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Birkenfelder, CalmVacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Die blelnspaltige mm-Zeile 7 s . , _

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Nr. 222 Neuenbürg, Freitag den 24. September 1937 95. Jahrgang

Wer den Sure begleiten wird

Wieder rarWcher General entführt

Neuer Fall Kutjepow in Paris Entführung durch Moskauer Agenten auf einem fowjetrnffischeu Frachtdampfer

LIgendsrlekt 6er d>8-Lre»»e Zs. Rom, 22. September. Im Gefolge des Duce bei seiner Deutschlandreise werden sich der italienische Außenminister Graf Ciano- der Sekretär der faschistischen Partei und Minister Aichelles Staraee, der Minister für Volkskultur Afieri und der Unter- staatssekretär im Außenministerium und Persönliche Sekretär Cianos, Sebastiani, begleitet von den Funktionären der verschiede­nen Ministerien, befinden.

Ser Ausruf von Sr. Goebbels in Zinnen begeistert begrüßt

Rom, 23. September. Der Aufruf des Reichsministers Dr. Goebbels an die Ber­liner Bevölkerung und die Bekanntgabe der deutschen Behörden zum Besuch des Duce finden in der italienischen Presse freudigsten Widerhall. Unter riesigen Ueberschriften, wie Ganz Deutschland flaggt während der Reise Mussolinis, die italienische Trikolore neben den deutschen Farben", oderDer Duce und der Führer werden vor 4V- Millionen Ber­linern zur Welt sprechen", wird vor allem der Aufruf des Reichspropagandaministers im Wortlaut und im Sperrdruck auf der ersten Seite mit dem Bild von Dr. Goebbels veröffentlicht. In den Kommentaren wird besonders der Geist und die beredte Sprache des Aufrufes gerühmt.

RotuM-SMo! ungelöst

Ergebnisloser Lokalaugenschein Kein Kurzschluß

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ek. Wien, 23. September. Ein Lokalaugen­schein der zuständigen Behörden in der Wiener Rotunde ist ergebnislos verlaufen. Es konnten keine Spuren gefunden werden, aus denen man aus die Entstehungs­ursache des Brandes hätte schließen können. Die Möglichkeit eines Kurzschlusses kommt nicht in Frage, da, wie sich nachträglich her­ausstellte, der elektrische Strom ausgeschal- tet war. Auch für einen Sabotageakt ergaben sich keinerlei Anhaltspunkte,

Pariser Linkspresse sucht Hemmschuhe

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ZI. Paris, 23. September. Gestern mittag empfing Außenminister Delbos in Genf den italienischen Bevollmächtigten Bova s. ScoPPa, mit dem er die allgemeine Poli­tische Lage unter besonderer Berücksichtigung der Mittelmeerfragen besprach. Wie in unter­richteten Kreisen verlautet, hat der italie­nische Vertreter dabei dem französischen Außenminister die italienischen Wünsche in bezug auf die Mittelmeerkontrolle übermittelt und'dabei auch das Thema Abessinien und den Besuch Mussolinis in Deutschland angeschnitten. Zugleich ent- kräftete Bovas-Scoppa die Hinweise Delbos' aus Gerüchte von angeblichen italienischen Truppentransporten nach Spanien. Delbos sagte dem italienischen Bevollmächtigten zu, daß die berechtigten Ansprüche Italiens wohlwollend geprüft würden.

Bemerkenswert sind die Gegenaktio­nen, die schon wieder von einem großen Teil der französischen Presse gestartet werden. .Sc erklären u. a.Temps" undEcho de Paris", daß das Abkommen von Nyon nicht in grund- sätzlicher Weise geändert werden könne und da her die am Montag beginnenden Verhand­lungen rein technischer Natur seir würden. In der Marxistenpresse liest man, daß etwaige Abmachungen der Flottensachver- ständigen von den Unterzeichnermächten deZ Nyoner Protokolls genehmigt werden müßten (!) und ihre Zustimmung, einschließlich der­jenigen der Sowjetunion (!) erforderlich sei. Offenbar steht also auch hier wieder Litwinow- Finkelstein hinter den Kulissen.

Zur Pariser Konferenz der Flottensachver- stäudigen berichtet dieMorningpost", daß bis jetzt noch kein Zeitpunkt festgelegt worden sei, daß man aber in zuständigen'Krcisen mit einer schnellen Bereinigung der gan- zen Angelegenheit rechne. Ein erfolg­reicher Abschluß der Konferenz würde zweifels­ohne ein gutes Vorzeichen für die wichtigen Be- iprechv.ugen sein, die der britische Botschafter in Nom mit Außenminister Ciano führen werde.

ZI. Paris, 23. September. Paris hat sei­nen Fall Kutjepow. General Kutjepow, russischer Emigrant, hatte am 26. Januar 1930, morgens um 10 Uhr, seine Wohnung verlaßen. Er wollte zur zaristischen russischen Frontkämpfervereinigung gehen, ist aber dort niemals angekommen und seither ver­schwunden. Ein Zeuge behauptete, Kutjepow sei in einem grauen Kraftwagen von zwei unbekannten Männern entführt worden. Näheres hat man nie herausgebracht.

Der gleiche Schleier des Geheimnisses ist jetzt über das Verschwinden des Generals von Miller gebreitet, der KutjePowS Nachfolger als Präsident des zaristischen Frontkämpferverbandes war. Am Dienstag- nachmittaa erklärte er noch seinen Mitarbei­tern, in Paris einige Besuche erledigen zu wollen. Seitdem hat man ihn nicht wieder gesehen. In einem Brief an den General­sekretär des zaristischen Frontkämpferver- bandes, Kusonsky, teilte General Miller -stt, er habe am Mittwoch mit General Sko ti­li n. der ihn zu zwei ausländischen L,fi­xeren bringen wollte, eine Besprechung. Skoblm habe die Besprechung angeregt. La es sich vielleicht um einen Hinterhalt handle, laste er diesen Brief auf alle Fälle zurück.

Man möchte vermuten, daß der General Skoblin, auf dessen (vielleicht nur schriftliche oder fernmündliche) Anregung die Bespre- chung geplant worden war, gar nicht der General Skoblin, sondern der Moskauer Agent gewesen war. Der wirkliche General Skoblin saß nämlich am Mittwochnachmit» tag bet einer Versammlung des Vorstandes der zaristischen Frontkämpfer und erklärte, von dem geheimnisvollen Brief keine Ahnung zu haben. Die Ver­sammlung ging erst gegen 2 Uhr nachts auseinander und von Stund an war auch GeneralSkoblinversch wun­den! Die Polizei forscht eifrig und hat alle Grenzposten benachrichtigt, aber bisher kein Lebenszeichen der beiden Generale ent. deckt.

bl. Genf, 24. September. Die Beschimpfung des Führers durch den Valencia-Bolsche­wisten Juan Negrin in Genf hat bekanntlich einen d e u t s ch e n S ch r i t t bei der schwei. zerischen Bundesregierung nach sich gezogen. Die deutsche Vorstellung bezog sich auf den Text der Rede Negrins vor den akkreditierten Völkerbiindsjournalisten, der imJournal des Nations" veröffentlicht wurde.

Da die Bundesregierung gegen einen Ver­treter einer Völkerbundsdelegation polizei­liche Maßnahmen anscheinend nicht ergreifen kann, ordnete sie zunächst eine Unter­suchung an, durch die festgestellt werden sollte, ob Negrin die herausfordernden Sätze tatsächlich vor der Vereinigung der akkredi­tierten Völkerbundsjournalisten ausgespro­chen hat oder ob sie lediglich imJournal des Nations" veröffentlicht wurden. Inzwi­schen hat Negrin selbst aber schon die Frechheit besessen, dieser Untersuchung zuvor­zukommen, indem er selbst imJournal des Nation?" ein? Erklärung veröffentlichte, in der er sich ein zweitesnial z» seiner pöbel­hasten und dreisten Herausforderung be­kannte.

Es handelt sich hier offensichtlich um ein große,»gelegtes bolschewistisches Manöver, zu dem sich die Vereinigung der akkreditierten Völkerbunds-Journalisten und dasJournal des Nations" hergegeben haben. Negrins Manöver geht nur zu deutlich darauf aus. einen d e u t s ch - s ch w e i z e r i s ch e n Zwi­schenfall zu inszenieren. Man muß hoffen, daß man dies in der Schweiz voll er­kennt und nicht durch falsche Nachsicht diesen internationalen Brunnenvergiftern gegenüber vrobolschewistischl- Vorsvanndiensti- leister.

Die französische Sicherheitspolizei wurde in den späten Nachmittagsstunden des Donners­tag von einem Polizeikommissar in Le Havre davon unterrichtet, daß am Mittwoch in Le Havre gegen 16 Uhr aus Paris ein Lastwagen eintraf. In dem Wagen hätten sich drei Män­ner befunden, von denen man eine oberfläch­liche Personalbeschreibung besitze. Gegen 19.20 Uhr hätten mehrere Zeugen dasselbe Fahr­zeug wieder nach Paris zurückfahren sehen. Diesmal sei es aber nur mit dem Wagenlen­ker und einer Person besetzt gewesen.

Am Mittwoch um 20.15 Uhr habe man er­fahren, daß der sowjetrussische Frachtdampfcr Marha-Ulhanowa" ganz plötzlich von Le Havre nach Leningrad in Sec gegangen sei. Der verschwundene ruffische General Miller ist, wie unterrichtete Kreise vermuten, wahr­scheinlich mit dem Lastwagen nach Le Havre gebracht worden. Die gleichen Kreise fragen sich jetzt, ob sich General Miller an Bord des sowjetrufsischen Frachtdampfers befindet, was die Zusammenhänge der Ereignisse vermuten ließen.

Der Direktor der französischen Sicherheits­polizei, der die Untersuchungen leitet, hat in­zwischen zwei Sonderkommissare nach Le Havre entsandt, die die Richtigkeit dieser Mut­maßung untersuchen und prüfen sollen.

Die Nachforschungen nach dem anderen verschwundenen General, nach Sklvbin, wer­den fortgesetzt. Im Verlaufe der Haussuchung in der Wohnung des Generals Skoblin hat der Untersuchungsrichter eine Schreibmaschine mit russischen Buchstaben beschlagnahmt. Man hält es nicht für ausgeschlossen, daß der Brief, den General Miller vor seinem Verschwinden zurückließ, auf dieser Maschine geschrieben worden ist.

Noch mehrere andere Haussuchungen sind in der Nähe von Paris durchgeführt worden, doch bisher immer ohne Erfolg.

Die Nachsicht, die ein Teil der schweizer!- ichen Presse der ersten Provokation Negrins gegenüber walten ließ, muß sie heute schon teuer bezahlen. Sie wird inzwischen eingc- sehen haben, daß jedes Nachgeben den inter­nationalen Bolschewisten aller Schattierungen gegenüber von diesen mit neuen Fuß­tritten und Unverschämtheiten quittiert wird. Die Bundesregierung, die drei nationale Spanier in diesen Tagen aus der Schweiz ausweisen ließ, weil sie eine Bro­schüre gegen Negrin in Genf zur Verteilung brachten, ist von Negrin zum Dank dafür mit diesen erneuten Herausforderungen belohnt worden.

Die Vereinigung de? akkreditierten Völker­bundsjournalisten, die von dem Vertreter der Manchester Guardian", Robert Dell und dem litauisch enJudenPoberewsky (der in nationalen französischen Blättern unter dem Namen Michel Pobers schreibt) geleitet wird und auf deren Bankett Negrin und Lit- winow als offizielle Redner auftraten, hat sich in den letzten Jahren überhaupt zu nichts an­derem als zu einer besseren bolschewistischen Propagandazeutrale entwickelt. Es ist wohl nicht notwendig, darauf hinzuweisen, daß die deutschen und italienischen Pressevertreter die­ser Vereinigung nicht angehören, wie übrigens auch nur ein Bruchteil der in Genf arbeitenden französischen Journalisten.

Immer wieder unternimmt diese Vereini­gung vor allem Attacken Men die schweizerische Staätsautorität. In nationalen schweizerischen Kreisen und in den meisten bürgerlichen Blät­tern Genfs hat man schon wiederholt ein Ein­schreiten der Behörden gegen die Machenschaf­ten dieser probolschewistlschen Hetzer gefordert.

FerrröWche Hintergründe

Als Japan im Jahre 1931/32 Man- dschukuo errichtete, schuf es dadurch aus der Mandschurei nicht nur .einen Wellenbrecher gegen die anbrandenden roten Wogen", son- dern gab gleichzeitig .ein Signal für die Wiedergeburt Asiens", wie kürzlich der japa. nische Ministerpräsident schrieb. Damit wird die seit Jahren bekannte Parole .Asien den Asiaten" neu formuliert. Es war auch aus Tokio sür amerikanische und westliche Ohren deutlich genug zu hören, daß die Japaner keine Einmischung dritter Staaten in den gegenwärtigen Konflikt mit China wünschen. Diesem Verlangen sind die Mächte, die am Pazifik stark interessiert sind, nachgekommen. Die Vereinigten Staaten und England haben keinen Einspruch gegen die japanische Sperre vor der chinesischen Küste erhoben. Aber Sowjetrußland?

Durch den Abschluß des Nichiangriffs- Paktes Nanking-Moskau und die Besetzung der Jnnermongolei durch Japan ist die Frage Toki oM oskau in den Brenn­punkt der oft asiatischen Politik gerückt, wenngleich der Kanonendonner an der Jangtsemündung dem Betrachter ein­drucksvoller erscheint. Das Doppelantlitz des Krieges, das militärische und das Poli­tische. zeigt erst die tragische Tiefe und Ge­walt der Ereignisse, die im Osten abzurollen begonnen haben. Dort, wo dem militärischen Vermögen natürliche Grenzen gesetzt sind, müssen die Politiker gerüstet sein. Diese Ge­danken sind denBeratern um den Thron" in Japan nicht fremd. Tenn der japanisch­chinesische Konflikt Lann seiner Natur nach auf die Dauer keine Auseinandersetzung zwischen Japan und China allein sein. Die Chinesen waren bislang gewohnt, an ihren Grenzen oder in ihrem Küstenbereich eine Macht gegen die andere zu ihren Gunsten ausznspielen. Das können sie Japan gegen- über nicht, weil das Jnselreich vor de» Toren Chinas liegt und das Alte Reich der Mitte als seineLine of life" (Lebenslüste) betrachtet, während die weit entfernten Ver­einigten Staaten und England ihr Augen- merk noch auf viele andere Fragen richten müssen. Angesichts der Flieger, der Armee und der riesigen Flotte, die die Sonne im Banner führen, glaubte Nanking nur noch e i n e Möglichkeit zu haben, so Problematisch sie dem chinesischen Generalissimus Tschi- angkaischek auch sein mag. Und wieder stehen wir vor der Frage:Was macht Sowjetrußland?"

Tie Sowjetunion besitzt zwei Fenster: das baltische nach der Ostsee und das Paz i- fische, auf Japan gerichtete und dort als ständige Drohung empfundene (um so stär- ker, wenn das neue dritte Fenster, das ark­tische. sertiggestellt sein wird). Nun ver­mehrt die Festigung der japanischen Abwehr­stellung in der Mongolei die schon vorhan­dene Spannung. In Tokio sind sich die Be» antwortsichen ebenso klar darüber wie iir Moskau, daß eines Tages die Entschei­dung fallen muß, wer von ihnen die H e r r- schaft in Ostasien ausübt. Für diese Stunde bereitet sich jeder vor: Japan durch den Ausbau Mandschukuos, die Angliederung der Jnnermongolei und Nordchinas, die Ein- sührung desÄang Tao" (Königlicher Weg) als Parallele zum heimischenKodo" (Kaiser- sicher Weg) und Gegenmine gegen westliches Ideengut und jegliche Ideologie, die Asien nicht wesensgemäß ist. Japan riegelt China gegen die Sowjetunion ab, damit diese nicht die Flanken der japanischen Konlinentalstel- lung bedrohen kann, sobald Moskau aus seiner bisher geübten Zurückhaltung heraus- treten sollte und das im Gegensatz zu 1904/05 selbständig gewordene fernöstliche Grenz- und Kampfgebiet mobilisiert, wenn es die Zeit sür gekommen erachtet. Dann wird eine Nordkorea-Front entstehen, die Nordostgrenze Mandschukuos, daß Amurknie müssen verteidigt und die Auf nahmestellungen im Ehingangebirge bezöget werden. Genießen die Japaner auch den Vor teil der inneren Front, so kostet die Verteidi­gung deZ Landes doch Truppen und aber- inals Truppen, denen das in den letzten Jahren wohl ausgebaute mandschurische Eisenbahnnetz zugute kommt.

Aber die Bevölkerung Mandschu­kuos besteht aus Chinesen. Nur in Vtr westlichen Provinz Hstngan überwiegen die

Kegein provoziert wieder

Neue Unverschämtheiten des Dölkerbnudsbolschewiste« gegen Deutschland

und die Schweiz