Der NciLsstattbalter bat den Bezirksbanmeister Bezirksbauamt Reutlin-

va»lmezger bei dem

....... .. V.

in Elckingen, Kreis NcrcSbeii», und Josef Schuvv in SKöncbürs, Kreis Lauvbeim, zu Hauvtlebreru ernannt.

Der Präsident -cs Technischen LanLesamts bat den Banwerkmeister Wilhelm Kübler beim Strahen- nnd Wasserbauamt Calw aus seinen Antras in den Ruhestand verseht.

Der PolizeiamtSvorstand in Tuttlingen bat de» Pvlizeimeister Matthias Botteler auf seinen Antrag in den Ruhestand verseht.

Der Neichsminister der Justiz bat den Staats­anwalt Dr. Rieiker in Stuttgart aus dienstlichen Gründen als Landacrichtsrat an daS Landgericht Stuttgart verseht.

Der ObcrlandeSaerichtSvrasident hat Len Justiz­wachtmeister Kaiser bet dem Amtsgericht Stutt­gart zum Justizobcrwachtmeister bei dem Oberlandes- acricht tPräsidialabteilung- Stuttgart und den Justizaushelfer Jritz Fenchel bei der Staats- anwaltschait Stuttgart znm Justizwachtmeister bei dem Amtsgericht Stuttgart ernannt.

Im Bereich der NeichSbahndirekion Stuttgart sind der Reichsbahnrat H u b c r in Karlsruhe nach Stutt­gart als Dezernent znr Obersten Bauleitung der Neichsautobabnen, die Reichsbahnbauassenoren Hof» mann (Wilhelms in Stuttgart - Bad Cannstatt (Neubauamts nach Berlin (Reichsbahnbaudirektions und Hegenbartb in Kaiserslautern (Reichs- vahnausbesscrungswerks nach München (Reichsbahn- Jcntralamts, -er ReichSbabninsvektor Würtü in Altensteig nach Nagold als Vorsteher des Bahnhofs, die techn. Reichsüaüninsvcktoren R e i s ch l e in Geis­lingen (Steige Balmmeisterci 1) und Vogel in Ctzlinaen (Bahnmeisterei 1) nach Stuttgart (Reichs- babndirektions sowie der Reichsbahnobersekretär Gutbin Unterboihingen nach Winnenden als Vor­steher des Bahnhofs versetzt worden.

Diensterledigungc»

Die Bewerber um die 2. Stabtpfarrstelle an der Nikolaikirche in Hetlbronn haben sich binnen drei Wochen beim Ev. Oberkirchenrat zu melden.

Sonderbriesmatten zum M. Sanuar

Zum fünften Mals fährt sich am 30. Januar der Tag der Machtübernahme durch den Führer und Reichskanzler. Die Deutsche Neichspost hat aus diesem Anlaß besondere Wertzeichen Herstellen las. sen: Sie zeigen nach einem Entwurf von Professor Alois Kolb-Leipzig als Sinn­bild des Sieges der nationalsozialistischen Bewegung einen deutschen Jüngling, der das Licht der Wahrheit und den Lorbeer der Ehre durch das Brandenburger Tor in die Reichshauptstadt bringt. Es handelt sich bei dieser Neuausgabe um zwei Freimarken zu 6 und 12 Rpf. und eine Postkarte zu 6 Rpf. Zum Nennwert werden Zu- schlage von 4 und 8 Rps. bzw. 4 Rpf. bei der Postkarte sür den Kulturfonds des Führers erhoben. Die Abgabe der neuen Wertzeichen und der Postkarte beginnt bei allen Post, dienststellen am 23. Januar.

k/s,

8V Jahre alt. Morgen Sonntag vollendet unsere Mitbürgerin Fräulein Luise Höhn ihr 80. Lebensjahr. Luise Höhn erfreut sich einer verhältnismäßig guten Gesundheit und ist auch geistig noch sehr regsam. Wir wünschen ihr für ihren Lebensabend alles Gute.

Zwei rüstige 7vjährige Wildbaderinnen. Dieser Tage vollendete Frau Rhein- schmidt. die Gattin des seit einigen Jah­ren im Ruhestand lebenden Großh. Revier- förstcrs Rheinschmidt, ihr 70. Lebensjahr. Kinder, Enkelkinder und zahlreiche Bekannte waren gekommen, um der allseits beliebten Frau die Glückwünsche auszusprechen. Ob­wohl Frau Rheinschmidt viele Jahre lang drüben im einsamen Brotenautal im weit­bekannten gastlichen Revierförsterhause schal­tete und waltete, blieb sie ihrem lieben Wildbad immer treu verbunden und freut sich mit ihrem Mann, hier den ruhigen und be­schaulichen Lebensabend verbringen zu dürfen. Heute vollendet Frau Mina Al ding er, Witwe, in bester Gesundheit ihr 70. Lebens­jahr. Von 13 Kindern, denen sie als treu­sorgende Mutter das Leben schenkte, sind noch zehn am Leben und werden sich heute mit den 16 Enkelkindern bei der lieben Mutter und Großmutter einstellen, um ihr die Glück- und Segenswünsche anszusprechen. Das Heimat­blatt wünscht beiden Geburtstagskindern und treuen Leserinnen alles Gute, vor allem einen von Sorgen unbeschwerten Lebens­abend.

Tie Wildbadcr Ttadtgruppe für Tierschutz (im Deutschen Ticrschutzbund) hat zum größe­ren Teil ihren inneren Aufbau vollendet. Eine Geschäftsstelle befindet sich bei Frau Hermann, Gemüseladen Ehmann, Wildbad, König Karl-Straße 37, Fernruf 395. Dort erhält jedermann einschlägige Auskunft. Zu den Aufgaben und Tätigkeitsbereich gehören außer der Aufklärung und Werbung für die hohe Idee die Einrichtung einer Stelle zum sachlichen und schmerzlosen Töten von Klein- tieren (nicht Schlachttieren) und neugebore­nen Tierlein, die nicht am Leben bleiben sollen oder können. Die Kosten für das Toten einer Katze oder eines Hundes betragen 50 Pf. Auf der Geschäftsstelle wird auch die Anmel­dung neuer Vollmitglieder (2 RM. im Jahr) und fördernder Mitglieder (ermäßigter Bei­trag) entgegengenommen. Geplant ist ferner die Einrichtung des Hundebadens gegen mäßige Gebühr und ferner noch die der Klein- tierpfleae während der Abwesenheit oder

Krankheit des Besitzers. Der Tierschutz ist nicht nur eine Angelegenheit kinderloser Wit­wen oder alter unverheirateter Volksgenossen, sondern er ist eine deutsche Angelegenheit, eine Angelegenheit des sauberen deutschen Cha­rakters dem wehrlosen Tiere gegenüber.

Znm Wochenende. Trüb und regnerisch waren die meisten Tage der vergangenen Woche. Es wollte manchmal gar nicht recht Tag werden und man merkt eigentlich noch recht wenig davon, daß wir nur noch zehn Tage von Lichtmeß entfernt sind. Mit Spannung wartet alles in der Gemeinde auf die Ernennung des neuen Bürgermeisters. Auf die Ausschreibung der Stelle hin hat sich eine größere Anzahl von Bewerbern gemeldet. Wie man hört, wird in den kommenden Tagen die endgültige Auswahl getroffen werden. Am vergangenen Dienstag kam Kreisleiter Wurster aus Calw hierher und versammelte nach einer Besprechung auf dem Rathaus die Politischen Leiter im Braunen Haus um sich.

Heute nachmittag ist wieder Gelegenheit, bei der Ortssammelstelle Tafelobst abzuliefern.

Die Handballabteilung des Turnvereins unternimmt morgen einen Tanzausflug. Der Fußballklub hält morgen abend in seinem Lokal, dem Gasthaus znmLöwen", einen Bunten Abend mit reichhaltiger Nummern­folge ab. Die Sängerabteilung dieses Ver­eins brachte in den letzten Tagen ihrem er­krankten Kameraden Johannes Kult ein Ständchen. Die Deutsche Volksschule nimmt am kommenden Dienstag, na'chmittags 2 Uhr, im neuen Schnlhans die Anmeldung der dies­jährigen Schulneulinge entgegen.

Besprechung mit den Gemeinderäten

am 20 . Januar 1938

Zur Eröffnung der ersten Besprechung im neuen Jahre führte der 1. Beigeordnete Nitsche ein Wort von Clausewitz an, das auch schon vom Führer zitiert wurde. Er fuhr dann fort, daß das alte Jahr der Ge­meinde manche harte Nuß zu knacken gegeben habe und daß auch im neuen wieder wichtige Entschlüße zu fassen sein werden.

Durch Gemeindepfleger Becher wurde be- kanntgcgcben, daß 300 Festmeter Holz aus dem Gemeindewald an folgende Firmen ver­kauft worden seien: Kling, Pfinzweiler, Be­ster zur Grenzsägmühle und Christ. Vollmer, hier. Die Kaufverträge sind bereits abge­schlossen; die Preise sind die gleichen festge­setzten, wie im Vorjahr.

Um die freie Totengräberstelle haben sich vier Bewerber gemeldet. Nach der Bespre­chung der Angelegenheit wurde die Stelle an

Karl Winter zu den seitherigen Bedingungen vergeben.

In einem Schreiben verlangt Bahnwärter Kugele eine Erhöhung der Entschädigung für den Ausfall an Oehmd und Herbstgras, ver­ursacht durch das Hitlerjugend-Lager, auf der von ihm gepachteten Wiese in der Scheiterhau. Ein landwirtschaftlicher Sachverständiger soll nun im Auftrag der Gemeinde den Schaden abschätzcn, damit die Sache weiterbehandelt werden kann.

Verlesen wurde das Dankschreiben einer Kompanie an die Gemeinde sür einen Bei­trag zur Wcihnachtsbeschcrung hiesiger Sol­daten. Ter Wasserzins für nichtemgeüaute Badewannen wird mit Wirkung vom 1. April 1938 auf RM. 3. ermäßigt. Der für einge­baute Wannen bleibt in der seitherigen Höhe bestehen. Es wurde festgestcllt, daß der ge­fährliche Borkenkäfer in Teilen der hiesigen Markung auftritt. Es soll vollends abgcwar- tet werden, bis nähere Anweisung zur Be­kämpfung dieses Schädlings vom Kreis aus erfolgt.

s-r/L a's-n

Die NSDAP der hiesigen Ortsgruppe hielt am Donnerstag abend im Gasthof zumOch­sen" einen Mitgliederappell unter Teilnahme sämtlicher Gliederungen und Formationen ab. Der Redner des Abends, Kreisschulungsleiter Pg. Schilling, sprach über das Thema: Von den schöpferischen Grundlagen der na­tionalsozialistischen Weltanschauung". In leichtverständlicher Weise gab der Redner an Hand von Beispielen aus dem täglichen Leben darüber Aufschluß, wie die Gedanken der na­tionalsozialistischen Weltanschauung aus den Naturgesetzen entsprungen sind. Es sind die Gesetze des Blutes und der Rasse, die vom Schöpfer gegeben sind, die der Nationalsozia­lismus erkannt hat und sie zu erfüllen weiß. Drei Wahrheiten bergen diese Gesetze des Le­bens in sich: die Arbeitsteilung, die Zusam­menarbeit und die Arbeitsehre. Das sind Tat­sachen, an denen niemand rütteln kann! Auf diesem allem beruhen die großen Erfolge un­seres Führers, zu dem heute die ganze Welt aufblickt. Einst war es Genf, heute ist es Berlin, wohin die Staaten ihre Vertreter schicken. Europa steht vor der großen Ent­scheidung: Nationalsozialismus oder Bolsche­wismus. Und für jeden Deutschen gibt es nur ein Ja zu unserem Führer, zu seiner Idee und Weltanschauung. Dann wird man zum ersten Mal in der Geschichte von einem wahrenGermanischen Reich deutscher Na­tion" sprechen. Ortsgruppenleiter Pg. Brech- tel, der den Appell eröffnete, schloß denselben mit einem Siegheil auf unseren Führer.

Tram, die Post ist da...

Bon Weg und Steg ins Württembergische Vom Postillon und Autobus Und von

einem überwundenen Standpunkt

So mitten im Winter erwartet von uns keiner eine Verkehrsverbesserung, die sonsten nur dem Fremdenbetrieb zukommt. Wenn uns aber ein Wunsch in Erfüllung geht, der jahre­lang im Stillen brannte so nimmt man es zu jeder Jahreszeit entgegen.

Ganz so ist es mit der am kommenden Sonntag den 23. Januar zu eröffnenden Post­autobusverbindung Gernsbach Herrenalb, die vorerst an allen Sonn- und Feiertagen mit zwei Tageskursen nicht nur zwischen die­sen kleinen Städtchen an Murg und Alb hin- und herpendelt, sondern dem großen Verkehr als Zubringer- und Durchfahrtslinie, mit dem Endbahnhof Baden-Baden und drüben überm Berg: Wildbad, Pforzheim, dienen will.

Auf freundliche Einladung machen wir als Gäste der Reichspost dieProbefahrt" von Gernsbach nach Herrenalb mit. Längst ist uns die Fahrt bekannt. Doch alsWinterfahrt" neu. Gleich hinter dem schwäbischen Bauern­dorf Loffenau, dessen Fachwerkhäuser behäbig dreinschauen und noch die Zeiten mit dem Po­stillion erlebt haben, windet sich die Fahr­straße cngbogig hinauf aufs Käppele, dem Gebirgspaß und der Wasserscheide zwischen Murg und Alb. Nachbarlich grüßt die Teu- fclsmühle sie sieht für die Jahreszeit riste drein kein Weißes Käppchen wie sichs gehört für die Januartage. Die schmale Gebirgs­straße bietet im Winter auch ihre Reize noch selten haben wir einen so offenen und weit- umfassenden Blick ins Murgtal genießen kön­nen, als heute wo die vielen Buchen und Eichen kahl den freien Durchblick gestatten. Hier in der Gegend lanbt der Loffenauer Viehhalter und übt alte Weide- und Wald­rechte aus, wie zu Zeiten, als seine Vorfahren als Kolonisten ins Land kamen.

Dieses urwüchsige Waldgebiet senkt sich mit seinen jahrhunderte alten Tannen ostseits ins Albtal hinab. Schon von weitem steht man das niedliche Herrenalb mit seinen zahlreichen Kleinvillcn den Hang hinanfklcttern. um kick.

irgendwo an einem Waldrand aufzulösen. Was der Holzhandel fürs Murgtal ist, das ist die Fremdenwirtschaft für Herrenalb. Erst dieser Erwerbszweig hat ihm den großen Rnf verschafft. Und für diesen steht es ein.

Und Gernsbach? Ist es nicht auch dem Verkehr verschrieben. Seine romantische Lage hat es von Natur aus dazu geboren.

Und von diesen beiden Plätzen könnte man das liebe alte Liedchen filmen, das von den beiden Königskindern die wegen des tiefen Wassers nie zusammenkamen. Nur ist hier Wasser als Berg der Vorurteile aufzufassen. Es gab mal eine Zeit, sie ist nicht allzulange her, da glaubte jeder dadurch besser zu bestehen, wenn er auf seinem pro domo Standpunkt verharrte, mags rings um ihn gehen wie es wolle. Daß die Gemeinschaft einem jeden Vorteile bringt, das wird die neue Postlinie des nördlichen Schwarzwaldes zwischen Gernsbach und Herrenalb beweisen.

Allerlei Gesprächsstoff ward geboten. Man kam u. a. auf dasFrüher". Viele haben sich baß gewundert, wie geschichtlich interessant dieser Boden ist. Und erst, als die Romantik des württembergischen Postillions, die wir doch alle noch miterlebten, lebendig wurde.

Dieser Paß übers Käppele ist so alt, wie die Gegend bewohnt ist. lieber den Paß ritt der Ebcrsteiner mit seinem Troß, als er sein auf dem Kreuzzug gemachtes Versprechen er­füllte und das Monasterium in Alba anno 1148 stiftete. Dieses Zistcrzienserkloster sollte für das Hintere Albtal Kulturzentrum auf lange werden. Und wieder einmal ritt der Herr zn Eberstein über den Berg und legte den Grundstein zum adeligen Stift Frauenalb mehr ein Asyl nicht verheirate­ter Edelfrauen, denn ein Kloster. Lange blieb dieser schmale Wildpfad einzige Verbindnngs- strecke zwischen den beiden Talgründen. Die Flößerei wurde auf beiden Flüssen mit Er­folg betrieben nur mit dem Unterschied, daß hie Murgschiffer hie Calwer Floßkom-

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Deutsches Jungvolk in der HI, Fähnlein 4/401. Heute nachmittag tritt Jungzug I um 2 Uhr und Jungzug II um 3 Uhr vor der Mühle an. Dienstanzug.

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SA-Rcitcrschar Schwann-Conweiler. An­treten Sonntag morgen 8 Uhr Reitplatz Con­weiler (ohne Pferde).

Reichsberufswettkampf aller schaffenden Deutschen 1938

Der Reichsüerufswettkampf 1938 wird Wie folgt durchgcführt:

Birtcnfeld

Ortsbeauftragtcr: Hugo Arnold.

Gruppen:

Holz Wettkampfleiter Ingenieur Herb und Fabrikant Karl Bossert;

Gerber Wettkampfleiter Chr. Vogel;

Leder (Firma Kolb) Wettkampfleiter Will). Müller;

Metall (Bijouterie) Wettkampfleiter Ernst Vollmer.

Calmbach

Ortsbcanftragter: Betriebsleiter Karl Ncntschlcr.

Gruppen:

Eisen und Metall Wettkampfleiter Gewerbeschullehrer Böhringer;

Elektriker Wettkampfleiter Erwin Philipp;

Metzger Wettkampfleiter Mctzgermei- stcr Oskar Seyfried.

Neuenbürg

Ortsbeanftragter: Otto Hehschmidt.

Gruppen:

Bau Wettkampfleiter Paul Edele;

Schreiner Wettkampfleiter Robert Ferenbach;

Glaser Wettkampfleiter Willy Bentel;

Maler Wettkampfleiter Fritz Mann;

Küfer Wettkampfleiter Küfermeister Bester;

Druck und Papier Wettkampfleiter Fr. Biesinger;

Eise n' u nd Metall Wettkampfleiter Schlossermeister E. Finkbeiner;

Hausgehilfcn Wettkampfleiterin Frl. Julie Bürner.

Für Wildbad ist die Veröffentlichung schon erfolgt. Die Deutsche Arbeitsfront.

pagnie hantierten. (Auch zwei, die wegen des tiefenWassers" nicht zusammenkommen konnten.)

Holzhauer bauten den ersten Weg über den Käppelepaß. Hier oben schlugen die Flößer ihre Floßstangen nach alten Rechtsbriefen es entstand der Karrenweg, dem heute die Fußgänger folgen, wenn sie abseits der Land­straße und rascher voraukommen wollen. Daß das Loffenauer Siedlungsgebiet von den Ebersteinern an das Kloster Herrenalb abge­treten wurde und damit frühzeitig an Würt­temberg fiel, war die Ursache, daß sich die beiden Täler und damit die beiden Siedlun­gen Herrenalb und Gernsbach fremd wurden. Fast als ging cs ins Ausland, so wurde noch zu Großvaters Zeiten eine Reise nach Her­renalb oder auf den Dobel und gar nach Neuenbürg vorbereitet.

Ganz bekannt wurde die Gegend ums Käp- pelc, als die Franzosen unter Moreau 1796 die Oesterrcicher schlugen. DaS französische Militär legte sicherlich den Grund znr ersten gang- und fahrbaren Paßrontc. Und erst anno 49, als die Tübinger Studenten unter Schäffer hier durchmarschierten, um sich den in Gernsbach lagernden Freischärlern anzu­schließen. In Loffenau soll sich der mutige Führer die Rohrstiefcl mit Schweincblut be­schmiert haben, um recht grimmig auszu­schauen.

Im Jahre 1857/59 wurde die Fahrstraße HerrenalbGernsbach in Angriff genommen. Von Gernsbach aus wurde das neue Straßen­stück nach Loffenau im Jahre 1858 fertigge­stellt. Damit war die langersehnte Verüin- dungsstraße fertig. Nun kam in den 60er Jahren die Einführung der Laudpost die Einrichtung einer privaten Postvcrbiudung mit Postkutsche und Beiwagen, durchgcführt von den beiden Posthaltern Mönch in Her­renalb und Wilhelm Langcnvach (Wilden Mann"-Wirt) in Gernsbach. Um 1900 hat sie Mönch allein betrieben. Die 1869 bis Gerns­bach gebaute Murgtalüahn hatte im Post- wagenvcrkehr ihre begueme Fortsetzung. 1898 war auch der Betrieb der Albtalbahn einge­richtet. Die Post übers Käppele hatte alle Hände voll zu tun. Es liefen mehr Beiwagen, Landauer und Viktoriawagen, Einspänner und Vierspänner, als man für gewöhnlich an­nimmt. Im Winter fuhr der Postschlitten, der mit seinem Kastenbau vom Sommerwagen wie eine fahrende Hundehütte ausgesehen