Zuchthaus sür jüdijchsn Wüstling

Traunstein, 2l. Januar. Das Landgericht verurteilte den 28jährigen Juden Maxi, milian Holzer wegen schwerer Sittlich­keitsverbrechen in sechs Fällen zu fünf Jah­ren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Holzer hatte in den Jahren 1930 bis 1935 die in dem jüdischen Haushalt seines Vaters beschäftigten Hausgehilfinnen über, fallen und mißbraucht.

Nebel verschuldet SHMusammenstvß

Cuxhaven, 21. Januar. In den ersten Mor­genstunden des Freitag herrschte in der Elb­mündung dichter Nebel, der sich im Laufe des Tages sogar noch weiter verstärkte, io daß schließlich der S ch i f s s verkehr- eingestellt werden mußte. Zu einem schweren S ch i f f s z u s a m m e n st o ß kam es unterhalb Cuxhaven zwischen dem aus­laufenden norwegischen MotorschiffBratr- dal" und dem sich gleichfalls auf der Aus­reise befindlichen brasilianischen Dampfer Vage". DieBrattdal" erhielt durch den Zusammenstoß mit dem bei Elbe IV (Noem) ankernden DampferVage" ein schweres Leck. Wassermafsen drangen in den Maschinenraum, so daß das Motorschiff auf Strand gesetzt werden mußte. DieVage" hat erheblichen Bugschaden erlitten, Anker und Kette verloren und kehrte nach Cux­haven zurück. Mit Schlepperhilfe wurde der Brasilianer nach Hamburg bugsiert. Bei der Brattdal" ist ein Bergungsdampfer längs­seits gegangen.

Erbschleicher als Mörder

Greisin durch elektrischen Strom getötet

Ligenberictzt 6er 14 8 - ? r e s e e

Bad Wörishofen, 21. Januar. Eine bereits Mitte Dezember hier verübte Mordtat hat jetzt ihre Aufklärung gefunden. Die 61 Jahre alte Frau Franziska Salier, die in Wöris- hofen ein kleines Fremdenheim besaß, war damals in ihrem Zimmer tot aufgefunden worden. Sie ist, wie jetzt geklärt wurde, von dem 29 Jahre alten Lorenz Bracher überfallen worden, der ihr den elektri­schen Strom der Lichtleitung mit einem be­sonders vorbereiteten Anschluß ins Gesicht führte und sie dann durch Zuhalten von Nase und Mund erstickte. Bracher hatte ein Liebesverhältnis mit einer Angestellten der ermordeten Greisin. Wie er eingestand, hoffte er, daß das Mädchen als Erbin an­erkannt würde. Außerdem wollte er sich durch den Mord auch direkt Geldmittel verschaffen. Bracher befindet sich in Haft in Memmingen.

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Das Raubtier ließ sich nichtlappen"

Ligenberickt 6er I48-?resse

s. Königsberg, 21. Januar. In der Nomin­ier Heide, im Gebiet des Forstamtes Schitt- kehmen, wurde ein Wolf festgestellt, der bei dem stark einsehenden Frost und der hohen Schneedecke aus Polen herüber­gewechselt war. Mehrmals gelang es Forstbeamten, ihn zu stellen und sestzu- machen. Da der Wolf aber nur mit der Kugel geschossen werden darf, gelang eS nicht, ihn zu erlegen Der Wolf streifte dann durch die Heid« und wurde sogar am Golöaper See gesichtet.

Auf Anordnung des Neichsjägermeisters wurde schließlich ein interessanter Versuch dnrchgeführt. Man versuchte das Raubtier zulappen". In Rußland, Polen und Finn­land spannt man um einen begrenzten Raum weiß-rote Bänder, an denen Lappen befestigt sind- Die Höhe dieser Bänder beträgt 20 bis 25 Zentimeter vom Erdboden. Es ge­lang wirklich, den Wolf hinter ein solches Lappengitter zu bringen. Viele Stunden zwickte der Wolf zwischen den Schnüren hin und her, bis er doch die Scheu vor den bun­ten Lappen überwand und hinübersehte. Einige Zeit später sichtete ein Bauer auf der Straße GoldapSchittkehmen wieder den Wolf. Sofort setzte eine Treibjagd der rasch zusammengerufenen Jäger ein. denen es aber nicht gelang, das Tier festzumachen. Wie einwandfrei festgestellt werden konnte, ist er wieder über die Grenze ge- wechselt. Der Wolf streifte dicht an menschlichen Behausungen vorbei. Es ist verwunderlich, daß der seltene und un­erwünschte Gast solange in der Heide ausge­halten hat, die für ihn nicht einsam und groß genug ist.

Borbildliche Gemeinschaftsaktion eines Dorses

Ligenverielit 6er U8-Presse

rg. Breslau, 21. Januar. Einen vorbild­lichen Gemeinschaftsgeist zeigen die Einwoh­ner der schlesischen Gemeinde Groß-Beckern bei Liegnitz. Wie sich viele Betriebe eine Gemeinschastskasse geschaffen haben, die durch Auslosung manchen Arbeitskameraden eine KdF.-Urlaubsreise bringen soll, hat Groß- Beckern nun eine D o r f g e m e i n s ch a f t 8- kasse eingerichtet, in die jedes Mitglied 15 Rps. Wochenbeitrag bezahlt. Die Wirt- schaftlich. Bessergestelljen zahlen dabei für die Aermeren mit. Tie Gelder werden in der Spar- und Darlehenskasse der Gemeiitbe verwaltet. Die Auslosung garantiert jedem Sparer in spätestens vier Jahren eine KdF.-Reise.

Tschanghsueliang im Kreml

Der problematischste politisierende General Chinas Sei« Verhältnis zn Tfchiaugkaifchek

Neberraschend für die europäische Oesfentlich- keit ist Tschanghsueliang, derjunge Marschall', in Moskau aufgetaucht. Er soll mit dem roten Zaren Stalin wegen eines engeren Zusammen- arbeitens mit China, ja sogar wegen einer mili­tärischen Intervention Sowjetrußlands, verhan­deln. Damit tritt wieder eine Figur in den Vor» dergrund des Weltinteresses, die die problema­tischste der an problematischen Figuren reichen chinesischen Militärpolitik darstellt. Wo Tschangh­sueliang auftaucht, gibt es Ueberrafchungen, Ge­heimnisse. Sensationen und immer wieder eine Prise Verrat.

Die Groteske von Sian

Man braucht sich nur da? Bild dieses Mannes anzusehen, um Bescheid zu wissen: Ein weiche?, fließendes, aufgeschwemmtes Gesicht, nervös zul­lende Hände, immer ein höhnisch-höfliches Lächeln um den Genießcrmund, irrende, unruhige, hin- und herslicgende Augen! Er ist geradezu daS Gegenteil zu der gestrafften, militärischen, harten Physiognomie TschiangkaischekS. Der Mann stellt eine merkwürdige Mischung von Herrsch­sucht und hemmungslosem Genießertum. von diplomatischer Geschmeidigkeit und unberechen­barer Vitalität, von Willenlosigkeit und intrigie­render Geschäftigkeit dar.

Der Putsch von Sian, in dessen Verlauf Tschia » gkaischek gefangengenommen wurde, am von ihm eine Kriegserklärung gegen Japan and ein Zusammengehen mit dem Bolschewismus p, erpreßen, ist auch heute uoch mit seinen merk- oürdigen «cmeiiumständen ein Rätsel. Man r eiß »ur, daß Tschanghsueliang der Manager dieses dunklen Abenteuers war und daß Sowietrnß- land mit seinen Goldrubeln dahintersteckt. Bei diesem Putsch hatte Tschanghsueliang die Waffen und die Gewalt aus seiner Seite. Tschiangkaischek aber die Moral und die Härte

Welch groteske Szene der Weltgeschichte! Der gefangene Generalissimus der chinesischen Armee putzt den Man», der ihm die Freiheit nahm und in dessen Gewalt er sich befindet, herunter wie einen Schulsungen. Er schreit ihn an. daß die Wände wackeln. Er nennt ihn einen Verrückten, einen Idioten, einen Kretin. Und daS alles unter den Gewehrläufen der Kreaturen Tschanghsue- liangs. Typisch für die Entschlußlosigkeit und eben­so für die Feigheit desjungen Marschalls" ist, daß er Tschiangkaischek nach wochenlanger Gefan­genschaft wieder freiläßt, daß er in einer hündisch-demütigen Adresse an die Zentral regie- rung von Nanking sich selbst des Verrates beschnk- diat und eine hohe Strafe auf sein Haupt wünscht.

Tschcmghsueliangs Vater

Ja. geheimnisvoll und verworren sind die Vor­gänge, di« sich um diese Persönlichkeit gruppte- ren. Verfolat man jedoch die Laufbahn und das

Leben dieses'verhältnismäßig sängen ManneZ, so wird manches kn dem ewigen Auf und Ab von Verrat und Hemmungslosigkeit rund um Tschanghsueliang klar. Er ist der Sohn des be- rühmten und berüchtigten MarschallS Tschangfolin, dieses unberechenbarsten und schlauesten und grausamsten aller chinesischen Ge­nerale. der sich einst auf den Kaiserthron von Mandschukuo setzen wollte, der diese Provinz ter­rorisierte und auspreßte bis znm Weißbluten. Kein General wurde so gehaßt wie dieser. Ein Eisen­bahnattentat in Mnkden machte seinem Leben ein Ende.

Der opiumsüchkige Marschall

Tschanghsueliang erbte eine Armee von hnn- derttausend Mann von seinem Vater, aber er wußte zunächst nichts mit ihr anzufangen. War bei dem Alten die Wildheit, die hemmmungslvse Energie das Typische des Charakters, so war der Zunge ein haltloser Genußmensch, ein Rauschgiftsüchtiger ein Opiumraucher. der zu- meist nur in der Scheinwelt der bunten giftigen Rauschträume lebte

Der geheimnisvolle Australier Donald, heute engster Berater TschiangkaischekS. war zu der Zeit, als Lschangsolin einem Attentat znm Opfer fiel, dessen außenpolitischer Mentor. Kurz ent­schlossen steckte er Tschanghsueliang. denjungen Mnrfchall", zunächst in eine von Amerikanern ge­leitete Opiumentziehungsanstalt in Schanghai und leitete während dieser Zeit selbst die Armee.

Schöne Uniformen sind die Hauptsache

Ter Haß gegen den Vater vererbte sich auf den Sohn. Nur mit Mühe rettete ihn Tschiangkaischek vor der VvlkSwut. indem er ihn mit Donald auf eine Europareise schickte. Er lernte Spra­chen. besuchte eifrig die Waffenfabriken verschie­dener Länder. Doch sein Hauptaugenmerk richtete sich auf die Uniformschneider. Schöne Uniformen, das war eine Sache, dir sein Herz bewegte. Sv be­stellte er bei mehreren Londoner Schneidern Tausende von Ertrauniformen für seine Offiziere und Unteroffiziere. Er hat die Fürsorge Tschiang- kaischeks und Donalds schlecht vergolten, indem er durch das Abenteuer von Sian Chaos und Unruhe über China brachte, gegen Japan hetzte und bewußt die Geschäfte des Bolschewismus besorgte.

Nun weilt er im Kreuck. Welch unheilvolle Fol­gen mag diese merkwürdige Mission des einst opiumsüchtigenjungen Marschalls" nun nach sich ziehe»? Wird er seinen Generalissimus vielleicht ein zweites Mal verraten? Und wird er die Kriegslage Chinas ausnutzen, um zum ent­scheidenden Schlag gegen Tschiangkai­schek anzusetzen, in dessen Vertrauen er sich offen­bar wieder geschlichen hat? Bei Tschanghsueliang ist alles möglich. ivb.

Die kulturelle Aufgabe des deutsche« Films

Gaupropagandafeiler Mauer «ud Gerhard Schumann sprechen zu de« Kreisfiltnstellenlekera

Stuttgart, 21. Januar. Unter dem Vorsitz von Gaufilmstelleuleiter Kälble fand am Freitag- Vormittag im Hindenburgbau eine Kreisfilin­st ellenleitertagung statt. Dem Tätigkeits­bericht des Eaufilmstellenleiters über das abgelau- sene Jahr ist zu entnehmen, daß nicht weniger als 1,3 Millionen Menschen von den Filmvorfüh­rungen der Gaufilmstelle erfaßt wurden. Auf dem Lande waren es in den kinolosen Orten allein 801 569 Volksgenossen, während in den Orten, die Lichtspieltheater besitzen, 13 892 Volksgenossen in den Genuß dieser kulturell so wichtigen Filmver­anstaltungen kamen. Schulfilme, wurden insgesamt etwa 1.2 Millionen Schülern zugänglich gemacht (viermal jährlich je 300 000 Schülern). Daß die Tätigkeit der Gausilmstelle auch eine wirtschast- liche Seite hat. geht daraus hervor, daß im Jahre 1937 mit den Filmvorführungen ein Gesamt­umsatz von 3S0 000 NM. erzielt wurde. In der Hauptsache handelt cs sich um staatspolitisch wert­volle Filme, die zu reinen Ilntcrhaltungsfilmcn im Verhältnis 3-.1 zur Aufführung gelangten.

Nach der Behandlung einiger organisatorischer Fragen sprach an Stelle des am Erscheinen ver­hinderten ReichShauptstellenleiterS Meinke Gau- hayptstellenleiter Standartenführer Gerhard Schumann hauptsächlich über die kultu­relle Entwicklung seit der Macht­übernahme. Auf dem Gebiete der deutschen Kultur, zn der natürlich auch der Film zu rech­nen ist, ist in den fünf Jahren nationalsozialisti­scher Führung Unglaubliches geleistet worden. Der nationalsozialistische Staat ging dabei nach folgenden Gesichtspunkten vor: I. Die deutsche Kultur mußte rücksichtslos gesäubert werden von Uebersremdungen aus allen Gebieten, vor allem von dem Einfluß der jüdischen Nasse. 2. Man mußte versuchen, sämtliche Gebiete der Kunst zusammenzufasson und einheitlich auszurichten durch die Organisation der ReichSkulturkammer. 3. Staat und Bewegung mußten das vorhan­dene und noch entstehende deutsche Kulturgut weckerpftegen, zu welchem Zweck grvtze kulnireUe Organisationen aufgebaut wurden. 4. Staat und Bewegung hatten die Aufgabe, junge Talente und vielversprechende Kräfte auf kulturellem Ge- bist Planmäßig zu fördern. Das beste Unter­pfand für die gesamte kulturelle Entwicklung ist die Person des Führers, der selbst der größte Künstler Deutschlands ist. Mit einem flammen­den Appell wandte sich der Redner an die Film­stellenleiter, die nationalsozialistische Weltanschau­ung in daS Volk hineinzntragen als Propagan­disten. Höchste Werte der Kultur seien zugleich auch höchste Werte der Propaganda, und wenn beide Ausgaben in einer Hand ver­einigt seien, würden sie wertvolle Diener sein an der ewigen Kultur des deutschen Volkes.

lieber Schulfilm.Pflichtveranstal» tun gen sprach sodann der Leiter der Landes- bildstelle Zieaele. Für die zweckmäßige Durch­

führung der staatspolitisch wertvollen Schulfilme seien verschiedene Voraussetzungen notwendig: 1. Die Auswahl der Filme müsse mit größter Sorgfalt vorgenommcn werden. 2. Es sei eine straffe Organisation der einzelnen Filmveran­staltungen vonnöten, damit die Filmvorführungen auch wirtschaftlich tragbar feien. 3. Die Film­veranstaltungen müßten in der Schule gründlich vorbereitet werden. 4. Die Gestaltung der Vor­führung selbst müsse durch Gesang geeigneter Lieder, durch Ausschmückung des Saals usw. ver­vollkommnet werden, und 5. müsse die Filmver­anstaltung, »m eine nachhaltige Wirkung auf die Schüler zu erzielen, immer wieder im Unterricht nachklingen, dürfe also mit der Vorführung des Films nicht abgeschlossen sein.

Von dem Gaufilmstellcnleiter und den Kreis- silmstellcnleitern herzlich begrüßt, trat dann noch Gaupropagnndaleiter Mauer an daS Redner- pult, um den KreiSfilmstellenleitern zunächst den Dank der Gaupropagandaleitung für die im ver­gangenen Jahr geleistete Arbeit zu übermitteln. Die Aufklärungsarbeit durch den Film habe sehr viel zur Verständigung zwischen Stadt und Land beitragen können, und schon allein auf diesem Ge­biet habe daS deutsche Filmwesen große Pionier­arbeit geleistet. Film und Theater gehören zusam­men und leisteten für unser Volk wichtigste Er­ziehungsarbeit. Da eS aber kein billigeres und praktischeres Mittel als den Film gebe, die Volks­genossen am kulturellen Leben der deutschen Nation reilnehmen zu lassen, sollte man mit diesen Film­veranstaltungen noch mehr auf das Land hinaus» gehen, als die? heute schon der Fall sei. Auch der Gaupropagandaleitcr forderte die Kreissilmstellen- leiter auf, in kameradschaftlicher Zusammenarbeit das große Ziel des Nationalsozialismus zum Erfolg zu führen. Auch ihre Arbeit habe sich unter den einen Gesichtspunkt zu stellen:Wie nützt der Film dem ganzen Volke?" In diesem Zusammen­hang erweiterte der Redner seine Ausführungen aus sämtliche Gebiete nationalsozialistischer Pro- Pagandarbeit, wobei er eine mit größtem Inter­ests aufgenommene Ueberstcht über die innen- und außenpolitische Lage gab.

Mit herzlichen Dankesworten an Gaupropa- gandaleiter Mauer und einem Sieg-Heil auf den Führer, schloß Gausilmstellenleiter Kälble die Tagung.'^Nachmittags fand eine gemeinsame Be- sichtigunis 'des NeichSsenders statt, während der Abend ernem kameradschaftlichen Beisammensein unter Mitwirkung verschiedener Künstler vom Staatstheater und vom Neichssender Stuttgart Vorbehalten war.

. Der Landwirt und Metzger August Gaß ner m Selgetsweiler, Kreis Sigmaringen, nahm mit seinem Motorrad eine Kurve in Herd- Wangen zu kurz, wurde gegen einen Baum ge- schleudert und erlitt schwere Verletzungen.

GMljteWurz einer Sporthalle

Berlin, 21. Januar. In der vergangenen Nacht stürzte der Gerüstbau der Sporthalle der Luftkriegsschule Wildpark-Werder ein, und begrub sechs Arbeiter unter den Trümmern. Sie konnten im Verlaus der Bergungsarbeiten, die sich recht schwierig gestalteten, geborgen werden. Drei von ihnen waren verletzt, davon zwei schwer, während drei ums Leben gekommen waren. Zur Zeit ist eine Unter­suchungskommission damit beschäftigt, die Ursachen des Einsturzes fesizustellen.

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Prag, 21. Januar. In Prag hat der Selbstmordversuch eines hohen Staatsbeam­ten erhebliches Aufsehen erregt. Am Frei­tagmittag schoß sich Tr. Holovk a. ein Be­amter des Prager Parlaments, in seinem Büro eine Kugel in den Kops. Schwer ver­letzt wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er noch ohne Besinnung liegt.

Der Selbstmordversuch soll mit der Ent­wertung eines Briefmarkenblocks, der an- -läßlich der Preßburger Bricfmarken-Aus- stellung ausgegeben wurde und im inter­nationalen Handel bereits einen Preis von 15 Kronen erreicht hatte, aber nun auf 2,50 Kronen gesunken ist, im Zusammenhang stehen. Holovka und ein zweiter Beamter des Prager Parlaments betrieben einen leb­haften Handel mit Briefmarken und erreich­ten Umsätze, die in die Hunderttausende gin­gen. obwohl sie als hohe Staatsbeamte gute Einkommen hatten. Tie beiden waren in letzter Zeit aber in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Tie Forderungen der Markenliese- ranten an sie dürften ungefähr eine halbe Million Tschechenkrvnen betragen.

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Wespen sollen Schädlingsraupen vernichte»

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ckz. Amsterdam, 21. Januar. Die Vereinig­ten Staaten sehen sich im Kampf gegen eine Reihe von Baumschädlingen zu be­sonderen Maßnahmen veranlaßt. Besonders zwei Naupenarten, die Netinin Buoliana und die Colephora Laricinella. richten rie­sige Verheerungen in den Nadelwäldern an. Auf Grund umfangreicher Untersuchungen wurde mm festgestellt, daß beide Raupen­arten von bestimmten Wespenarten zur Eiablage benutzt werden, so daß die Raupen später von ihren Parasiten regelrecht auf­gefressen werden.

Da die in Frage kommenden Schlups- wefpenarten in bestimmten Teilen der Nie- > Verlande stark verbreitet sind, wurden tm ' Aufträge des amerikanischen Landwirt­schaftsministeriums der Leiter desParasite Laboratority". Tr. F. W. Selkers, und sein Assistent Dr. G. H. Bergold, nach Holland entsandt, um hier Wespen kür den Transport nach den Vereinigten Staaten zu sammeln. Die beiden amerikanischen Wissen­schaftler ließen rund 65 000 Raupen von den erwähnten Arten, die Träger der Wespeneier sind, einsammeln. Die Raupen wurden in hölzernen Gelaffen aufbewahrt, bis die Parasiteillarven zum Vorschein kamen und sich zwischen dem aus dem Boden ver­streuten Papier verpuppten. Tie verpuppten Larven rund 120 000 Stück wurden in Spezialbeyatteru mir der Aussclzrffk:Le­bende Jnsektenj Bitte im Kühlhaus aufbe- wahre.nl" nach Amerika versandt. Um sie nicht verhungern zu lassen, hatte man im Innern der Kiste ein Metallröhrchen von 2 Zentimeter Durchmesser befestigt, in dem sich ein Poröser Stofs befand, der Zucker­wasser aufnahm. Auf diese Weise gelang es, die seltsame Fracht wohlbehalten an ihren Bestimmungsort zu bringen.

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Ein Naturwunder in Venezuela

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eg. London, 21. Januar. Ern amerika­nischer Flieger, der im Dienst einer Bergwerksgesellschaft steht, hat zufällig in Venezuela den höchsten Wasserfall der Welt entdeckt, der die größten bekannten, nämlich die Nosemite-Fälle in Kalifornien, um das Doppelte übertreffen soll. Der Flieger mußte 250 Meilen südöstlich von der Stadt Boli« Var notlanden, wobei sein Appa­rat in Trümmer ging. Er machte sich zu Fuß auf den Weg, um in bewohnte Ge­genden zu kommen, und gelangte dabei an eine Hochfläche, die 4000 Meter über Mee­reshöhe liegt und von deren Rand ein Fluß in eine Tiefe von mehr als anderthalb Kilo­meter hinabstürzt. Kurz darauf fällt er noch­mals 400 Meter tiefer und bildet erst dann wieder einen Strom. Der Flieger nahm die Höhenmaße des Wasserfalles, der bisher aus keiner Karte verzeichnet ist, mit dem Höhen­messer aus seinem »Flugzeug auf.

MmkanWer Gütema enioleist

Mexiko, 21. Januar. In der Nähe der Bahnstation La Constancia an der Strecke GuadalajaroJrabuato entgleisten am Don­nerstag die Lokomotive sowie els Waggons eines Güterzuges. Der Lokomotivführer, der Heizer und mehrere Mann des Begleit­personals kamen ums Leben. Tie Unter­suchung ergab, daß die Weichen an der Strecke von unbekannten Verbrechern be­schädigt worden waren. Man vermutet, daß der Anschlag gegen den Schnellzug geplant war. der auf der gleichen Strecke verkehrt.