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ver rilrmer dllek« los neue ^skr Holzschnitt von R. Koch lAu» dem KalenderKunst und Leben'»

Von kstsnrOinglkl

Kavrt ins neue 3ahr

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Jininer leitet wirbelte 0er Schnee, immer dichter ward sei Becgzuv, umhüllt von wütend daherstunueaden Wvlkeiiheeren. zitternd und ächzend dvckie,, sich Sie Krüppelqestalten der Latschen vor der Allgewalt dieses Brausens, ei» Pfeifen und Sohlen auig durch die aufgepeitscli- ten Lüfte, als hielten die Götter der Borwell auf ichäiniienden Nebelrofscn winterliche Heer­fahrt

Der Ausiickisturm, untftoven von Winier- araus und umgellt von heulenden Tonleitern, kein Schuy mehr für Mensch und Tier vor den zornigen Händen des Elements! Und die bange Empfinoung trostlosester Verlassenheit schnürte mir d-e Brus' und benahm mir den Atem.

Da löst sich,eine Gestalt in wildflatterndem Mantel aus oem Flockengetümmel und hemmt w'.e ich den Schritt beim gegenseitigen Anblick Und dann erkenne >ch ihn: der junge Vikar von drunten NN Kroßholzleuter Gasthaus! Ich sehe in sein lnasscs, tiefernstes Gesichi, uno er reickt mir b-,ankommend wortlos die Hand.

Ein böses Wetter!" sag' ich.

,Ich Hab nnr's so gewünscht," meint er ton­los.es gibt Stimmungen, in welchen kein Sturm heft-.g und kein Naturerleben gewaltig genug sein kann. Ist's ein Wunder, daß un­sere germanischen Vorfahren keinen Gott der Barmherzigkeit kannten? Daß sie nur im rol- lenden Donner und krachendem Blitzschlag der Gottheit Stimme hörten?" Er hat große, fie­bernde Augen . .

Wo wollen Sie hin? ...

Ich weiß nicht. . ."

Ich ahne die Not seines jungen Herzens. .Kommen Sie' sage ich, .wir wollen nach der Schletteralm. Es ist später Mittag... bald kommt die Nacht...' Und dann gehl er mit mir wie ein braveS Kind »nd ohne daß ich >bn dazu aufkordere beginnt er zu sprechen. Vertrauensvoll wie zu einem güti- gen. verständnisvollen Vater. Sie sind ja alt' meint er. .und über solche Tinge längst hinaus ... aber ich denke daß Sie mich ver- stehen ...' Und ich verstehe ihn wiewohl ihm der Sturm das warme Mort vom Munde nimmt verstehe daß er Ausgleich sucht kür seine stürmende Seele im Toben des Unwetters.

Es ,ft keine schöne, aber eine oft erlebte Tatsache daß die Not des einen das Selbst- bewußtsein »nd die Kraft des anderen hebt. Sie und alt...' hat er gesagt. ..und über solche Tinge längst hinaus'.

Und siehe: in diesem Augenblick bin ich es auch tatsächlich bi» mutig »nd stark »nd klopke ibm lustig auf die Schulter. .Kinder- krankheiten' sag ich. die wir alle einmal durchgemacht haben ko wüßtest du, wie ..lange' dies schon her ist!), die einen früher, die anderen später...'

Er schaut mich ungläubig an.

.Glauben Sie mir' fahre ich fort,aste haben daran sterben mosten und wirklich daran gestorben ist wohl eigentlich niemand. Sie werden es auch verwinden, wenn es auch im Augenblick weh tut...'

Inzwischen hatte sich der Sturm gelegt, der Mind trieb lustig die Wolkenfetzen aus- einander und schüchtern und blaß legte sich

Ulenspiegel ritt aus Esels Rücken durch das Land und die Sümpfe des Herzogs von Lüneburg. Tie Flamen nennen dielen Herzog den Mater-Signorke. dieweil es bei ihm immer stucht ist.

Iel gehorchte Ulenspiegel gleich wie ern Hund trank Braunbier tanzte bester denn ein ungarischer Meister in der Kunst der Grazien legte stch beim leisesten Wink aut den Rücken und stellte stch tot.

Ulenspiegel wußte daß der Herzog von Lüneburg gekränkt und erbost war. dieweil Ulenspiegel keiner zu Tarmstadt vor dem Landgrafen von Hesten gespottet und daß er ihm kein Land bei Strafe des Galgens verboten hatte Plötzlich «ah ei Seine Herzog­liche Hoheit in Perlona daherkommen und da er »bn als bestia kannte ergriff ihn die Furcht Er sprach ,» keinem Ekel .Ies da kommt der hohe Herr von Lüneburg Am Halke »uckte m'ch ein Strick wenn nur der Henker mich nicht kratzt Iek >ch will g-rn gekratzt aber nicht gehenkt werden Gedenke daß wir Genosten im Elend stnd und beidi lange Ohren haben: gedenke auch welch guten Freund ft an mir versörest.'

Und Ulenspiegel wikchtr stch die Augen und der Ekel bub an »u schreien.

Dann redete er weiter:

Wir leben lustig und traurig zusammen wie es der Zutall wist, gedenkst du Saran» Iek!' Ter Ekel khr kort ichreien denn er harr« Hunger Und du wirst mich nimmer,. vergrNe» können' «agte lern Herr denn > welche Freundschaft wäre von Dauer, denn'

And wieder macht die Zeit Ein neues Ter uns auf. Mr schauen glücksberekt Zum Himmelsdvm hinauf. Erhoffen inniglich Oie Kraft zu neuer Tat.

ein später Sonnenschein über die weite Land- schast zu unseren Füßen. Toch ich schwatze weiter, von diesem und jenem um ihn au! andere Gedanken zu bringen, aber er hört nur halb zu. Ta kommt die Schletteralm in Sicht.

Ich möchte lieber nicht hineingehen', sagt mein Begleiter, doch ich fasse ihn unter den Arm. ..Machen Sie keine Dummheiten!'

Vor dem Hause stecken ein drolliger Anblick einige Tutzend Schier senkrecht im Schnee, eine tiesgeschauselte Schneegaste führt zum Eingang. Auch wir entledigen uns un- serer Brettchen und treten ein. Da brennt

allein die. so über die nämlichen Freuden lacht und über die nämlichen Schmerzen weint? Ies. du mußt dich auf den Rücken legen'.

Der folgsame Esel gehorchte, und mit den vier Huken in der Lust erblickte ihn der Her- zog. Nlenspiegel setzte stch hurtig aus keinen Bauch Ter Herzog kam aus ihn zu. .Was machst du da?' kragte er. Weißt du nicht daß ich dir durch meine letzte Verordnung bei Galgen und Strick verbot deinen stau­bigen Fuß in mein Land z» setzen?'

Ulenspiegel antwortete:

Gnädige, Herr habt Erbarmen mit mir!' Dann wies er a»s keinen Ekel.

.Ihr wißt wohl daß nach Gesetz und Rech, der allzeit krei ist ver in seinen vier Pfählen wohnt.'

Ter Herzog verletzte:

Geh a»S meinen Landen oder du sollst sterben.'

Euer Gnaden!' erwiderte Ulenspiegel .einen Gülden oder zwei würden mich schnei- ler von dannen treiben.'

Taugenichts' sprach der Herzog, .ist es an deinem Ungehorsam nicht genug willst du mich auch noch um Geld bitten?'

.Ich muß wohl Herr da ich euch ketns nehmen kann'. Der Herzog gab ihm einen Gülden.

Daraus sprach Ulenspiegel z» keinem Ekel

.Ies steh a»s und grüße Seine Gnaden'

Der "hob stchnd schrie aus- neue.

Dann,oaeri^le!S?Mn^dannen.

Oaß wieder freundlich stch Gestaltet lDerk und Pfad. An» daß wir wieder sehn Oer Sonne Helles Licht.^ Auf Heimaterde gehn Mt frohem Angesicht.

Helle der Lhristbaum. es düstet nach Glüh­wein. und es ist ein Lachen. Singe,, und un­gezwungenes Fröhlichsein, das in schroffstem Gegensatz steht zu der Stimmung, die wir mitgebracht haben. Aber mein junger Freund steht und will sich nicht hineinsinden. Auch mir wird es nicht leicht, aber ich nehme mich zusammen.Sehen Sie' sage ich.so wie wir es draußen gesehen haben, ist das Leben, und so. wie es hier ist. können wir eS uns gestalten, wenn wir nur den Mut haben »nd die Elastizität, uns gutwillig dasttr zu öss- nen ...' Und dann drücke ich ihn mit sanster Gewalt nieder auf einen freien Stuhl mit- ten zwischen die Schileute, die. wie wir er- fahren, schon seit etlichen Tagen hier oben ein einfaches, aber um so fröhlicheres Leben führen. Wie eine Welle rauscht die allge- meine Fröhlichkeit über meinen Freund und mich hinweg und zieht auch mich auf kurze Zeit in ihren Bann.

Früher als ich gedacht, hat stch der Vikar auknehmen lasten von dieser Stimmung, und ich kehe mit Freuden wie stch beim drit­ten Glake Glühwein keine Wangen röten und keine Augen mit immer größerem Interesse denen der hübschen Blondine begegnen, die vorhin mit glockenheller Stimme mitgesun­gen hat und ihm jetzt allerlei netten Schnick- schmack erzählt.

Sie wollten nach zwölf Uhr auch nach Großholzleute hinunterfahren berichtet ste estrig und hätten Fackeln mitgebracht wie alle Jahre am Silvesterabend und würden in deren Schein die Talfahrt machen. Tas kei immer wunderschön ... ob er da nicht mitkonimen wolle . . und de, andere Herr' auch? Nicht weil ich weiß daß dies was mich bekristt nur eine höfliche Redensart ist son­dern weil ich allein sein will lehne ich <.b Dem Bika, aber rede ich estrig zu. und stehe er nimmt die Einladung an'

Ich merke daß meine Misston an ihm zu Ende ist und da der Zeiger aist der Schwär?- wälderin stch der Mitternacht nähert mackre ich mich »naistsällig davon.

Bald daraus stand ich allein hoch droben aist jenem Hügel der die Schletteralm über­ragt und schaute hinaus in die Silvester­nacht Tiek drunten das weite Meistcheiiland mit all keinen Freuden und Schmerzen Hoff­nungen und Enttäistuchnnaen Erfolgen und Mühen und dem wilden Kamp' um da? Räisttchen täglichen Brotes verstreute Lickt- lein ringsum und dort in winzigen Gruppen die nächtlichen Leuchten von Itznh. Klein­

Alenjpiegel zieht sich aus der klemme

Van Ldsrle, cte Los,er

Das 3ahr

Von VViltielni Rebussen

Me oft denk ich doch: Gvtt sei Oank Ist er vorbei, der lange Tag,

K mn.t er nun bald der Frühling blank, Erglüht die Bose bald am Hag.

Kommt bald der Herbst mit neuem Nein Am> kommt auch bald das Hobe Fest Oes Heiligen Ebrist kür orek >» klein, And dann stieg ich ans dem Best Oes alten Zähes ins Nlau hinein! - Aber daß ick dabei alt Geworden, daß erbleicht mein Haar, Oaran denk ich nicht so bald,

And doch ist es leider wakr.

weiler Sibratshoken und wie ste alle heißen. Alles io kpielzeiigähnlich unter der Wucht der Berge lind des steristlimmerndon Himmels, ko hilstos preisaegeben der Urgewalt der Natur in deren Hand es gebettet liegt!

Und die Riesengestalt des neuen Jahres steigt vor mir aist und reicht bis hinaus zu den Sternen langsam hebt ste den Fuß um ihren ersten Schritt zu tun. Ten ersten Schritt au? desten Svur Freude und Leid. Not und Tod stch die Hände reichen werden. Aenastlich blauen die Lichtlein es ,st als ducken stch die Städte Törker und Wester in Schnee und Nacht da ... fällt drunten ei» Sckniß und dann noch einer »nd dann sängt es an zu klingen weit in der Runde: die Neuiahrsalocken lenden ihre Stimmen z»m Himmel und übertönen Menlchenjnbel und Menschenaebet.

Drunten vor dem Almhaus ist's inzwischen lebendig geworden Fackeln klammen ans. belle iiinge Stimmen klingen fröhlich durch­einander »nd ich glaube auch die meines iungen Freundes zu vernebmen. Sie ordnen '"ch ,um lustigen Zuge, stnd dann gleitet Fackelschein und svrüht Funkenregen über die Berawiesen zu Tale.

Mir aber wird das Erleben zum erbau­lichen Gleichnis es der Iuaend gleichrntun. die unbekümmert und jubelnd sackelschwin- aend hineinfährt ins neue Jahr, und ins graue Leben...

Das tote Herz

Von kiolltiils U s f n e r

Ein Edelmann dem ein Städtlein und etliche Dörfer pflichtia waren ste recht regierte und in gutem Schutz geoen kremdes Räuberwesen hielt hatte drei Söhne.

Tie unterwies er wohl im Reiten daS Schwert brauchen und mit der Armbrust zu schießen.

Das Eigen sollte nach seinem Tod ungeteilt bleib-m weil es nur so einen Herd »nd Kin­der stützen und nähren konnte.

Mochten zwei de, Söhne in die Welt fah­ren sich allda zu erproben ihr Brot gewin­nen und vielleicht ritterliche Dienste bei einem großen Herren kinden.

Dem besten aber mußte das ungeteilte Erbe bleiben.

Als es mit ihm zum Sterben kam. machte der alte Vater ein Schreiben von seinem letz, ten Millen.

.Meine Söhne sollen.' lo hieß es darin. ..mit der Armbrust nach meinem Herzen schießen. Ter nächste bei meinem Herzen hat da? Erbe.'

Solches war man nicht gewohnt. Unmut »nd Grauen regten stch.

Konnte nicht, im Frieden der Aelteste Erbe kein?

Ein Oberer des Gerichtes mußte den AuS- gang entscheiden.

Es könne ließ er stch vernehmen keiner der Söhn? das Erbe nntreten wenn der Weg nicht begannen werde den das Testament bezeichnet habe. Toch dürfe die Reihenfolge nach dem Lebensalter genommen werden.

Mußten es alko tun.

Man hob den Toten aus der Gruft rich­tete einen Balken in die Höhe der ihn Mit Seile» und Sebnüren aulreekst hielt.

Sprach der Aelteste er machte stch Mut. daß nur der verwesliche Leib vor seinem Pfeil st'he der Geist aber einaeaangen iel z» den Bätern Und lchvß den Pkeil ab

Zwei Pkeile staken nabe bei dem toten Her­zen abe, der iünaste Svbn wandte stch ab. zerbrach leinen Pkeil über den Knien Tyt oder lebend es ist das Herz des Vaters, ich will das Erbe nicht wenn ich schießen kvll!'

Ein betagter Ratsherr riet das Gericht an. alko zu entscheiden. Dem Iünasten fällt das Erbe zu weil er in Liebe am nächsten beim tote» Herzen des Vater? gestanden.

Ter 'ünaste Sobv bekam das Erbe.

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