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Durch Trauer monatlich RM. l.40 einschließlich 20 Rpsg. ZHell- gkdühr.durch di- Post NM. l.7S (einschli-tzlich M Rpfg. Post- -eituna-a-bllliren). Preis der Einzelnummer lv Rpsg. In Fallen höherer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieserung der Zeitung oder aus Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand für beide Teile ist Neuenbürg lWurtt.s Fernsprecher 404. — Verantwortlich Mr den gesamten Inhalt Fridolin Diesinger, Neuenbürg (Württ.)
Birkeriifelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 11
Neuenbürg. Freitag den 14. Januar 1938
96. Jahrgang
Nr. WOim im Berliner Rathaus
Berlin, 13. Januar. Im seslucy geWinua- ten Berliner Nathans fand am Donnerstag- Vormittag der Empfang der Reichshauptstadt für den Forscher und Nationalpreisträger Dr. Wilhelm Filchner statt. Vor den offiziellen Feierlichkeiten wurde Dr. Filchner in Begleitung feiner Tochter in das Arbeitszimmer Dr. Lipperts geleitet, wo ihm der Oberbürgermeister die ersten Willkommensgrüße der Stadtverwaltung entbot und den Forscher zu feinen Erfolgen herzlich beglückwünschte. Nachdem sich Dr. Filchner m das Goldene Buch der Stadt Berlin eingetragen hatte, überreichte der Oberbürgermeister und Stadtpräsident dem Forscher die Silberne Ehrenplakette der Reichshanptstadt. Gleichzeitig teilte er mit, daß der Dr.-Wilhelm - Filchn er-Stiftung von der Stadtverwaltung eine Ehrengabe in Höhe von 10 000 RM..überwiesen worden ist.
Dr. Filchner dankte sichtlich bewegt für die hohen Auszeichnungen und versicherte, er schätze sich glücklich, nun wieder in „seinem" Berlin zu sein, das er liebe und wo ihm jetzt so viel überraschende Beweise der Zuneigung entgegengcbracht worden seien.
Alfred Aosenberg ehrt Dr. Filchner
Neichsleiter Alfred Nosenberg empfing am Donnerstag in seiner Eigenschaft als Leiter der Kulturtagung der Reichsparteitage den heimgekehrten Nationalpreisträger Dr. Filchner und ließ sich von ihm über die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Forschungsreise berichten. Neichsleiter Nosenberg übergab Dr. Filchner sein Bild mit Unterschrift und widmete ihm ein Exemplar- des „Mythus des 20. Jahrhunderts". Für seine zukünftige Forschertätigkeit im Dienste der deutschen Wissenschaft wünschte er ihm guten Erfolg.
Dr. Filchners Dank
Der deutsche Forscher und Nationalpreisträger Dr. Wilhelm Filchner hat folgende Danksagung der Oeffentlichkeit übergeben: „Auf der Heimreise nach ZV-jähriger Abwesenheit von Deutschland sind mir an allen Plätzen, die ich berührte, so viel Zeichen der Ehrung und des herzlichen Empfanges sei- tens der Partei, Staat und Bevölkerung entgegengebracht worden, daß es mir ein aufrichtiges Bedürfnis ist, auf diese Weise meinen tiefsten und aufrichtigsten Dank zuni Ausdruck zu bringen. Dieses eindrucksvolle Erleben wird mir Kraft geben, all mein Leben und meine Arbeitskraft auch weiterhin voll einzusetzen für Führer und Vaterland!"
Kabinett Chautemps zucüügelreien
Rückwirkung der Währungskrise — Erklärung vor der Kammer
Paris, 14. Jan. (Tel. DNB.) Der Ministerpräsident Chautemps gab bei Wiederzusammentritt der Kammer um 3.3V Uhr die Gesamtdemission des Kabinetts bekannt.
Paris, 13. Jan. Ministerpräsident Chautemps und Finanzminister Bon net erstatteten am Donnerstag, nachdem sie vorher unter sich im Beisein des Gouverneurs der Bank von Frankreich eine längere Unterredung hatten, vor dem Kabinettsrat über die politische und finanzpolitische Lage Bericht und wiesen dabei auf die ernsten Rückwirkungen hin. die sie ans den Währungsmarkt haben können. Der Kabinettsrat beschloß, seinen Willen zur Verteidigung der Finanzlage und des Franken zu betonen. ES wurde beschlossen, daß Ministerpräsident Chautemps von der Tribüne der Kammer die Erklärung abgeben soll, „die die Negierung der Nation schuldig ist". Die Bespre- chungen der Minister dauerten nicht weniger als 3'/4 Stunden.
Nach dem Kabinettsrat erklärte Finanzminister Bonnet, die Regierung habe einstimmig die Devisenkontrolle abgelehnt, dafür aber das Haushaltsgleichgewicht als unbedingt notwendig erachtet.
Chaukemps vor der Kammer
Nachdem Kammerpräsident Herriot mit einer Ansprache, die in der Treue zu den „republikanischen Freiheiten" gipfelte, seinen Posten als wiedergcwählter Vorsitzender der Kammer übernommen hatte, erteilte er Ministerpräsident Chautemps das Wort, der in etwa halbstündiaen Ausführungen das Parlament und seine Regierungsmehrheit aufforderte, ihm die Treue zu halten, nicht nur durch zeitweilige MehrheitZabstimmungen, sondern auch durch vernünftige Enthaltsamkeit in der Kritik, die alle Augenblicke aus den eigenen Reihen auf allen möglichen Gebieten laut werde. Chautemps verteidigte die Währungsfreiheit und trat für eine seelische Entspannung und eine weitere Beruhigung der öffentlichen Meinung ein, doch fand er gerade hier bei seinen kom-nr- nistischen Stützpfeilern wenig Anklang. Chautemps forderte dre Abgeordneten auf, sich während der Sitzungspause darüber schlüssig zu werden, ob sie in voller Kenntnis der Sachlage seine Analyse der Lage billigen könnten. Dre Finanzlage Frankreichs sei zum Jahresende nicht schlecht gewesen, doch müsse die allgemeine Erregung verschwinden.
Während der Sitzungspause der Kammer ist die radikalsoziale Kammergruppe zusammengetreten und hat einspruchslos die Erklärungen des Ministerpräsidenten gutgeheitzen und die Regierung ihres Vertrauens versichert.
Die kommunistische Kammergruppe hat ihrerseits die Einberufung des Linksansschns- ses der Kammer für 19.30 Uhr verlangt.
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Am-späten Nachmittag erklärte der ehemalige Ministerpräsident Flandin im Hinblick auf die Stimmung in den Wandelgängen der Kammer, es gebe jetzt nnrn 0 ch zweiMöglichkeiten, entweder eine Volksfrontpolitik mit einer Kontrolle des Devisenmarktes und der privaten Wirtschaft unter Bruch des Dreier- abkommcns mit England und den Vereinigten Staaten, die zur Errichtung einer politischen Diktatur sowie zum Ende der Demokratie führen ivüroe, oder eine Spaltung innerhalb der Volksfront. Bei jeder anderen Lösung laufe man Gefahr, die letzten Reserven des Währungsausgleichsfonds zu verbrauchen, die Goldeinnahmen der Bank von Frankreich in Ansperuch zu nehmen und das Ansehen Frankreichs in der Welt zu schädigen.
Aeynaud fordert nationale Einigung
Der frühere Ministerpräsident Paul Rey- nand nahm in einer Versammlung am Mittwoch zur augenblicklichen Lage in Frankreich das Worl und machte sich zum Sprecher einer nationalen Einigung. Man sei nun, so führt er aus, auf dem Punkt angekommen, wo man gleichzeitig die Krise auf wirtschaftlichem, finanziellem und sozialem Gebiet sowie die Schwierigkeiten der französi. schen Bündnisse und der Landesvertei- digung lösen müsse. Die augenblickliche Regierung sei gescheitert, tveil sie dem Lande nicht die Wahrheit gesagt habe. Um den wirtschaftlichen Zusammenbruch und Kriegsgeschehnisse zu vermeiden, müsse ganz Frankreich geeint sein.
See Franken fallt weiter
London, 13. Jan. Die Flucht aus dem Franken hat am Donnerstag auf dem Londoner Devisenmarkt weiter angehalten. Die Befürchtung einer Regierungskrise hat zu außerordentlich hohem Frankenangebot geführt, sodaß der Franken auf 151 gegenüber dem Pfund absank.
kriegsvorbeeeitmigen Moskaus
Neve Etfevbahvbaote« und Befestigungen in Fernoft — 30V0V0 Man«, 900 Tanks und 10VV Flugzeuge bereit
Der jugottavistve Ministerpräsident nach Berlin abgereitt
Belgrad, 14. Jan. Ministerpräsident und Außenminister Dr. Stojadinowitsch hat am Donnerstag seine Deutschland-Reise angetreten.
Er verließ die jugoslawische Hauptstadt in Begleitung seines Kabinettschefs, Dr. Dragan Protitsch, und des Attaches im Außenministerium, Dr. Fnad Azabaghitsch, um 22.50 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug, an den ein Salonwagen angehängt war. Auf dem Bahnhof hatten sich der deutsche Geschäftsträger von Janson mit sämtlichen Mitgliedern der Gesandtschaft eingefunden, um ihm gute Fahrt zu wünschen. Von jugoslawischer Seite waren sämtliche Mitglieder der Regierung unter Führung des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister Ko- roschetz erschienen, von denen sich Dr. Stoja- dinowitsch sehr herzlich verabschiedete. Auch zahlreiche Senatoren und Abgeordnete sowie die Führer der Regierungspartei waren zugegen.
Unter den stürmischen Hvchrufen der ans dom Bahnsteig wartenden begeisterten Jugend der jugoslawischen radikalen Vereinigung, deren Vorsitzender Stojadinowitsch ist, bestieg erden Zug. Als er an das Fenster seines Wayens trat, erschollen neue begeisterte Rufe auf den „Vater der Jugend" und „Führer des jugoslawischen Volkes". Diese Hochrufe endeten erst, als der Zug den Blicken entschwunden war.
<18- Amsterdam, 14. Januar. In einem interessanten Artikel beschäftigt sich „Algemeen Handelsblad" mit den Absichten Sowjetrußlands im Fernen Osten. Die Maßnahmen, dre Moskau getroffen habe und immer noch treffe, um seine Stellung in Ostasien zu verstärken, so betont das Blatt u. a., seien deutlich auf die Möglichkeit eines Krieges gegen Japan eingestellt. Seit dem russisch - sapa- Nischen Krieg im Jahre 1905 habe der Umfang der transsibirischen Eisenbahnen um nicht weniger als 600 v. H. zugenommen. Bis Chabarowsk sei eine doppelgleisige Strecke vorhanden. Außerdem eien strategische Eisenbahnverbindungen zwi- ck>en Semipalatinsk und Uljasntai und Saissan (700 Kilometer) und Chuguchak (400 Kilometer) sowie schließlich zwischen Alma Ata und Kuldsha (450 Kilometer) geschaffen worden. Von der transsibirischen Eisenbahn seien verschiedene Nebenlinien an die Grenze der äußeren Mongolei gelegt worden. Eine Eisenbahnverbindung von Alanude zur Hauptstadt Urga befinde sich im Bau.
In fieberhafter Eile werde zur Zeit außerdem an der Befestigung der 3000 KilometerlangenLinreBaikal— Amur gearbeitet. Oestlich vom Baikal liege
ein Betonforts und ein Flugplatz neben dem anderen. In Ulanude seien Eisenbahnrepa- raturwerkstätten mit einer Belegfähigkeit von 1100 Lokomotiven, 2000 Personenwagen und 12 000 Frachtwagen geschaffen worden. Die Stärke der s 0 w j e t r u s s i s ch en S tr e i t- kräfte östlich des Baikalsees schätze man auf 300 000 Mann. 900 Tanks und 1000 Flugzeuge.
Außenminister Beck in Berlin
Besuch bei Neurath, Göring und Dr. Goebbels
Berlin, 13. Januar. Der polnische Außenminister Oberst Beck ist auf der Reise nach Genf zu kurzem Aufenthalt in der Reichs- Hauptstadt eingetroffen und hat im Laufe des Vormittags dem Reichsminister des Auswärtigen, Frei Herrn von Neurath, einen Besuch abgestattet, an den sich eine längere Unterhaltung knüpfte. Mittags sah ihn Ministerpräsident Generaloberst Göring bei sich zu Gast. Am Nachmittag suchte der Polnische Staatsmann den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, aus.
Staatsbesuch aus Lelgraö
Wenn Ministerpräsident Milan Stojadinowitsch am Abend des 14. Januar die oberschlesische Grenze überschreitet und damit den Fuß auf deutschen Boden setzt, dann wird das Dritte Reich ihm ein herzliches und freundschaftliches Will- kommen entbieten. Denn Deutschland be- grüßt in der Person des jugoslawischen Re- gierungschefs nicht nur den Lenker der Politik seines Landes, nicht nur den Beauftragten und besonderen Vertrauten seines Herr- scherhauses. sondern nicht minder einen mit der Kultur und dem Geiste unseres deutschen VolkH in aufrichtiger gegenseitiger Wertschätzung verbundenen Charakter, dessen besondere Vorzüge die klare Linie des Wollen? und die energische, zielbewußte Richtung des Vollbringen? sind.
Jeder Mann weiß es, was Jugoslawien, dessen starkpulsendes Herz durch den Mord an König Alexander tödlich verletzt schien, ihm zu verdanken hat. Die herzliche Verbundenheit mit dem Prinzregenten Paul und die zuversichtliche Anhänglichkeit des überragenden Teiles der Bevölkerung sind die äußeren Zeichen seines verantwortungsbewußten und erfolgreichen Schaffens. Er selbst umreißt die ihm bei dem jetzigen Besuch gestellte Aufgabe in einem demnächst erscheinen- den Sonderheft der Zeitschrift „Volk und Reich" wie folgt: Jeder Beitrag, der dazu ge- eignet ist, die innere Gesundung der Völker zu fördern und so mitzuhelsen, den sozialen Umbruch als die große und alles bewegende Strömung unserer Tage zu fördern, ist zu begrüßen. Darum gebührt der geschichtlichen Tat des Führers und Reichskanzlers Bewunderung und Anerkennung. Und wie selbst im Weltkriege Serben und Deutsche nicht alz Feinde, sondern als ritterliche Gegner einander gegenüberstanden, so liegt erst recht das Wesen der beiderseitigen Politik heute darin, die vielen gemeinschaftlichen Ideen und Pläne in gemeinschaftlichem Wirken vorwärts zu treiben und zur Erfüllung zu bringen.
Daß Stojadinowitsch in der Lage ist, selbst erhebliche Schwierigkeiten zu meistern und daß er mit feinstem Fingerspitzengefühl politische Situationen anzupacken versteht, die auf den ersten Blick fast unentwirrbar er- schienen, das beweist unter anderem der weithin sichtbare Erfolg der innerP 0 li- tischen Befriedungsaktion und der Umstand, daß auch die Klippen des Konkordates und die schroffen Felsvorsprünge der Zweckopposition der Volksfrontisten und der Ultrakroaten umschifft wurden. Aus dem gefährlichen Wirrwarr von einst ist Jugoslawien zu einem geschlossenen und entschlossenen Staaisgebilde geworden, in dem heute ausweislich der letzten Gemeiudewah- len 80 Prozent der Bevölkerung den KurS StojadinowitschZ mit unerschütterlichem Vertrauen stützen.
Außenpolitisch hat der Negierungs- chef den Grundsatz vertreten und wahrgemacht. daß das jugoslawische Staatsschifs nicht im Schlepptau der großen europäischen Kühne fahren soll, sondern daß es als selbständiges Fahrzeug friedvoll und ohne Kollisionen neben den Schiffen der anderen Nationen herfährt. So hat er selbst sein Programm umschrieben, und so hat er cs dnrch- geführt.
Milan Stojadinowitsch kommt nach Deutschland, um den Besuch des deutschen Außenministers Freiherrn von Neurath zu erwidern. Aber er kommt nicht als Landfremder, sondern als ein Kenner der deutschen Sprache, der deutschen Kultur und des deutschen Geistes. Es ist wenig bekannt, daß er schon als Student auf der Universität München den Grundstein zu denjenigen Erkenntnissen legte, die ihn heute befähigen, trotz der vielerlei Verdächtigungen, mit denen man vielerorts die Absichten Deutschlands zu verdunkeln versucht, den wahren Kern der deutschen Friedenspolitik zu erkennen. Wenn er schon all die vielen Reibungen an den unmittelbaren Grenzen Jugoslawiens überwinden konnte und wenn er vor allem die unerträgliche Spannung im Machtbereich der Adria durch einen ehrlichen Ausgleich mit Italien zu bereinigen in der Lage war, um so mehr ist die Gewißheit gegeben, daß die herzliche Freundschaft zwischen seinem Lande und Deutschland noch mehr vertieft werden kann: denn zwischen unseren Böl-