Die Verteidigung TeruelS
gilir ein Teil der Vororte in bolschewistischer Gewalt
Salamanca, 26. Dezember. Der nationale Heeresbericht vom Freitag meldete den weiteren Fortgang der Operationen im Abschnitt von Teruel wie folgt: .Tie Bevölkerung leistete den Angriffen der Bolschewisten heldenhaften Widerstand und fügte ihnen zahlreiche Verluste bei. 40 Gefangene sind das Ergebnis des Freitags, ferner gingen 85 Milizen zu den nationalen Truppen über." — Auch am Samstag wur- den d,e Angriffe von bolschewisti- schcr Seite auf Teruel. wie der nationale Heeresbericht meldet, mit großen Verlusten für den Gegner von den Nationalen z u r ü ckg e w i e s e n. Tie nationalen Operationen in der Umgebung der Stadt werden fortgesetzt.
General Lueipo de Llano teilte in einer Nundsunkansprache mit. daß die Nachrichten der nationalen Truppen von Teruel günstig lauteten. Obgleich einige Viertel der Vor- orte in der Gewalt der Noten seien, bleibe die eigentliche Stadt Teruel in nationaler Hand und werde energisch verteidigt. Lueipo de Llano gab der Zuversicht Ausdruck, daß die Abwehr des bolschewistischen Angriffes gelingen würde.
Wie der nationalspanische Heeresbericht besagt, sind die Bolschewisten auch am ersten Weihnachtsfeiertag weiterhin gegen die nationalen Stellungen bei Teruel angestürmt, jedoch unter großen Verlusten zurückgeschla- gen worden. Die nationalen Truppen haben ihre Operationen in der Umgebung der Stadt fortgesetzt. Bei einem Gegenangriss der Bolschewisten am linken Flügel ließ der Feind nach seinem Rückzuge zahlreiche Tote auk dem Schlachtfeld zurück.
KMnachlsbotMkt Seima! Mankos
Salamanca, 26- Dezember. Die nationale Presse Spaniens veröffentlichte zum Weihnachtsfest eine Botschaft General Francos an „alle Spanier im Schützengraben, an die Angehörigen der Kämpfer und an alle, die an Spaniens Neubau Mitarbeiten". Staatschef Franco bringt sein Vertrauen auf einen baldigen Endsieg zum Ausdruck und dankt für die Mitarbeit des Hinterlandes am Wiederaufbau. „Das kommende Spanien", so schließt die Botschaft, „werde ein besseres und aereckiteres Vaterland sein."
Weihnachtsansprache de Valeras
Präsident deValera richtete am ersten Weihnachtsfeiertag eine Ansprache an daS irische Volk, in der er die neue irische Verfassung als das Ergebnis jahrhundertelanger schwerer Opfer bezeich- nete: für das irisckie Volk beginne jetzt eine neue Zeit.
Sowjetdiplomatcn werden knapp
Zum Sowjetbotschafter in Afghanistan wurde ein gewisser Michailow ernannt, der nicht der diplomatischen Laufbahn entstammt. Sowjetgesandter in Norwegen wurde ein gewisser Nikonow, der ebenfalls eine völlig unbekannte Persönlichkeit ist. Ueber bas Schicksal des bisherigen Botschafter? in Kabul und seitherigen Gesandten in Oslo verlautet offiziell nichts.
In USA. 2 Millionen Arbeitslose mehr
Wie verlautet, wird zur Zeit in der amerikanischen Bundes-Arbeitsbefchasfungsbehörde ein Bericht ausgearbeitet. dem zusolge die Zahl der Arbeitslosen in den Vereinigten Staaten seit September um 2 Millionen zugenommen hat. Bis Februar rechnet man mit einer weiteren Zunahme um I bis 2 Millionen. Vom amerikanischen Fachgewerkschastsverband wurde die Zahl der Arbeitslosen am 1. September aus 8.2 Millionen geschätzt.
Me auch M die Kleinrentner!
Mau -er Nrüirltm-Rolverm-rrungeil
Verbesserungen für die Kriegsbeschädigten
Erweiterung des Kreises der Hilfsbedürftigen in der Kleinrentne htlse
Berlin, 26. Dezember. Das von der Reichs- regierung im Juli 1934 erlassene Gesetz über Kleinrentnerhilse bedeutete eine Erleichterung für viele hilfsbedürftige Volksgenossen, die ihre durch jahrzehntelange Arbeit und Spar- samkeit geschaffene Existenzgrundlage für ihr Alter durch die Geldentwertung nach dem Kriege verloren hatten. Einen weiteren bedeutsamen Fortschritt bedeutet die neue Ver. orönung des Reichsarbeitsmini- sters zur Ergänzung des oben genannten Gesetzes. Hierdurch wird der Kreis der bis- her zum Bezug der Kleinrentnerhilfe ber»ch- tigten Volksgenossen erweitert. Die Verordnung tritt am I. Januar 1938 bereits in Kraft. Cs handelt sich hierbei um folgende Verbesserungen:
Zu den Kleinrentnern im Sinne des Gesetzes von 1934 zählen künftig auch Hilfsbedürftige. denen am 1. Januar 1933 ein Grund- oder Betriebsvermögen im Werte von mindestens 12 000 NM. gehört hat. wenn sie das Vermögen in der Zeit zwischen dem 1. Januar 1918 und dem 80. November 1923 veräußert und den Erlös durch die Geldentwertung eingebüßt haben. Ferner kann die Kleinrentnerhilfe künftig auch alten oder erwerbsunfähigen Töchtern von Rentnern im Falle ihrer Hilssbe- dürftigkeit gewährt werden, wenn sie mit
ihren Eltern bis zu deren Tod im gemeinsamen Haushalt gelebt und an Stelle eigener Erwerbstätigkeit für ihre Angehörigen Haus- wirtschaftliche Arbeiten geleistet haben. Dabei ist nicht erforderlich, daß sie das spät"! von der Geldentwertung betroffene elterliche Vermögen schon vor dem 1. Januar 1918 von Todes wegen erworben hatten. Schließlich werden den Kleinrentnerhilfeempfängern auch alte oder erwerbsunfähige Flüchtlinge oder Verdrängte gleichgestellt, die infolge des Weltkrieges ihre Existenzgrundlage verloren haben und dadurch hilfsbedürftig geworden find.
Außer dieser Ergänzung des Gesetzes hat der Neichsarbeitsminister auch in diesem Jahre, wie schon mitoeteilt. einen Sonder- zu schuß stir die Kleinrentner von insgesamt 2 8 Millionen NM. zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus ist beabsichtigt, die kür die Kleinrenlnerfürsorge und Kleinren'uer- hilfe jährlich bereitgestellten Reichsmittel im Betrage von bisher 28 Millionen RM. vom l. April 1938 an zwecks Gewährung lausender Reich szuschüsse an jeden Kleinrentner zu verwenden. Diese im Einvernehmen mit der Partei und den beteiligten Neichsministerien beabsichtigte Maßnahme wird die Lage der Kleinrentner wesentlich erleichtern.
vorftob gegen die Süianlung-Vrovinz?
Berlin, 26. Dezember. Das Gesetz über den Ausbau der Rentenversicherung vom 21. De- zember 1937 bringt für die Kriegsbeschädigten und Kriegs hinter, bliebe neu einen weitgehenden Abbau untragbar gewordener Vorschriften der Neichsversicherungsordnung. die noch aus der Zeit der Notverordnungen stammen. Diese Vorschriften bewirkten eine scharfe Kürzung der Renten aus der Sozialversicherung beim 3»sammeiitreiieii mit den Renten ans der Kriegsversorgung. Tie daraus folgenden Abzüge von den an sich kleinen Versichernngs- renten wirkten sich bei den beschädigten alten Frontsoldaten sowie ihren Hinterbliebenen schmerzlich aus und beeinträchtigten immer mehr ihre Lebenshaltung und ihren Lebens- abend.
Nachdem schon seit der Machtergreifung die schlimmsten Härten gemildert worden waren, gibt jetzt das Gesetz vom 21. Dezember ' der Mehrzabl der Kriegsbestl'ädmten und ihrer Hinterbliebenen die volle Sozialrente wieder: für sie wird der zablbar bleibende Betrag nacb Möglichkeit erhöht. Damit ist besonders für die ältesten Gruppen der Kriegsopfer ein Fortschritt erreicht, der zusammen mit der 1934 bewilligten Frontzulage wohl als eine der bedeutsamsten Maßnahmen zugunsten d-r Kriegsopfer angesehen werden muß. Außerdem erhalten jetzt alle Kriegsteilnehmer Steigerun g's^ beträqe für die Tauer ihrer T"ilnahme am Weltkriege. Dadurch wird ihre Rente aus der Sozialversicherung entspreckrend erhöht.
Dank der Bergmänner an den Führer
Tfiuglarr blockiert — Haogtfcha« besetzt — Normalisierung der Derhöll» ffe i« Schanghai
schanghai, 26. Dezember. Japanische Flug, zeuge bombardierten die Hafen-An- lagen. Kasernen und Militärlager von Hai- tschon und Lien juan am Ostende der Lunghai-Bahn, was als die Einleitung von Operationen gegen den Eisenbahnknotenpunkt Hsütschou und die Schantnng-Provinz angesehen wird. Tsingtau ist vom Sonntag ab in die japanische Blockade eingeschlos- sen worden. An der Jangtse-Front haben die japanischen Truppen während der Weih- nachtstage Hangtschau und Fujang. 80 Kilometer oberhalb von Hangtschau am Tschientanq-Fluß, besetzt.
Chinesischen Meldungen zusolge setzte ein japanischer Angriff aus die Provinz Schantnng auch von Norden her ein. Die japanischen Truppen überschritten den Gelben -Fluß bei Tstngtscheng. 70 Kilometer nordöstlich von Tfinan. Zielrichtung des An- griffes ist Tschoutsun an der Tsinan- Tsinatau-Vakm. Gleichzeitig wurden die chinesischen Stellungen am Südufer des Gelben Flusses beschossen.
Wie die japanische Agentur Domei ergänzend aus Schanghai meldet, bombardierte die japanische Luftwaffe am Samstag die militärischen Anlagen in fünf Provinzen Zentral- und Südchinas. Dabei konnte sie in Siangvang in der Provinz Hopei vier chine- fische Apparate aus dem Flugplatz zerstören, während zwei Apparate sowietrusfischen Ur- sprungs sich einem Luftkampf durch die Flucht entzogen.
In Schanghai haben die javanischen Behörden das Gebiet nördlich vom Sutschou- Fluß für Ausländer sreigeaeben. Damit ist auch die Erlaubnis zum Abtransport der Ausländern gehörenden Waren aus den Lagerschuppen verbunden. Die Zulas.
fung von Chinesen soll später schrittweise erfolgen.
Der „Panay"-Zwischenfall beigelegk
Der „Panap"-Zwischenfall ist endaüttig beigelegt worden. Die amerikanische Regierunghat am 25. Dezember an das javanische Außenministerium eine Note ge. richt->t. ans der hervorgebt, daß die Vereinigten Staaten die am 24. Dezember überreichte japanische Note als befriedigend anseben. Die Note wurde am Sonntaa von Vatscbaf- ter Joseph C. G"ew dem Auß-nminister tö»i- rota überr<ücht: sie ist in den Kreisen der sa- Panischen Regierung ebenfalls mit Befriedi- gnng aiftaenommen nw^b-m
Thronrede des japanischen Kaisers
Die 73. Sitzung des japanischen , Reichstages wurde am Sonntag in Ge.
^ genwart des Kaisers feierlicki eröffnet. In seiner Thronrede stellte der Kaiser mit Ge- nuatuung fest daß die freundschaftlichen Be- ziehungen Japans zu seinen Vertragsmächten eine ständig zunehmende Verti->ftina er- fübren. Der Kaiser ging dann ans den Konflikt in China ein und erkannte den Einsatz der Offiziere und Mannschaften an der Front und die Geschlossenheit der aesamten Nation in der Heimat lobend au. Kr brackcke die Hoffnung zum Ausdruck dab Japan sein Ziel dank der Treue und der läiuaab-- des iauanckehen Volkes erreichen werde. Zum Schluk forderte der K->T?r d->n P-ichs^-m ans. anaesickcks des Ernstes der Lage einmütig zu- lammen,zuarbeiten.
52 Ukrainer wurden wegen Zugehörigkeit zu der illegalen radikalen ..Nationalen Ukrainischen Or- anisatiori" dem Bezirksgericht in Rowne (Wol- Vniens zu Zuchthausstrafen zwischen 2^ bis zu 12 Jahren verurteilt.
Das von der Reichsregierung beschlossene Gesetz über den Ausbau der Rentenversicherung mit seinen großzügigen Maßnahmen nr Besserung der sozialen Lage des deut- chen Bergmannes hat gerade im rheinischwestfälischen Industriegebiet große Freude ausgelöst. Dem Tank der deutschen Verg- männer für diese soziale Großtat des Tritten Reiches gibt der Leiter der Ncichs- betriebsgemeinschast Bergbau. Albert Padberg, in folgendem Telegramm an den Führer Ausdruck:
„Mein Führer! 650 000 deutsche Bergmän- ner begrüßen aus dankbarem Herzen die l Neuregelung der knapvschaftlichen Versicherung, die durch eine Gemeinschaftshilfe des gesamten deutschen Volkes ermöglicht wurde. Sie geloben Ihnen, mein Führer, wie in den früheren Jahren des Ausbaues auch für alle Zukunst Einsatzbereitschast und Treue für das deutsche Vaterland."
Ferner hak der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Berabau. Albert Padberg, dem Reichsarbeitsminister Seldte und Reichsorganisationsleiter Dr. Ley Danktelegramme gesandt. An die Arbeitskameraden im deutschen Bergbau richtete er einen A u f. ruf, der mit dem Gelöbnis schließt: „Wir Bergmänner danken dem Führer sür diese Neuerung und versichern, ihm durch Treue und Einsatzbereitschaft wie in den Jahren de? Ausbaues auch für alle Zukunft mitzuhelfen an der Erringuna der äußeren und inneren Freiheit des deutschen Volkes."
Englands Seeaufrüstungsprogramm
Der „Sundah Times' zufolge hat England ln diesem Jahre sieben Kreuzer, neun Zerstörer, drei 17-Boote. drei Minenleaer, drei Torpedoboote mw verschiedene Versuchsschisse gebaut. Augenblicklich lägen rund IVO Kriegsschiffe auf Kiel. Das nächste Jahr werde die Vervollständigung der > Zerstörer- und V-Boot-Klassen bringen.
Ä-Schneiöer-Loerstl:
, I , 2 » M, » » , *»
lsi. Fortsetzung !
Er sagte „ja", küßte sie, und horchte nur mit halbem Ohr, was Lnzie noch alles für ihn tun wollte. In seinem Gehirn war ein Chaos. Er rvälzte Pläne hin und her, ließ sie wieder fallen und entwarf neue. Er liebte Niels sehr. Aber in diesem Augenblick war ihm der Bruder ferngerückt wie noch nie. Dessen Reichtum und seine Armut - das war wie eine stählerne Wand, die sich plötzlich zwischen sie beide schob. Und er war nun einmal arm! Die Mutter ivar arm, Klandine, Luzie, alle waren sie Bettler geworden.
„Ich fürchte mich, wenn du so vor dich hinstarrst," wisperte Luzie zu ihm auf. „Soll ich der Klandine schreiben, daß sic kommen möge?"
„Wozu denn?" meinte er resigniert. „Auch deine Schwester vermöchte nichts mehr an dem finanziellen Zusammenbruch zu ändern.
So kam es, daß Niets Pöttmes und Klandine einen heiligen Abend auf der Karrer-Hütte verlebten, wie er sich friedlicher, schöner und erhabener nicht mehr hätte verleben lassen.
Barthelmes hatte eine kleine Tanne ans der Waldung unten geholt. Einer der Almhofknechte brachte von Bruck herauf Brief- und Paketpost. Er konnte einen Fluch nicht unterdrücken, als er die Ladung auf die vütteiivank stellte. „Druckt hat dös Zeig — sau leicht Stoaua drin? A so a G'wicht hat 's g'yabt, döS Teufels- g lump!"
Auch Niels wunderte sich darüber. Was mochte Bob da wohl geschickt haben? Für Klandine war keine Post dabei gewesen. Sie wußte warum und beklagte sich nicht darüber. Was irgendwie wissenswert war, würde ja Bob in seinem Brief an Niels berichten. Das erfuhr sie dann schon von ihm
Es war ein heiliger Abend, wie thn jedes Jahrzehnt nur einmal schenkt: Bon einer Klarheit und Schöne, daß die Bcrgspitzen ringsum wie Silbcrpfeile in den Himmel stachen. Ain Firmament standen Millionen Sterne, und die Erde war eingehüllt in ein Kleid von glitzernden Schneckristallen.
Klandine hatte auf ihrer letzten Fahrt nach Bruck Kerzen und Kugeln, sowie eine Menge Flitter gekauft. Damit schmückte sie nun den Vamn. Barthelmes war noch einmal nach den Almhöscn hinnntergestiegcn, nm Frischfleisch und Eier zu holen. —
Ein gläserner Silberstern glitt Pöttmes aus den Fingern und zersprang am Boden in tausend Stücke. „Mein Stern!" klaqte Klandine. „Der einzige, den ich hatte!"
„Soll ich Ihnen dafür einen anderen holen?" fragte Niels, durchs Fenster gegen den Himmel zeigend, wo es weihnachtlich glitzerte und funkelte.
Sie lächelte, merkte au einem flüchtigen Zucken seines Mundes, daß er wieder Schmerzen hatte und drückte ihn sanft auf die Bank. „Bleiben Sie mal hübsch sitzen!" Sich niederbückend, sagte sie: „Sehen Sie, nun ist der Knöchel wieder geschwollen! Warum laufen Sie auch schon seit heute morgen so zwecklos herum."
„Zwecklos?" fragte er entrüstet.
„Natürlich! — Am Pormittag sind Sie zweimal in den Schnee hinansgelaufen, nm Ausschau zu halten, ob der Knecht mit der Post noch nicht kommt. Nach Tisch haben Sie sich auch nicht hingelegt, wie es Ihr krankes Bein erfordert. Sie sind recht eigensinnig."
„Ich will recht brav sein," versprach Niels lächelnd. „Trotzdem ich noch gar nichts geschenkt bekommen habe."
Barthelmes, der eben von den Almhöfen zurückkehrte, stellte seinen Rucksack ab und brnmmelte mit einem Seitenblick auf Pöttmes: „Den gonz'n Tog umauanda-
rutsch'n und auf d' Nocht neammer steh'n können vor lauter Wehdam."
Eine halbe Stunde spater strahlten aus den kleinen Fenstern der Karrer-Hütte die Weihnachtskcrzcn.
Barihelmes schimpfte ganz offen: „A so vül Geld
ausgcb'n weg'n meiner! A so an Hauf'n Sach' kauf'n für mi. Jesus Maria und Josef! I moan grad, i Hab a Erbschaft g macht!"
Klandine aber stand wortlos vor dem kostbaren grünen Koffergrammophon, ans dem ein Tannenzweig lag. Niels suchte in ihrem Gesicht, als sie die erste Platte auflcgte. „Stille Nacht, heilige Nacht."
Ihr Mund zuckte. Sie hatte so lange nicht mehr gesungen. Und als sie nun die Lippen öffnete, starrte Niels ungläubig, von Schauern durchflutet, auf das Mädchen. Es ivar, als habe ein Engel selbst Einkehr in der Karrer-Hütte gehalten und verströme mm die Süßigkeit seiner Stimme in die Enge des Raumes.
Klandine stand, die Hände verschlungen, mit Augen, in denen ein Himmel voll Seligkeit glänzte. „Stille Nacht, heilige Nacht." Barthelmcs nicht ungeübter Baß fiel ein. Niels war zwar kein Säuger, aber in diesem Liede fand auch er sich zurecht.
Mit einem leisen Schnarren sprang die Platte aus, gerade in dem Augenblick, als die drei die letzte Strophe zu Ende gesungen hatten.
Barthelmes' Mund war noch zur Hälfte geöffnet. „Jetzt so was! Wann's no a Platz! aus da Wölt gibt, wo's so a Weihnacht'n feiern, wia ans der Karrer- Sütt'n, nachher nehmat i die Füaß' anf'm Buck'l und laufat hin. — Aber 's gibt ja koans mehr."
„Nehmen Sie bitte vorliebsagte Klandine zu Niels und öffnete ein Etui. Darin lag: Ein Silberlöffel.
Noch nie, seit Pöttmes aus der Hütte war, hatte Barthelmcs ein so Helles, jungenhaftes Lachen von ihm gehört.
„Jetzt, do schau her!" rief der Alte. „Jetzt hat er's wirk!! durchg'setzt, der Herr Pöttmes, und i Hab mi scho g'freit g'habt, daß er's Ess'n so schön g'lernt hat mit meine Blechernen. Jetzt hat er do no an Sülbernen kriagt. A sowasI" (Forts, folgt.)