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Birkewfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 172

Neuenbürg, Mittwoch den 28. Juli 1937

93. Jahrgang

Sicherung des Vrotgeteeidebedaefs

Alles Brotgetreide ist abznliesern Vertütteeuag verboten Futtermtttel rur Verfügung

X Berlin, 27. Juli.

Im Einvernehmen mit dem Beauftragten sür den Vierjahresplan. Ministerpräsident Generaloberst Gdring, erließ der Reichs- ernährungsminister zur Sicherstel­lung des Brotgetreidebedarfs des deutschen Volkes eine Verord­nung. die gewährleistet, daß die gesamte Roggen- und Weizenernte in den Dienst der Brotversorgung gestellt wird. Im einzelnen enthält die Verordnung die Ab liefe- rungs Pflicht für alles geerntete Brot­getreide mit Ausnahme der Mengen, die für die Brotnahrung und Saatzwecke des Ge° treideer^engers der Deputatberechtigten und Leibgedmgeempfänger erforderlich sind. Die Verfüttern ng von Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen wird für jedermann verboten. Ausnahmen können nur gemacht werden, wenn es sich um für Mahl-Zwecke völlig un­geeignete Ware handelt. Futtermittel werden vom Reichsernährungsminister laufend zur Verfügung gestellt werden.

Die aroße Bedeutung der Verordnung

unterstrich der Retchsbauernsührer in einer Sitzung, an der die Neichsstatthalter und Gauleiter, die Ober- und Regierungspräsi­denten sowie die Landesbauernführer teil- nahmen ^ ,

Polizei im Dienste des Ernteschuhes

Zur erfolgreichen Durchführung des Vier­jahresplanes ist der erhöhte Schutz der cingebrachten Erntevorräte vor Brandgefahr unbedingt notwendig. Der Neichsführer st und Chef der deutschen Polizei Himmler hat deshalb die gesamte Polizei des Reiches und der Gemeinden angewiesen, dem Schutz der Erntevorräte dauernd die größte Auf­merksamkeit zu widmen und zur Verhütung von Bränden und Brandstiftungen un- nachsichtig alle Personen, die gegen die bestehenden Bestimmungen verstoßen, an­zuzeigen. Die Polizeibehörden wurden er­sucht. sich durch unvermutete Revisionen von der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmun­gen zu überzeugen. So wird z. B. Rauchen während der Arbeit an Getreide» und Stroh, schobern oder an der Dreschmaschine schärf, stens geahndet werden.

Sie llmmscherr Batterien vor Centn

Lord Iriskip widerlegt Alarmberichte über Bedrohung Gibraltars

Z Spfer des Ranga Barbat geborgen

München, 27. Juli

Die Deutsche Himalaja-Stiftung teilte Dienstagabend mit: Von Paul Bauer tras eine Meldung ein, wonach es gelungen ist, fünf der im Lager 4 am Nanga Parbat ver­unglückten Bergsteiger aufzufinden; es han­delt sich um die Expeditionsteilnehmer P f e f- fer, Hartmann, Hepp. Dr. Wien und Fankhauser. Sie wurden in der Nähe der Unglücksstelle am Fuße eines hohen Eisturmes zur letzten Ruhe bestattet.

Zwei weitere Bergsteiger, Müllritter und Göttner, und die neun Träger, die bei dem Unglück gleichfalls verschüttet wurden, konn­ten nicht mehr geborgen werden. Die Bergungsarbeiten waren infolge der Härte der Lawine und des Sauerstoffmangels in der großen Höhe von über 6000 Metern außerordentlich anstrengend.

Das Lager vier, das jetzt von der Katastrophe ereilt wurde, war bei früheren Expeditionen als vollkommen sicher angesehen wor­den; es war jedesmal Wochen hindurch besetzt. In der Umgebung waren nie irgendwelche Lawinen niedergegangen. Die Lawine, die die furchtbare Katastrophe herbeigeführt hat, ist dadurch entstanden, daß am Hang des Nakiot- Peak-Ausläufers Eismassenabbrachen, die den frisch gefallenen Schnee mitrissen. Die Lawine hat auf der Terrasse, auf der Lager vier stand, noch 400 Meter auf einer nahezu waagerechten Strecke zurückgelegt und das Ge­lände in einer Breite von 150 Metern bedeckt.

Der Zeitpunkt der Lawine konnte fest­gestellt werden; sie ging nieder in der Nacht vom 14. zum 15. Juni wenige Minuten nach Mitternacht. Die genaue Bestimmung ist da­durch möglich geworden, daß mehrere Uhren der Verunglückten zu dieser Zeit stehen geblie­ben sind.

AusstellungZer ewige Sude"

121 g en b s rl e k i <l e r K8-?re»re

br. München, 27. Juli Eine große politische SchauDer ewige Jude" bereitet die Gauleitung München-Ober- vayern vor. Zahlreiche Forschungsinstitute werden das notige Tatsachenmaterial bereit­stellen.

Ring der Nibelungen eröffnet

Bayreuth, 27. Juli.

Mit der Aufführung desNheingold" be­gann gestern in Bayreuth derRing der Nibelungen".

Die Anwesenheit des Führers und zahl­reicher bekannter Persönlichkeiten zeigte aufs neue die allgemeine Verehrung zu dem gro­ßen Meister der Töne, Richard Wagner.

Rudolf Bockelmann gab den Wotan, Margarethe Klose die Frigga, die musika­lische Leitung hatte Wilhelm Furtwäng- ler

Auftakt zu der Söngerwoche

bu. Breslau, 27. Juli.

Auf dem Festgelände für die Sängerwoche in Breslau wird fieberhaft gearbeitet. Die Berpflegungsfrage ist jetzt endgültig gelöst. Viele tausend Zentner an Fleisch Butter, Fett und anderen wichtigen Nah­rungsmitteln sind in den letzten Tagen nach Schlesien geleitet worden, um das Sänger- Heer zu laben. Imposant sind die Zahlen, die das Ouartieramt veröffentlicht. In wenigen Tagen sind aus allen Teilen des Reiches aus 120 Eisenbahnwagen insgesamt 50 000 Betten und 10 000 Wascheinrichtun­gen herangeschafft worden, die in den hun­dert Breslauer Schulen, die zu Gemein- schastswohnhäusern der Sänger umgestaltet wurden, benötigt werden.

Britischer Dampfer aufgebracht

London, 27. Juli

Der britische 2500-Tonnen-DampfexMi- cupanu" wurde aus der Höhe von Gijon in spanischen Hoheitsgewässern vom natio­nalspanischen KreuzerCiudad de Valencia" aufgebracht und nach Ferrol geleitet. Es ist dies das dritte von nakwnalspanischen Schif­ten aufgebrachte britische Schiss.

London, 28. Juli. Im weiteren Verlauf der Unterhausanssprache über die Wehrhans- halte übte der Konservative Mmes Kritik am britischen Reichsverteidigugsansschnß. Bei sei­ner augenblicklichen Zusammensetzung sei der Ausschuß kaum wirkungsvoller als im Welt­krieg, denn die Erweiterung der britischen Kriegsakademie sieht die Zuteilung eines Generalstaües an den Verteidigungsminister vor, dessen Stellung dadurch verstärkt würde.

Hierauf nahm Verteidigungsminister Lord Jnskip das Wort. Er behandelte zunächst die Lnftschntzfrage. Die Regierung erkenne die Wichtigkeit dieser Frage an, doch könne der Luftschutz nicht von heute ans morgen organi­siert werden. Immerhin seien die Borberei- tungsarbciten bereits weit gediehen. Er hoffe, daß die Pläne in Kürze fertig ausgcarbeitet seien und man dann mit der eigentlichen Arbeit beginnen könne.

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen antwortete Lord Jnskip ans frühere Angriffe Churchills, der in der Aufstellung von Ge­schützen auf spanischem Boden eine Bedroh­ung Gibraltars erblickt hatte. Der Minister erklärte, man sei vielleicht ein wenig unge­duldig darüber gewesen, daß die Regierung keine Mitteilung abgegeben habe, doch bemühe sie sich, nur angemessene und zuverlässige Mitteilungen zu machen. Selbst im Augen­blick sei es aber weder möglich noch wün­schenswert, alle Einzelheiten bckaniitz»- geben, doch könne er immerhin genügend sagen, um die Beunruhigung zu beschwichti­gen. In der Bucht von Algeeiras seien keine Kanonen ausgcbaut, die als eine Drohung für Gibraltar betrachtet werden könnten. Eine Batterie von vier schweren Haubitzen sei gegenüber der Straße von Gibraltar aufgc- baut worden. Zwei seien wieder beseitigt worden. Die Haubitzen hätten sich schon vor dem Ausbruch der Kämpfe im Besitze der spanischen Regierung befunden, und es sei erklärt worden, daß sic wo anders ausgestellt worden wären, wenn sie eine Drohung für Gibraltar hätten darstellen sollen. Er könne allerdings über die technischen Einzelheiten des Aufbaues der Haubitzen keine Einzelhei­ten sagen, da er nicht sachverständig sei. Haubitzen seien keine Küstenbatterien. Man habe erklärt, daß eine einzige Haubitze die Schiffahrt bedrohen könne. Die übrigen in der Bucht von Algcciras befindlichen Geschütze seien zweitwichtig. Sie seien gering an Zahl und weder ihre Anlage noch ihr Kaliber be- drobten Gibraltar, noch sehe man eine dies­

bezügliche Absicht. Auf alle Fälle würden sowohl die Batterien stärkeren Kalibers wie die zweitwichtigen alle übertroffen von den Batterien voll Gibraltar.

I« Anbetracht der Kämpfe in Spanien sei die Anwesenheit solcher Batterien Wohl verständlich. Es sei nicht nötig, irgendwelche finsteren Absichten gegen England zu erfin­den. Die Regierung habe sich sorgfältig mit der Angelegenheit befaßt und es bestehe kein Grund dafür, diese Frage überhaupt aufzu- werfe» »der aber Besorgnis über die Lage zu hegen. Auf der anderen Seite sei Cent« schon immer bewaffnet gewesen.

Auch vor den Kämpfen seien dort Ges^utze gewesen. Wohl sei es wahr, daß zu den be­stehenden Batterien neue hinzugefngt worden seien, doch wisse man englischei-Ms sehr gut, daß auch diese Geschütze keine Gefahr für Gibraltar oder für die Schiffahrt darstellten.

Das Unterhaus tverde derstehen, baß Eeuta spanisches Gebiet sei. Er schlage deshalb bor, man solle der englischen Regierung Ver­trauen schenken, daß sie die ganze Angelegen­heit und ihre Wichtigkeit inbezug auf die Umstände im Auge behalte. Er, Jnskip, hoffe, daß die Tatsachen, über die er berichtet habe, den unnötig alarmierenden Erklärungen ein Ende bereiten würden, die bezüglich der an­gebliche» Bedrohung gemacht worben seien.

Svlmt-Samvstr aiisgebrmht

London, 27. Juli.

Der wegen Waffenschmuggels für das bol­schewistische Spanien im rumänischen Hafen K o n st a n z a beschlagnahmte Dampfer Lola" versuchte, unter schwedischer Flagge zu entkommen. Kriegsschiffe brachten ihn in den Hasen zurück. Der Dampfer hat 36 Eisen­bahnwagen Maschinengewehre an Bord.

Nach dem nationalen Heeresbericht vom Montag wurden an der Front von Madrid in den vergangenen Kämpfen etwa 100 Maschi­nengewehre und zahlreiche Tankabwehrgeschütze erbeutet. Das Schlachtfeld von Brunete ist bedeckt mit gefallenen Feinden. Fünfzig sowjet- russische Panzerwagen wurden vernichtet. Am Montag wurden über 1000 Gefangene gemacht. 600 Milizleute gingen zu den Nationalen über. Ein Angriffsversuch des Gegners auf die von den nationalen Truppen am Sonntag erober­ten Stellungen wurde zurückgewiejen. Die nationalen Streitkräjte sind weiter vorgedrun- gen. Fliegerei: ES wurden insgesamt vier bolschewistische Flugzeuge abgeschossen.

Brot für a-ie

ES gibt heute keinen Deutschen mehr, der nicht wüßte^ daß der Lebens- und Nahrungs, raum der Nation zu eng ist. Der Ackerboden des Deutschen Reiches hatte 1914 60,3 Mist. Menschen zu ernähren. Schon damals reichte diese Nahrungssläche nicht aus, um die Er­nährung der Nation sicherzustellen, und heute noch denken wir mit Schaudern an jene Zeit zurück, da wir Hunderttausende von deutschen Kindern während der Welt­kriegsblockade an Hungerödem zugrunde gehen sahen. Das Diktat von Versailles hat die deutsche Ackerfläche ganz wesentlich ver- ringert die Bevölkerung aber hat sich aus über 66 Millionen vermehrt. Das Ziel der nationalsozialistischen Staatssührung. jedem Volksgenossen Arbeit zu beschaffen, bringt automatisch einen gesteigerten Lebens­mittelbedarf mit sich. Es gibt heute keinen Haushalt ehrlich schaffender deutscher Men­schen, in dem das gewöhnliche Brot fast ein Festesten wäre, wie es in der Zeit der Fall war. da Systemregierungen zwar eine so- genannteAgrarpolitik" betrieben, das Volk selbst aber der Grundlagen seiner notwendig­sten Ernährung beraubten.

Die Verordnung des Neichsministers sür Ernährung und Landwirtschaft zur Sicher- stellung des Brotgetreidebedarfs des deut­schen Volkes, die das Verbot der Verfütte- rung und die restlose Ablieferungspflicht für Brotgetreide aussprrcht, geht vor allem von dem Grundsatz aus, daß die Landwirt­schaft kernen selbständigen Kör- per innerhalb des Volksganzen dar stellt, der ohne ihn existieren könnte. Aufgabe der nationalsozialistischen Staats- führung ist es daran kann niemand rüt­teln das Leben der ganzen Nation sicherzustellen, ohne Rücksicht aus Gewohn­heiten und Gepflogenheiten eines Lei- les. So wie der Arbeiter in beispielloser Disziplin sich ganz dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und für die Produktions­steigerung zur Verfügung gestellt hat. ohne sür sich den materiellen Vorteil sofortiger Lohnerhöhungen zu fordern, muß auch der deutsche Reichsnährstand seinen Teil dazu beitragen.

Die Aufgaben des deutschen Landwirtes sind ungleich größer als die seines Berufsgenossen in den meisten europäischen Staaten. Der deut. scheu Landwirtschaft obliegt nicht die Pflicht, entweder Getreidebau oder Viehzucht zu treiben, sie muß beides in gleichem Maße tun, :m die Ernährung eines auf engstem Raum zusammengedrängten Volkes sicherstelleu u können. Nun gibt eS weite Gebiete (EmS- and, Pommern usw.), die nur Roggenlanv sind, und denen olle anderen Futtermittel feh­len, so daß sie gezwungen waren, Getreide zur Biehfütterung zu verwenden.

Tie Neichsregierung mußte aber eine ein­heitliche Regelung treffen, die vor allem dtz Schäden liberalistischer Wirtschaftsführung ausmerzt und auch sür Jahre vorsorgt, in denen Witteruiigsverhältniste die deutsche Gesamternte auf ein Mindestmaß herabsetzen. Andererseits darf die Aufgabe der Erzeu- g u n g s s ch l a ch t. die deutsche Fettbasis zu erweitern, nicht vernachlässigt werden, ebenso­wenig wie es die Notwendigkeiten der Sicher, heit des deutsche» Lebensraumes dürse». Tie Neichsregierung hat daher ausreichende Futtermittel, die vor allem in jenen Gebieten dereitgestellt und zum Teil schon ansgegeben wurden, in denen sie der Boden bisher nicht lieferte, so daß Brotgetreide dafür verwendet werden mußte. Es besteht also nicht die Ge­fahr, daß, uni nur ein Beispiel zu erwähnen, die Schweinemast nunmehr notleiden müßte. Vor allem wurde die Zuckerrübe stark eingeschaltet: außerdem aber werden auch im Rahmen des Möglichen ausländische Futter­mittel herangeschasst, so daß die Viehzucht bei einiger Disziplin der Landwirte in keiner Weise gefährdet erscheint.

In unseren Gebieten gibt der Boden ge­nügend Futtermittel, so daß dieser Teil der Verordnung kaum einschneidende Aenderu». gen in der Landwirtschaft hcrbeiführt. Wesentlicher ist für unsere Bauern und Landwirte die Ablieferungspflicht sür alles Brotgetreide ausgenommen den Eigen­bedarf, Deputat- und Ausgediiigeleistimgeu. Es ist wohl s e l bst v e r st ä n d l i ch. da ß sich derBaiier und Landwirt a»S d r r V c> l k s g e in e i n s ch a s t n i ck> t a »