Schöffengericht Vforztzeim

Das schwere Berkehrsunglück

am Abend des 27. Oktober in einem Hohlweg zwischen Ellmendingen und Weiler, wobei fünf Hitlerjungen überfahren und zum Teil schwer verletzt wurden, fand gestern vor dem Schöffengericht seine Sühne. Angeklagt war der verheiratete 42 Fahre alte Christian Becker ans Weiler, der in Ellmendingen am Nach­mittag eine Beerdigung mitgemacht und dort in verschiedenen Wirtschaften etwa zwei Liter Wein getrunken hatte. Auf der Heimfahrt nahm der Beschuldigte noch zwei Männer ans Weiler mit, die die Hosen gestrichen voll hat­ten, nachdem auch sie, um mit dem Volks- mnnde zu reden, das Fell der Leiche versoffen hatten. Nachdem das Auto blindlings in die auf Fahrrädern befindlichen und auf ihrem Dienstwege nach Ellmendingen befindlichen Jungens hineiiMfahren war, raste das Fahr­zeug noch die Mischung hinauf und legte sich auf die Seite. Die Autofcnster waren in Scherben gegangen und Von diesen wurden auch die beiden Mitfahrenden verletzt. Man hatte sie unmittelbar nach dem Unglück ganz vergessen. Einer von ihnen sagte dem Richter brav n. bieder, daß er von dem Unglück nichts mehr wisse, denn mit einem Mal hätte er wie­der vor derTraube" in Ellmendingen ge­standen. Der Täter erhielt wegen gefährlicher Körperverletzung eine Gefängnisstrafe von vier Monaten unter Anrechnung von zwei Monaten Untersuchungshaft. Zu bemerken wäre noch, das; einer der verletzten JungenS heute noch im Krankenhaus liegt und erst nach einem halben Jahre wieder arbeitsfähig sein dürfte.

Sie wollte auf großem Fuße leben,

die erst 20 Jahre alte Berta Ncumcister «ns Heidelberg. Ihre Hochstapeleien muten an wie ein Hintertreppenroman. Im Eltern­hause gefiel es der schönen Maid nicht, weil dort bescheiden gelebt wurde und mau wollte doch ein üppiges Leben führen. Von einem Lehrverhältnis trat daZ Mädchen zurück, an­geblich, weilzu wenig" verdient wurde. Im Juli v. I. machte die Beschuldigte eine An­zeige bei der Kriminalpolizei, daß ihr von einem Heiratsschwindler etwa 300 RM. abgc- nommen worden seien. Die Polizei fahndete nach dem vermeintlichen Täter, den die An­zeigern! benamst hatte. Alles Suchen half nichts, der Name existierte einfach in Heidel­berg nicht. Schließlich kam cs heraus, daß das Mädchen daS Sparkassenbuch der Eltern

gestohlen, oben genannren Betrag abgehoben und für sich verbraucht hatte. Die schöne Berta ging nun durch und verlegte den Schauplatz ihrer Schwindeleien nach Stutt­gart und Pforzheim. In Stuttgart schädigte Berta eine Pensionsinhaberin um 30 RM-, indem sie vorgab, mit einem Frauenarzt ver­lobt zu sein und eine Mitgift von 20 000 RM. zu erhalten. Sie schrieb dann verschiedene Briefe mit falschen Unterschriften, in denen die Schreiber um Darlehen in Höhe von 25 bis 50 RM. baten. Diese Briefe legte die Angeklagte vor und hatte znm Teil Glück, zum Teil auch Pech. Einmal ließ Berta den Großvater sterben, Las andere Mal den Bru­der krank werden, so schwer krank, daß ihm der Fuß abgenommen werden müßte. Eine Gast- wirtsfran in Pforzheim, bei der das Mädchen wohnte, wurde um Kost und Wohnung ge­prellt. In Pforzheim endigte der Schauer­roman. Als Quittung für ihre Schwindeleien genehmigte das Gericht der Berta insgesamt 6 Monate Gefängnis. Mit tränenden Augen und vielen Versprechungen nach Besserung trabte Berta wieder demKaffee Erbprinz" zu.

Tie Großstadt vor neuen Aufgaben

An der Ansiedlung großer Industriebetriebe wird cs einer hart an der Grenze liegenden Stadt immer mangeln, ebenso wird sie auch innenpolitisch nicht zu den Städten auser­koren sein, die durch große bauliche Verände­rungen einen wirtschaftlichen Aufschwung erreichen können. Aber als Verkehrspunkt und Dnrchgangsstraße wird sie ihre Bedeu­tung erhöhen können; und so hat auch Karls­ruhe in den Mittelpunkt der kommenden Auf­gaben für das neue Jahr großzügige Bcr- kehrsverbesserungen eingesetzt. .

Im Osten der Stadt wird die Robert Wagner-Allee als Zufahrtsstraße zur ReichS- antobahn zweibahnig durchgeführt, wobei die Brücken und Unterführungen beim Kreuzen der Eisenbahnlinien eine entsprechende Er­weiterung erfahren. Dieses großzügige Straßenprojekt erhält seine Notwendigkeit durch die für den März vorgesehene Inbe­triebnahme der neuen Karlsruher Rhciu- brücke. Von diesem Zeitpunkte au wird der ganze Pfälzer Verkehr seinen Anschluß an die Reichsautobahn über diese gucr durch Karls­ruhe führende Verkehrsstraße nehmen. Die

zwetvahntge Anlage wtro auch selbst dem Fernverkehr jede reibungslose Durchfahrt sicherstellen. Einen zweiten Anschluß an die Reichsautobahn erhält die Stadt im Sü­den, wobei die Landstraße KarlsruheHer- renalb gekreuzt wird. Damit wird auch der langjährig geplante Ausbau und die Verbrei­terung der Herrenalber Landstraße für den Fernherkehr durchgeführt.

Im Innern der Stadt geht die Erweite­rung des großen Aufmarschplatzes vor der Festhalte als SA-Platz seinen; letzten Baujahr entgegen. Dabei werden die Bäume der alte» Anlagen verschwinden müssen, ebenso wird das Bismarck-Denkmal in den Anlagen des Fricdrichsplatzcs einen neuen Platz zur Auf­stellung erhalten. Der Ausbau soll bis zum Gautag vollendet sein. Er wird in seiner neuen Form 40 000 Menschen fassen und so der ganzen Bevölkerung ermöglichen, au großen Veranstaltungen teilznnehmen. Der schon vor Jahren entstandene Naturlehrpark und Vogelschntzgebiet im Rappenwörter Wald soll durch großzügige Erweiterungen zu einem Reichsforschnngsgebiet umgcschaffen werden. Durch Anlage von Wegen und erfolgreiche Entwässerung und Schnakcnbekämpfung wird das- Gebiet zu einem neuen und sehenswerten Ausflugsziel für die Stadt und den Fremden­verkehr werden. Im neuen Jahr wird be­sonders auch der Ban von Volkswohnungen fortgesetzt werden, um den immer noch bestehenden Mangel an Kleinwohnungen end­gültig zu beheben. In Knielinge» werden bereits im Frühjahr die ersten 24 Häuser fer­tig. Im Dammerstock und ebenso im Oststadt- tcil ist das neue Baugelände durch Anlage neuer Straßen zur Bebauung sreigcgeben. Eine große Bautätigkeit wird sich wirtschaft­lich bemerkbar machen. Das kulturelle Leben der Stadt hat durch die Schaffung einer neuen Konzcrtdirektion durch den rührigen Inhaber der Musikalienhandlung Fritz Müller eine schöne Bereicherung erfahren. Aus der Reihe der Konzerte mit nur Künstlern von Weltruf ist der letzte Gesangsabend von Viorica Nrsu- leai mit Clemens Krauß am Flügel zum großen Ereignis geworden. Ilrsuleai, die unter Richard Strauß dessen letzte Opern in den Titelrollen in vielen Weltstädten gesun­gen hat, ist vor allem durch die Konzerte der Deutschen Woche bei der Pariser Weltaus­stellung zur ersten Sopranistin von Weltruf cmporgcsticgeu. Ter Erfolg auch des hiesigen Konzerts war von vornherein gesichert, wenn sich ein Künstler vom Format Clemens Krauß als Begleiter verpflichtet hatte. Die Konzert-

dlrettion Fritz Mutier yat euren Wunsch vieler Mnsikliebhaber erfüllt, im Konzertsaal, wenn auch unter größeren finanziellen An­forderungen, eine Reihe von Künstlern mit Weltgeltung hören zu können. Lttz.

2000 000 Lebende hinter den 2 060 660 Gefallenen des Weltkrieges

Das Ziel des Bolkslmndes Deutsch,- Kriegs­gräberfürsorge

Auf der 17. Reichstagnng des Volksbnndeo Deutsche Kriegsgräberfürsorge stellte der Buudesführer Dr. Eulen den Untergliede­rungen für ihre Werbetätigkeit daS Ziel, in ihren Arbeitsbereichen mit allem Nachdruck dahin zu streben, daß entsprechend der Anzahl der Gefallenen mindestens eine gleiche Zahl deutscher Volksgenossen sich durch Mitglied­schaft in; Volksbund tätig an; Werk der Hel­denehrung beteiligt. Mit Abschluß des Jahre? 1937 konnte einer großen Anzahl von Kreis- nnd Ortsgruppen, die dieses Ziel erreicht ha­ben, der Erfolg ihrer Werbearbeit in einer Dankesnrknnde bestätigt werden. Aber als Ganzes gesehen ist der Volkebund noch weit von diesem Ziel entfernt. Das deutsche Volk weiß immer noch viel zu wenig von der Be­deutung der Kriegsgräberfürsorgc, obwohl cs sich in seinem Denken, Fühlen und Handeln auf anderen Gebieten schon längst zur Volks­gemeinschaft bekannt hat. Zahllose noch nutzt auSgcbante Kriegsgräbcrstättcu rufen zur Mitaröeit eines jeden Deutscheil am Wert der Hcldenehrung auf. Vor dem AuSlande beson­ders ist daS ganze deutsche Volt verantwort­lich für den Zustand seiner Ehreustätteu deS Weltkrieges; ebenso wie jede nusgeüaute An­lage und jedes fertiggcstellte Ehrenmal für deutscheS Ansehen wirbt, so schädigen die ver­wahrlosten und noch nicht ausgeü.rnteu Kricgsgräberstätteu den Ruf Deutschlands und des deutschen Volkes. In der Unterstütz­ung des Werks der Heldeuchruug dienen wir nicht uns, sondern unseren 2 000 000 auf dem Felde der Ehre gebliebenen Kameraden. Mah­nend ergeht an jeden deutschen Volksgenossen der Ruf, sich einzureihcn, damit da? Ziel deS Volksbuudes erreicht wird.

Vurch üiesss geWaktige Wsetz werden unzählige Msnlcken dem Se - -ühl der sozialen verlas» lenheit und Vereinsamung entrissen!

(Der Führer über da« Winterhilfswerk)

Turn-Verei» Mldbad e. V.

Gegr. 1884.

Morgen Sonntag, abends 8 Uhr. findet in; Vereins lokalAlte Linde" unser

ksmitten-AbsnrZ

mit Aufführung und Tanz statt

Hierzu werden die Ehren-, aktive» und passiven Mitglie­der sowie Gönner des Vereins freundlichst eingeladen.

Der Turnrat.

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Gottesdienst-Anzeiger

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2. Sonntag nach dem Erscheinungsfest, 16. Januar 1938

Neuenbürg. 10 Uhr Gottesdienst (Missionar Clausen). 11 Uhr Kinderkirchc. st, 2 Uhr Christenlehre (Töchter). Mittwoch 8 Uhr Bibelstunde.

Waldrennach. 1s 10 Uhr Gottesdienst. Mittwoch '/.9 Uhr Bibelstundc.

Wildbad. 9.45 Uhr Predigt (Tert 1. Petr. 2, 1-10; Lied 47): Dnuber. 11 Uhr Kindergottesdienst. 1 Uhr Christenlehre (Söhne): Dmiber. 5 Uhr Bibelstunde: Brockmann. Donnerstag 8 Uhr Frauen- abcnd im Geineindcsaal.

Sprollenhaus. Sonntag 9.45 Uhr Predigt, anschließend Christen­lehre : Brockmann.

Herrenalb. 9 Uhr: Christenlehre (Töchter). 10 Uhr: Predigt (Text: 1. Petr. 2, 110; Lied 232). 11 Uhr: Kindergottesdienst. Mittwoch, 19. Januar: Bibelstundc.

Bernbach. st,2 Uhr: Predigt (Text: 1. Vetr. 2,110; Lied 421). Donnerstag, 20. Januar, abends 8 Uhr: Bwelstnnde.

Evang. Freikirchen

Methodistengemeinde. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Neuenbürg, Grüfenhausen; nachm. 2 Uhr: Calmbach, 3.45 Uhr: Höfen; abends 7.30 Uhr: Arnbach, Ottenhausen.

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Katholische Gottesdienste

2. Sonntag nach Erscheinung (16. Januar 1938)

Neuenbürg, /,1g Uhr Gottesdienst. 6 Uhr abends Andacht.

Wildbad. Hl. Messen: 7-/, und 9-/. Uhr. 18 Uhr -Andacht. Werktag: Hl. Messe: Montag 7 Uhr, Freitag 7Ist Uhr, Donners­tag nicht, sonst 7'/, Uhr.

Schömberg. Hl. Messen: Sonntags: 7.30 und 9.00 Uhr; Werk­tags: 8.00 und 8.30 Uhr.

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