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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg
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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 220
Neuenbürg» Mittwoch den 22. September 1VS7
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vle klelnspaltlge mm-Zeile 7 Rps., Famllienanzeian, 8 Rpsg., a«tl. Anzeige» »,« Rpsg-, T-ztzeil- ,8 Rpsg. Schluß der Anzeiaeuaunah«,
8 Uhr norm. Gewähr wird nur sür schriftlich «itrIUe Aufträge übernommen. 2m übrig, gelte» dl« »om Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellt.Bestimmungen. DordruckestehenzurDersügung. Zuneliist PreislisteNr.ägültig. VL.VIII.37: »berälvo.Derla,».Rotationsdruck : T. Meeh'sch« Buchdmckerei, Inh. Fr. Biestnger, Neuenbürg.
»8. Jahrgang
SoMtsliraer über Finnland
Ernster Zwischenfall im Grenzgebiet
Helsinki, 21. September. Am Dienstag zwischen 14 und 15 Uhr überflogen so w- letrufsische Militärflugzeuge an nicht weniger als sechs der schiede» nenStellen gleichzeitig die fin- nische Grenze nördlich des Ladogasees. Da sie dem Befehl, zu landen, nicht Folge leisteten. wurden sie von finnischen Grenztrup- pen beschossen. Eine der sowjetrussischen Maschinen mit zwei Mann Besatzung mußte daraufhin auf einem See bei Suojärvi notlanden. Ein finnisches Militärflugzeug ist zur Untersuchung des gelandeten sowietrussischen Flugzeugs unterwegs.
Bombardierung Nankings verschoben
Schwerer japanischer Luftangriff auf Kanton
Schanghai, 21. September. Wie der Sprecher der japanischen Marine erklärte, wurde der für Dienstag 12 Uhr angekündigte Luft, angriff auf die chinesische Hauptstadt verschoben. weil die Japaner den Ausländern genügend Zeit zum Verlassen der Stadt geben wollen. Wie Neuter aus Peiping meldet, hat der britische Geschäftsträger Howe die japanische Anregung. daß die britischen Staatsangehörigen Nanking räumen sollen, abgelehnt. Die britische Negierung hat durch den britischen Botschafter in Tokio bei der japanischen Negierung Vorstellungen wegen der Bombardierung nichtmilitärischer Ziele in Nanking erhoben.
Außenminister Hüll gab bekannt, daß die Negierung der Vereinigten Staaten durch ihren Botschafter in Tokio und durch den japanischen Botschafter in Washington gegen die japanischen Absichten, einen Luftangriff auf Nanking zu unternehmen. Protestiert habe.
Die südchinesische Stadt Kanton erlebte am Dienstagmorgen den bisher schwersten Luftangriff. Etwa 30 japanische Flugzeuge warfen trotz starker chinesischer Abwehr zahlreiche Bomben ab. Dabei wurden wichtige Anlagen in der Stadt zerstört. Außerdem sollen sieben chinesische Flugzeuge abgeschossen worden sein. Erfolgreich wurde auch das Oststück der Lunhgai-Eisenbahn angegriffen und der Hafen von Liehyun mit Bomben belegt. Im Hafen wurden mehrere chinesische Petroleumtanks in Brand geschossen.
Aut Anweisung des chinesischen Botschafters in Tokio verlieben am Dienstag über 6 0 0 Chinesen. die bisher vor allem in Kobe ansässig waren. Japan. Seit dem Ausbruch des chinesisch-japanischene Konflik- tes sind damit bereits mehrere tausend Chinesen in ihre Heimat zurtickgekehrt.
Mildst Bomben Mis Rankins
lüigenbericl, l 6er >8. Presse
Ke. Nanking, 21. September. Um den für Dienstag um 12 Uhr angekündigten großen japanischen Bombenangriff auf die chinesische Hauptstadt gleichsam vorzubereiten, trafen schon am Montag zweimal insgesamt vierzig bis fünfzig japanische Flieger 'hier ein und warfen stundenlang Hunderte von Bomben ab. Der Schaden ist überaus schwer. Die Zahl der Getöteten geht in die Dutzende. Japan verspricht sich von dem Bombardement Nankings die baldige Flucht der chinesischen Zentralregierung und damit die L äh m u n g d e s Z e n t r u n- s d e r ch i n e - fischen Operationen, mit der gleichzeitig zweifellos auch die Widerstandsmoral der chinesischen Truppen erschüttert werden würde. Während Japan jede Verantwortung für die Sicherheit der hier lebenden Ausländer ablehnt, kommen die Leiter des britischen und des französischen Ostasicngeschwaders der japanischen Ausforderung, mit ihren Schiffen weiter stromabwärts zu gehen, nicht nach und machen die japanische Regierung für jede etwaige Beschädigung britischen oder französischen Eigentums haftbar. Etwa fünfzehn Deutsche verließen am Montagabend Nanking. Für die hier verbleibenden ungefähr achtzig Deutschen wurden Sichcrheitsvorkchrnngen getrosten.
See Führer im Manövergelünde
Jubelnder Empfang durch die Bevölkerung — Beginn der große«
Wehrmachtsmanöver
Reubrandenburg, 21. September. Nachdem der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht am Montag den wechselvollen Kämpfen um die Brückenkopfstellung von Malchin beigewohnt hatte, nahm er zunächst am Dienstagvormittag im Beisein des Generalobersten Freih. von Fritsch einen Vortrag im Hauptquartier der Manöverleitung des HeereS in Neubrandenburg entgegen. Sodann begab sich der Führer aus das Gefechtsfeld der Blauen Partei und später zu den Truppen auf roter Seite, deren Bewegungen er aus der Gegend von Rosenow mit dem Generalfeldmarschall von Blomberg gemeinsam verfolgte. Die Bevölkerung, die trotz des regnerischen Wetters die Truppenbewegungen und Kampfhandlungen der großen Manöver wieder mit größtem Interesse verfolgte, grüßte den Führer mit stürmischer Begeiste- rung und bereitete ihm in allen Orten einen jubelnden Empfang.
Die Wehrmachtsmanöver 1937 haben am 20. September, um 8 Uhr morgens, begonnen und dauern bis 26. September. Es handelt sich um die erste zusammenfassende Hebung der drei Wehrmachtsteile. Am Manöver nehmen teil vom Heer bei Blau eine Armee mit zwei Armeekorps, bei Rot ein Armeekorps, dazu starke motorisierte Panzerkräfte: von der Kriegsmarine bei beiden Parteien Panzerschiffe. Kreuzer. Zerstörer, Torpedoboote. Minensuchstreit, kräfte. ll-Boote und Kleinbootsverbände; von der Luftwaffe bei beiden Parteien Kampfverbände, Aufklärungsverbände, Jagdverbände und Flakeinheiten.
Die Gesamtmanöver werden durch den Oberbefehlshaber der Wehrmacht. General- seldmarschall von Blomberg, vom Flie- gerhorst Tutow bei Demmin aus geleitet. Für die drei Wehrmachtsteile sind unter den Oberbefehlshabern des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe eigene Leistung?- stäbe in Neubrandenburg in Mecklenburg. Swinemünde und Gatow bei Berlin tätig. Die blaue Partei wird von General der In- santerie von Rundstedt, dem Oberbefehlshaber der Gruppe I, geführt, die blauen Seestreitkräfte von Admiral Carls, die blauen Luftstreitkräste von General der Flieger Kau Pi sch, dem Kommandierenden General des Luftkreises ll. Parteiführer von Not ist General der Kavallerie Knochen- Hauer. der Kommandierende General des X. Armeekorps. Die Führung der roten Seestreitkräfte hat Vizeadmiral Boehm, die der roten Luftstreitkräste General der Flieger Halm, der Kommandierende General des Luftkreiies VIl.
Der erste Manövertag
Die Manöverleitung hat einen „R o t"> und einen „B l a «"-Staat angenommen, die
sich bereits seit einiger Zeit im Kriege befinden. Die Grenze zwischen Blau im Osten und Rot im Westen verläuft von dem westlichen Rügen zwischen Schwerin und Waren in Mecklenburg über Magdeburg bis westlich des Leipziger Industriegebietes. Bis zum
20. September war weder zu Lande noch zur See und in der Luft eine wesentliche Ent- scheidung gefallen. Am Abschluß des ersten Manövertages ergab sich folgende Lage: In Fortsetzung der bereits in Pommern und Mecklenburg eingeleiteten Operationen grif- sen starke rote Kräfte auf der allge- meinen Linie nördlich Melchow-Teterow- nordostwärts Gnoien an. wobei auf dem rechten Flügel südlich des Malchinex Sees starke Panzerkräste zum Einsatz kamen. Diesen gelang es. die südlich des Malchiner Sees stehenden schwächeren blauen Kräfte zu durchbrechen und ostwärts des Malchi- ner Sees nach Norden in allgemeiner Richtung Stavenhagen vorzustoßen. Motori- sterte rote Teile gingen bei Penzlin vor. Blau gelang es nach schweren Kämpfen, am Abend etwa die allgemeine Linie Bru- dersdorf-Neu-Kalen-Teterow-südlich Malchin und damit die Brückenköpfe bei Demmin und Malchin ossenzuhalten. Nördlich davon konnte schwächere in Tribsees über den Trebel-Necknitz-Abschnitt vorgegangene rote Kavallerie zurückgeschlagen werden.
Auf See wurde die Gefechtsberührung auf Grund von Meldungen der Luftaufklärung trotz recht schlechter Sicht herbeigeführt. Es kam zu bisher ergebnislosen Gefechtshandlungen zwischen den beiderseitigen schweren Einheiten.
Nachdem m den Vortagen die Luststreitkräfte beider Parteien nur geringe Kampftätigkeit entfaltet hatten, griff Rot am 20. September mit starken. Kampfkräften die Verkehrs, und Wirtschaftszentren von Berlin und mit schwächeren Teilen die Hafenanlagen von Königsberg und Pillau an. Der nachhaltig geführte Angriff auf Berlin wurde auch in der Nacht zum
21. September fortgesetzt. Die blaue Luftwaffe brachte ihre zum Schutze Berlins zusammengezogenen starken Wehrkräfte, durch den Flugmeldedienst rechtzeitig alarmiert, mit Erfolg zum Einsatz, so daß der Angriff auf Berlin nach schweren Lustkämpfen mit blauen Jägern im zusammengefahten Feuer der Flakartillerie nur noch mit Teilen an den Stadtkern herankam. Die Haltung der Bevölkerung war mustergültig. Mit den eigenen Kampfverbänden stieß Blau mit Wucht nach und griff erfolgreich rote Flug- Plätze und Verkehrsantagen im Raume Bremen - Hamburg - Hannover sowie die Hafenanlagen von Hamburg an. Auf beiden Seiten lebhafte Tätigkeit der Aufklärungsflieger.
Angrift ans italienische Matrosen
Unerhörte autisaschistische Herausforderung in Tunis
Li g e nd e rickt 6er tt 8 - ? r e s s e
go. Nom, 21. September. Ein unerhörter Zwischenfall, der die bodenlose Frechheit anarchistischer Elemente wieder einmal ins rechte Licht stellt, trug sich am Montag in Tunis zu. Antifaschistische Umstürzler verteil- ten Flugblätter unter die Matrosen und Kadetten zweier italienischer Schulschiffe. Plötzlich fing der berüchtigte bolschewistische Emigrant Giuseppe Bresciani auf die unbe- wassneten italienischen Matrosen zu schießen an und v.erwundete drei von ihnen Es kam zu einem Handgemenge, und der feige Anarchist wurde dabei mit seiner eigenen Pistole umsLeben gebracht. Den Matrosen, die ins Lazarett kamen, geht es verhältnismäßig gut. Die Schulschiffe segelten am Dienstag aus Tunis ab. wie es im Reise- plan vorgesehen war.
Der Zwischenfall in Tunis stellt, wie „Tri- buna" erklärt, ein typisches Beispiel einer k o m m n n i st i s ch e n Provokation
gegen den Faschismus dar. Die Anstifter seien jüdisch-kommunistische Intellektuelle. die seit einem Jahr mit Unterstüt- zung der französischen „Volksfront" und des Allgemeinen französischen Gewerkschastsbun- des systematische Wühlarbeit gegen die große italienische Kolonie in Tunis richteten. Die Verantwortung dafür treffe einzig und allein die französische „Volksfront" und ihre Agenten, die sich aus dem übelsten Abschaum politischer Emigranten rekru- tierten.
Zer SeutW Zakoby gestorben
Ein Opfer der Bombardierung Schanghais dom 14. August
Schanghai, 21. September. Der Deutsche Iakobh. der am 14. August bei der Bombenexplosion auf der Nanking-Road schwer verwundet worden war. ist am Dienstag an einer Embolie^ p löblich verstorben.
MarlnesoKveritändtgen. Be!vre»um> in Parts
Rom, 21. Sept. Rach einer soeben auSge- gebrnen amtlichen italienischen Mitteilung haben die Geschäftsträger Englands und Frankreichs am DtenStagvormittag dem italienischen Außenminister den Vorschlag zu einer Besprechung de, Marine-Sachverstän» digen der drei Mächte in Paris gemacht. Italien hat diesen Vorschlag angenommen.
Die amtliche italienische Mitteilung hat folgenden Wortlaut: „Auf Grund der vor- hergehenden Unterredung mit dem Grafen Ciano haben die Geschäftsträger Englands und Frankreichs — unter vorheriger Feststellung. daß die englische und die französische Regierung niemals verfehlt haben, die Stellung Italiens als Mittelmeergroßmacht anzuerkennen — im Namen 'ihrer Regierungen den Vorschlag gemacht, daß die Flotten-Sach» verständigen der drei Mächte in Bälde in Paris Zusammenkommen, um die Abände- gen praktischer Art festzulegen, die an den in Nyon festgesetzten Bestimmungen vorzunehmen wären, um die Teilnahme Italiens zu ermöglichen. Graf Ciano hat von dem ihm gegebenen Erklärungen Kenntnis genommen und den beiden Geschäftsträgern die Zustimmung der faschistischen Regierung zu der von der Pariser und Londoner Negierung vorgeschlagenen Zusammenkunst mitgeteilt. Auch von der gegenwärtigen Phase der Angelegenheit hat die faschistische Regierung die Reichsregierung auf dem Laufenden gehalten "
Moskau schürt ia Ssiasrika
London, 21. Sept. Der Bolschewismus versucht sein „Heil" überall. Er ist eine furcht- bare Seuche, eine wirkliche Weltgefahr. Leuten. welche die Warnungen nationalistischer Staaten vor dieser bohrenden Pest übertrieben finden, kann nicht deutlich genug der Kopf aus Meldungen wie die folgende ge- stoßen werdew Die Einczeborenen-Unruhen im Moshi-Gebiet m der Nähe deS Kilimandscharo in Tanganjika hängen mit der Unzufriedenheit der Eingeborenen über die Kaffeepreise zusammen. Allerdings wird im dortigen Gebiet sehr stark darauf verwiesen. daß seit kurzem von Südafrika aus gerade hier eine spürbare bolschewistische Agitation betrieben werde. Die Behörden bemühen sich mit allen Mitteln, des Aufstandes Herr zu werden. Neben Polizeipatrouillen ist jetzt auch die britische Luftwaffe zu dem Patrouillendienst mit- herangezogen worden.
„Wrabies" mit Seniikschuß
Moskau, 21. Sept. Die Kette der Hinrichtungen im bolschewistischen „Paradies" reißt nicht ab. So berichtet letzt wieder die fernöstliche Zeitung „Tischookeanskaja Swesda", daß zwanzig Eisenbahnangestellte in Woroschilow-Ussurijssk wegen terroristischer Akte gegen leitende Persönlichkeiten der Sowjetmacht und wegen „Spionage-Aufträgen" e r- schossen worden seien. Ein anderes Blatt wieder verzeichnet sechs Todesurteile, die in Koljuschkino gegen eine „konterrevolutionäre Schädlingsbande" ausgesprochen worden seien. Der „Uralarbeiter" berichtet über einen Prozeß gegen leitende Funktionäre der Stadtverwaltung von Tagil, wobei die Angeklagten mit Freiheitsstrafen bis zu 10 Jahren davongekommen seien. Dem „Charkowsky Ra- botschff" zufolge wurden in Kupiansk wegen „landwirtschaftlicher Schädlingstätigkeit" drei Todesurteile gefällt. Unter den Erschossenen befindet sich der Bezirksparteisekretär und der Vorsitzende des Bezirksvollzugsausschusses. Zwei Dir-ktoren der Maschincn-Traktorensta- twn kommen auf zehn Jahre hinter schwedische Gardinen. Tolle Vorgänge müssen sich der Moskauer „Komsomolskaja Prawda" zufolge in der jungkommunistischen Organisation de» Asow- und Schwarzmcergebietes ereignet haben. Im Laufe des Sommers habe es dort auf dem Posten des Ersten Komsomol-Sckre tärs nacheinander drei Absetzungen gegeben.