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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 161
Neuenbürg, Donnerstag den 18. Juli 1S37
95. Jahrgang
Grobbritamriens Vorschläge:
AenderuRg des UeberwaümngS-StMems und Anertennung der WanisKen Parteien als kriegführende Mächte unter Vedingungen
Ligenberlclit <1er K8I?re88e
Ueberwachung des Landstraßen- und Neichskraftfahrbahnbcrkehrs
X Berlin. 14. Juli
Ein ausführlicher Runderlaß des Neichs- führers ft und Chefs der deutschen Polizei legt die Aufgaben der motorisierten Gendarmerie fest, die in 42 Bereitschnsten (3320 Offiziere und Mannschaften) auf das ganze Reich verteilt ist:
Ueberwachung des Verkehrs aus Einhaltung der Verkehrsvorschriften und die Prüfung aller Fahrzeuge aus ihre verkehrssichere Beschaffenheit. Hilfeleistung bei Nnglncksfäl- len. soweit es der Schuh von Leben und Gesundheit der Volksgenossen und die Erhaltung wertvollen Volksvermvgens erfordern. Ermittlung der Tatbestände bei Verkehrs- »nfällen, Fahndung nach gestohlenen Kraftfahrzeugen und nach Kennzeichen-Mißbrauch, Belehrung der Verkehrsteilnehmer, Beobachtung des Zustandes der Straßen, der Straßenbauten und der Zeichenbeschriftnng und die Beobachtung schienengleicher Bahnübergänge.
Die motorisierte Gendarmerie ist örtlich und sachlich im gesamten Reichsgebiet zuständig, ohne an die Politischen Grenzen innerhalb des Reiches gebunden zu sein Sie ist berechtigt, gebührenfreie und gebührenpflichtige Verwarnungen bei Uebertretung der Verkehrsvorschriften zu verhängen. Die Angehörigen der motorisierten Gendarmerie tragen die neuen grünmelierten Uniforme» der Gendarmerie und sind an einem besondere,, Aermelband: „Motorisierte Gendarmerie", erkenntlich.
UutM NattimaitmWern
X Paris. 14. Juli
Die Prügeleien auf dem sozialdemokratischen Landesparteitag in Marseille — auf der schließlich die Regierungsführung. des Kabinetts Blum mit 4539 gegen 19 Stimmen bei 828 Enthaltungen gebilligt worden war — bildeten gewissermaßen den Auftakt zu den Feiern des französischen Nationalfeiertages am Mittwoch. Den Höhepunkt bildete die große Parade am Triumphbogen. an der außer dem Staatspräsidenten auch König Karol von Rumänien und der Sultan von Marokko teilnahmen. Die Parade wird als die größte seit dem Kriegsende bezeichnet — man wollte ja dem französischen Volke vorführen, wohin die Rüstttngsmilliarden kommen. Die Truppen wurden von der Menge mit Beifall begrüßt. Eines der etwa hundert über der Stadt kreisenden Militärflugzeuge mußte auf der Seine notwassern.
Die Kommunisten feierten den Nationalfeiertag auf ihre Weise: Im Vororte Boulogne bei Paris stürmten sie um 4 Uhr morgens die noch offenstehenden Kaffeehäuser und gingen mit Stühlen und Biergläsern gegen die wenigen Polizisten vor. Mehrere Beamte wurden bei der Schlägerei verletzt, darunter auch eine Anzahl von Journalisten, ehe noch Polizeiverstärkungen angelangt Ivaren.
Am blutigsten verlief der Nationalfeiertag in Marseiile. Hier kam es zu Zusammenstößen zwischen den Teilnehmern einer nationalen und einer kommunistischen Kundgebung. Als sich der Zug der Volkssrontler von der Polizeipräsektur her, wo gegen die nationale Kundgebung Protestiert worden war, unter Revolverschüssen wieder in Bewegung setzte, entstand eine Panik. 15 Personen wurden verletzt, 15 verhaftet.
Ligen beriet,! 6er I48-Pre88s
in. Rom, 14. Juli
Nach Meldungen aus Jerusalem beschloß das arabische Zentralkomitee, zu den Verhandlungen der Geistere Mandatskommission über den britischen Palästina- Plan eine Delegation unter Führung des Großmnsti von Jerusalem zu entsenden. Bei dieser Gelegenheit wird, wie verlautet, die arabische Delegation in Nom Aufenthalt nehmen und Mussolini einen Besuch abstatten.
ex. London, 14. Juli.
Mittwochmittag übergab die britische Negierung den Vertretern der 26 dem Nichtein- mischnngsansschuß angehörenden Staaten ihre Vorschläge zur Lösung der in der Nichteinmischungsfrage entstandenen Krise. Das umfangreiche Dokument, das dem der britischen Negierung in der letzten Sitzung des Ausschusses erteilten Austrag gerecht werden soll, gibt in der Einleitung zu, daß ein Kom- Promißborschlag gemacht wird. Es schlägt vor:
Das System der Anbordnahme von Beobachtern auf spanische Häfen anlanfenden Schiffe soll fortgesetzt, das Flottenpatronillen- system durch die Einsetzung internationaler Beamter in spanischen Häfen ersetzt und die lieber- wachung der Landgrenzen sofort w i e d e r h e r g e st e l l t werden. Weiter sollen beide spanische Parteien als kriegführende Mächte anerkannt werden, wie das Deutsche Reich und Italien es schon borgeschlagen hatten, fedoch unter der Bedingung, daß nur begrenzte Konterbandelisten anerkannt werden. Beide spanische Parteien müssen außerdem die Fahrt von Schissen unaehindert gestatten, die Beobachter mit an Bord führen und die Flagge des Nichteimnischungsausschusses tragen. Neutrale Schiffe, die keinen spanischen Hafen an- lanfen, sollen nicht gestört werden. Mitglieder des Nichteinmischungsabkommcns sollen Schisse ihrer eigenen Flagge gegen die Ausübung der Rechte Kricgssührender schützen können.
Der Nichteinmischungsausschuß soll weiter die Frage der Verwendung, die mit ausländischen Flugzeugen durch die beiden Parteien erwägen und einstimmig eine Entschließung über die Zurückziehung ausländischer Staatsangehöriger unter Aufsicht einer internationalen Kommission aus den Kampsverbänden der beiden spanischen Parteien annehmen. Die anerkennende Rechte Kriegsführender soll wirksam werden, sobald der Nichteinmischungsausschuß feststellt, daß die Maßnahmen für die Zurückziehung der ausländischen Staatsangehörigen befriedigend arbeiten. Außerdem soll die bri- tische Negierung zu Verhandlungen über die Einsetzung von Beamten in spanischen Häfen, die Zurückziehung ausländischer Freiwilliger und die Bedingungen, unter denen die Rechte Kriegführender zu gewähren sind, ermächtigt werden. Ein Zusatzdokument nmreißt die englischen Wünsche hinsichtlich des Personen- kreises der Freiwilligen.
DNB Salamanca, 15. Juli. Staatschef Franco hat am Mittwoch im Hauptquartier in Salamanca die dort anwesenden Pressevertreter sehr herzlich empfangen und ihnen mitgeteilt, daß es ihnen gestattet sei, sich an die Madrider Front zu begeben, um von dort aus frei und wahrheitsgemäß an ihre Agenturen und Zeitungen zu berichten.
Dort würden sich die ausländischen Pressevertreter davon überzeugen können, daß nach einer Woche wütender Angriffe der Bolschewisten, deren Offensive zusammengebrochen u. die .Kämpfe so gut wie beendet seien. Die militärischen Operationen der Nationalen beschränkten sich augenblicklich nur auf kleine Verschiebungen der Vorpostrnstellungcn.
Ferner dankte General Franco den Pressevertretern in herzlichen Worten für ihr Interesse an dem Befreiungskampf des nationalen Spaniens.
Er nehme an, daß sie sich Wohl schon don der Ruhe und Ordnung im Hinterlande und Pon der Begeisterung der an der Front käm-
Zur Behandlung dieser britischen Vorschläge ist der Nichteinmischungs- ausschuß sür morgen Freitag ein- berusen worden.
' Die Sensation in Paris sind zahlreiche Blüttermeldungen, daß die Banken der Londoner City der spanischen Nationalregierung in den letzten Tagen einen Kredit von rund 90 Millionen Pfund Sterling gewährt hätten — eine Nachricht, die in französischen Negierungskreisen als „zweifelhaft" bezeichnet wird. Üebrigens ist es in den nordspanischen Gewässern zu einem neue n Zwischenfall gekommen: Ter britische Dampser „Milton"'wurde vom national- spanischen Kreuzer „Almirante Cervera" beschlagnahmt, als er nach Santander durch,zubrechen versuchte. Der . britische Marineininister erklärte übrigens im Unterhaus, daß in diesem Fall kein Eingreifen der britischen Flotte erfolgen werde
Starke Zurückhaltung in Paris
DNB., Paris, 15. Juli. In zuständigen französischen Kreisen war man am Mittwochabend in einer Stellungnahme zu den Kom- promißvorschlägen der englischen Regierung sehr zurückhaltend. Man beschrankte sich auf den Hinweis, daß das Schriftstück, das als von größter Wichtigkeit bezeichnet werde, in Paris erst im Laufe des Nachmittags gegen 17 Uhr eüigetroffen sei. Die diplomatischen Kreise wollen, bevor sie eine eingehendere Meinung abgeben, das Schriftstück erst sorgfältig studieren. Höchst wahrscheinlich würde man, wie von gut unterrichteter Stelle verlautet, über gewisse Punkte der englischen Vorschläge erst noch in London Aufklärungen einholen, damit die Ansicht der Leiter der französischen Politik in voller Kenntnis der Sachlage festgelegt werden könne. Unter diesen Bedingungen werde es kaum möglich sein, vor Donnerstag und zwar wahrscheinlich erst nach dem Zusammentritt des Kabinettsrates, der um 17.30 Uhr einberufen ist, die Stellungnahme kennenlernen, die die französische Regierung gegenüber den englischen Vorschlägen einznnehmcn gede"*°-
London war einverstanden
London, 14. Juli. Der englische Außenminister teilte am Mittwoch auf Anfrage im Unterhaus mit, daß die Aufhebung der französisch-spanischen Grenzkontrolle durch die französische Regierung in Poller Nebereinsiim- mung mit England erfolgt sei.
pfenden nationalen Truppen und Freiwilligen hätten überzeugen können.
General Franco schloß seine Ansprache mit der Einladung an die Pressevertreter, das neue Spanien auch, nach Beendigung des Krieges zu besuchen, kennen zu lernen und ihm ihr Interesse zu bewahr °
Die Nationalen im Vormarsch
DNB. Salamanca, 15. Juli. Der nationale Heeresbericht vom Mittwoch meldet von ver Front von Aragon: Im Abschnitt Albarracin wurd: die Gegenoffensive unserer Truppen fortgesetzt. Der Gegner, der versucht hatte, die Ortschaft Albarracin zu umzingeln, wurde aus' seinen Stellungen verdrängt. Der Feind hatte beträchtliche Verluste. Vierzig Milizlcnte haben sich mit ihren Waffen den Nationalen gestellt.
Front von Madrid: Ein neuer Angriffs- Versuch des Gegners bei Brnnete und Villa- nusva del Pavdille ist wieder fehlgeschlngen, wobei er sehr starke Verluste erlitt.
Plumpe Dokumentenfälschung
Luxemburg, 14. Juli
In der vergangenen Woche hatte die links- radikale Monatsschrift „Nene Zeit" Dokumente veröffentlicht, die beweisen sollten, daß die deutsche Kolonie in Luxemburg eine verkappte Bestechungs- und Spionagezentrale sei, die aus einem Geheimfonds u. a. an den belgischen Nexistensührer Leon Degrelle 300 000 Franken ausbezahlt und auch an luxemburgische Blätter Unterstützungen überwiesen hätte.
Die deutsche Gesandtschaft hatte die veröffentlichten Dokumente sofort als plumpe Fälschungen bezeichnet. Auf Veranlassung der luxemburgischen Negierung eröfsnete die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung, die nun zu einem sensationellen Ergebnis geführt hat. Ein gewisser Noselct ans der Umgebung von Luxemburg wurde unter der Beschuldigung verhaftet, die betreffenden Dokumente hergestellt zu haben. Luxemburg dürste infolgedessen einem aufsehenerregenden Politi- schen Prozeß cntgegengehen.
Kvmsdie lm Merhaus
Oppositionsführer kam — und lehnte ab!
eZ. London, 15. Juli.
Unter der Ueberschrift „Komödie der Führerschaft der Arbeiterpartei" berichtet „Daily Telegraph" über die seltsame Haltung des Chefs der Opposition im Unterhaus, Ättlee. Der Führer der Labonr-Partei, Major Attlee, war bei Beginn der Sitzung des Unterhauses über das Gesetz für die Eigentumsrechte der nationalen Bergwerke nicht erschienen. Die Labour-Par- tei erklärte darauf durch den Mund verschiedener Sprecher, daß sie die Gesetze als Ganzes anerkenne und nicht opponieren wolle. Der Lnbour-Abgeordnete Pritt stellte fest, daß die Frage der Parteien schneller geklärt würde, wenn das Gesetz schnell angenommen werde. Als Führer einer zahlenmäßig sehr beschränkten Gruppe sprach der Unabhängige Sir Stassovd Cripps gegen das Gesetz. Während dieser Ausführungen erschien dann der Führer der Labonr-Partei, Attlee, und hörte die letzten Sätze von Sir Crtppe. Attlee erklärte sich daraufhin gegen das Gesetz. Ein Minister bemerkte dazu, daß es sich Wohl um einen Irrtum handeln könne, durch den sich die Partei Attlee soeben für das Gesetz erklärt habe, und Attlee selbst weder Inhalt noch die späteren Ausführungen durch ein Züspätkoinmen gehört habe. Er werde infolgedessen die ganze Angelegenheit noch einmal erklären. Diese Wiederholung , brachte Attlee jedoch nicht davon ab, entgegen der. Haltung der Mehrzahl seiner Parteifreunde gegen das Gesetz zu stimmen. Das Gesetz wurde mit großer Mehrheit an gen omni e n.
Eillspaimimg in Wan?
London, 14. Juli
Wenngleich die Kümpfe zwischen den Truppen der chinesischen 29. Division und der japanischen Nordchina-Garnison noch immer nicht beendet sind, wenngleich auch in Tokio und Nanking scharfe Protestnoten übergeben und abgelehnt werden, wenn schließlich auch noch in Peiping Vorbereitungen für einen laMvierigen Straßcnkampf getroffen werden, so rechnet inan doch immer noch mit Vermittlnngsmöglichkeiten, um so mehr, als die Vereinigten Staaten den britischen Wunsch nach einem gemeinsamen Schritt der Mächte in Tokio abgelehnt haben.
Die Botschafter Japans und Chinas unterrichteten den deutschen Reichsaußenminister am Mittwoch über die Lage um Peiping.
Beamte sollen yoflich sein,
erklärt Reichsinnemninister Dr. Frick in einem Erlaß an alle Behörden: „Im Dritten Reich ill der Beamte Diener am deutschen Volk. Mit dieser Stellung des Beamten ist jede unsachliche Schärfe und Schroffheit und jede Unhöflichkeit im schriftlichen und mündlichen Verkehr mit den Volksgenossen unvereinbar. Ich erwarte daher von der Beamtenschaft, daß sie jeden, der sich mündlich oder schriftlich an die Behörde wendet, w e n n auch bestimmt, so doch höflich abfertigt
Sffensive der Rote« zusammengebrochen
Ansprache des Generals Franco an die avstSndifche« Pressevertreter