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Men» ln Mfrankreich

Das deutsch-französische Jugendlager in CagneS

k: i 8 s n b e r i c k t 6er 1^8-presss

Iil. Genf, 26. August. Das deutsch-franzö­sische Jugendlager, das drei Wochen lang in der Nähe von Bad Reichenhall seine Zelt» aufgeschlagen hatte und auch vom Führer in Berchtesgaden empfangen wurde, fährt seit Montag durch Frankreich. In Besangon Haben die 42 jungen Deutschen und Franzo- sen ihre Frankreich-Reise angetreten. In Annecy und Chamböry wurden sie von den Behörden feierlichst empfangen. In den An­sprachen nahm der Führer der französischen Jungen Jeanpe wiederholt Gelegenheit, auf die herzliche Aufnahme hinzuweisen, die der französischen Jugend in Deutschland zu­teil wurde. In Annecy ließ die Stadt die Hakenkreuzflagge zwischen Trikolo- ren hissen. Irr der Nähe von Nizza, inCag. nes, wird nun das deutsch-französische Ju- gendlager errichtet. Dort wird Obergebiets- stihrer K l e i n - Münster die Frankreich. Gruppe einholen und sich am Lagerleben be- teiligen. Anschließend werden die Jungen die Weltausstellung in Paris besichtigen. Zum Schluß findet ein Besuch der Kriegs- schau Plätze bei Verdun statt.

Das große BlattLe Petit Dauphinoif" schreibt zu diesem deutsch-französischen Ju- gendlager, das drei Wochen in Deutschland weilte und nun ebenso lange in Frankreich wandern will, u. a.. daß die französische Flagge im Deutschen Reich überall herzlich begrüßt wurde und daß man nur eines wolle, daß Frankreich und Deutschland sich in verständnisvoller Zusammenarbeit finden mögen. Hoffen wir so schreibt das Blatt daß es durch diese glückliche Entwicklung, die die Jugend vorbereitet hat, jetzt zur deutsch-französischen Annä- herung komme.

Hochwasser in Bayern und Sesierretch

Ueberschwemmungen und Verkehrsstörungen

München, 25. Aug. Die Scheitelwelle des zur Zeit ablaufenden Isar-Hochwas­sers, die am Dienstag zwischen 15 und 18 Uhr in München-Bogenhausen den Pegeb- Höchststand von 440 Zentimeter erreichte, Pas- sierte am Mittwochmittag Landshut. Das Wasser des Kochelsees ist im Steigen br- grissen. Bis Mittwoch früh 8 Uhr ist der See» spiegel von 87 Zentimeter auf 220 Zenti­meter angestiegen. Das stündliche Steigen be­trägt immer noch 2Vr Zentimeter. In Passau ist die Donau von Dienstag früh 8 Uhr bis Mittwoch früh 8 Uhr um 89 Zentimeter gestiegen.

Auch aus der Umgebung von Wien wurden schwere Hochwasserschäden und Ueber­schwemmungen gemeldet. Der Schwechatsluß trat bei der Stadt Schwechat, die bereits Ar den Vororten Wiens gehört, aus seinen Ufern und setzte die Stadtrand-Siedlungen unter Wasser. Die Gefahr wuchs, als der Mitterbach die Dämme sprengte und seine Fluten mit denen des Schwechat-Flusses ver­einigte. Die Wiener Feuerwehr und freiwil­lige Helfer aus Schwechat arbeiteten die ganze Nacht, um der Elemente Herr zu wer­den. Der Verkehr zwischen den Häusern kann nur in Booten aufrcchterhalten werden.

Meldungen über besonders große Zer­störungen durch das Hochwasser kommen isis- besondere aus der Steiermark. Dort sind fast alle Landstraßen, die zu dpin Touristenzentrum Mariazell führen, unbe­nutzbar geworden; durch zerstörte Brücken und weggeschwemmte Wegstrecken ist ein be- trächÄjch«r Materialschaden erwachsen. Das Unwetter hat ferner in,Frankenmarkt in Oberösterreich und in Nohrbach (Niederöster- reich) große. Verwüstungen angerichtet.

Das ".Zager am SasenbuÄ

..127 Großzelte für 24 000 -Männer

Nürnberg, 25. August. Von allen Zeltlagern des Reichsparteitages liegt das Zelt­lager der der Stadt Nürnberg am nächsten. Schlichte, aber wuchtige Tore lassen den Be­sucher des Lagers zur Stadt der 127 Großzelte herein, die zum größten Teil fertig dasteht. Durch das Lager führt die 10 Meter breite Straße. Die Großzelte sind in der gleichen Art ausgeführt wie diejenigen im SA.-Lager Lang- wasscr. Sie fassen je 230 Mann. An kleineren Zelten sind insgesamt 45 vorhanden; hier han­delt es sich um Stabs-, Sanitäts- und Ver­pflegungszelte. Das 4s,-Lager wird am 5. oder 6. September bezogen. Insgesamt 24000 Mann (( werden hier Unterkunft haben. In der Mitte des Lagers wird am Gästezelt gegen­wärtig noch gearbeitet. Daneben liegen die Kommandantur-Baracke». Die Waschanlagen, Feuermelder und die Uebertragungseinrichtun- gen mittels Lautsprechers sind die gleichen wie im SA.-Lager. Der R e i ch s arbeits­diensthat seit Anfang Juli täglich mit etwa 70 Manu an dem Aufbau des Lagers gearbeitet.

Verband evangelischer Rcligionslehrer aufgelöst

Der Verband evangelischer Neligionslehrer an Mieren Schulen, der' sich bisl,er noch nicht dem NS-Lehrerbund angeschlagen batte, hat jetzt keine Auflösung beschlossen. Soweit die Mit- alieder des Verbandes nicht schon dem NS.-Leh- rerbnnd angehörten, wurde diesen der Eintritt in öen NS.-Lehrerbund nahegelegt.

ieLZ. 130" aussehen wird

Heliumfrage machte Umgestaltung nötig Tageslicht für alle

Pafsagierkabineu

Lt I g s n b e r I e t, t 6er dI8-?res5s

Unser Friedrichshafener Mitarbeiter hatte eine Unterredgyh mit maßgebenden Männern des Luftschiffbaues Zeppelin und der Deut­schen Zeppelin-Reederei. Er erfuhr dabei wichtige Enizelheiten über das im Bau be­findliche neue deutsche LuftschiffLZ 130'.

m. Friedrichshafen, 25. August. Luftschiffe werden von einem sehr verwöhnten Reise- Publikum benützt. Was der so tragisch ge­endete LZ.Hindenburg" an Komfort bot, erregte das Staunen der ganzen Welt. Die ursprünglich nach denselben Prinzipien er­bauten Fahrgasträunre desLZ. 130" muß- ten durch die Umstellung auf Helium- Betrieb und die dadurch notwendig wer­dende Gewichtseinsparung aus dem Schiffs­rumpf wieder entfernt werden. Dies legte die Vermutung nahe, daß der neue Luftriese manches an Annehmlichkeiten entbehren werde, was man an seinem Vorgänger so ge­schätzt hatte. Um so mehr wird die Tatsache überraschen, daß die Fahrgasträume desLZ. 130" mindestens dieselbe Behaglichkeit bieten werden, wie die desHindenburg", ja daß sie sogar eine umfassendere Aussicht gestatten. Wie bisher werden die Passagier- eiprichtungen in der Mitte der vorderen Schiffshälfte liegen, also zwischen Führer­gondel und den vorderen Motorgondeln, was jedes lästige Motorengeräusch ausschließt.

Der Speisesaal erstreckt sich quer durch den Schiffsrumpf und wird an den beiden Außenseiten durch Salons eingesäumt, die den Fluggästen völlig freie Sicht gestat­ten. Auf der Steuerbordseite schließt sich an den Salon das Rauchzimmer, eine in Anbe­tracht der Unbrennbarkeit des Heliums ab­solut gefahrlose Einrichtung. Auf Backbord­seite gelangt man durch den Salon zu den 40 Passagierkabinen, die durch ihre Laae an

der Außenseite erstmals vollwertige Sicht er­halten werden, was gegenüber demHinden­burg" als wesentliche Verbesserung betrachtet werden muß. Auch die übrigen im Schiffs- rümpf befindlichen Kabinen werden durch Tageslicht erhellt, was beimHindenburg" bekanntlich nicht der Fall war. Die Erbauer des Schiffes sind so mit Recht stolz darauf, auch unter den veränderten Verhältnissen ein Werk schassen zu können, das 40 Fahr­gästen vollste Bequemlichkeit auf ihren Ozeanreisen bieten wird.

Es gibt Leute, die davon wissen wollen, daß der im Lustschiffhafen Rhein-Main unter­gebrachteG r a f Z e p p e l i n" mit Helium- Füllung in absehbarer Zeit wieder in den Dienst gestellt werden soll. Davon kann selbst- verständlich keine Rede sein. Ganz abgesehen von den Kosten für die Beschaffung von 105 000 Kubikmeter Heliumgas würde der Auftrieb des mit Helium gefüllten Schiffes keine Atlantikfahrten mehr gestatten. Die Be- satzungsmitglieder der beiden Luftschiffe Hindenburg" undGraf Zeppelin" sind aber trotz der Flugpause nicht arbeitslos ge­worden. Und zwar fand das technische Per­sonal bei Maybach - Motorenbau, Zahnrad- sabrik Friedrichshafen und Daimler-Benz in Untertürkheim Beschäftigung, während die Seeschiffahrt das nautische Personal über­nahm. Inzwischen geht in Friedrichshafen das Zeppelin-Museum seiner Voll­endung entgegen und findet heute schon die Bewunderung der zahllosen Besucher der Luftschiffwerst, deren Eingangstore Monat für Monat 80 000 bis 100 000 Menschen aus allen Teilen der Welt Passieren. Ein Zeichen für die ungeheure Anteilnahme und das un­gebrochene Vertrauen, das nicht nur das deutsche Volk, sondern die ganze Welt der Lnftschiffsache entgegenbringt.

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Eine neue Großtat der dentsche« Handetslnstfshrt

Berlin, 25. August. Am Dienstag ver­ließ gegen Mitternacht das Junkers-Flug­zeugJu 52 D.A.N.O.Y. Rudolf Von Thüne" der Deutschen Lufthansa mit der Besatzung, Direktor Freiherr von Gablenz, Flugkapitän Untucht und Oberfunkermaschi­nist Kirchhofs, den Flugplatz Kabul (Afgha­nistan) zum Fluge nach dem 2500 Kilometer entfernten Ansifan (Sudwestecke der chinesi­schen Provinz Kansu), das nach elf Flugstun­den um die Mittagszeit erreicht wurde. Nach einstündiger Zwischenlandung flog die Ma­schine nach Sutschou weiter, wo sie ebenfalls planmäßig eintraf. Dieser Flug wurde un­ternommen, um einen weiteren Luft­weg nach dem Fernen Osten zu er­kunden. Hierbei wurde zum ersten Male das Pamir-Hochgebirge, der nördliche Teil des Himalaja-Gebirges, überflogen.

Bekanntlich sieht die Deutsche Lufthansa eine ihrer wichtigsten Aufgaben in der Ein­richtung und Unterhaltung großer Fernflug­strecken, um in erster Linie Deutschland mit den wirtschaftlich bedeutungsvollen Ländern anderer Erdteile auf dem kürzesten und schnellsten Wege zu verbinden. So wurde vor mehr als dreieinhalb Jahren die Atlantik- Strecke nach Südamerika dem regelmäßigen Luftpostverkehr erschlossen und seitdem ohne Unterbrechung betrieben. Als Vorarbeit für

einen geplanten regelmäßigen Nordat- lantik-LuftPo st-Verkehr wird von der Deutschen Lufthansa auch in diesem Jahre wieder eine Reihe von Erkun­dungsflügen nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika unternommen, nachdem im vergangenen Jahre bereits acht Planmäßige Flüge durchgesührt werden konnten.

Seit Jahren arbeitet die Lufthansa auch an der Erschließung neuer Flugwege nach dem Fernen Osten. Es wurden bereits in den Jahren 1933, 1935 und 1936 auf der- schiedenen Wegen mehrere Flüge nach China ausgeführt. Vor einigen Tagen startete nun wiederum eine Junkers Ju 52, ausgerüstet mit drei BMW.-Hornet-132-Motoren, in Berlin zum Fluge über Rhodos, Damaskus, Bagdad, Teheran und Kabul nach dem Fer- nen Osten. Auf diesem Fluge galt es, das Pamir-Hochland zu überfliegen, um einen neuen Weg nach Ostasien zu erkunden, der etwa 2 0 00 Kilometer kürzer ist als die bekannte Strecke über Indien. Da der Flug von Kabul aus fast durchweg über un- bewohntes, teils wild zerklüftetes Hochland führte, das teilweise noch unerforscht ist, be- deutet dieser Erstflug auf einem bisher unbe­kannten Weg nach dem Fernen Osten eine neue Großtat der deutschen Handelsluftfahrt.

Wöhtt kommt btt KopWmttZ?

Die Ursachen des Kopfschmerzes, der im Ver­gleich etwa zum Zahnschmerz oder dem Schmerz einer Fleischwunde für unser Gefühl einen ganz bestimmten Schmerzenstypus verkörpert, konnten bis jetzt noch nicht geklart werden. Nur ungefähr steht fest, wodurch der Kopsschmerz ausgelvst wird.

Operationen haben gezeigt, baß die Gehirn­substanz gegen alle Reize schmerzunempfindlich ist. Die Empfindung eines Schmerzes wird aus­gelöst durch Reizung eines Ausnahmeapparates, der den Reiz aus den Nervenbahnen ins Groß­hirn an eine dafür bestimmte Stelle leitet. Dort entsteht die Empfindung, die an die Ausgangs­stelle des Reizes zurückgetragen wird. In der harten Hirnhaut besinden sich zahlreiche Nerven­fasern, und die feinsten davon in dem Gewebe der weichen Hirnhäute. Sie enden an den Ge­fäßen oder bilden Nervenknäuel und Nerven- geslechts. sogenannte sensible Endorgane, die es auch sonst im Körper gibt. Die großen Gesäß- geflechte, die in die Hirnhöhlen hineinragen und mit solchen Nervenfasern reichlich versehen sind, sondern das Hirnwasser ab.

Steigert sich der Druck diese? Hirnwassers, so wird die harte Hirnhaut stärker angespannt und die sensiblen Endorgane in den weichen Hirn­häuten werden gereizt! das löst den Kopfschmerz aus. Bei der Hirnhautentzündung, die sehr star- ken Kopfschmerz mit sich bringt, kann z. B. durch Ablassen des unter erhöhtem Druck stehenden Hirnwassers Schmerzlinderung erzielt werden. Druckerkiöhuna des Gehirnwassers ist auch der

Gruno für vie Kopfschmerzen nach Vergiftung mit Nikotin, Alkohol oder Kohlenoxyd. Hier wer­den durch die sekretionssteigernde Nelzwirkung j der Gifte die Gehirnwasser absondernden Zellen zur Ueberproduktion verleitet.

Auch die Mittel, die zur Bekämpfung oes Kopsschmerzes zur Verfügung stehen, sprechen sür die Annahme eines erhöhten Hirnwasser, drucks. Einspritzung in die Venen, z. B. von einer gewissen Menge einer Traubenzuckertösung und anderer Mittel, die mit Erfolg angewandt werden, ziehen das Hirnwasser an sich setzen also den Druck herab.

NW jMchW bet smalivnen!

Auf Grund von umfangreichen Beobachtungen und Versuchen ist man zu der Forderung gekom­men. daß während der Operation jedes Spre­chen zu vermeiden sei. Trotz der besten Nsevsis kann es nämlich zu Insektionen und langwie­rigen Eiterungen kommen, wenn der Chirurg während der Operation spricht, sei es. daß er von den Operationsgehilfinnen Instrumente an­sordert. sei es. daß er Studierenden Erklärungen gibt. Die Ursache dieser Infektionen ist eben darin zu erblicken, daß beim Sprechen Speichel­tröpfchen in die Wunde gelangen, an denen oft eitererregende Bakterien hasten. Entsprechende Einarbeit mit den Assistenten und Schwestern er­übrigt jedes Sprechen und vermindert so die rest­lichen Infektionen. Seitdem Primarius Dr. Riese dasstumme Operieren" an seiner Ab­teilung eingeführt hatte, sank die Zahl der Eite­rungen nach Operationen aus ein Siebentel, näm­lich unter ein Tausendstel aller operierten Fälle.

Was es nicht aiies gibt/

Wein billiger Teile Spaniens und Teile des als Wasser Balkans sind so reich mit den Trauben gesegnet, daß der Wein billiger als Wasser ist, ja, in Spanien soll es Landschaften geben, ni denen die Mau- rer ihren Mörtel einfach mit Wein cmrühren, weil das Wasser so rar ist. Nun kommt eine Meldung aus Griechenland, dem Para­dies für Zecher, wonach sich die Weinstuben- bescher entschlossen haben, ihren schlechten Ge- schäften etwas auf die Beine zu helfen. Denn der Wein ist ja so billig, daß es sich nicht loh­nen würde, ihn glas- oder flaschenweise auszu­schenken, und darum will man jetzt zu folgen­dem übergehen: Jeder Weinstubenbesitzer will von seinem Gast eineSitzgebühr" erheben für den Stuhl, den er für die Dauer einer gewissen Zeit innehat. Dafür soll dem Gast aber die Möglichkeit gegeben sein, gratis so viel Wein zu trinken, wie er will und mag. Die griechi­schen Gastwirte wollen errechnet haben, vaß sie bei einer kleinen Sitzgebühr besser zurecht kom­men, als wenn sic sich ihren Wein bezahlen lassen.

Hitze als Seit sieben Wochen erfreut

Scheidungsgrund sich der amerikanische Staat Ohio einer drückenden Hitz:. Das heißt, es freut sich eigentlich nie­mand darüber und im übrigen sind alle Menschen nervös und gereizt. Besonders findet das seine Bestätigung vor dem Scheidungsrich­ter, der unter der Bürde seiner vielen Arbeit in diesen Wochen doppelt schwitzen muß. Tat­sächlich soll die Hitze so viel Ehekrache ausgelöst haben, daß der Scheidungsrichter selbst an die Wiederherstellung ehelicher Harmonie glaubt, sobald sich die Hitzewelle verflüchtigt hat. Er hat aus diesem Grunde vor ein paar Tagen zu einem höchst erzieherischen Mittel gegriffen. Er ließ sich die Sch-üdungsanwärter m das Ber- handlungsgemach kommen und hielt ihnen eine Ansprache, in der er die verheerenden Folgen der Hitzewelle erklärte. Zum Schluß meinte er dann, daß er auch die Hitze an der Ehezerrüt- tung schuldig halte, und schickte die Paare, die sich scheiden 'lassen wollten, wieder für vierzehn Tage nach Haus, weil er glaubt, daß es dann kühl geworden und die ehelichen Gemüter friedfertiger geworden seien.

Bienengift Eine nicht gerade glückliche

auch gegen Bekanntschaft machte in

Zahnschmerzen? Tettnang ein Handels­

mann mit einem Bienen­schwarm. Er hatte mit seinem Halstuch nach den Tieren geschlagen, die, daraufhin wütend geworden, an dreißig Stiche auf ihn abgaben. Dieser schmerzhafte Vorfall hatte sich aller­dings schon im Mai abgespielt. Nun behauptet jetzt der inzwischen genesene Handelsmann, daß ex früher an chronischen Zahnschmerzen gelitten habe, die seit der Bienenstiche jetzt gänzlich verschwunden seien. Es bliebe jeden­falls der ärztlichen Wissenschaft Vorbehalten, nachzuprüfen, ob und in welchem Maße Bienengift sich auch gegen Zahnschmerzen bewährt.

Schlafwagen Nachdem erst vor einiger der Landstraße" Zeit in Westdeutschland ein neuartigerSpeisewagen der Landstraße" ein Autobus mit vollständiger Kücheneinrichtund in Betrieb genommen worden ist, hat jetzt die Stettiner Stra­ßenbahn für mehrtägige Ausflugsfahrten emen Reiseautobus bauen lassen, den man als Schlafwagen der Landstraße" bezeichnen darf. Er hat 20 samtgepolsterte Sessel, die so zu ver­stellen sind, daß man auf ihnen wie auf einem Ruhebett liegen und schlafen kann. Auch dieser Wagen ist mit Lautsprecheranlage ausgerüstet.

Der Weg Dieser Tage ist inBost on

zum Reichtum Mister Bewery im betagten Alter von 92 Jahren ge­storben. Mister Bewery war seines Zeichens einKönig". Beileibe kein Petroleum- und kein Stahlkönig. Man liebt es. mit dieser Bezeichnung in Amerika nicht gerade zu geizen: er war derKönig unter den Nadier- gnmmifabrikanten von Amerika". Etwa sechszig Millionen Stück stellte er davon im Laufe eines Jahres her, teils für Tinte, teils sür Bleifeder, teils für die Schreibmaschine. Er hat durch diese Fabrikation drei große Fabriken, etwa zwanzig Häuser und vier Millionen Dollar erworben, so daß man im wahrsten Sinn? des Wortes behaupten kann, daß dieser Mister Bewery mir durch die Fehler der anderen zu seinem großen Reichtum gekommen ist.

Fischottern bekommen Ein seltsames Zu- Freiheitsgelüste/ sammentresfen: in der gleichen Woche ent­wischte aus dem Berliner wie ans dem Belgrader Zoologischen Garten der Fischotter. Tie Wärter fanden Vas Bassin leer, und während man den Ausreißer in Berlin gerade noch erwischen konnte, ehe er sich in den Landwehrkanal stürzen konnte, mußte der Belgrader Fischotter erst lange gesucht werden, und dann fand man ihn tot ans. Znm Sterben hatte sich da? Tier selt­samerweise die Nähe eines abgelegenen und von der Bevölkerung gern gemiedenen Tur­mes ausgesucht. Hier sollten Gespenster Han­sen. Warum hatte sich der Otter zu jenen finsteren Mächten hingczogen gefühlt? Der Volksglaube weiß Antwort: der Otter ge- hörte selbst den Dämonen an, und so mag ein Bauer ihn geraubt und ihn dahinver­schleppt haben, wo er hingehörl. Anscheinend wollten die bösen Mächte aber nichts von ihm willen...