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Zur Vereinheitlichung des Feuerlöschwesens

in orqanisatvrischer Mid dienstlicher Hinsicht wurde vvm Reichsführer ft und Chef der deutschen Doli» zei beim Stabe des Chefs der Ordnungspollze! die Dienststelle des Inspekteurs des Feuerlöschwesens geschaffen, dem sowohl die Berufs-, Pflicht- und freiwilligen Feucrwehren unterstehen.

3«m Tag der VeuWen Kauft

München in ein Farbeomeer getaucht

Das deutsch-österreichisch« Presseabkommen

>vird in der römischen Presse als national­sozialistischer Ersvlg gewertet. Nach dem Pvpolo di Roma' ist die deutsch-österreichische Verständignng eine der vorbildlichsten Errungen, schäften und Verwirklichungen der nationalsozia­listisch«» Idee, die ganz Europa als Vorbild dienen könnte.

Der deutsch-italienische Jugcndaustausch

wird weiter fortgesetzt. Im Laufe des August fah­ren 450 Hitlerjungen nach Italien und wer­den dort ein Lager beziehen. Ende Juli kommen 450 Avantgardisten nach dem Deutschen Reich, die ein Lager in der Eifel beziehen.

Gut« Beziehungen zum Deutschen Reich und Italien fordert das Londoner BlattDatlh Mail', nachdem die Manöver im Kanal die Schlagkraft der britischen V-Bootzs- und Luftwaffe bewiesen habe».

Der Besuch des Königs von Rumänien

in Paris wird vomPetit Parijien" dahin­gehend kommentiert, daß die Aussprachen des Königs mit verschiedenen französischen Staats- Minister» vor allem der Wiederbefestigung der seit längerer Zeit gelockerten Beziehungen zwischen den beide,, Staaten und der internationalen Politik galten. Frankreich wünscht die Erhebung der beiderseitigen Gesandtschaften zu Botschaften.

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Letzte Vorbereitungen zum Sängerbundesfest

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NN. Breslau, 14. Juli.

Mit fieberhafter Eile werden in Breslau die letzten Vorbereitungen für das Sängerbundes­fest getroffen. Wie die Zahlen beweisen, wird es das größte Sänger 1 reffen aller Zeiten sei». So find in fünf Gütersonder­zügen 50 000 Bettstellen für die 120 Massen- cmartiere in den Schulhäusern eingetroffen.

Bei der großenDeutschen Weihe- stund e", zu der man 400 000 Menschen er­wartet, werden große Aufmarschblocks zu je 15 bis 20 000 Menschen gebildet Und durchV e r- pflegungsstraßen" voneinander ge­trennt, damit die Versorgung auch geregelt werden kann. Das Breslauer Arbeitsamt hat eine Sonderaktion einleiten müssen, um die notwendigen Aushilfskräfte für das Gaststäiien- gewerbe heranznbekommen. Fast 2000 Träger wert..! dazu benötigt, die Verpflegung in die einzelnen Blocks zu tragen.

Außer den gewöhnlichen Aushilfskräften müssen 1000 Kellner, 100 Köche und 2000 Zap­fer angefordcrt werde». Außerdem wurden 400 Servierfrauen, 200 Spülmädchen und 75 Kochfrauen verlangt. Das Arbeitsamt hat sich deshalb an die übrigen 37 schlesischen Ar­beitsämter gewandt und an die Arbeitsämter in Dresden, Leipzig, Berlin und Frankfurt, da noch viele Kräfte fehlen. Stuttgarthat bereits 50 B e d i e n u n g e n augeboten. Bon de» Brauereien mußten 25 000 Stühle und Tische bereitgestellt werden.

Den AcMang des großen SängertrefsenS wird der F e st z n g d e r 120 000 bilde». Vier Säulen zu je 30 000 Mann werden drei Stun­den Marschzeit brauchen.

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xk. München, 15. Juli

München hat sich in den letzten 48 Stun­den in eine Märchenstadt verwandelt. In den Straßen und auf den Plätzen rüh­re» sich ungezählte fleißige Hände und zau- der» eine Sinfonie der Farben hervor. Die g c w a l t j g e K n n d g e k> u n g de u t s ch e r Kult u r, in deren Mittelpunkt die feierliche Weihe des Hanfes der Deutschen Kunst stehen wird.

Mit besonderer Liebe ist man an die Aus­schmückung jener Straßenzüge gegangen, durch die sich am Somitagnachmittag der einzigartige 7V- Kilometerlange Festzug2000 Jahre deutsche Kul- t u r" bewegen wird. Die ersten Künstler des Reiches wetteiferten an der würdigen Aus­gestaltung. Hunderttausend Volksgenossen aus dem Reich und Gäste aus dem Ausland werden diese einzigartige Veranstaltung er­leben. Seit Tagen schon wehen von zahl­losen Fahnenmasten die Fahnen des neuen Reiches. Triumphbogen erhalten ihren letz­ten Schmuck, und die Erdgeschosse der Häuser schmücken einheitlich getönte Stosfahnen. Die Briennerstraße erscheint in tief Braun, die Theaterinerstraße in Rot. Wieder andere Straßen glänzen'in Weiß, Grün und Blau.

Die geräumige Halle des Hauptbahnhoses ist in e i n gewaltiges Atrium der Kunst ver­wandelt worden. Den ankommenden Be­sucher empfängt aus dem weiten Platz des Bahnhofs ein Wald von Fahnen und von wuchtigen, bis zu 15 Meter hohen Pylonen. Die Straßenränder sind mit prachtvollen Plastiken geschmückt. Vor der Feldherrnhalle steht schon der Sockel, der die schwarze

Schale mit der heiligen Flamme ausnehmen soll. Ueberall in den Hauptverkehrsadern wie in den stillen Vierteln der Altstadt oder in den Hallen des Ausstellungsparkes sind die letzten Vorbereitungen in vollem Gang. Selbst von den Privathäusern ziehen sich schon die Blumen und Girlanden. Die Stra­ßen Münchens sollen festlich glänzen, wenn am Samstagabend Millionen Lichter auf- slammen.

Mit sieberhafter Spannung sieht man dem großen Tag entgegen. Freitagvorinittag wird unter Mitwirkung des Gewandhaus-Orche­sters von'Leipzig und des Münchener Lehrer- Gesangvereins im Kongreßsaal des Deutschen Museums mit deutscher Musik der Tag der Deutschen Kunst feierlich eröffnet werden. Am Abend findet eine Begrüßung, der Teil­nehmer an der zweiten Jahrestagung statt. Festaufführungen der einzelnen Theater er­gänzen das reiche Programm. Den Samstag füllen Sondertagungen und eine Festsitzung der Neichskulturkammer für bildende Künste, bei der Neichsminister Dr. Goebbels das Wort ergreifen wird. Den Abend beschließt ein Empfang der Reichsregierung und die festliche Illumination der Stadt, mit großen Konzerten auf zehn öffentlichen Plätzen Mün­chens. Die Krönung des Festes bringt der Sonntag mit der feierlichen Einweihung des Hauses der Deutschere Kunst mit der Eröff­nung derGroßen deutschen Kunstausstel­lung 1937" und am Nachmittag mit dem ge­waltigen Festzug2000 Jahre deutsche Kul­tur". Die Feierlichkeiten finden mit zahl­reichen Künstlerfesten und Tänzen aus den öffentlichen Plätzen der Stadt ihren wir­kungsvollen Ausklang.

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Zehn Niederländer ans dem Wege «ach Valencia

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ckg. Amsterdam, 14. Juli

Der in Worin erveer (Niederlande) ausgedeckte Menschenschmuggel nach Not- > Spanien zieht weit größere Kreise, als es ur­sprünglich den Anschein hatte. Zurzeit be­finden sich nach den Feststellungen der Polizei z e h n j u n g e N i e d e r l ä n d e r a u s d e in Wege nach Not-Spanien, um bei den Bolschewisten Kriegsdienste zu leisten. Es ist eigenartig, daß die verstärkte Tätigkeit der roten Menfchenschmuggler gerade in dem Augenblick einsetzte, in dem die Aushebung der Kontrolle an der französisch-spanische» Grenze angekündigt wurde. Die einheitliche Untersuchung der ganzen Angelegenheit liegt in Händen des mit diesem Sonderauftrag be­auftragten Inspektors He hing von der Amsterdamer Kriminalpolizei. Bei den An­geworbenen handelt es sich um der Polizei bekannte Kommunisten. Die Polizei setzt alles daran, nm die roten Werber auszuspü­ren, von denen man annimmt, daß sie noch weit mehr Opfer aus dem Gewissen haben, als bisher bekannt geworden ist.

Wie festgestellt wurde, sind die meisten für Spanien Angeworbenen mit Autobussen von Rotterdam nach Paris geschasst worden, um von dort nach Spanien geschmug­gelt zu werden. Polizeikommissar De Groot

teilt mit, dätz versucht iverden soll, die Ange­worbenen durch die niederländische Gesandt­schaft in Paris noch während ihres dortigen Aufenthaltes ausfindig machen zu lassen, um sie nach Möglichkeit zur Rückkehr nach Holland zu bewegen.

Der Hafenpolizei von Rotterdam ist es ge­lungen, drei Agenten der sowjetspanischen Internationalen Brigade" zu verhaften, als diese im Begriff waren, zwei unter falschen Vorspiegelungen verlockte junge Holländer nach Sowjetspanien zu befördern. Die Verhaftung erfolgte auf dem Honptbahnhof in Rotterdam. Einer von den Festgenommenen ist ein be­rüchtigter Kommunistenhäupt -> ling in Rotterdam. Ein anderer Ver­hafteter, der als Arbeitsloser Unterstützung be­zieht, hatte sehr viel von derRoten Hilfe", die die verbrecherischen Werbungen in Holland finanziert, stammendes Geld bei sich.

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X Berlin, 14. Juli.

Ein Erlaß des Reichserziehungsministers regelt die Rechtsstellung der Juden im deut­schen Schulwesen bis zu einer späteren reichs- aesetzlichen Neuordnung. Soweit keine jüdischen Privatschulen bestehen oder von den Unter­haltsträgern der öffentlichen Schulen besondere öffentliche Schulen für Juden errichtet werden,

nehmen die jüdischen Schüler am Pflicht­unterricht der allgemeinen öffentlichen Schulen teil. Jüdische Schüler können in Höhe von 1,5 vom Hundert der gesamten Neuaufnahmen an Wahlschulen zugelassen werden. Kinder jüdischer Frontkämpfer sind in diese Anteilzahl nicht einzurechnen. Jüdische Mischlinge besuchen grundsätzlich die allgemeinen Volks­und Wahlschulen. Ihre Aufnahme unterliegt keiner Beschränkung. Den von zwei volljüdi­schen Großeltern abstammenden Mischlingen ist auch der Besuch jüdischer Schulen oder Sam­melklassen für jüdische Schüler gestattet, doch ist Vorsorge getroffen, daß sie dann in diesem Falle nicht mehr das Neichsbürgerrccht erhal­ten. Während jüdische Mischlinge, die das Staatsbürgerrecht erhalten können, grundsätz­lich wie jeder andere Schüler auch an den Ge-- meinschaftsveranstaltnngen teilnehmen, sind jüdische Schüler von Gemeinschastsveranstal- tungen außerhalb des schulplanmäßigen Unter-.- richts ausgeschlossen. Jüdischen Mischlingen ist die Ablegung der Prüfung in jedem Falle ge­stattet.

Juden können nicht L e h r e r und Erzieher deutscher Jugend sein. Auch jüdische Mischlinge sind k ü n f t i g s ü r d e n B e r u f e i n e s d e u t- schen I u g e n d e rz i eh e r s ungeeig­net. Zur Ausbildung für den Beruf eines Erziehers oder Lehrers wird daher grund­sätzlich nur noch zugelassen, wer für sich, allenfalls auch für seine Ehefrau, den erfor­derlichen Nachweis über die Reinheit des Blutes erbringen kann. Bis zu einer späte­ren Neuordnung werden aber einzelne jüdische Antragsteller zur Sicherung der nötigen Lehrkräfte für jüdische Schulen zu wissenschaftlichen Prüfungen für das höhere, Handels- und künstlerische Lehramt vor be­sonderen Prüfungsausschüssen zugelassen.

X Berlin, 15. Juli.

Die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und Polen über eine Neuregelung bei wirtschaststechnischen Fragen des am 14. d. M. abgelaufenen Genfer Abkommens über Ober­schlesien wurden am Mittwoch zu einem gewis­sen Abschluß gebracht. Die Regelung betrifft den Grenzverkehr, vorläufig gültig bis zum 30. Juni 1938, wobei die Erleichterungen im kleinen Grenzverkehr im deutschen Teil des Abstimmungsgebietes von 10 auf 15 Kilometer erweitert wurden. Verhandlungen über eine gewisse Förderung des deutsch-polnischen Warenverkehrs über die oberschlesische Grenze sind noch im Gange. Wegen des weiteren Auf­enthaltes der Optanten und des zukünftigen Schutzes der beim Uebergang der Staatshoheit vorhandenen Rechte aller Art konnte eine Eini­gung in der auseinandergehenden Rechtsauf- fassnng der beiden Staaten nicht erzielt werden.

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Budapest, 14. Juli

Eine schwere Massenvergiftung hat sich in der Ortschast Domony ereignet. Durch den Genuß giftiger Pilze erkrankten dort 49 Anwohner lebensgefährlich. VierPer- sonen sind bereits den Vergiftungen er­legen. fünf weitere schweben in Lebens­gefahr. Auch die übrigen 40 Betroffenen, mußten mit schweren Vergiftungserscheinun­gen ins Krankenhaus gebracht werden. Eine sofort eingeleitete behördliche Untersuchung hat ergeben, daß diese Masienvergiftungen auf den Genuß selbst gesammelte'' Pilze zurückzusühren sind

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Urbeberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München.

37. Fortsetzung.

Nachdruck verboten.

Zum erstenmal packt ihn das Heimweh. Ist da der Brief schuld, oder die warme, duftende Sommernacht mit ihren funkelnden Sternen, die auf dem dunklen Wasser einen wunderlichen Reigen tanzen? Er weiß es selbst nicht recht, hat einfach Heimweh, nagendes Heimweh, das die Seele mit grauen Fäden bespinnt und zusammendrückt und von dem nur der reden kann, der es einmal gespürt. Das Heimweh, das nach jedem Stein der Heimat schreit, nach jedem Baum, nach dem Elockenkkang am späten Abend. Heimweh, das dem Herzen die trauten Bilder vorhält. And was man als Last empfunden hat, die schwere Arbeit aus dem Acker, man möchte es jetzt so gerne tun und tief mit den Füßen versinken im weichen Boden.

Ach, wie schön ist es doch, wenn die Hänge brennen im gelben Licht und die Abendsonne die Wipfel des alten Wal­des küßt, wenn die Nachtvögel rufen und alle Wege schim­mern im weißen Licht des Mondes. Im Heimweh empfindet man sogar Sehnsucht nach den grauen Regentagen, die ihm damals so verhaßt waren. Hei, wie hat das gerauscht und gegluckst und wie haben die alten Wolkensrauen ihre Schlep­pen über das Wiesental hingezogen. Die Weißdornhecke war mit Vieltausend Tropsen behängen.Der Weißdorn weint" hat dann Linde gesagt. Sie hat ja für alles eine Deutung gewußt, das feine, blonde Ersenkind. Alles hat sie in ihr kleines Herz ausgenommen und es ist dort unvergessen liegen geblieben. Zu allen Dingen hat ihr phantastisches Köpfchen Dinge gedichtet, die himmelweit entfernt waren von der Wirklichkeit, aber doch wahrhaftig, mit der inneren Wahrheit der Dinge.

Noch niemals hat Robert dies alles so tief und schmerz­lich empfunden wie in dieser Nacht, aus der sich eine unend­

liche Einsamkeit auf ihn herniedersenkt. Ach, wie einsam ist doch ein Mensch, wie sterneneinsam, wenn die Sehnsucht um die Heimat und das Glück der Kindheit und Jugend an die Türe seines Herzens pocht.

In diesem Gefühl sucht Robert den Weg kn seine Woh­nung, setzt sich an den Schreibtisch und schreibt an Linde. Seine ganze Sehnsucht um die Heimat schüttet er hinein und dann stockt er plötzlich.

Er hat sie noch mitMeine liebe, kleine Linde" ange­sprochen in der Aeberschrist, und nun mühte unbedingt etwas geschrieben werden, das ihr Aufklärung verschafft. Es wäre gemein, sie noch länger aus dem Glauben zu halten, daß alles, was gewesen ist, noch seine Gültigkeit habe. Man könnte vielleicht schreiben, daß alles ein schönes Märchen gewesen sei. Ja, das könnte man wohl, bei jedem anderen Mädchen vielleicht. Aber bei Linde ist das nicht gut möglich. Das wäre so, als wenn man hinginge und ihr einen Dolch in das junge Herz stieße.

Es kommt schließlich so weit, daß Robert um die Zeit, als die erste Helle des neuen Tages durch die Fenster flutet, den Brief in Stücke reißt und nur eine Karte schreibt. Er teilt ihr mit, daß er ihren Brief, diesen langen, wichtigen Brief, erhalten habe, wofür er sich herzlichst bedanke. Es gehe ihm gut und er denke sehr oft der schönen, gemeinsam verlebten Stunden.

Kein Wort van einem Wiedersehen. Nichts davon, daß noch alles so wie früher wäre. Er bringt es nicht übers Herz, ein Wort von Liebe zu sprechen. Robert Meißner vermag nicht mehr zu lügen.

8 .

Die Zeit geht dahin und mit ihr das Leben aus dem Tannhof nach dem harten Gesetz der Arbeit.

Aber wenn die Tannhoserin nicht eine an Leib und Seele kraftvolle Frau gewesen wäre, hätte sie manchmal schon verzweifeln können. Christoph arbeitet wohl, aber er tut es unter einem Zwange und seine Gedanken sind nie bei der Arbeit, sondern bewegen sich in einer Richtung, in der die Mutter ihm nicht folgen kann. Sie ahnt nickt, was ihn

so stark beschäftigt. Wohl hört sie ihn am späten Abend oft das Haus verlassen und heimkehren im Morgengrauen. Und sie hat schon aufbegehrt dagegen, heftig und leidenschaftlich, will wissen von ihm, wo er seine Nächte zubringt. Aber Christoph hat dafür nur ein Lächeln und schweigt.

Dann trägt die Tannhoserin auch ein Leid^um den an­deren Sohn, der über allem Künstlertum vergißt, einmal, und wenn es nur aus ein paar Stunden wäre, in die Heimat zu kommen. Kann er sich denn nicht denken, daß der Mutter Herz in Sehnsucht nach ihm schreit, mitten in der schweren Arbeit oft, mehr aber noch in den Nächten, wenn der Mond langsam am Fenster vorüberzieht?

Die Tannhoserin weiß, daß noch mehr um diesen Fernen ein Leid tragen. Bärbel zum Beispiel, hinter deren beschei­denem Schweigen sich ein lohendes Herz voll Liebe verbirgt. And dann die andere, Rosalinde Burgstaller, die zuweilen am Abend vorbeikommt und dann, wenn sie die Bäuerin fern glaubt, ganz still auf der Hausbank sitzt, hoffend, daß vielleicht jemand von Robert etwas sagen möchte. Aber was gäbe es da viel zu sagen? Sie grollt Linde immer noch, weil sie es war, die den Buben zur Bildschnitzerei brachte und ihm die Mittel gab, aus die Schule zu gehen. Sie weiß, daß sie ihm heut noch hilft. Soll sie diesem treuen Herzen den Dolchstoß versetzen und ihr sagen, daß er eine ander» Frau liebt? Sie kann es nicht.

Der Donaubote hat einmal einen kurzen Artikel Uber den Künstler Robert Meißner aus dem Bayerischen Wald gebracht. Darüber kann man sich lange Zeit unterhalten. Und dann wird der Name Robert wieder nicht mehr ge­nannt, weder von der Mutter, noch von Bärbel und Linde. Es ist wie eine geheime Abmachung, daß keine der anderen weh tun will.

Es wäre auch gar nicht gut, wenn Linde einmal zu ihr käme und fragen würde:Wißt ihr denn nichts von Ro­bert?" Dann müßte die stolze Tannhoserin wohl demütig den Kops neigen, weil sie selbst nichts weiß von ihrem Sohn. Nur Bärbel könnte sagen, eine kurze Karte sei gekommen

^Fortsetzung folgt.)