Aus Pforzheim

(Von unserem 1)-Berichterstatter)

Ter gestrige Sonntag brachte un­beständiges Wetter und trotzdem überall re­gen Verkehr. Sonderlich viel los war nicht, dafür stieg man in die Berge oder benutzte die Eisenbahn. Ans dem Hanptbahnhof war schon SamStag abend ein Gedränge, daß zwei Fahrkartenschalter für die Abfertigung der Fahrgäste kaum anSreichten. Heller Unmut kam in die Reihen der Wartenden über die Kurzsichtigkeit der Eisenbahnverwaltnng, dem Andrang nicht dadurch abznhelfcn, daß man einen weiteren Schalter offnen ließ. Genau so unzufrieden waren die Fahrgäste, die am Sonntag vormittag den 10 Uhr 23-Personen- zug nach Wildbad benutzten. Hier standen nur zwei Personenwagen 3. Klasse zur Verfü­gung, die voll gepfropft waren. Als alle ' Stränge rissen, ließ man sich endlich dazu her­bei, die 2. Wagenklasse zu öffnen, damit alle Reisenden mitkamen. In der Stadt selbst wa­ren nur die Lichtspielhäuser und die gern besuchten Wirtschaften belebt. Das Gesprächs­thema drehte sich in der Hauptsache um den bisher noch nicht festgenommenen Täter des Raubübcrfalls ans den Kassenboten am Turn­platz. Man ging dabei von verschiedenen Ver­sionen ans. Die Phantasie stellte Unglaub­liches in den Bereich der Möglichkeiten. Doch war man wenigstens dahin einer Meinung: nämlich der, daß der Ueberfall mit beispiel­loser Frechheit ansgefiihrt worden ist und daß nur Berufsverbrecher in Frage kommen können. Daß man sie noch nicht gefaßt hat, beweist diese Annahme. Eine Lehre wird man sich in Pforzheim auS dem bedauerlichen Fall gezogen haben: die Kassenboten schickt man künftighin unter sicherer Bedeckung nach den Banken. Auch hier bewahrheitet sich, was so oft im VolkSmnnd geht: In 99 Fällen gelingts, im 100. Fall bricht sich einer das Genick! Daß bei den Fahndungsmaßnahmcn in Karlsruhe ein Radfahrer sein Leben cin- bnßen mußte, verstärkt die Empörung gegen die Verbrecher. In Ettlingen sollte einer der Täter in einer Wirtschaft gesehen worden sein. Das war am Freitag nachmittag. Am Donnerstag ist der Ueberfall passiert. Nun kann man sich doch an den Fingern abzäh- len, daß derartig geriebene Verbrecher an­dere Maßnahmen treffen, um aus dem Ge­sichtsfeld der Polizei zu kommen. Ansgerech­net sollen diese Kerle einen Tag nach der Tat sich in Ettlingen nnfhalten. Unglaublich, - diese Logik! Sic kostete nur einem Volks­genossen das Leben. Wenn nicht eine Un­vorsichtigkeit diese Verbrecher der Polizei in die Hände spielt, können sie noch lange ver­borgen bleiben. 23 000 Mark Belohnung sind ausgesetzt für die Verbrecherbandc, um die es sich zweifellos auch Pforzheimer Fall han­delt. Die geschädigte Firma allein stellt 10?F

des- geraubten Geldes als Belohnung zur Verfügung.

Tie öffentlichen Sparkassen haben die Kredithcrgabe für den Hausbau immer als eine ihrer wichtigsten Aufgaben angesehen. Tiefe Hilfsbereitschaft findet seit acht Jah­ren ihren besonderen Ausdruck in der Zu­sammenarbeit mit der Oefsentlichen B a u s P a r k a s s e W ü r t t e m b e r g, einer Einrichtung des Württ. Sparkassen- und Giroverbandes. So konnte die Oeffentliche Bausparkasse Württemberg am 17. Juli bei der 30. Zuteilung wieder 2,015 Millionen NM. für einen Teil ihrer aus allen Volks­kreisen stammenden Bausparer bereitstelleu. Bis jetzt sind von der Oefsentlichen Bau­sparkasse Württemberg 82,9 Millionen NM. hauptsächlich zum Zwecke des Eigenheim- und Kleinwohnungsbaues zur Verfügung gestellt worden. Wie seither wurde auch diesmal wieder ein erheblicher Teil der Gelder auf nach st eilige Hl) Pot he- ken gegeben.

Die Sparer bei der Oefsentlichen Bau­sparkasse Württemberg setzen sich nach dem letzten Geschäftsbericht wie folgt zusammen: 33 v. H. Arbeiter und Angestellte, 13 v. H. Beamte, 31 v. H. Handwerker, Kanfkeute und 23 v. H. freie und verschiedene Berufe. Landwirte, Gärtner und Korperirrnfttn.

EAStadion am Aeldberg entsteht

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ätsr. Freiburg, 25. Juli. Mit Unterstützung der badischen Regierung entsteht am Feldberg im Schwarzwald ein neuzeitliches Schistadion, das nach seiner Fertigstellung laut einstimmiger Ansicht aller

Urach feiert sei

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Urach, 26. Juli. Das Herz der Schwäbischen Alb ist der Luftkurort Urach mit seinen Buchenwäldern, Felsen, Wasserfällen und Höh­len unter der Burg Hohen-Urach. Enge Gas­sen, stolze alte Bürgerhäuser, der prachtvolle historische Marktplatz^ mit dem hochgstbeligen alten Rathaus und Blumen über Blumen, so grüßt uns das freundliche Städtchen Urach.

Der altüberlieferte Urach er Schäfer- lau f hat seinen Ursprung in Markgröningen. Aus einer Begebenheit, in deren Mittelpunkt die Treue des Schäfers Bartelzu dem Gra­fen von Gröningen steht, entwickelt sich der ursprüngliche Schäferlauf als Berufs- und Zunftfest der württembergischen Schäfer.

Am gestrigen Sonntag, diesmal ohne Ver- bindung mit dem Jakobi-Markt, feierte Urach seinen Schäserlauh Das schöne Städtchen

Sachverständigen eine dör größten und schönsten Anlagen Deutsch- lau d s zu werden verspricht. Neben den be­reits im vorigen Jahr errichteten beiden Uebungsschanzen von denen eine für Jugendliche gedacht ist und Sprünge bis zu 20 'Meter erlaubt und die zweite der Schu­lung der Fortgeschrittenen dient und etwa 50-Meter-SPrünge zuläßt geht nun auch die neue große Schanze ihrer Voll­endung entgegen. Auf ihr wird im Februar kommenden Jahres der große Sondersprung­lauf der deutschen Schimeisterschaften aus- getragen.

Bekanntlich ist dem Gau Baden des Deut­schen Reichsbundes für Leibesübungen vom Neichsfachamt die Durchführung der Deut­schen und der Heeres-Schimeisterschaften 1938 übertragen worden. Mit dem Bau der neuen Schanze ist die Gewähr für eine einwandfreie Durchführung dieser größten deutschen Wintersportveranstaltung gegeben.

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j. Frankfurt a. M., 25. Juli.

Die Beamten der Deutschen Reichspost in Frankfurt a. M. haben dem Neichspostmini- ster an seinem 65. Geburtstag das Jakob- Sprenger-Heim in Oberreisenberg im Taunus übergeben. Im Jahre 1933 entstand der Plan, im Taunus dieses Erholungsheim für bedürftige Postbeamtenkinder zu schaffen. In der kurzen Zeit von sieben Monaten brächte die Beamtenschaft aus freiem Willen RM. 95 000 auf. Im Dezember 1934 wurde das Heim eingeweiht und erhielt den Namen Jakob-Sprenger-Heim. Es wurde Tausenden von Kindern im Sommer und im Winter eine ideale Erholungsstätte. Jetzt hat die Frankfurter Postbeamtenschaft dieses Heim für das ganze Reich zur Verfügung gestellt.

len SÄöferkaui

Prangte, iweritraptl von peuem Sonnen­schein, in leuchtendem Schmuck. Aus der Ferne grüßten die verschwiegenen Gleicher Seitenbuchten mit ihren aus dem grünen Kleid des Buchenwaldes hervorbrechenden Felsen und der mächtige Turm der Uracher Amanduskirche, die vielen Gäste, die aus nah und fern in die Feststadt kamen.

In der Psählergasse formierte sich der bunte Festzug. An der Spitze die Tromm­ler. die Schäfermusik und die Stadtkapelle. Ihnen folgten die Vorreiter, die Kreisreiter und Metzgermädchen, die Festreiter, Metzgers- kinder, Fahnenträger, Oberschäfer, die Schä­fer und Schäfermädchen. Wasserträgerinnen, die Handharmonikaspieler, viele schwäbische Volkstrachten, der Festausschuß. Festgäste. Natsherren. der Festwagen und schließlich die Schäferreigen-Paare. Der Festzug war jedoch erst vollständig, als nach altem Brauch

vor dem Rathaus ein ounioewegrer Volks­tanz aufgesührt und der Landrat und Bür­germeister abgeholt worden waren. Dann setzte sich der lange Zug durch die Straßen, die von einer dichten Menschenmenge um­lagert waren, in BewegiM.

Urtümlich und bäuerlich muteten die Wettkämpfe um die Kronen des Tages es wurden derer viele vergeben an. Bei den Läufen der Schäfer siegte Franz Fra sch, Ludwigsfsld, vor Hugo BoA Glems, und Gottlieb Winkler. Suppingen. Den Lauf der Schäsermädcheu gewann Paula Ederle. Bissiugen. Sie konnte Else Maier. Det­tingen. und Anna Katz maier. Klein­ingersheim. knapp schlagen. Nun folgte beim Hahnentanz der Kamps um den in einem Käfig sitzendenKikeriki". Gleich darauf ver­kündete die launige Ansage den Start zum Bechertanz, eines der alten Tanzspiele, das viel Heiterkeit erweckte. Nach einem allge­meinen Tanz folgte mit als Höhepunkt des geschichtlichen Ablaufs der Tanzfpiele der Wettlauf der Wasserträgerinnen. Nach­mittags und abends wurde in der Turn- und Festhalle das Uracher Schäferlaufspiel D'S ch ä f e r l i s", ein Volksschauspiel von Hans Neyhing. mit großem Erfolg auf­gesührt. und als es schon längst dunkel ge­worden war. stieg als Abschluß des festlichen Tages das große Feuerwerk, den Himmel weithin hell erleuchtend

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Die leilnelinier uni klrarker 8el>ükerlsiik mar- »rkiereeu vor 6en> releli gesrlimiieklev Nalliaus auk. (Bild: Holder-Uracb»

Sprechstunden beim Kreiswohlsahrisaml.

Es besteig Veranlassung, wiederholt bekanntzugeben, daß die Sprechstunden beim KreicWohlfahrtsamt tm Interesse eines ge­ordneten Dienstbetriebs aus die

Vormittag» stunden

(vom April bis September von 712, vom Oktober bis März von 812 Uhr) festgesetzt sind.

Neuenbürg, den 23. Juli 1937.

Landrat Le nepp.

Oberamtsstadt Neuenbürg.

SeffentW SrrMng mit de» Mrhemil

am Dienstag den 27. Juli 1937, nachm. 7 Uhr. Tagesordnung

1. Lausendes.

2. Arbeitsvergebungen.

Bürgermeister Knödel.

Feetw. Feuerwehr Neuenbürg

r. D.

Am Donnerstag den 29. Juli 1937 findet um 20.15 Ilhr eine

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statt Die seitherigen Uebungsordnungen, Papier und Bleistift find mttzubringen.

Der Führer der Wehr.

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