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glücklich I Und damit Du mich nicht für edler und selbstloser hältst, als ich bin, so höre nun auch meine kleine Beichte, denn ich habe durchaus keine Lust, als Uebermensch zu gelten oder mein egoistisches Handeln mit der Glorie vornehmer Selbstlosigkeit zu umleuchten. Lomo sum!"
Und nun begann Gehring zu erzählen: „Vor langen Jahren, mein lieber Werner, spielt die kleine Geschichte, die ich Dir jetzt beichten will. So lange schon ist es her, daß es fast wie ein Märchen klingt. Ich war damals noch ein flotter Ulanen-Premier, jung, reich und unendlich glücklich, denn ich wurde geliebt. Sie hatte so gut wie nichts, aber ich konnte mir den Luxus einer armen Frau gestatten. Ich hatte eigentlich wenig Passionen, nur eine einzige, die allerdings ein Dutzend andere aufwiegt — ich spielte, und zwar mit Leidenschaft. Ich will Dich nicht lange mit der ziemlich alltäglichen Geschichte ermüden und mich möglichst kurz fassen. Eines schönen Morgens hatte ich mein Vermögen verspielt — und damit auch das Glück meines Lebens. Ich mußte den Abschied nehmen und die Hand der Geliebten wurde von dem strengen Vater dem Leichtsinnigen verweigert. Und der Mann war im Recht! — Ich habe ihm deswegen nie gegrollt! Mit gebrochenem Herzen nahm ich ewigen Abschied von ihr und ging nach Amerika. Ich habe sie nie wiedergesehen. Ein junges, sechzehnjähriges Mädchen stirbt weder an dem Schmerz der enttäuschten ersten Liebe, noch nimmt sie heutzutage den Schleier, besonders wenn man ihr klar macht, daß der Mann ihrer Wahl ein — Unwürdiger war. Sie blieb lange unvermählt — endlich gab sie dem Drängen der Ihrigen nach und machte eine glänzende Partie. Ihr Gatte war ein Ehrenmann und überschüttete sie mit Liebe. Ich hoffe, sie hat das Glück gefunden, das sie verdiente!"
„Und Du?" fragte Werner, indem er Gehring anschaute, der vor sich hinstarrte, in seine Erinnerungen verloren.
„Ich?" antwortete dieser mit müdem Lächeln. „Ich gelobte einen Helligen Eid in die erkaltenden Hände meines Vaters, nie wieder eine Karte anzurühren, und diesen Eid habe ich gehalten — bis heute!"
„Und für mich hast Du das getan? Für mich?"
„Nein! Nicht ganz allein für Dich, sondern mehr für einen teuren Schatten, der mir längst vorangegangen ist und mich dort erwartet, wo es keine kleinliche Leidenschaften mehr gibt. Das Weib, das ich geliebt habe durch mein ganzes langes Leben, hatte eine Tochter, einen Engel, rein und makellos wie sie, und dieses geliebte Kind, dieses Vermächtnis meiner an- gebeteten Toten vor allem Bitteren zu beschützen, mein Leben, mein Vermögen, das ich durch eiserne Tatkraft zu Millionen gesteigert, für sie einzusetzen, war der Zweck meines Lebens."
„Erika!" rief Werner erstaunt, der jetzt mit einem Schlage Gehrings Geheimnis gelöst sah.
„Ja, Erika, Dein Weib, mein Freund ist die Tochter meiner Edith, und wenn ich heute meinen Eid gebrochen habe, so tat ich es für ihr Glück und die Ehre des Mannes, der sie liebt. Daß der Himmel, an dessen Walten ich fest und unverbrüchlich glaube, mir den Eidbruch vergeben um seines Zweckes willen, dafür bürgt mir der Ausgang — denn Ihr seid gerettet. Aber Du, Werner, gib mir Dein Ehrenwort —"
„Nie wieder zu spielen!" rief Werner und streckte dem Freunde die Hand hin.
„Und die Tochter meiner Toten glücklich zu machen!"
„Bis in den Tod!"
Bald darauf gingen die beiden auseinander. — Wieder färbte sich der Osten gelblich im Morgengrau, als sie sich die Hände zum Abschied
schüttelten — Freunde fürs ganze Leben! —
* *
Am nächsten Abend durcheilte Berlin die Nachricht, daß der junge Bankier Rhoden, der wegen seiner Rennpferde, seiner Feste und vornehmen Paffionen in der jounssso äoros eine bedeutende Rolle gespielt, sich wegen
Spielschulden von enormer Höhe, erschossen habe.
* *
*
Auf Schloß Ellingen aber rauschten die Eichen und Buchen um das stille Heiligtum, in dessen sturmbehüteten Mauern ein überglücklicher Mann ein blondes Weib in die Arme schloß, wunschlos, glücklich und dankbar bis ins tiefinnerste Herz! — Ende.—
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