Infanterie - die Krone aller Waffen

El« Lag beim Zufauierie-Regimeut 11« auf dem Truppenübungsplatz Heuberg

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Infanterie da stellen sich viele aus eigener Erfahrung in der Vorkriegszeit oder vom Hörensagen her nichts anderes vor als ödes Griffeklopfen, als eintöniges Exerzieren und Varademarsch-Ueben, das ist für viele gleich, oedeutend mit Drill, Drill und nochmals Drill. Für die Infanterie von einst mag diese An­schauung eine gewisse Berechtigung gehabt ha- ben, für die Infanterie von heute aber ist sie z und gar fehl am Platze.

Wir hatten dieser Tage Gelegenheit, bei einer Regimentsübung auf dem Trup- penübungsplatz Heuberg uns ein Bild vom Wesen und vom Wert der Infanterie unserer muen Wehrmacht zu machen. Wer selbst alter Soldat ' , der einst infanteristisme Ausbildung genoß, mußte hier, wenn er noch der eingangs Itizzierten Auffassung gewesen sein sollte, von einem Saulus zu einem Paulus werden. Er mußte erkennen, daß die heutige Infanterie auch die Krone aller Waffen ist, ja mehr noch, daß sie die vielseitigste aller Waffengat­tungen ist, daß sie die Lehren des großen Krie­ges und vor allem die Errungenschaften der modernen Technik sich in weitgehendstem Maße nutzbar gemacht hat.

Interessante Verfolgungsübung

Die llebung des Insanierie-Negi- inents l I 9, der wir mit einigen weiteren Gästen Kriegerkameradschaftsführern aus Hohenzollern anmohnten. mar eine in- teressante V e r s o l g u n g s ü b u n g. die einen Begriff vom neuzeitlichen Gesellst bot.

Die Aufgabe war folgende: Not wurde in einer Schlacht am Neckar geschlagen und be­fand sich aus dem Rückzug vor Blau. Not soll nun über der Donau eine neue Ber- ' teidigungsstellung beziehen und deshalb ver- hindern, daß Blau bis zu einem gewissen Zeitpunkt die Hänge an der Donau über- schreitet.

Not das war das 2. Bataillon des Regiments lag in einem Walde, der an der Südseite eines kleinen Tales emporstieg.

Es hatte in eicker Breite von l,5 Kilometer zwei Kompanien eingesetzt und die dritte Kompanie etwa 4,5 Kilometer tief gestaffelt. Unterstützt wurde Rot aui dem linken Flü­gel von Artillerie, o>e vorne eine Beovach, tungsstclle und etwa in der Mitte des Be­reiches von Rot eine Batterie ausgestellt hatte. Gefechtsvorposten erkundeten jenseits des Tales die gegnerische Stellung.

Blau das I. und 3. Bataillon des Regiments hatte vorne zunächst nur ein Bataillon liegen, das ebenfalls bereits ent­faltet war, und zwar mit zwei Kompanien im Angriff und einer Kompanie in der Ne- jerve. Auch Blau hatte Unterstützung durch starke Artillerie-Kräfte.Schon bei den ersten Versuchen, vorzudringen, kam Blau in Be- rührung mit dem Vorposten von Rol und merkte, daß es aus erbitterten Widerstand stößt. Es holt daher die schweren Waffen heran und läßt das andere Bataillon nach- rücken. Nach einer Pause, in der es seine Truppen zum Angriff bereitstellt, stoßt Blau dann vor. Maschinengewehrseuer ebnet den das Tal überschreitenden Schützen den Weg. Das 3. Bataillon wird, ebenfalls mit zwei Kompanien in vorderster Linie und einer Kompanie in Reserve, links eingesetzt, verlegt dann aber den Schwerpunkt aus den rechten Flügel. Die Artillerie entfaltet eine lebhafte Tätigkeit, zum Teil auf die vordere Stellung des Gegners, zum Teil mit Planseuer aus eine rückwärtige Höhe. Die Hauptwider, standslinie von Not. das sich tapfer wehrt, liegt im Walde. Blau dringt dann unter einigen Opfern rechts vor und auch links kommt es vorwärts. Da es in der Mitte das Gesichtsfeld ausspart, kann Rot auf der Bunkerhöhe seinen Widerstand noch verstär­ken, so daß Blau zwei Kompanien einsitzen muß, um die Höhe zu nehmen. Rot hat die ihm gestellte Ausgabe gelöst, indem es dem Ansturm des verfolgenden starken Geg­ners so lange zu trotzen vermochte.

Auf dem wegen ihres Erdbeerreichtums vom RegimentErdbeerhöhe" getauften Hügel am linken Flügel von Not konnten wir unter ausgezeichneter Führung von Major Frist vom E/J.-R. 119 uns von Hauptmann Froneberg vom General­kommando des V. AK. den Gefechtsverlaus gut überblicken und verfolgen. Charakte- I ristisch für das moderne GefeKt ist, daß I man nicht viel sieht. Die frühere sogenannte ! Perlenschnur der Schützenlinie gibt es nicht § mehr. Tie Gesechtssront ist jetzt aufgelocker­ter und die Infanterie kennt auch keine Mit­läufer mehr. Jeder einzelne Mann muß -heute selbständig handeln, muß Einzelkämp- ser sein und so sind die Anforderungen an den Infanteristen gewaltig gestiegen. Er muß echtes Mannestum beweisen, muß zäh und ausdauernd, mutig und blitzschnell ent- schlossen, umsichtig und gewandt sein. Des­halb braucht man auch heute für die Infan­terie die besten Leute, denn sie ist das hat sich auch bei dieser so lehr- und auf- schlußreichen Uebung gezeigt nach wie f vor die Waffengattung, die die Entschei- j düng bringt, die allein ein Gelände wirklich i erobern oder verteidigen.kann und der die ! letzten 100 oder 5kl Meter im Kampf vor !

dem Feind keine andere Waffe abnehmen Mn. Sie ist in der Tat die See le de s Sie g e 8, die Krone aller Waffen.

Abwechslungsreich und vielseikig

Noch eines siel uns auf: die außerordent- liehe Ruhe und Sicherheit jedes einzelnen Kämpfers. Und dann vor allem: die aus­gezeichnete Haltung unserer jungen Soldaten, ihr tadelloser kämpferischer Einsatz, die Anspan­nung aller körperlichen und geistigen Kräfte, Disziplin. Härte. Mut und Entschlossenheit. Die schönsten M a n n e s t u g e n d e n darf der Infanterist entwickeln; er darf durch die beste Erziehungsschule gehen, die es für einen jungen Deutschen gibt. Er hat den in­teressantesten und vielseitigsten Dienst. Senn

nickst wie früher allem aus Fußtruppen. son­dern vereinigt alle Spezialwasfen. ist heute ein in sich geschloffener Verband wie ehedem die Division. Außer den Ma­schinengewehr-Kompanien, die es früher schon gab, hat das heutige Infanterie-Regiment noch eine Infanteriegeschütz-Kompanie, eine motorisierte Panzerabwehr-Kompanie. Nach­richtenzüge bei den Stäben und Nachrichten- stasfeln bei den Maschinengewehr-Kompanien, der Infanteriegeschütz-Kompanie und Pan­zerabwehr-Kompanie sowie einen Neiterzug. Die Vorliebe zur Technik, die heute jeder junge Mann hat, befriedigt also auch die neuzeitliche Infanterie, die damit abwechs­lungsreich und vielseitig wie keine andere Waffengattung ist.

Ein schneidiger Parademarsch vor dem Regimentskommandeur, Oberst ZickwoIff.

gab zum Schluß ein Bild von dieser Viel­gestaltigkeit des modernen Jnfanterie-Negi- ments mit marschierenden, berittenen, oe- spannten und motorisierten Abteilungen. Die Uebung, der auch der Divisionskomman­deur, General Hansen, sowie General von Molo als Zuschauer und General Freiherr v. Perfallzur Besichtigung des Reiterzuges beiwohnten, leitete der Kommandeur des 3. Bataillons, Oberst Kraiß; Blau wurde von Oberstleutnant Zahn. Rot von Major Leopold geführt. Bei einem anschließen­den Frühstück im Offizierskasino gedachte der Regimentskommandeur, Oberst Zick- wolsf. nachdem er seiner Freude über das Jnterefse an der Arbeit des neuen Volks- Heeres Ausdruck verliehen hatte, des Ober­sten Befehlshabers der Wehrmacht, Adolf Hitler, der unser Deutschland wieder groß, stark und unangreifbar gemacht hat, und Oberstleutnant a. D. Schuhmacher- Stuttgart dankte namens der Gäste für die Einladung zu dieser Uebung, die jedem Teil- nehmer zu einem nachhaltigen Erlebnis geworden ist.

Das Lager He überg, das vor dem Kriege von den badischen Truppenteilen be­nützt wurde, in der Nachkriegszeit als Kindererholungsheim diente und im ersten Jahr nach der Machtergreifung Schutzhaft- lager war, ist übrigens eine kleine Stadt für sich, die ihr eigenes Postamt, ihr Feuer­wehrgerätehaus, Läden, einen Lagerfriseur usw. hat. Es sieht mit seinen schmucken Grünanlagen gar nicht aus wie eine Kaserne und so ist es denn auch begreiflich, daß sich unsere Soldaten auf dem Heuberg recht wohl fühlen . . . I(. It. Lcliultr

Peking einst Peiping jetzt

Peiping, die freundttchste Stadt Chinas Mensche« «nd Tore, Tempel

«vd tzLndle«

Vor Peiping donnern die Kanonen. Wieder einmal ballen sich über der einstigen Residenz der chinesischen Kaiser Gewitterwolken kriege­rischer Verwicklungen. Es ist nicht das erste- nial, und es wird auch nicht das letztemal sei», La die eherne Sprache der Geschütze die Bewoh­ner dieser riesigen Stadt aus dem Schlaf weckt und in den Schlaf singt. Peiping, so heißt Pe­king seit 1928, hat fünfzig Iahrhun - derte überdauert. Kein Wunder, daß ihre Atniosphäre die Gelassenheit der Jahrtausende ansstrahlt, kein Wunder, daß die Menschen die- ser Stadt, von dieser Atmosphäre beeinflußt, dramatischen Verwicklungen, kriegerischen Er­eignissen gelassen gegenüber stehen.

Von Nanking nach Peiping,

Die chinesische Großstadt Schanghai ist amerikanisiert. Viele ihrer Bauherren haben den Ehrgeiz, sie amerikanischer zu machen als Ehikago. Die neue Hauptstadt Chinas, Nan­king, erhält ihr Gesicht durch die Tatsache, daß die Zentralregierung des Marschalls Tschiang- kaischek sie zu ihrem Sitz erkoren hat. Sie ist eine Hauptstadt im Entstehen mit neuen asphal- teerten Boulevards, mit Regierungspaläften im europäischen Stil, mit europäisierten Stu­denten, mit dem neuerbauten Stadion, mit ewiger Bewegung und neuen Ambitionen. Sie atmet den Geist und den Aufbauwillen des neuen China.

Zwei Flugstunden sind es nach Peking. Zwei Flugstunden nur, und man ist in der ver- zauberten Welt des alten China.

Peiping - - ein chinesisches Märchen

Peiping schläft feinen Märchenschlaf weiter. Als die Boxer ihr blutiges Werk begannen, als europäische Diplomaten von chinesischen Fana­tikern ermordet wurden, als im Jahre 1911 der siebenjährige letzte Kaiser des Reiches der Mitte, Pu-I i, der heute auf dem Thron des neuentstandenen Kaiserreiches Mandschukuo sitzt, von den Revolutionären gefangen genom- men und in dieinnere verbotene Stadt" ge- sperrt wurde, schien es, als ob Peiping zu neuem, anderem Leben erwachen würde. Aber der Strom der Zeit änderte wenig. Zwar mar-

schierte eine japanische Division ein. Zwar quartierten die europäischen Mächte im Ge­sandtschaftsviertel Truppenkontingent, ein. Zwar entführten Plünderer und Händler aus der verfallenden kaiserlichen Stadt Raritäten und Kostbarkeiten. Zwar löste sich das Blatt­gold von vielen Tempeln, Brücken und Fassa­den. Die kaiserlichen Teiche versumpften aber trotzdem der alte Strom des Lebens ergoß sich weiter durch die ehrwürdige Stadt, die schon den Einfall der Dschingis-Khane und der Mandschus überstanden hatte. Wird sie eines Tages zu neuem Glanz erwachen? Wer weiß es? Wer kann es ahnen?

Schanghai ist amerikanisch geworden. Pei­ping ist chinesisch geblieben. Peiping ist die exotisch st e Stadt der Welt. Kaum sieht man Autos. Durch das Gewirr der Kätz­chen und Gassen flitzen die Rikschas, durch die ehr. " ' ',ge, schöne, breite, historische Haupt- straße Ha-ta-men brandet der malerische Menschenstrom, wie schon vor Jahrtausenden. Ha-ta-men durchzieht Peking vom Tschien- men-Bahnhof und dem Gesandtschaftsviertel bis zu dem anderen riesigen Tor an der Ost- feite. DaS ist das alte Peking der vier Tore, oie als mächtige Bogen sich über die Straße spannen. Das Gold und das Blattwerk, das sie einst . "zierte, sind abgesprungen und verkom­men. Schmutzig sind die Bogen, ohne Farbe und baufällig, aber dennoch von imponierender Stattlichkeit. DieseTore schneTür", wie sie heißen, haben auch heute noch ihre symbo­lische Bedeutung behalten. Sie sollen eine allge- meine freundschaftliche Gesinnung demonstrie­ren. Sie sollen zeigen, daß der Ha-ta-men eine freie, offene Straße für jedermann ist.

Peiping,

die lebenswichtigste Stadt des Ostens

Peiping ist trotz des Schmutzes und des Staubes die freundlichste und liebenswürdigste Stadt des Ostens. Ihre Bewohner verlieren me die Geduld. Die Fremden können hingehen, wohin sie möchten. Sie können alle Dinge und Menschen noch so neugierig anstarren. Sie kön­nen überall eintreten und sich alles noch so gründlich prüfend und langwierig anschaucn.

^elektes UasiekloenKevedr), Ent getsrnl, !o ^euerstelluuk

I Nie werden sie von einem mürrischen Gesicht s abgeschreckt oder von einem keifenden Wort ver- trieben werden. Im Gegenteil. Man kommt ihnen auf das freundl i ch st e entgegen. Hundertmal am Tag wird man angelächest und mit freundlichen Gesten begrüßt. Die asiatische Höflichkeit feiert Triumphe . . .

P:'.ping, das ist ein nie abreißendes, buntes Panorama exotischer Farben und exotischen Lebens. Plötzlich taucht aus siner Seitenstraße ein Prächtig ausgerüsteter und prächtig ge­schmückter Höchzeitszug auf. Voran tän­zelt ein Trupp kleiner Jungen in grüner und lavendelfarbener Tracht. Sie schlagen auf Trommeln, die fast zu groß sind für die kleinen Burschen. Dann taucht eine noch auffälligere Gruppe auf: die Musikanten, die seltsame und unerklärliche Instrumente mit sich führen, denen sie noch seltsamere und unerklärlichere Töne entlocken. Und daun kommt die Braut- sänftt. Acht tiefernste, würdige, schwarzgeklei­dete Träge. tragen sie über die staubige Straße. In ihren Gesichtern spiegelt sich so viel Würde, daß mau sie nicht wagt, als Kuli zu bezeichnen.

Kaum ist diese schöne feierliche Prozession unseren Augen entschwunden, da naht aus einer anderen Seitengasse eine Kamelkara- w a u e. Sie kommt aus der Wüste Gobi. Mit stattlichem und würdevollem Schritt ziehen die großen Tiere langsam dahin, begleitet von ihren wildblickenden, märchenhaft wunderlich gekleideten Treibern. Nicht ein einziges Rial wenden die massigen, zottigen Tiere ihr Haupt nack' rechts oder links. Fast scheint es, als ob sie den Verkehr der Großstadt mit dem wim­melnden Durcheinander der Rikschas, Karren und Kulis verachten.

Die Händler von Peipinc.

In den Gassen, Gäßchen und Straßen spielt sich ein ungeheuer lebhafter Handel ab. In den Läden kann man alles Mögliche und Unmög- liche bestaunen und sogar kaufen. Vor einem Eiseuwarculaden hängt eine erstaunliche Sammlung von allerlei Kram, für den der Fremde keine Erklärung hat, der für den Chi- uesen aber einen richtigen Katalog darsteltt. Uel .: der Tür eines Juwelenladens prangt als schön geformtes Symbol ein Stern aus blitzen­dem, glitzerndem Blattgold. Und dann dje Händler, die ihren Kram am Rand des Gehsteiges ansbreiten. Man sieht alte ab­getragene Schuhe, alte europäische Kriegspost- karten, wacklige Oefen, alte Nummern englisch gedruckter Zeitschriften, ganze Warenlager von leeren Flaschen, von leeren Konservenbüchsen, von alten rostigen Schlüsseln. Kurzum, ein Sammelsurium von für Europäer vollkommen wertlosen Gegenständen.

- - besonderes Kapitel aber sind die A n t i- q u i t c. t e n h ä n d l e r. Sie buddeln fabrik- i Buddhas und Heiligenbilder in die Erde sur Jahre und Jahre. Daun graben sie sie aus, und die billige Dutzendware hat nun die Pa­tina des Altertums, die Patina de'' Historie. Schöner und eindringlicher sind schon die schmalen Seidenrollen, auf die chinesische Künst- ler einer vergangenen Zeit ihre Gemälde strichelten.

Viele der Heiligtümer sind verwüstet worden. Manche Tempel sind zerfallen und dennoch, es bleibt für die Europäer genug zu sehen. Jahr­zehnte kann man durch die Tempel und Paläste der verbotenen Stadt wandern, man wird Tag für Tag neue Herrlichkeiten entdecken: Paläste oder exotische Garküchen, Trauerprozessionen oder Hochzeitssänften oder Kamelkarawanen aus der Wüste.

Peking war die Stadt des Glanzes. Pei­ping blieb die Stadt der tausend Wunder..

Ivb.

Was es nicht alles Kiöii

Jubiläum der Wir sind es ja so gewöhnt, Zwergslußpferde daß wir nur in den Zoo­logischen Garten zu gehen brauchen, um sämtliche oder wenigstens an­nähernd sämtliche Tiergattungen der Welt präsentiert zu bekommen. Wem ist dabei noch gegenwärtig, daß wir vor kurzer Zeit zahl­reiche Tiere überhaupt noch nicht gekannt haben? Im Anfang des Jahrhunderts exi­stierte von dem Zwergflußpferd nur ein Schädel, der im Naturhistorischen Mu­seum zu Neuyork ausgestellt wurde. Als dann Hans Schomburgk, unser bekannter deutscher Forscher, im Jahre 1910 mit der Behauptung auftrat, das Zwcrgflußpferd, das von seinem großen Vetter gruudverschie- oen sei, lebe noch in uuourchoringlichcu Wäl­dern und Sümpfen Westafrikas, da mußte er ein großes Gelächter einstecken. Freilich, der Beweis war schwer, aber Carl Hagen- beck. der einzige, der an Schomburgk glaubte, rüstete eine Expedition für ihn aus. Das große Gelächter verstärkte sich dann noch, als Schomburgk ohne sein Zwcrgflußpferd heimkam. das er jedoch von ferne gesehen zu haben behauptete. Carl Hageubeck ließ sich jedoch ebensowenig wie Schomburgk von die­sem Mißerfolg einschüchtern, wieder ging eine Expedition nach Westasrika, und dies­mal brachte Schomburgk fünf lebende Exem­plare seines Sagentieres mit nach Europa. Die hohnlachende Welt verstummte in Be­wunderung. und jedermann hatte nun. im Jahre 1912, Gelegenheit, das Zwergflußpferd in den Zoologischen Gärten z» bewundern. Das ist nun gerade jetzt, im Sommer 1937. 25 Jahre her. und diese ersten Exemplare, die damals in Europa ankamcn. leben heute noch und können ihr Jubiläum, umgeben von einer zahlreichen Kinder- und Enkclschar. mitfeiern.