Der Kübrer und Reichskanzler bat de» Land- aerlchtsvirektor Dr. Richard K a u t t e r in Tübinaen zum LanüacriÄtSvräswenteu in Hcilbronn. den LanS- aerichtSral Dr. Cdaar S t ck in Stuttaart rum Obcr- landesaerichtsrat in Stuiiaarl und den Gcraots- assessor Dr. L e in v v in Seilbronn zum Laiidacricms- rat in Hcilbronn ernannt.

Der Neichsminisicr der Justiz bat chcn Iiittlzinsvck- tor Beyül bei dem Obcrlandcsaer.cht. zur Zeit Siliönotar in M^iinacn, zum Bezirksnotar in Lai- chinacn und die Lebrerln >5 > a u st beim strauenstrat- aefänqnis GoftcSzcll in Lckwäb Gmünd zur Obcr- Icbrcr.n ernannt.

NcaicriinaSral Cuaen M c z a e r vom Reichs- und Preustist.ien ArbeftSmiiiisteriiim wurde mit Wirkuna vom 1. Dezember als Sachbearbeiter zum Vcrlor- aunaSamt Stuttaart vcrscbt.

Der NclchSstattbaiier imt den BczirkSbaumcister R o m i » a e r bei dem Bezirksüauamt Stuttaart zum Bauinivckior, den BermesiunaSobcrsckretär Rau beim Änncnministcrinm, ^cnvaravbiiches Büro, zum Tovoaraoben, den Obersekretär Walz beim Vcr- sicherunaSami S-ui aart zi.m Ncchnunnsrai und den Nerwaliunasvrakiikanten Lst e n d e r bei der Ausbau- schule Riiriiiiaen zum Oberiekretnr ernannt.

Ter Innenminister bat den Landmesser Albert Stierkvrb, Vorstand deS Ie>d'.iereiniaunaSamt8 Notiweil aus die VorstandlteUe des Icldbcreiiiiaunas- amts CrailLbeim vcrsebt. die Kullurbauklilirer Jose! Rettenmaier beim Ai.ltnrbauaint Hall. Oliv Klein beim Kulturbau imt Hall. Hermann W e - der beim Kulliirbauamt Sieullinaen. Micha"! B a u- m a » n beim Kiilturbaiiamt Ulm, Gotibilk G r a m- m e I beim Kuliurbanamt Hcilbronn. Friedrich Walser beim Kulliirbauamt Ulm, Paul Weidle beim Kuliurbauami Heilbronu. Heinrich Bubeck

beim Kulturbauamt Reutlinaen, Wafter O b t roaae beim Kuliurbananit Cannstatt. HanS Ier» beim Kuliurbauawt Ulm zu Kulturbauobcrseere.üren tm Geschäftsbereich deS Technischen LandeSamtS. den aubcrvlanmästiacn Vermaituiiasassistcntcn Wab > beim Oberamt LiidwiaSbiira rum Berwaltiiiiasassi stenten. die Kanzleiallistealin Schreiner beim Oberaint Maulbronn zum VerwaltunaSaiMciitcii ernannt.

Der Innenminister bat dl-» Gendarmericmcistcr B i e d e r m a n n in Oberciscsbeim Kreis Scilbrouu und R! e r k l e in Mitteltal, Gemeinde Baicrsbronn. Kreis ^rcndcnstadt. aus ilircn Antra« in den Rübe- stand versetzt.

Polizeibauvtwachtmeistcr Buckenboser beim Pollzeiamt Hcidcnüeim lriit. nachdem er die Alicrs- arenze erreicht bat, mit Äblau! des März 1V38 in den Rubcstand

Der Wirtschastsminister bat dei Berwaltunassckre- tär Niatbilde H e b s a ck e r beim Landesaewerbcami mit dem Ablauf des Dezember aus Antrag in den Rubcstand versetzt.

Verivaltunasobcrsekrctär Wilhelm Müller beim Finanzministerium tritt, nachdem er die A'tcrsarcnze erreicht bat. mit Ablauf des Dezember in den Ruhe­stand.

Revierförster Svohn in Mctzinaen tritt nach Er­reichung der Altsrsgrcnic mit Ende des Dezember kraft Gesetzes in den Ruhestand.

Versetzungen «in Iiuanzdienst

Im Bereich des Oberfinanzvrästdenten Württem­berg wurden versetzt: Oberrcgierunasrat I e ch » e r, bisher Vorsteher des ftinanzamts Sinmarinacn, als Vorsteher an das Iinaniamr Tübingen, Stcuersekre- tär S ch l a v v bei dem Finanzamt Bad Diergentbeim an das Iinanzamt IriedrichShafen. Steucrsckrctür Kovvenbörer bei aem Finanzamt Neuenblira an das Finanzamt Schwäb. Hall, Iollsckrettir Freu bei der Iollanfsichisstelle >St> Wangen an das tzauvl- »ollamt FricdrichSbasen. Iollsekretär Ubrmann bei der IoUaussichtsstelle <Sti Wald an das Hauvt- zollamt Fricürichsbafen, Iollassiftent Heeb bei der Jollaufstchtsstcllo <G> Nahmeiker-Norü an die Zc'ü- anfstchtsstclle iS!) Welzheim, Zollassistent Traub bei der Zollaussichtsstelle iGl Auw an die Zollank- llchtsftclle lSt) Haslach. In den dauernden Ruhe­stand versetzt wurde Sieuerinsvektor Nett bei dem Finanzamt Urach auf Antrag mit Ablauf des März 1V88.

Im Bereich der Neichsvostdirektion Stuttgart ist der Postbaurat Dipl.-Jng. O st w a l d dei der Reichsvvst- direktion zum Obervostbanrat ernannt worden.

Veränderungen bet der Reichsbahn

Im Bereich der Reichsbabndircktion Stuttgart sind die technischen Neichsbaüninsvcktoren Gottnla. Vorsteher des Bahnbetriebswerks Crailsveim, Beu­tele. Vorsteher der Bahnmeisterei Stuttaart-Unter- türkbcim. Reis und Freu in Stuttaart (Reichs- babndirektionl, R e n t l ch l e r, Vorsteher der Bahn­meisterei Mühlacker. II! a b e tu Stuttgart lNcichs- babndirektioni.Reiner, Vorsteher der Bahnmeiste­rei Tuttlingen, Sommer in Stuttgart tNeubau- amt). Schnitzer und Schmid tDavidl in Slutt- gart lNeichsbabndirektwnl und Mau n z, Dorstebcr der Bahnmeisterei Bad Friedrichsüall-Iaastfeld zu technischen Re>chsbabnoherinsvcktnren, der Rcichsbahu- obersekretär Naisch in Hcrrenbera tBabnhofl zum Ncichsbahninspekior ernannt, der Reichsbabnobcr- insvektor A b s, Vorsteher des Bahnhofs Aulcndors. nach Stuttaart lNeichshabnöirek ionl. die Ncichsbalm- insuektoren Meibncr >n Mühlacker tBabnboil nach Stuttgart lReichsbahndirektionl. Kauf- mann, Vorsteher des Babnhnfs Nagold, nach Aalen sReichsbabn-Betriebsamtl, Bezler in Nagold lVahnhos), K o ch in Vaihingen (Filderl lBahnkosl. H u t h in a ch e r in Neckarsulm lBabuhofl und Danner in Wlockingen lBahnhof! nach Sftittaart tNs'Äsbahndirckt>oni. technischer Neichsbahnin- svektor Schleifer in Kornwcstheim lBahnbe- tricbswerkl nach Stuttgart I Reichsbahn direkt, on> .die Neichsbahnohersekreläre B o st in Eislingen lFilSI nach Gövvinaen lGüterabfertiaungl und Schwä­ble in Sluftaart-Obertürkheim nach Ir>edr>chsb"ken lBahnhof) sowie der ReichSbabuftkretlir Svath in Geislingen lSteiae) lBahnhof), nach Stuttaart lReichsbahndircktion) versetzt worden. _

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Der LandeSbitchof bat sie Stadtnfarrstelle an der Reuschkirche in Gövvinaen dem Pfarrer Stob in Barlenöach. Dck. Gövvinaen. übertragen.

Dienstcrledignngcn

Die Bewerber nm ie eine Lehrstelle an Volks­schulen in folgenden Gemeinden haben sich ms Id. Januar bei der Minister!a>abteilnng kür die Volksschulen en melden: I. Aldingen. Kreis Lud- wigsburg. Dienstwohnung: Bleichstetten Kreis Urach. Dienstwohnung: Heilbronu. Befähigung für die Er­teilung von Unlarricht in Bildhaftem Gestalt"« er­wünscht: Mergelstetten. Kreis Heidenheim. Dienst­wohnung. Befähigung mr Leitung e'nes Schäler­chors erwünscht: Mctzinaen, Keeis Urach lHftls. schule): Oh"rlwihinaen, Kreis Nürtingen . Dienst­wohnung, Besäliianna iür die Erteilung van Turn­unterricht erwünscht: Rut"?he>in. Kre>S L"anl>erg. Dienstwohnung. il. Aulendarf. Kreis W"ldsee. Dienstwohnung; B"uren. Kreis Wangen.. Dienst­wohnung: Grünmettstett"n. Kreis Harb. Dienstwoh­nung: Heilbronu, Dienstwohnung. Befähigung ftlr die Erteilung non Nnt"rri4it >n Leibesäbnngen und Bnshgs'e^ GeNgsten erwünscht: Ma^lSüelm. KrS. Mergentheiw lsür eine "ehrerinl. D'-nstwodunng. B-füblniing sür die Erholung van Unterricht in Madch"ntiien»n eew«n'cht: Neut'inoen: Strostdael.

Kreis Gm-'nd. T'enstwc>s>n,.ng. B"fäh>ong kür die

Ertccknng non Tuen-nd erw""'-bt-

Wernan K»g's a-s'"ngen. D,"nn-""l>nno. B"'ü-

Wchi^ft^en^'Äe'nSn^^

Der 25 Jahre alte Luwig Straß er Erde gestern vormittag entseelt ausgefunden. Er hatte in den Nachtstunden Hand an sich selbst gelegt. Die Motive zu der Verzweif­lungstat bedürfen noch einer Klärung.

Sprollenhaus, 27. Dez. Den Reigen der diesjährigen Weihnachtsfeiern eröffnete die

Schule. Wegen Platzmangels hielten die Unter- und die Overklasse getrennte Feiern ab. Die überaus zahlreich erschienenen Eltern und Freunde der Schule waren über den schö­nen Gesang und das verständnisvolle Spiel der Schüler sehr erfreut. Am letzten Don­nerstag war die Vollsweihnacht, verbunden mit einer großen Verteilung für die vom Wmterhilsswcrk betreuten Volksgenossen. 45 Familien und 4 Kriegerwitwen wurden init reichen Gaben bedacht. Der zweite Feiertag war einem Weihnachtskonzert zugunsten dis Winterhilfswer'ks Vorbehalten, bei dem der Gesangverein mit prächtig vorgetragenen Chören sein Bestes gab. Auch der Schüleechor saug nochmals seine schönen Weihnachtslieder. Zur Bereicherung der Vortragsfolge trugen noch die Wildbader Herren Trippner (Brat­sche), Ziegler (Klavier) und Schlegel (Flöte) bei, die durch feines Musizieren sie spielten Stücke von Händel und Mozart am guten Gelingen des Konzerts großen Anteil hotten. Die einzige Enttäuschung der Veranftaltung war, daß der Besuch nur mäßig war, obwohl die hiesige Bevölkerung Gelegenheit gehabt hätte, dem Wintsrhilfswerk, dessen Segnun­gen sie doch reichlich zu spüren bekam, einen kleinen Dank abzustatten.

en a. Enz, 27. Dez. Die Weihnachts­woche brachte auch für Höfen allerlei Freude und Betrieb. So hatte die freiwillige Sonn­tagsschule, der Kindergarten, BdM, IM und die einzelnen Klassen der Deutschen Volks­schule kleine Feiern mit Bescherung. Die Volksweihnacht wurde am Lautsprecher in der Gemeindehalle mitgefeiert. Anschließend war Ausgabe der Weihnachtspakete an die vom WHW Betreuten. Besonders reich waren diesmal die Gaben und die Freude und der Dank der Empfänger Wohl angebracht. Da außerdem HI und BLM den Abend u. a. durch ein Weihnachtssiugspiel zu einer richtig­gehenden Volksfeier mit ausgestalteten, zogen die Beschenkten hochbefriedigt nach Hause. Wie überall brannte auch hier ein öffentlicher Weihnachtsbanm und zwar auf dem Adolf Hitler-Platz und wie überall war auch hier das Wetter alles andere eher als Weihnachts- Wetter. Dennoch ließ sich alt und sung Weih­nachtsfreude und Weihnachtsstimmung nicht verderben.

Ä-US Pforzheim

Vom hiesigen Amtsgericht

Gerichtsassessor Rens, der die Strafabtei­lung L II unter sich hatte, ist nach kurzer Wirksamkeit beim hiesigen Amtsgericht an das Landgericht Karlsruhe versetzt worden.

Amtsgerichtsrat Dr. Schumacher übernimmt mit Wirkung vom 1. Januar k- I. den Vorsitz der Grcßen Strafkammer. Hausmeister Sauer tritt nach tüjähriger Tätigkeit im Dienste der Justiz in den Ruhestand. Sein Austritt beim Amtsgericht er'olgt am 1. Ja­nuar k. I. Der Rückgang der Arbeitslosen­ziffer in Pforzheim wirkt sich auch beim Amts­gericht aus. Seit Monaten ist die Zahl der Kriminalitudenten" ganz merklich zurückge­gangen. Man sieht heute bei Verhandlungen der Strafgerichte nur noch die ganzSeßhaf­ten", die die Altersgrenze in ihrem Beruf er­reicht haben.

Allerlei vom Tage

Der gestrige Montag galt bei denewig Feiernden" noch als halber Feiertag. Der plötzliche Wittcrungsumschwung brachte über Nacht Eispsützen und etwas Rauhreif. Jeden­falls bot das Wetter den willkommenen An­laß, denBesuch" spazieren zu führen und bei dem scharfen Ostwind etwaige Katerstimmung wegblasen zu lassen. In den Fabriken gings mit neuem Mut und neu gestärkt in den All­tag hinein. Ein Zeichen dafür, daß auch nach Erledigung der Weihnachtsausträge immer nochgute Zeit" ist. In den Amtsstuben und Büros klappern die Schreibmaschinen im al­ten Gange und auch in den offenen Geschäften gibts etwas ,muszuräumen" Jahresschluss steht vor der Tür, die Zeit der Bücherab­schlüsse und Jnventurvorbereitung. Sage des­halb keiner, daß der Betrieb ruhe! Der Post­wagen rollt wieder zu den gewohnten Zeiten durch die Stadt ungeachtet der noch vielen ,.Nachzügler"-Bestellungen im Paketverkehr. Die Eisenbahn ent'ührt die zivilen Urlauber, nachdem auf den Bahnhöfen der Abschieds­schmatz und das Tücherwink"« wie im Schat­ten der Nachtverlöscht" sind. Und zurück blieb für den Augenblick nur das Tränenbäch­lein. dessen stille Wasser schließlich auch einmal versiegen mußten, gleichwie die Wehmut im Herzen, die im Getriebe des Alltags schnell wieder verheilt ist. Nunmehr winken aus den Schaufenstern der Spirituosenläden Wein­flaschen und Sektpullen mit ihrem köstlichen Inhalt, der zu Silvester an der Wende zweier Jahre indie ander? Welt" hinüberführen soll. Verstohlen guckt die Jugend nach den Feuerwerkskörpern, für die Muttern ein paar Pfennige reserviert hält. Die großen Fasten­brezeln in den Bäckerläd-en sollen Objekt sein für die Spieltische vornehmlich im ländlichen Wirtshaus, wo man nach alter Sitte am Neu­jahrstag zum Brezelausspielen geht. Und so wird die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr allerhand Überraschungen bieten und bas Verkehrsleben noch einmal in erhöh- terem Ausmaße in Gang bringen.

AMNSDAP-Mchrichien

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ketnkut« nttiv ooen

Kundert Jahre Sötener Gemeindewald

Höfen a. Enz, 21. Dez. Heuer sind 10V Jahre vergangen, seit Höfen seinen Gemeinde­wald erhalten hat. Vorher stand den Ein­wohnern Las Recht auf Holzbezug aus den benachbarten Herrschaftswaldungen zu: im Brennerberg, im Hcngstberg und im oberen und unteren Eiberg. Bereits im Wildbader Forstlagerbuch von 1557 ist diese Holzgerech­tigkeit erwähnt; sie bezog sich damals schon auf Bau- und Brennholz. Die Erneuerung von 1682 wiederholt diesen Eintrag; aber erst imfigurirtcn Lagerbuch des Oberforsts Neuenbürg" von 1763 ist die Holzgerechtigkeit näher umschrieben. Darnach haben die- sener Mey"r" im Brenner- und Höfener Berg für das Stämmlen Bauholz wie für ein Klafter Brennholz se 3 Heller zu bezahlen (nach heutigem Geldwert etwa 10 Pfennig). Im Eiberg und im Hengstberg erhält die Commun Höfen das Klafter Brennholz, den Stamm Bauholz und den Stamm Floßholz je zu demselben Preis von 3 Heller. Dagegen wird daszur Reparierung von Weg und Steeg" notwendige Holz unentgeltlich abge­geben. In den drei genannten Wäldern stand der Gemeinde auch Las Recht der Waldweide zu. Aehnlich, nur noch günstiger, lagen die Dinge in Calmbach. Hier hatten die Einwoh­ner nach einem im Jahr 1470 aufgestellten Vertrag das Recht, vom Kloster Hirsau ans den Wäldern Weckenhardt und Kälbling zu ihrem eigenen Hansbranch (und nit zu ver­kaufen") Brennholz unentgeltlich zu beziehen. Ebenso besaß eine Reihe von Hosstätten das Recht freien Bauholzbezugs; 1567 waren es 38 holzberechtigte Häuser und 20 Scheunen. Ein Vertrag von 1452 gab den Bürgern außerdem das Recht, zur Eckerichzeit an jedem Donnerstag mit den Mastschweinen in den Kälbling einzufahren.

In den 30er Jahren des vorigen Jahr­hunderts ging die Finanzverwaltung um einer geordneten Forstwirtschaft willen auf die Ablösung der alten Rechte aus; in Wild­bad erfolgte diese um 1833, in Calmbach nach zehnjährigem Prozeß im Jahr 1835. Diese Gemeinde erhielt als Ersatz für sämtliche Holzrechte ein Eigentum von 1100 Morgen

guten Waldes im Kälbling, die Hälfte der Waldfläche, über die sich ihre Rechte bis da­hin erstreckt hatten. Der Gemeinde Höfen war schon 1832 ein Abfindungsvertrag vor­gelegt worden. Dieser hatte jedoch die bür­gerlichen Kollegien nicht befriedigt; sie fühl­ten sich benachteiligt, weil Teile des ange­botenen Waldes zusteinrau", andere zu stark ausgehauen erschienen. 1833 richtete die Ge­meinde eine Bittschrift an König Wilhelm I. Aber erst 1836 kam der Vertrag, der von dem Alpirsbacher Reviersörster und Floßinspektor Warth ausgestellt war, zur Unterzeichnung, und im April 1937 wurde er von der Kreis- regierung genehmigt. Durch ihn erhielt Höfen 1008 Morgen Wald im Brenner- und im Hengstberg. Damit wurde der Anspruch der Gemeinde ans eine Waldfläche, die jährlich 500 Klafter Brennholznachhaltig" zu liefern im Stande war, im allgemeinen befriedigt. Der Gemeindewald erstreckte sich jetzt auf der rechten Seite der Enz vom Wartgrund zum Oeschlinsgrund und umfaßte damals Eichen-, Buchen- und Nadelholzbestände. Der fünfte Teil liegt im Hengst- und Förtelherg auf Schömberger Markung: die übrigen 808 Morgen gehören der Höfener Gemeindever­waltung an. Der Staat behielt sich zwei Holzplätze vor: einen auf demKies" unter­halb der Wartwiese und einen zweiten unter­halb des Oeschlinsgrundes an der Enz. Beide waren der Forstverwaltung beim Scheiterfoß unentbehrlich. Auch derErdschlipf" beim Bierkellcr wird im Vertrag erwähnt; an den Kosten zu dessen Befestigung nimmt der Staat künftig nicht mehr teil. Andererseits darf die Gemeinde Höfen im Wartgrund den

Mn/i? /)/> /ssl E.'

Die Deutsche Arbeitsfront, Reiche betriebe­nem, inschaft Handwerk. Die Werbeplakate für den Handwerkerwettkamps und den Berufs­wettkampf aller schaffenden Deutschen sind, nachdem die Weihnachtsausstellung vorbei ist, jetzt unverzüglich anzubringen. Die Orts­handwerkswalter werden gebeten, die Anbrin­gung zu überwachen und sich mit aller Tat­kraft für die Werbung einzusctzen. Letzter Anmeldetermin: 15. Januar 1938.

Betrieb der Erzgruben welcher die Abräu­mung des Holzes bedingt, nicht stören. Da­gegen verbleiben den Einwohnern Höseys im Eiberg noch einige der alten Rechte nicht im Sinn einer Dienstbarkeit, sondern nur als Vergünstigung": sie dür'en die Wald­weide ausüben (nur nicht mit Ziegen und Schafen), Leseholz sammeln sowie Moos, Heiden, Laub und Farnkraut holen, ja sogar die nötigen Bausteine gewinnen,wo es ohne Schaden für die Forstkultur geschehen kann". Die Bauholzabgabe ans dem Eibergwald wird dagegen für immer eingestellt; das letzte un­entgeltliche Bauholz (nur der Hanerlohn war zu ersetzen!) erhielt der Schiffer Phil. Krauth zu seinem im Bau befindlichen Haus.

Zum Schluß sei noch der bürgerlichen Kol­legien gedacht, die den Kamps um den Ge­meindewald mit Zähigkeit und Ausdauer zum endlichen Siege führten. Ihnen ist es zu danken, daß die Gemeinde heute einen wert­vollen Vermögensgrundstock besitzt und mit einer jährlichen Reineinnahme von etwa 20 000 RM. rechnen kann. Der damalige Ge­meinderat setzte sich aus folgenden Männern zusammen: Ehr. Fr. Bodamer (Schultheiß), Phil. Ernst Leo. Joh. Ad. Treiber. Gottl. Fr. Barth, Gottl. Fr. Stockinger (Ochsen­wirt); im Bürgerausschuß saßen Joh. Phil. Krauth (Obmann). Jak. Fr. Bodamer, Chr. Fr. Sprenger, Chr. Fr. Gentner, Joh. Mich. Bodamer, Joh. Phil. Barth und Joh. Fr. Wildprett.

SroAe Zirssköivlver rmnsea

Die 1». Strafe wegen Wilderns

Elf Jahre hat der jetzt 64 Jahre alte ver­witwete Jakob Kirchherr von Kapfenhardt allein schon wegen Wilderns hinter Gefäng­nismauern gesessen. Seine letzte dreijährige Gefängnisstrafe hat er im Juni 1935 verbüßt. Spätestens im Herbst 1936 begann er aber schon wieder mit seinem gemeinen Verbrechen. Er fand bei dem in Oberlengenhardt wohn­haften verheirateten Johann Keppler einen guten Aufmunterer, denn Keppler stellte ihm sein Gewehr zur Verfügung und sagte auch zu ihm, er würde auch gern einmal ein Stück Rehfleisch essen. Im Herbst 1936 schoß dann Kirchherr an zwei verschiedenen Tagen je ein Rehkitz im Kohlbachtal bei Bad Liebenzell. Ob er in den folgenden Monaten auch gewildert hat, ließ sich nicht Nachweisen. Festgestellt ist nur. daß Kirchherr am 29. Juni dieses Jahres im Staatswald Hirsau, Gewand Tränkwasen, wiederum ein Rehkitz schoß. Das Fleisch hat er jeweils mit seinem Hehler Keppler geteilt.

Neben diesen zweien saß auch noch in der Person des ledigen 73jährigen Leonhard Gauche von Nnterkollbach ein dritter auf der Anklagebank. Nach der Anklage soll Gauche im Mai oder Juni dieses Jahres im vorderen Kohlbachtal, Staatswald Liebenzell, eine Drahtschlinge gelegt haben, in die sich dann auch ein Rehbock verfing. Auf 15. Juni wurde dieser Rehbock von einem Förster in verluder­tem Zustand aufgefunden.

In der Hauptverhandlung, die bis in die Nacht hinein dauerte, fehlte es an Wilderer­latein nicht. Der ehrlichste der drei Angeklag­ten war der Hauptwilderer Kirchherr. Aller­dings gab er auch nur das zu, was ihm be­stimmt nachgewiesen werden konnte. Er benahm sich ja auch bei der vor Monaten bei ihm stattgefundenen Haussuchung so unschul­dig, daß die Beamten, hätten sie in einer Kommode nicht frisches Rchfleisch und in einem Zwischenboden dieser Kommode allerlei Wildererwerkzeug gc'undm, unverrichteter Dinge hätten wieder abziehen können. Diese Beweisstücke waren natürlich kür sein Leug­nen nicht günstig, weshalb er dann auch bald ein Geständnis ablegte. Bei Keppler dagegen war es entschieden anders. Er leugnete wäh­rend der Untersuchung und leg in der Haupt­verhandlung noch mehr. So wollte er dem Gericht glaubend machen, er habe von dem Fleisch nie etwas geg"sien. sondern es jeweils auf die Miste geworden. Auch könne keine Rede davon sein. Latz er dem Kirchherr das Gewehr zum Wildern gegeben hätte. Das einzige, was er zugab, war die Tatsache, daß er Kirchherr als langjährigen Wilderer kannte. Auch Gauche bestritt entschieden. Schlingen gelegt zu haben. Zwar wurden bei ihm Schlingen gefunden, auch wurde er in der Nähe eines starken Rehwechscls in diesem Sommer im Walde beobachtet, außerdem be-