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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg

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Rr. 268

Neuenbürg, Donnerstag den 18. November 1V37

SS. Jahrgang

Umfturzorganisation in Frankreich

Entdeckung von Waffe» und Sprengstofflager«

Lord SalW ln Berlin

Berlin, 17. November. Lordpräsident Hali­fax traf Mittwochfrüh mit dem Nordexpreß um 8.43 Uhr zu einem privaten Besuch und einer Besichtigung der Jagdausstellung in Ber­lin ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich auf dem Bahnhof Friedrichstraße der englische Bot­schafter Sir Neville Henderson und der Chef des Protokolls, Gesandter v. Bülow - Schwankte, eingefunden. Am Nachmittag stattete Lord Halifax der Internationa- lenJagdausstellung seinen ersten Be­such in Begleitung von Botschafter Sir Neville Henderson ab. Vor der Ehrenhalle wurde der Gast von Oberstjägermeister Scherping unv dem Bauleiter der'Ausstellung, Jägermeister Löbenberg, im Aufträge des Reichsjägermeisters begrüßt. Bei feinem etwa zweistündigen Rund­gang wurde Lord Halifax von den zahlreich erschienenen Besuchern herzlich begrüßt. Sein besonderes Interesse fanden die Rekordtrophäen in der Ehrenhalle, die prähistorische Sonder­schau in der deutschen Abteilung, die Trophäen des Botschafters Henderson in der Abteilung Jugoslawien sowie die Internationale Jagd­kunstausstellung.

Die Londoner Morgenblütter vom Mittwoch verzeichnen die Abreise von Lord Halifax nach Berlin, enthalten sich aber durchweg jener Art der Sensationsmacherei. die in gewissen Londoner Blätetrn in den letzten Tagen vorherrschte. Einheitlich mel- ^ den die Zeitungen, daß es sich lediglich um: eine Informationsreise handele und daß mit keinen sensationellen Er-j gebnissen zu rechnen sei. Die ..Ti­mes" schreiben, man habe den Eindruck, daß eine offene und freundschaftliche Atmosphäre wiederhergestellt worden sei und daß der Be­such in sich alle Möglichkeiten für eine neue Periode eines besseren Verständnisses zwi­schen England und Deutschland berge.

Rom, 17. Nov. Zu der Reise von Lord Halifax nach Berlin wird in unterrichteten italienischen Kreisen erklärt, Italien beobachte nach der klärenden Polemik der letzten Tage den Verlauf der Reise mit lebhaftem Inter­esse. Gleichzeitig betont man, daß die italie­nische Regierung von der Reichsregierung über die Reise auf dem Laufenden gehalten Werde.

Muer SKmhzug MM»M

Englischer Nichteinmischungsplan vorbehalt­los angenommen

London, 17. November. Im Anschluß an die eineinhalbstündige Sitzung des Haupt- ausschusses des Nichteinmischungsausschusses am Dienstagnachmittag wurde eine Ver­lautbarung ausgegeben, wonach die tech­nischen Erörterungen des englischen Planes über die Zurückziehung von Freiwilligen, die Zuerkennung von Kriegsrechten und die Wiederherstellung und Verstärkung des Be- j obachtungsschemas fortgesetzt werden. Dem Unterausschuß ist mitgeteilt worden, daß ihm voraussichtlich in der kommenden Woche em technischer Bericht übergeben und die drei Hauptteile des Planes zur Verfügung stehen würden. In der Aussprache gab der Vertreter der Sowjetunion eine Erklärung ab, in der er sagte, daß die Sowjet­regierung ohne jeden Vorbehalt und als Ganzes den Plan an nehme, der von dem Ausschuß in der Sitzung vom 4. Nov. angenommen und dann den zwei Parteien in Spanien zugeleitet worden ist.

Rücktritt" MwisM?

b i g e o b e r i c k t äer 14 8 ? e e 8 5 e

eg. London, 17. November. Wie sichDaily Expreß" aus Moskau berichten läßt, soll jetz! auch der Name Litwinows auf der Liste derer stehen, die in der nächsten Zeitzurück­treten" werden. Auch Nachrichten von der Verhaftung weiterer sowjetrus­sischer B 0 ts ch a ft e r laufen um. Man nimmt allerdings nicht an, daß eine regelrechte Verhaftung Litwinows erfolgen soll, um im Ausland nicht zu viel Aufsehen zu erregen. Jedoch dürfte Litwinow-Finkelstein nach der Meinung desDaily Expreß", wenn sich das Gerücht von der Verhaftung seines Freundes Ureniew als richtig herausstellt, nur noch dem Namen nach Sekretär des Auswärtigen sein.

Parls. 17. November. Die Pariser Früh­presse berichtet, daß die Polizei deS Departe­ments Seine augenblicklich eine große Unter­suchung in ganz Frankreich durchführe, die sich gegen eine geheime Nechtsorganisation richte, deren Ziel ein gewaltsamer Um­sturz der republikanischen Ein­richtungen gewesen sei. Es handle sich nicht etwa um eine kleine Gruppe aufgehetz­ter junger Leute, sondern um einen großen militärisch organisierten Verband, dem Zehntausende angehören sollen und der bereits seit sechzehn Monaten einen bewaffneten Handstreich gegen die Regie­rung vorbereitet habe. Das Stillschweigen, das man in polizeilichen und amtlichen Kreisen fürs erste über die Nachforschungen an den Tag lege, scheine den Ernst der An­gelegenheit zu beweisen.

Ueber die Bildung und die Ziele dieser Or­ganisation machen die Blätter folgende An­oden: Nach Auflösung der nationalen Bünde älten sich von diesen Splittergruppen abge­löst. Die stärkste bildeten frühere Anhänger der Action Francaise, die von einem angesehenen Aristokraten geführt wurden. Diesem sei es elungen, sämtliche nebeneinander estehendenGruppenzu einer Militär- ähnlichen Organisation zusammenzu- schließen, die sichgeheime revolutionäre Milizen" nannten.

In drei Punkten seien sich sämtliche Grup­pen einig geworden, und zwar: 1. Eine direkte Aktion zur Schaffung einer faschistischen Regie­rung auf völkischer Grundlage; 2. Kampf gegen den Kommunismus; 3. Kampf gegen das Judentum.

Sonthofen, 17. November. Mit einer gro- ßen weltanschaulichen Rede hat Reichsorgani- sationsleiter Dr. Ley die von ihm einberu- sene erste gemeinsame Tagung, aller Kreis- und Eauamtsleiter der Partei auf der Ordensburg Sonthofen am Dienstag ein­geleitet. Er gab bekannt, daß, um die poli- tischen Kämpfer aus dem Alltag ihrer Pflicht zu heben, die Partei in Kraft und Größe ihre Zukunftsaufgabe vor ihnen erstehen zu lassen, diese gemeinsamen Tagungen in Zukunft jährlich durch geführt würden. Es sei für den verantwortlich han­delnden Nationalsozialisten unerläßlich, immer wieder den Blick in gemeinsamem Er- leben über die Grenzen des eigenen Lebens­und Pflichtenbereiches hinaus in die Zukunft des Volkes zu richten und im Erkennen der Ewigkeit der Nation die eigene ewige Ver- Pflichtung zu empfinden. Drei Grundelemente nationalsozialistischen Handelns und Glau- bens stellte Tr. Leh heraus: Die Einheit, Lebensbejahung und die Führung. Sie be­fähigen die Partei, ihr Ziel zu erreichen, das in der Ewigkeit Deutschlands liegt, und garantieren die Reinheit unserer Weltan- schaumig. Tie Partei habe alle trennenden Elemente, die das Volk an den Abgrund ^ brachten, entfernt. Weil sie das Leben be- , saht, sucht sie den Kampf und gewinnt aus ! ihm neue Lebensfreude und neue Lebens- ! kraft. Je schwerer der Kamps i st. ^ desto schöner das Leben; die Partei setzt alles dafür ein, das ganze deutsche Volk zu aufrechten, ehrlichen und fähigen Kämp­fern für das Leben zu erziehen. Das Weien nationalsozialistischen Führertums, dessen leuchtendes Vorbild auf ewig Adolf Hitler ist, begründet sich in der Sammlung treuer, fähiger und gläubiger Männer, die sich gegen­seitig vertrauen und für einander einstehen, !

Ter Chef der Kanzlei des Führers und Vorsitzende der Parteiamtlichen Pristungs- kommission zum Schutze des NS.-Schrift- tnms, Reichsleiter Bo uhler, gab den Kreisleitern und Ganamtsleitern einen um­fassenden Einblick in seine verantwortungs­vollen Aufgaben. Die verschiedenen Aemter der Kanzlei des Führers gleichen sei es durch Vrüfmig von Beschwerden oder

Weiter habe sich diese Organisation gegen de la Rocque und seine französische Sozial­partei zusammengefunden. Durch Zufall, sei die Polizei in Dieppe einem früheren Feuer- kreuzler auf die Spur gekommen, der Ä a f - fenlieferungs-Aufträge für eine Nechtsorganisation ansgeführt habe. Bei einer Haussuchung fand man Schriftstücke, die der Polizei Fingerzeige gaben, welche nach Paris führten. Es wurde dann im Pariser Vorort Nueil eine Villa entdeckt, die u n ter- irdische Verstecke enthielt sowie Waf­fen- und Munitionskammern. Weiter ent­deckte man im Zentrum von Paris eine Garage, die durch Betonmanern die Auf­merksamkeit der Polizei auf sich gelenkt habe; sie gehörte einem Mitglied einer bekannten Nechtsorganisation namens Robert de la Motte-Saint-Pierre. Der Waffenaufkäufer in Dieppe. ein Arbeiter, der die Aufträge aus- sührte, sowie Motte-Saint-Pierre seien am Tienstagnachmittag eingehend von der Poli- zei verhört und dann ins Polizeigefängnis eingeliefert worden.

Das radikalsozialeOeuvre" glaubt zu wissen, daß die Polizei am Dienstagabend in der Nähe des Bois-de-Boulogne ein großes Waffen-. Muntti 0 ns- und S p r eng­st os klage r gefunden habe. Das Balt be­hauptet. die Nachforschungen würden binnen kurzer Zeit sensationelle Enthüllungen brin- gen. Der sozialdemokratische Innenminister Dormoy hat am Dienstagnachmittag eine Abordnung derVolksfront" empfangen, der ver Minister, demPopulaire" zufolge, be­friedigende Versicherungen abgegeben haben soll.

durch soziale Maßnahmen selbst entstan­dene Härten aus und gaben manchem un­verschuldet in Not geratenen Partei- oder Volksgenossen wieder Mut und Zuversicht.

Bevor Reichsleiter Buch auf die bestim­menden Grundsätze in seinem Amt zu sprechen kam, setzte er sich mit den entscheidenden Dingen des uns bewegenden Lebens auseinander. Die NSDAP, kennzeichnete er als die große Sch ulederNation, aus der dem deutschen Volk dauernd Führer erstehen, die es zu seinem fortwährenden Kampf um die Ewigkeit benö­tige. Eingehend auf sein Arbeitsgebiet als Oberster Parteirichter, das Reichsleiter Buch nunmehr zehn Jahre inne hat, betonte er das Primat von Führung, Beispiel und Vorbild, das gerade der politische Führer täglich im Leben aufs neue zu beweisen habe.

Am zweiten Vortragstag auf der Ordens, bürg Sonthofen wurden die Führerausbil- dung im Neichsarbeitsdienst. die Bedeutung der Leibesübungen im Tritten Reich, die Schulung als entscheidender Faktor politi­scher Willensbildung sowie Aufbau und Ar- beit des NS.-Fliegerkorps behandelt. Umfas­sende Ausführungen hierüber machten Reichs- lciter H i e r l. Reichssportsührer von Tschammcr und Osten, der Leiter deS Hauptschulungsamtes. stell». Gauleiter Frie- drich Schmidt, und KorpSführer Chri­stiansen.

.ZrmsbettMrjn des Führers gestorben

Adolf Hitler bei der Beisetzung der alten Pgn.

München, 17. November. Der Führer wohnte am Dienstagmittag im Münchener Ostfriedhvf der Beisetzung von Frau E 51 a Schindler, einer alten Parteigenossin, die lange Zeit als Betreuerin des Haus­wesens im Berghof auf dem Obersalzberg in treuer Pflichterfüllung wirkte, bei. Mit dem Führer erwiesen der rm Alter von 57 Iah- reu mitten aus einem arbeitsreichen Leben Dahingerasften eine Reihe von Mitarbeitern des Führers, an der Spitze Rudolf Heß. die letzte Ehre-

Einheit. Lebensveiahmig und Führung

Eröffnung der Kreis- ugd Gauamtslettertagung in Sonthofen

Keife o-er E-Peöttiorn

Das Bedürfnis mancher Auslands-Jour­nalisten, einfache Ereignisse durch unnötige Bemerkungen zu komplizieren, hat das kann man wohl sagen seit der Ankündi­gung des Halifax-Besuches wahre Triumphe gefeiert. Unsere Freunde in der Fleet-Street von London, in den großen Zeitungspalästen der Hauptstadt des britischen Imperiums, haben eine Geschäftigkeit der Prophezei- ungen und Auslegungen entwickelt, die nachgerade verdächtig wird.

Erst wurde die Reise des Lords von seinen Landsleuten als eine politische Geschäftsreise Proklamiert, der die Aufgabe gestellt sei, Wege des Kuhhandels zu finden. Ter Lord wurde dargestellt as Friedensrichter, der in Deutsch­land Amtstag hat. Nachdem dieser Ausfas. sung mit großer Deutlichkeit entgegeugetreten wurde, ist für den englischen Zeitungsleser eine neue Lesart ausgedacht worden. Lord Halifax erscheint nunmehr in der Rolle eines F 0 r s ch u n g s rei s e n d e n, der in Deutsch- land bisher Unbekanntes ergründen soll. Er ist wie uns in englischen Zeitungen mit­geteilt wird nach Berlin gereist, um mit dem Führer eine erploi-olop)' canvsrsolion, eineergründende Aussprache", zu haben.

Man darf anneymen, daß Lord Halifax sich mit der deutschen Politik während der vergangenen Jahre persönlich stärker befaßt hat als die Artikelfchreiber, die seine Reise mit ahnungsvollen Prophezeiungen beglei- tcn. Er wird der Aufklärung über diele deutsche Politik deshalb nicht bedürfen. Kaum ein Staatsmann in der Welt hat je so klar und offen vor den Augen der ganzen Welt die Außenpolitik seines Volkes ge­leitet wie Adolf Hitler cs getan hat. Genfer Winkelzüge sind unserer deutschen Politik ebenso fremd wie Konferenzgetnschel hinter verschlossenen Türen. Klar wie das deutsche Lebensrecht und seine Forderungen steht das Bild der deutschen Politik vor den Augen der ganzen Welt.

Was ossen zutage liegt, braucht nicht er­gründet zu werden. Das Deutschland Adolf Hitlers bedarf keinerUntersuchung".Ex­peditionen" mögen eher in das Dschungel der eigenen englischen Politik entsandt werden. Hier scheint uns mehr Stoff für eineergründende" Tätigkeit zu liegen. Ja, eine solche Expedition dürfte sogar manche Quelle der gegenwärtigen Unklarheit in der europäischen Politik und der Unsicher­heit auf dem Kontinent anfzuspüren in der Lage sein.

Lord Halifax ist inzwischen den allzu eifri­gen Kommentaren entkommen und bereits in Berlin eingetrofsen.

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Togo Frankreichs Kolonialreich eingegliedert!

T i g e n b e r i c k t Sei- !4 8 - p p e 8 8 o

!ü. Genf, 17. November. Die ehemalige deutsche Musterkolonie Togo ist, wie dem Mandatsausschuß des Völkerbunds offiziell mitgeteilt wurde, ausErsparnis- und Zweck- mäßigkeitsgründen" dem französrsch- w e st a f r i k a n i s ch e n Kolonial, gebiet ei «gegliedert worden. Die Gründe werden besonders verständlich, wenn man weiter erfährt, daß der Gesamtumsatz in Togo im ersten Halbjahr 1937 fast doppelt so hoch ist wie im Jahre 1935. Im einzelnen ist dem Bericht des Vertreters der Mandats, behörde zu entnehmen, daß 1936 die Einfuhr von 17 104 Tonnen 1935 aus 26 035 Tonnen gestiegen ist. die R o h st o f f a n s f u h r von 40 254 Tonnen auf 56 005 Tonnen. Tie Er­zeugung von Fettstoffen und Kaffee hat eine besondere Förderung erfahren. Ein Eisen- bahnneubau hat das nördliche Gebiet der Kolonie zum erstenmal intensiv in die Ge- samtwirlschait der Kolonie eingegliedert.

Daß dieseZweckmäßigkeitsmaßnahme" der französischen Kolonialverwaltung aus keinem anderen Grunde getroffen wurde als den. einer Rückgabe der Kolonie Togo an Deutschland die größtmöglichen Schwierigkeiten zu machen 'st uu- schwer zu erraten