Sie Stadt der deutschen Soldaten
Besuch im Zeltlager der Wehrmacht zum Retchsparteltag 1VS7
Äus PforzheLur
(Von unserem ^-Berichterstatter)
Amtsgerichtsdirektor Krauß
trat gestern nach 40jähriger Tätigkeit im Justizdienst infolge Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand. Aus diesem Anlaß verabschiedete sich der dienstaufsichtführende Beamte beim Amtsgericht Pforzheim von seinen Beamten. Amtsgerichtsrat Dr. Schumacher würdigte die verdienstvolle Tätigkeit des Scheidenden und sprach namens der Beamtenschaft des Amtsgerichts den Dank aus. Namens der Staatsanwaltschaft würdigte 1. Staatsanwalt Dr. Weiß die angenehme Zusammenarbeit mit Herrn Direktor Krauß. Namens des Notariats sprach Oberjustizrat Ertel, namens der Rechtsanwälte Rechtsanwalt Steinel und namens des Staatlichen Gesundheitsamtes Medizinalrat Dr. Ludwig. Der Scheidende kam am 1. Februar 1926 als Amtsgerichts- dircktor nach Pforzheim. Hier harrten seiner verschiedene Ausgaben, die er mit einem eisernen Willen erfüllt hat. Bei der Besonderheit der Pforzhcimer Industrie wußte Krauß das Arbeitsgericht sowie die Kammer für Handelssachen zu erhalten. Ohne sein Zutun wären diese beiden Ressorts für Pforzheim verloren gewesen. Seine zweite große Aufgabe war die Einrichtung der Anfwcrtuugs- abtcilnngen. Er hat einen Erweiterungsbau des Amtsgerichts dnrchgesetzt, nachdem die Räume bis dahin sich als unzulänglich erwiesen hatten. Schließlich verdanken wir dem Scheidenden bei Umwandlung des erweiterten Schöffengerichts in die Große Strafkammer, daß beide Strafkammern nach Pforzheim kamen. Dem allzeit pflichttreuen Beamten darf man einen ruhigen und gesunden Lebensabend wünschen. Seine letzte Amtshandlung war die Ueberreichnng eines Handschreibens des Führers an den Oüerjnstizinspektor Schächner für lOjährigc Dienste im Jnstiz- dienst.
Streckcnbruch begrub drei Bergleute Bon einem schweren Unglück wurde der Bergbau in Hindenburg (OS.) heimgesucht. Ein Streckenbruch verschüttete drei Bergleute. Es gelang leider nur einen von ihnen lebend zu bergen.
Nürnberg, 26. August. Auch das Zeltlager der Wehrmacht, das die am Reichsparteitag mitwirkenden Truppenteile sämtlicher Was- fengattungen aufnehmen wird, ist nun nahe- zu fertiggestellt. Es wurde im Aufträge des bei der 17. Division gebildeten Leitungsstabes Reichsparteitag unter der Gesamtplanung des Heeresbauamtes I Nürnberg errichtet. Die Aufstellung der Zelte begann am 15. Juni und wurde in sechs Wochen durch ge führt. Was nun fast fertig dasteht. ist nicht ein Biwak, sondern eine bis ins kleinste durchdachte, zweckmäßig und schön aufgebaute Unterkunft.
Eine Fläche von 300 000 Quadratmeter ist mit 130 bestens ausgestatteten Mannschaftszelten, 70 behaglichen Offizierszelten, acht Sanitäts-, drei Pferdezelten. Feldschmieden, Wirtschaftszelten, Kommandantur- und Verwaltungszetten, Feldküchenunterständen usw. bedeckt. 16000 Mann werden hier untergebracht, ferner 2000 Pferde. In fünf Zuschauerzelten, die besonders bequem ausgestattet sind, finden die Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront, Abteilung Wehrmacht, Unterkunft.
Ein Gang durchs Lager
Den Eingang zum Lager vermittelt ein von acht wuchtigen Holztürinen gebildetes Tor, von dessen Fahnenmasten die Reichskriegsflagge wehen wird. Zur Linken befindet sich die Kommandantur, rechts die Wache. Tann gelangt man. der das Lager von Süden nach Norden durchschneidenöen «Hindenburgstraße" solgcnd, zunächst an den „Adolf-Hitler-Platz", in dessen Mittelpunkt das Fahnenzelt steht, das die neuen Truppenfahnen aufnchmen wird. Die „Hin- denburgstraße" führt dann an den Querstraßen „Von-Blomberg-Straße", „Freiherr- Von-Fritsch-Straße" und „Naeder - Straße" vorbei zum großen Uhrturm in der Mitte des Lagers, wo sich auch das Postamt befindet. Weitere Zeltreihen bilden die „Gö- ring-Straße", die „Mackensen-Straße" und die „Von-Seeckt-Straße". Dann ist man an den Sitzgelegenheiten im Freien und an den
beiden Wirtschastszelten angelangt. Den Abschluß des Lagers nach Norden bilden dis Zeltküchen, insgesamt 130, und die 16 Verpflegungszelte. Zwei kleinere Fahnentürme flankieren den Nordausgang. Wendet man sich jetzt rechts, so erreicht man die drei großen, von dem Manttschastslager abge- zäunten Pferdezelte. Auch die hervorragenden Wasch- und Brauseanlagen und die übrigen gesundheitlichen Anlagen verdienen Erwähnung. Insgesamt befinden sich in den Zeltstraßen 65 je 12 Meter lange Waschplätze. Natürlich fehlt es auch nicht an Verkaufsständen, Friseurstuben usw./
Für die Verpflegung sind 200000 Tagesportionen für Morgen-, Mittag- und Abendkost erforderlich, die etwa 1000 Zentner Fleisch und Wurstwaren enthalten. Ferner werden benötigt 60 Zentner Kaffee, 160 Zentner Zucker, 400 Zentner Butter, 1300 Zentner Kartoffeln, 25 000 Liter Milch, 100 000 Soldatenbrote sowie je 2700 Zentner Hafer und Heu. Die Gesamtordnunq des Lagers ist als sehr glücklich zu bezeichnen. Besteigt man den Ührturm, so überblickt man in der Tat eine regelrechte kleine Soldat e n st a d t. Die Soldaten kommen von allen Waffengattungen und aus allen Lei- len unseres Vaterlandes, um vor dem Führer und Obersten Befehlshaber anzutreten. Auch ihnen wird Nürnberg wiederum zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden. Das Lager selbst wird dazu nicht unwesentlich beitragen.
Flurschäden bei Manövern soll vermieden werden
Der Oberbefehlshaber des Heere s hat in einem besonderen Erlaß die Erwartung ausgesprochen, daß auch in dem große» Nahmen der Wehrmachtsmanvver jeder nicht nnbedingl erforderliche Flurschaden vermieden wird. Die U e b u n g s t r u P P e soll darüber belehrt werden. In den Bestimmungen für die Wehrmachtsmanöver 1937 ist ungeordnet, daß sämtliche Offiziere, Beamte ufw. an der Wehrmachtsverpfleanng tcilnehmen. u a
Fan gegen 3ee Louis verlegt
In Neuhork gießt es in Strömen. Sehr zum Leidwesen des Boxsportpromotors Mike Jacobs, der seine mit so viel Geschrei angekündigte Weltmeisterschaft Tommy Farr gegen Joe LouiS auf Montagabend verlegen mußte. Man hofft, daß sich das Wetter bessert, so daß der Kampf bestimmt am Montag steigen kann.
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Wetterbericht des Neichswetterdienstes Ausgabeort Stuttgart — Ausgabezcit 21.8» Uhr
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Unter Hochdruckeinfluß kommt es über unserem Gebiet vielfach zu Aufheiterung, zeitweise machen sich jedoch noch flache, über Osteuropa liegende Störungen bemerkbar, was zwischendurch zum Teil wegen Annäherung kühler Luftmassen aus Nordwesten Bewölkung und. allerdings vereinzelt, auch leichte Gewitterneigung zur Folge hat. Im ganzen dauert die zeitweise heitere und trockene Witterung an.
Voraussage für Samstag: Teilweise noch bewölkt, im ganzen aber vielfach aufheitcrnd, meist trocken, tagsüber warm.
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Kamsau, den 22. August 1937.
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Zeitangabe. Nachrichten, Wetter- und Sportbericht Echo von der 5, Neiais- tagnna der Ausländsdeutschen in Stuttgart Tanzmusik -1.NN Nachtmusik
Montag, 30. August
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5.45 Morgenlied — Zeüanaabc Wetterbericht, Giimnast.k I 8.15 Wiederholung der 2. Abendnackrlchien
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Unterhaltungskonzert Griff ins Heute „Stuttaart spielt aukl' VIrt«-se Musik Zeitangabe. Nachrichten, Wetter- und Sportbericht Echo vou der 5. RcichS- tagnna der Ausländsdeutsche» in Stuttgart Nachtmusik -1.N» Nachtmusik
Dienstag, 31. August
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5.45 Morgenlied — Zeitangabe, Wetterbericht — Landwirt, schaftliche Nachrichten Gnmnastik l 8.15 Wiederholung der 2. Abcndnachrichten 8.3» Frübkonrert 8.00 Zeitangabe, WasserstanbS- nicldunaen, Gnmnastik II 8.3» Morgcilmusik 3.3» Ssudevans? tl.3» Volkömuftk
mit Bauernkalender und Wetterbericht 12.00 Mittagskonzcrt 13.00 Zeitangabe. Wetterbericht.
Nachrichie»
13.15 Mittagsionzcrl l4.«0 „Allerlei von Zwei bis Drei"
15.0» Sendepause li>.»0 Nachmittagökonzcrt 18.0» Grifs ins Hente 19.0» „Zum Feierabend"
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s Mittwoch, 1. September
5.0» Fröhliche Musik für unsere L-oldaten und dt? Frühaufsteher
5.45 Morgeniicd — Zcttangabe, Wetterbericht — Landwirtschaftliche Nachrichten Gymnastik l 8.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichtcn 6.3» Frühkonzert 8.0» Zeitangabe, Wasserstands- meldungen Wetterbericht, Marktbericht Gymnastik H 8.3» Mnstk am Morgen 9.3» Sendepause 11.3» Volksmusik
mit Bauernkalender und Wetterbericht MittaaSkonzert
12.00
13.00
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15.00
16.0»
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13.00
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Zcttanaabe. Wetterbericht, Nachrichten
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Sendepause Mnstk am Nachmittag Griff Ins Heute „Auftakt zum NeichS- vartcita« Nürnberg 1387 „Unser singendes, klingendes Frankfurt"
Nachrichten. Anschließend „Die Streiche des Nasrcd- din Hodscha"
Edvard Grieg Zeitangabe. Nachrichten, Getter- und Sportbericht Echo von der 5. Neichs- taguna der Anstandsdc,rischen in Sinügart 22.3» Tanzivnöl 21.ua— t.üll Aiic Munk
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