Angelegen­heiten gelte.

ElsorrlMntmaM ln Brasilien

15 Tote und Ivll Verletzte London, 6. Februar. Einer Meldung aus Rio de Janeiro zufolge sind bei einem Eisen­bahnunglück in der Nähe von Goyaz im Innern Brasiliens 15 Personen getötet und etwa 100 verletzt worden.

Ereignis vsn historischer Ve-eutung

Die Lutschei-lmae» des Führer» im Spiegel der Weltpresse

i-ck. Berti». S. Februar. Di« gesamt« Wett- Hsentlichkeit steh« im Zeichen »er tiefgreifenden «ntscheidungen »es Führers, di« «der»« größtes Aussehen erregt haben. Die international« Press« wertet sie durchweg als ein ganz großes histori­sches Ereignis, wobei vor allem die Schaffung eines Geheimen Kabinettsratcs, die Ernennung des Botschafters von Ribbentrop zum Außen­minister und »ie Zusammenfassung aller militii- rischen. politischen und wirtschaftlichen Kräfte in der Hand des Führers stärkste Beachtung rinden.

Rom: Wachablösung im Dritten Reich

Ganz Italien ist von den weittragenden Ent­scheidungen des Führers innerhalb der Reichs- regrerung und der deutschen Wehrmacht lies be- eindruckt. Man bezeichnet sie nach italienischem Sprachgebrauch als eineWachablösung im Drit­ten Reich" Die römische Presse, die alle Einzel­heiten in größter Ausmachung meldet, bringt ihnen in ihren Kommentaren größte Sym­pathie entgegen, wobei nicht nur die Wichtig- keil der Zusammenfassung der militärischen Be- fehtsgewalt hervorgehoben, sondern auch den Veränderungen in der Außenpolitik autzerordent- liche Beachtung gewidmet wird. Durch die Schaf­fung eines Geheimen Kabinettsrates habe der Führer diejenigen hervorragenden Männer, die ihm schon seit langem in der Außenpolitik erfolg­reich zur Seite standen, zu gemeinsamer Arbeit zusammengefaßt, um ein glücklich begonnenes Werk weiterzusühren

Der Führer, so schreibt der .,M essaggero'. habe für alle Probleme dienotwendigeund logische Lösung gesunden. Italien beoriike in Reichsaußeuminister von Ribbentrop einen Mann, der bereits in hervorragendem Maße in der Außenpolitik hervorgetreten sei. Das Blatt würdigt in diesem Zusammenhang die Verdienste Ribbentrops um den Antikomintern-Pakt und das deutsch-englische Flottenabkvmmen. Durch die Er­nennung Görings zum Generalseldmarschali. die in der italienischen Oessentlichkeit auss herzlichste begrüßt wird, habe der Führer die große Treue, Energie und Tüchtigkeit eines Mannes belohnt, der ßch stets mit unerschütterlichem Glauben, beugsamen Willen und unerschöpflicher Energie für die Größe Deutschlands und den Triumph der nationalsozialistischen Idee eingesetzt habe. Die Berliner Eureignisse hätten in den politischen Kreisen Roms, so schließt das Blatt, starken und angenehmen Eindruck hinterlassen. Italien warte jetzt aus die Sitzung des Reichstages, um die Erklärungen des Führers zu hören. In ähn­licher Weise nehmen auch die übrigen Blätter zu diesen Ereignissen Stelllinn

Auch von der italienischen Sonntagspresse wird mit größtem Interesse und voller Zustimmung das geschichtliche Ereignis gewürdigt. Dabei wird in den Ueberschriften der Teiegrammwechsel zwi­schen dem Duce und dem Führer und seine Be­deutung für die deutsch-italienische Zusammen­arbeit hervorgehoben. Gleichzeitig wird auf die starke Beachtung dieser Maßnahmen im Auslände hingewiesen. Das Ausland habe rasch einseben müssen, daß entgegen anderslautenden Gerüchten eine weitere Konsolidierung von Partei und Staat im Dritten Reich und zugleich eine wei­tere Festigung der Achse RomBer- lin erfolgt sei.Messaggero- stellt in seinem Leitartikel nochmals fest, daß das Gegenteil von dem eingetreten sei. was die gewerbsmäßigen Gerüchtemacher angekündigt hätten.

London: Stärkster Eindruck in England

Kaum ein Ereignis der letzten Jahre hat in England lo großes Aufsehen erregt wie die ein- schneidenden Veränderungen innerhalb des deut­schen Kabinetts. Da man sich über die praktische Tragweite der vom Führer getroffenen Entschei- düngen offenbar noch nicht klar zu sein scheint, üben die Pressekommentare noch ziemliche Zurückhaltung. Ihre Stellungnahmen zeich- > nen sich jedoch durchaus nicht nur durch Objekti- I

' bikäl aus. Vor allemDaily Herold- undNews Ehronicl«- ergehen sich, wie üblich, in unsach­lichen Kombinationen, die mit ven tatsächlichen Ereignissen kaum etwas zu tun haben.

Zahlreiche Blätter versuchen, ihren Lesern die Bedeutung dieser Maßnahmen durch Parallelen in England zu erläutern. So verweist man in die­len, Zusammenhang aus die Stellung Jnskips als Verteidigungsminister und vergleicht die Erneu- »ung Freiherrn von Neuraths zum Präsidenten des Geheimen Kabineitsrats mit der Stellung Vansittarts als diplomatischer Hauptberater der englischen Negierung. Die Ernennung Nib- bentrops zum Außenmini st er werde in England günstig ausgenommen, schreibt Daily Mail- denn er Hobe mährend leiner Tätigkeit als Botichajter in London beste Gelege»- heit gehabt, die englischen Aussasiungen kennen zu lernen.Daily Telegraph- fügt hinzu, daß mit ihm bei? hauptsächlichste Ratgeber des Füh- rers in außenpolitischen Fragen nun auch die politische Verantwortung für die deutsche Außen­politik übernommen habe. Bemerkenswert ist fer- ser die Feststellung dieses Blattes, daß die inter­nationalen Spannungen durch diese Aenderungen in Deutschland nicht vergrößert, sondern im Gegenteil verringert worden seien Auch ..Daily Mail' weist daraus hin. daß fick kein Land durch diese Vorgänge in Deutschland beton Vers betrossen fühlen könne. Die de», Außenmini­ster Eden nahestehendePorkshire Post- beschei­nigt Außenminister von Ribbentrop, daß er trotz der kurzen Zeit seines Aufenthaltes in London sein Bestes getan habe, um die Verständigung zwischen Deutschland und England zu fördern,

Paris: Tagessensation in Frankreich

Die französische Oessentlichkeit ist völlig von den starken Eindrücken ber Berliner Ereignisse be­herrscht. Trotz zahlreicher vorausgeeilter Kombi­nationen ist die Ueberraschung denkbar groß. Einige Blätter haben sogar so sehr die Fassung verloren, daß sie die tollsten Gerüchte ausstreuen, von einer Bedrohung des Auslan­des <I> faseln und die unsinnigsten Behauptun­gen ausstelleii. Dieser Tendenzmache tritt der Jour- energisch entgegen, indem er erklärt, daß die nationalsozialistische Partei den Kampf gegen den Bolschewismus bis zum äußersten fort­zusetzen entschlossen sei, sie auf der anderen Seite aber auch allgemeinen Unterhaltungen für eine Regelung in Europa günstiger gesinnt sei. Der Journal- erblickt in der Ernenung Ribben­trops zum Außenminister ein unmißverständliches Dementi gegenüber jenen Gerüchten, die eine Er­schütterung der Achse BerlinRom vorausgesagt hätten. Auch andere Blätter erklären, daß Rib­bentrop stets ein entschlossener und kompromiß­los antikommunistischer Vorkämpfer des National­sozialismus gewesen sei.

Wohl oder übel sieht man sich da uno dort auch zu der Feststellung veranlaßt, daß das natio­nalsozialistische Deutschland sich offenkundig als noch mehr gestärkt und geeint erweise. Bor allem die Zusammenfassung aller nationalen Kräfte Deutschlands hat die politischen Kreise in Paris erheblich beeindruckt, wobei die Verände- rungen in der deutschen Wehrmacht ihr größtes Interesse beanspruchen. Vielfach wird in diesem Zusammenhang an die kürzlich vom Kabinett Chautemps beschlossenen Maßnahmen erinnert, um durch eine Vereinheitlichung und Zusammen­fassung der militärischen Kräfte Frankreichs deren Einsatzbereitschaft und Schlagkraft zu erhöhen.

Der ehemalige Marineminister Piötri äußerte sich zu der Ernennung Ribben­trops zum Reichsaußenminister. Er sagte:Rib­bentrop, den ich persönlich kenne, ist ein Mann von großem Scharfsinn und europäischem Geist. Ich bin gewiß, daß sein Wirken in Berlin den Stand der deutsch-französischen Beziehungen för­dert und zu einer Abschleifung mancher Ecken bei­tragen wird -

Wien: Umwälzende Bedeutung

Die österreichische Bevölkerung hat mit größter Ueberraschung die in Berlin erfolgten Entschei­dungen zur Kenntnis genommen. Es handle sich bei ihnen um eine Angelegenheit von umwälzen­der Bedeutung, wie sie in der Geschichte des Trit­ten Reiches noch nicht stattgeflinden habe, erklären die ..Wiener Neuesten Nachrichten'. Ihr Ergebnis iei eine bisher nicht erreichte Konzen­tration der politischen, wirtschaftlichen und mili- tärschen Kräfte in der Hand des Führers und stelle damit die bedeutsame Etappe auf dem Wege dar. den die Nationalsozialistische Par. kei seit der Machtergreifung beschritten habe. Größtes Aufsehen hat in Wien vor allem die Ab­berufung des Botschafters von Paper, ausgelöst, der. wie die .PW i e n e r Reichspost- betont, sich mit Erfolg um die deutsch-österreichischen Be­ziehungen bemüht habe

Amsterdam: Unzweifelhaft beste Lösung

Die niederländische Presse steht völlig im Zei­chen anssührlicher Meldungen aus Berlin, öie die Spitze der Blätter einnehmen. In einem ersten Kommentar mißtAIgemeeu Handels- blaad" den Aenderungen im Außenministerium und der Schaffung eines KabinettSrates aller- -''-''ka? n-i Avals Hitler habe unzwei-

selhaft die beste Losung gesunden, erklärte der Berliner Korrespondent des genannten Blattes, der das Ausland vor voreiligen Urtei­len warnt und andererseits das Abwarten ausführlicher Begründungen empfiehlt.Tele- graas- erblickt in den Entscheidungen des Füh­rers lies einschneidende Aenderungen. unter denen die Uebernahme des Oberbefehls über die gesamte Wehrmacht durch den Führer selbst besonders unterstrichen wird

Warschau: Stärkung der nationalsozia­listischen Zentralgewalt

Die Meldungen der polnischen Telegraphen- Agentur über die bedeutsamen Veränderungen in Berlin werden in Polen mit größtem Interesse besprochen. Es handle sich um eines der wichtig­sten Ereignisse in der Politik des Dritten Reiches, so urteilt die genannte Agentur, die außerdem feststem, daß die Macht des Führers un­begrenzt sei und die Nationalsozialistische Par­tei einen noch größeren Einfluß aus die wesent­lichsten Gebiete des staatlichen Lebens erreicht habe. Mit der Ernennung Ribbentrops zum Außenminister stehe an der Spitze dieses Ressorts eines der ältesten Parteimitglieder. In einer ATE-Meldung wird festgestellt, daß die Berliner Vorgänge, die vielfach falschen Vorstellungen des Auslandes über den Nationalsozialismus restlos widerlegt hätten. Die Stellung der NSDAP, sei nur noch mehr gewachsen.

Auch in der Presse von Ungarn. Jugo­slawien. Bulgarien. Belgien. Schwe­den. Holland, den Vereinigten Staa­ten von Nordamerika und Brasilien werden die Entscheidungen des Führers stark beachtet. In den Stellungnahmen der Blätter kommt überein­stimmend zum Ausdruck, daß das nationalsozia­listische Deutschland eine weitere Festigung erfahren hat.Associated Preß' vertritt die An­sicht, alle Kräfte Deutschlands seien zu dem Zweck« vereinigt worden, um nach dem Willen Adolf Hitlers dem Reiche einen Platz an der Sonn« wiederzugewinnen.

SeMabriklmten als SevisenWeber

Aufsehenerregende Verhaftungen in Koblenz Uigeoderickt cker b>8 llrsrse j. Koblenz. 6. Februar. Die beiden In­haber einer bekannten hiesigen Sektkellerei wurden in Untersuchungshaft ge­nommen. da der dringende Verdacht der Devisenschiebung in größtem Ausmaße be­steht. Man spricht von einer Summe von über einer Million Mark.

l.-r'»oerreck!» 4iorr ir ll^ce, L.e!p»1x 6 I

15 orrre Ull^

Gefällt er dir?" Man sah es dem alten Arzte an, daß er ihm dankbar war. weil er das Schwei'aen brach.

Ja, sehr gefällt er mir! Wenn ich wieder bei meinen Ka­meraden bin, dann erzähle ich ihnen von dem schönen Spring­brunnen."

Springbrunnen! Den der Quentner gebaut hat?" das der Anton, Großvater?"

«Ja.'"

Mutter hat ihn immer so genannt! Warum sagst du denn Nicht auch Anton zu ihm?"

Umv'"ftirlich wollte der Geheimrat antworten: Weil es das km Hause Kahr nicht gibt! Aber dann besann er sich und lächelte ein wenig.Wenn du es gern willst, werbe ich ihn setzt so nennen!"

Du kannst sa... Herr Anton zu ihm sagen! Aber... nein, bas geht doch nickst! Er ist ja dein Diener!"

Ein Diener ist auch ein Herr!"

Das machte den Dertl sehr nachdenklich, und er schwieg zunächst. Inzwischen hatten sich aber die beiden Frauen zu- sammengc'unden. Anna erzählte von dem Evlbacherhok, auf dem der Bertl einst als Bauer herrschen und wirken sollte.

Mag er denn ein Bauer werden?" fragte der Keheimrat.

Ihre Augen trafen sich, und als sie Robert von Kahr jetzt anschaute, da senkte er unwillkürlich den Blick vor den tiestn und so kraftvollen Augen, die ihm sicher und stark enlgegenleuchteten.

,Jch weiß es noch nicht! Das soll sich finden!"

V^"elchk... entscheidet er sich doch für einen anderen Beruft'"

Wenn er bas aus freien Stücken tut, dann will ich ihn nicht hindern", entgegnete Frau Anna.Aber aus freien "ftücken! Nicht wahr, das versprechen Sie mir. Vater, daß

e... nicht aus ihn einwirken. Er soll lernen, soll ein tüch-

- Mensch werden... und soll sich selbst entscheiden!"'

Kahr nickte. Er spürte einen Vorwurf und litt darunter. Da fühlte er, wie sich Frau Felicitas' Hand auf seinen Arm legte. Dankbar sah er sie an.

Es ist richtig so, wie es Anna will! Nicht wahr, Robert! Mell!.ht wird er einmal ein Arzt, so wie du, Robert, so wie sein '-ater! Vielleicht auch nicht! Wir werden sehen! Jetzt sind wir sehr glücklich, daß Anna... und daß Bertl bei uns ist! Etwas hat uns Gott doch gelassen! Und ich will Gott bitten, daß Bertl groß und stark wird, und daß er sehr... sehr glücklich wird!"

Der Geheimrat nickte, und dann nahm er seinen Enkel bei der Hand und ging, um ihm den Garten zu zeigen.

In seinem Innern war alles tiefe Dankbarkeit! Das Schicksal hatte ihm nicht alles genommen! Richard, sein jüngster Sohn, war in Bertl geblieben.

Niemand bleibt zurück, wenn ich die Augen schließe! Ich bin ohne Kinder! Mit mir stirbt alles aus! Das hatte ihn die Jahre gequält.

Und fetzt war die Erlösung gekommen, mit einem Male, über Nacht!

Wclck, prächtiges Kerlchen war der Bertl. Nicht übergroß, aber gesund und kräftig, mit klaren Hellen Augen... und mit ei/'in guten Herzen, einem wahren Kinderherzen, wie es sein soll, gesegnet.

Wie behutsam er mit ihm sprach, als fürchte er, daß dem Großvater alles Laute wehtun könne.

Langsam taute Bertl auf. Nach und nach wurde er leben­diger, und als der Springbrunnen angestellt war, da war er ein lachendes Kind.

Du, Großvater, wenn ich bas gewußt hätte, daß du so einen feinen Springbrunnen hast, dann hält ich mir was mi'tgcbrackst!"

Was denn?"

Oh! Ich habe einen Frosch und eine kleine Ente, wenn man die ins Wasser setzt, dann schwimmen sie! Und ein kleines Schiff habe ich auch! Und... aber... weißt du... ich sage dem Zach, der schnitzt mir ein Schiff!"

Wer ist denn der Zach?"

Ach, den kennst du nicht! Der geht mit mir in die Sexta und der ist so groß wie ein Quartaner! Und der kann alles! Ja, alles kann der! Der schnitzt wunderschöne Pferdchen! Oh, der ist gescheit! Der ist auch Old Shatterhand!"

Old Shatterhand? Wer ist denn das?"

Beinahe etwas mitleioig ja.) oer Bertl den Großvater an. Den kennst du net, Großvater?"

Nein! Du bist halt gescheiter wie ich, Bübl!"

Nein. Großvater, du bist sehr gescheit! Oh. ja... ganz bestimmt sehr gescheit!"

Woher weißt du denn das?" lächelte Kahr und hockte sich am Springbrunnen nieder.

Weil du so ausschaust! Du... unser Domkantor, der ist auch arg gescheit! Und ein guter Mann ist das! Den mußt du einmal h en, wenn er singt er tut's selten, das haben mir die anderen gesagt, du... wenn der singt, dann denk t du, so schön kann niemand singen! Niemand!"

Euer Domkantor! So, so! Und ihr liebt ihn wohl alle?"

Ja!" sagte ber Bertl begeistert.Alle... alle, Groß­vater! Und wenn du ihn kennst, ich glaub, du mußt ihn auch liebhaben! W»ll er so arg gut ist! Net ein böses Wörtl sagt er!"

Ich werde ihn schon kennenlernen! Du wirst also jetzt hier bei uns schlafen?"

Nein, Großvater!" sagte Bertl schnell.Das geht doch net! Ich muß doch mit dem Zach und dem Alis! zusammen sein! Weißt du, abends, wenn wir einschlafen, da erzähle« wir uns so immer! Von... so schönen Sachen... weißt du, dann malen wir uns aus. wenn wir Indianer spielen... und der Zwick käme... und wir fangen ihn dann und binden ihn an den Marterpfahl! Und... so viel weiß der Zach zu erzählen! Dem sein Vater hat einen Hof, du, der ist noch viel groß- wie der Erlbacherhof. Was der da al'-s weiß!"

Und so plauderte der Bertl und schüttete dem Großvater sein Herz aus und ahnte nicht, wie tief er einen Menschen, der mit allem Irdischen schon abgeschlossen hatte, beglückte, daß er ihn emporzog aus der Tiefe zur Höhe des Lebens.

Leichter und freier wurde es dem alten Mann ums Herz. Das spürte auch der Quentner, als er jetzt zögernd herankam.

Da kommt der Anton!" sagte der Bertl.Der Herr Anton!"

Ter Geheimrat nickte und rief:Anton, kommen Sie ein­mal zu uns! Der Bub"^' ich Sie Anton nenne! Es ist Ihnen doch recht!"

Oh ... ich bitt... Herr Geheimcat! Es ist mir eine Ehrl" sagte der alte Diener glücklich.

(Fortsetzung folgt.)