Mer Fragen an den Bischof von Spetzer

Gauleiter Vürckel beantwortet eine« «ene« Angriff des politische«

Katholizismus

SlMvia der Zöger der Welt

Dom 2. bis 21. November International« Jagdaussiellung in Berlin

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eck. Berlin, 19. Juli.

Vom 2. bis 2l. November sindel in Berlin eine große Internationale Jagdaussiellung statt. Tie Deutsche Jägerschaft ruft zu dieser repräsentativen Veranstaltung die Jäger aller Länder der Erde nach Berlin zu einem gemeinsamen Stelldichein. Dort sollen in einem sreundschastlichen und kamekSdschast- lichen Wettbewerb Iagdlrophäen aller Art ihre Aufstellung finden und den Besuchern einen Querschnitt durch das gesamte Jagd­wesen in kultureller, sozialer und wirtschaft­licher Hinsicht vermitteln. Ter Einladung zur Beteiligung an dieser internationalen Schau sind bisher folgende 22Länder ge­folgt: Aegypten, Belgien. Bulgarien, Däne­mark. Danzig. England. Estland, Holland, Italien. Jugoslawien, Kanada. Lettland, Luxemburg. Mexiko, Oesterreich, Polen. Por­tugal, Rumänien, Schweden. Schweiz. Tsche­choslowakei und Ungarn.

Die Ausstellung wird sich im wesentlichen in drei Teile gliedern: in die Ausländs­abteilung. in die deutsche Abteilung und in die internationalen Abteilungen.

So wird die Internationale Iagdausstel- lung 1937 Berlin im wahrsten Sinne des Wortes zu einerOlympiade der Iägerschast der Welt' werden, die Deutschland mit dem Wunsch erfüllen wird, dies Iägertresfen künftig auch in anderen Ländern zu wieder- holen.

völlige Stillegung der Variier Solelbelriebe?

Zahlreich« Ausländer verlassen Paris

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--«I. Paris, 13. Juli

Die Gewerkschaften des Gastwirtgewerbes haben de,, Mitgliedern eine scharfe Durch­führung des Streiks anempfohlen, wodurch die Lage eine weitere Verschärfung erfahren hat. Wenn bisher der Betrieb in den Hotels auch in stark verkleinertem Um­fange aufrechterhalten wurde, ist jetzt die Gefahr einer völligen Still­legung gegeben. Am Wochenende haben zahlreiche Ausländer ihre Hotelzimmer ge­kündigt und Paris in Richtung nach Italien und Deutschland verlassen. Die Pariser Geschäftswelt, die alle La st en zu tragen hat, nimmt offen Stel­lung gegen die zweiteVolks­front'-Regierung. Die Lage in Frankreich erinnert mehr denn je an die Kecenski-Epoche in Petersburg, die mit einem blutigen Zusammenbruch endete.

Z 4 Z ZobesoMr der Mewelle in Amerika

X Neuyorr, 13. Juli.

Die Hitzewelle in Nordamerika ist trotz schwe­rer Gewitter, die in verschiedenen Gegenden niedergingen, ungebrochen. Die in nunmehr 25 Bundesstaaten herrschend« Gluthitze hat bisher 315 Todesopfer gefordert, davon 10 allein im Staate Neuyork. In sechs Ortschaften West- virginiens riesen Wolkenbrüche eine derartige Ueberschwemmung hervor, datz viele Wohn­häuser zerstört und zwei Brücken weggespült wurden. Der Sachschaden beträgt eine Million Reichsmark.

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kk. Neustadt, 13. Juli.

Gauleiter Bürckel mußte sich schon wieder mit dem Bischof von Speyer befassen, der trotz aller Beweise ehrlicher Loyalität auf Seite des Nationalsozialismus schon wieder zum Angriff übergegangen war. Gauleiter Bürckel sagte darüber auf dem Landesbauerntag des Gaues Saarpfalz in Kaiserslautern u. a.

Sie alle kennen den Prozeß von Franken­thal und seine Vorgeschichte. Ich nahm an, er hätte ausgereicht, um endlich Ruhe zu geben. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein, denn ein Bischof hat bei einer Firmung, ich glaube in der Gemeinde Backenheim, auf den Pro­zeß Bezug genommen und mitgeteilt, er habe einen Brief bekommen, in dem es heißt:Von Frankenholz bis Frankenthal gelogen!" Ich wende mich durch Sie als die Vertreter der Bauern des ganzen Gaues an den Herrn Bischof mit den Fragen:

1. Haben Sie, Herr Bischof, nicht in die­sem Prozeß feierlich auf die Frage, ob Sie auch schon Briefe oder Karten ohne Unterfchrist abgesandt haben, zu­erst versichert: «Wenn ich eine Karte schreibe, so schreibe ich immer meinen Namen dar- unter.' Mußten Sie nicht, Herr Bischof, als Ihnen eine Karte ohne Ihre Unterschrift ge­zeigt wurde, zugeben, daß Sie, entgegen Ihrer ersten Aussage doch so etwas ge­schrieben haben?

2. Haben Sie nicht auf die Frage, ob Sie über politische Dinge nach Rom berichtet haben, geantwortet:Nein!' Haben Sie nicht, als Ihnen dann der Brief gezeigt wurde, in dem Sie nach Rom berich­

X Moskau, 13 Juli.

Wie die soeben in Moskau eingetroffene Tifliser ZeitungSarja Wostoka" vom 10. Juli mitteilt, fand in Tiflis ein neuer poli­tischer Sensationsprozeß vor einem Sonder- gericht des Obersten Gerichtshofes der geor­gischen Sowjetrepubliken statt. Vor Gericht standen 7 Personen, mit einer Ausnahme alle Georgier. Das Gericht hat, so heißt es in der lakonischen Zeitungsnotiz, festgestellt, daß die Angeklagten einer nunmehr entlarvten >antisowjetischen Organisation" in Georgien j angehört haben, in derdie Ueberreste der zer­trümmerten, sowjetfeindlichen Parteien Geor­giens" vereint waren, daß Hochverrat, Spio­nage, Schädlingsarbeit und Sabotage betrieben, sowie terroristische Akte gegen die Führer der georgischen bolschewistischen Partei und Regie­rung vorbereitet hatten.

Das Sondergericht verurteilte alle 7 Angeklagten zum Tode. Da die Gerichtsverhandlung aus Grund des Gesetzes vom 1. Dezember 1934 vorgenommen wurde, das des Landesverrats und Terrorismus Ange­klagten das Recht auf Verteidigung abspricht und die Urteilsvollstreckung im Laufe von 24 Stunden nach der Verkündung des Urteils vorsieht, ist an der Hinrichtung der 7 Angeklagten nicht zu zweifeln.

seien, SA. sei im Walde von Saarbrücken zusammengezogen, weil der .Stahlhelm' putschen wolle. Ihre Aussage aber­mals widerrufen müssen, indem Sie sagten:Ich habe nicht geglaubt, daß ich etwas Derartiges geschrieben haben könnte/ Ist es Wahrheit, daß die SA. zusammengc- zogen war und daß derStahlhelm" put­schen wollte?

3. Haben Sie nicht, Herr Bischof, auf die Frage, ob das Auto, das damals bei Kan­del einen Unfall hatte und in dem sich ge­wisse Auszeichnungen befanden, dem Ordinariat gehört, mit nein geantwortet? Haben Sie aber nicht später zugege­ben, daß das Auto doch dem Ordi­nariat gehört?

4. Haben Sie, Herr Bischof, nicht zuerst behauptet, daß SievondemDekanats- brief nichts gewußt hätten und erst nachher davon erfahren? Und haben Sie dann nicht zuaeaeben. denBrief vor­her doch gelesen zu haben? Ich könnte noch pikantere Fragen stellen; ich will fürs erste darauf verzichten." ,

In der gleichen Predigt sagte der Bischof noch, der heilige Vater hätte verhindert, daß die Saar zu Frankreich kam, denn Frank­reich habe einen französischen Bischof zur Erreichung seiner Ziele gewollt. Gauleiter Bürckel verwahrte sich dagegen, datz man die Katholiken an der Saar durch einen französischen Bischof zu Verrätern hätte machen können:Auch nicht zehn französische Bischöfe hätten das zuwege gebracht. Gegen die Bestrebungen, einen französischen. Bi­schof einzusetzen, wurde der Widerstand an der Saar selbst organisiert!"

Während sechs der zum Tode Verurteilten wenig bekannte, offenbar lokale georgische Partei- und Wirtschaftsfunktionäre sind, gibt der Name Mdiwani diesem neuen Monstreprozeß eine besondere Prägung. Mdiwani ist ein bekannter georgi­scher Bolschewist, der in früheren Jahren als sowjetischer Handelsvertreter in Paris und Teheran besondere Ver­trauensstellungen bekleidete und noch im Januar 1936 zum stellvertretenden Vorsitzenden des georgischen Volkskommissa- renrates ernannt worden war. Mdiwani war dann im Nadekprozeß durch dieGe­ständnisse" Radeks und Pjatakows so schwer belastet worden, daß niemand mehr an sei­ner Verhaftung zweiselte.

Die Swerdlowsker ZeitungUralskij Ra- botschij" vom 9. Juli meldet, daß vier Mit­glieder des Vollzugsausschusses des Swerd­lowsker Gebietes namens Litwinow, Misenko, Pawlowski und Schaw- rin vom Vollzugsausschuß ausgeschlossen und alsVolksfemde" verhaftet wurden. Wie die polnische Telegraphenagentur aus Moskau meldet, ist der Ministerialdirektor i im Außenkommissariat Bekmann, der sich ! besonders um die Ausländer zu kümmern I hatte, seines Postens enthoben worden. Wie

verlautet, soll Bekmann verhaftet worden sein.

Windstärke 12 auf dem Mtelberg

Erzgebirge alarmiert Hochwasser-Schutz

L I g e n d e r I e k i 6er kl8-?resss ia. Dresden, 13. Juli

Seit der Nacht zum Sonntag ging bis Montagnachmiitag über Sachsen ein hef- tiger Regen nieder, der von einem un­unterbrochenen Sturm begleitet war. Auf dem Fichtelberg wurde Wind- stärke 12 gemessen. Hunderte von Bäumen sind entwurzelt worden und bilden schwere Verkehrshindernisse. Alle Flüsse und Bäche im Erzgebirge führen Hochwasser. Der Sprungturm eines Gemeindebades und eine Brücke wurden von den Fluten fortgerissen. Im ganzen Erzgebirge mußte derHochwaf- ser-Schutz alarmiert werden. Auch die SA. wurde eingesetzt. Die Verwaltung der Talsperre bei Schloß Kriebstein teilt mir, daß sie wegen der Gefahr des Ueberlaufens der Talsperre 300 Kubikmeter mehr Wasser in der Sekunde ablassen müsse wie üblich. Da­durch führt die Freiberger Mulde Hoch­wasser. Die Ernte ist zum Teil der- Nichtet. Die Feuerwehr von Dresden wurde unter Ausnahmezustand gesetzt und mußte Sonntag von 17.30 Uhr nachmit­tags bis in die Morgenstunden des Montag etwa 60mal ausrücken, da durch ein schweres Unwetter zahlreiche Keller überschwemmt wurde».

Windhose trögt Erntewagen Zo m fort

Schwere Sturmschäden in Südhessen

Tigenbeiiclrt 6er I48-?resss

z. Frankfurt a. M., 13. Juli

Südhessen wurde von einer Windhose heimgesucht, die schweren Schaden anrichrete. In Lampertheim riß sie zahlreiche Bäume sanft ihren Wurzeln aus dem Boden. Die Gewalt der Windhose geht daraus hervor, daß sie einen beladenen Ernte­wagen SO Meter weit durch die Luft trug. Die Straßen waren mit Ziegel­steinen und Dachpfannen übersät. Zahllose Fenster wurden zertrümmert und me Rah­men aus dem Mauerwerk gerissen. Schorn­steine und Wände stürzten ein, große Tore wurden ausgehoben und zerschmettert. Schwere Schäden verursachte der Sturm auch in den Obstanlagen.

28 Kinder Mi eimmAutounfall verletzt

Kowno, 13. Juli

In der litauischen Kreisstadt Utena er­eignete sich ein Kraftwagenunfall, bei dem 28 Kinder verletzt wurden. Die Kinder soll­ten zur Teilnahme an einer sportlichen Ver­anstaltung mit Lastkraftwagen in einen Nachbarort befördert werden. Als ein mit 90 Kindern besetztes Auto eine Kurve durchfuhr, loste sich eine Seitenwand des Wagens, so daß säst alle Kinder aus die Straße stürzten. 28 von ihnen wurden verletzt; die meisten trugen Arm- und Beinbrüche davon.

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7 Todesurteile wegen Hochverrats. Terrorismus, SchSdlingsarbeit,

Sabotage, Spionage

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Urheberrechisschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. 86. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Heimkommen? Der Kunst entsagen und wieder den Pflug in die Hand nehmen? Daß sie im Dorf mit den Fin­gern auf ihn zeigen! Sein ganzer Stolz bäumt sich auf gegen diese Vorstellung.

Aber dann kommt doch einmal ein Brief aus der Hei­mat, der ihn aus seiner unbestimmten Hoffnung, Linde könnte ihn langsam verwunden und vergessen haben, wirft. Es ist um Mitternacht, als er aus einer Opernvorstellung kommt. Die Post liegt auf dem Tische, nicht viel Post, was eben ein Akademiestudent so bekommt. Ein Kartengruh von Hilde, die in der Sächsischen Schweiz ist. Und dann ein Brief mit Lindes Handschrift. Es ist eine klare, offene Schrift:

Lieber Robert!

Du hast mir aus meine vielen Briese kaum geantwor­tet, obwohl mich jede Zeile glücklich gemacht hätte. Aber ich bin dir nicht böse darum; du wirft wohl sehr wenig Zeit haben. Du sollst aber wenigstens wißen, datz ich im­mer mit der gleichen Liebe an dich denke. Wie es mir in­zwischen ergangen ist, das weißt du ja aus meinen anderen Briefen. Es ist nicht viel zu sagen. Mein Leben geht so dahin, einen Tag wie den andern. Immer muß ich daran Lenken, wie schön es im letzten Sommer noch gewesen ist. Aber immer hätte es nicht so bleiben dürfen, denn wenn wir immer beisammen gewesen wären, dann hätten wir niemals die Sehnsucht kennen gelernt. Nicht wahr, lieber Robert.

Es ist doch etwas ganz Eigenes um die Sehnsucht. Sie bringt viel Leid und bringt viel Schmerz, aber sie hat auch etwas Süßes und Schönes: man spürt dann erst recht, wie Lieb man sich hat.

Sehr, sehr oft gehe ich nach dem Platz, wo wir einmal unser Haus bauen wollen. Ich möchte am liebsten einen Zaun darum machen, damit den Platz sonst niemand be­treten kann. Auch habe ich nun eine Lücke im Wald ent­deckt, von der ans man auf den Waldsee hinunterschanen kann. Er liegt so tief unten und glänzt wie ein dunkles Auge, und wenn der Abend kommt, dann steigen Nebel auf.

Ich muß dir noch etwas sagen, lieber Robert. Du kennst doch Doktor Hartwig, den Freund von meinem Bru­der. Helmut sagte kürzlich wieder einmal, ich soll ihn hei­raten. Er bedrängt mich. Und da mußte ich ihm wohl oder übel Red und Antwort stehen. Ich sagte ihm, daß wir uns lieben, und daß ich dir versprochen habe, aus dich zu warten. Und ich warte auf dich, warte, bis du kommst.

Mein Bruder, meint es gut mit mir, ich weiß es. Er redete stundenlang auf mich ein und sagte, es hätte doch gar keinen Sinn. Künstler können nicht treu sein! Künst­ler leben allein ihrer Kunst! Und um die Künstler schwär­men schöne Frauen, die sie verführen und verlocken wol­len. Und die Künstler seien unbeständig wie die Schmet­terlinge, fliegen von Blume zu Blume und holen sich das schönste von allem, wo sie es finden. Ich habe ihn aus­gelacht und sagte, ob er mich für einen halbwüchsigen Back­fisch halte, der seine Phantasie an Romanen verdorben habe. Ich weiß, was die Liebe und was die Treue ist. Ich weiß, datz ein Tannhoser nicht lügt. Ich warte. Und schließlich schüttelte er den Kops und legte die Stirn in Falten, wie er es tut, wenn er einen unheilbaren Fall im Sanatorium hat.

Manchmal bin ich auch traurig, denn es ging ein Ge­rücht über dich um im Dorfe. Ein Mann von hier hat dich in München mit einer schönen Frau im Theater gesehen; er sagt, es sei deine Liebste. Und einer von der Bank, die dir das Geld überweist, muß mit Vater gesprochen haben. Ich sagte Vater die Wahrheit und er begreift mich. Er ist gut, er liebt uns und hält zu uns. Aber Helmut, der zu­fällig unsere Unterhaltung hörte denn Vater hätte es ihm nicht gesagt, sagte: es sei ein Skandal! Er sprach

böse Worte! Aber ich kämpfte für meine Liebe und für dich. Sei geirost! Das sind Schatten, die die Sonne trü­ben, aber die Sonne wird siegen! Vater steht hinter uns.

2a, es fielen böse Worte. Helmut sagte auch, ich sei total verbauert und das mache nur der Umgang mit dir. Aber du darfst ihm deswegen nicht böse sein, lieber Ro­bert. Auch er meint es gut in seiner Art. Und wird uns noch verstehen. Nur manchmal ärgere ich mich über ihn, schon weil er mich nicht so laßen will, wie ich bin. Er hat eine Braut, die stellt er mir immer als Beispiel hin. Aber ich weiß, daß du mich liebst, so wie ich bin.

Nun hätte ich noch so vieles zu fragen, wie es dir geht und was du für Freunde hast und welche Frauen du kennst und so weiter. Aber ich will noch ein wenig zu unserem Haus schauen ja, im Geiste sehe ich es immer schon fertig gebaut. Es ist so schön dort und so still, wenn die Sonne versinkt. Und dann kommt immer der Wind. Wie das rauscht und orgelt in den Bäumen! Ei, du lieber Gott, wie das rauscht. Ach, ich möchte einmal nicht sein ohne den geheimnisvollen, uralten Wald, so wenig wie ich ohne dich sein möchte. Deine Nosalinde.

L.8. Lieber Robert! Es ist ein langer Brief geworden diesmal, aber ich mußte mir die Dinge von der Seele schreiben. Wem anders sollte ich sie sonst sagen als dir?"

Robert legt den Brief nachdenklich zusammen und steckt ihn wieder in die Tasche. Alles ist aufgewühlt in ihm.

Linde..." flüstert er leise.Liebe, gute Linde! Du bist zu gut für mich!"

Dann treibt es ihn hinaus aus seinen vier Wänden. Der Kopf hämmert ihm.

Er tritt in ein kleines Kaffee und liest hier den Brief ein zweites Mal. Und wieder treibt es ihn auf. Er wandert weiter; nur weiter, nur nicht stille stehen. Er geht immerzu, den Kopf gesenkt, nicht wissend, wohin seine Schritte ihn lenken. Er geht über eine Brücke. Die Ludwigsbrücke ist ds. Er hört die Isar unter sich rauschen, dunkel und monoton wie der Wald daheim, und lehnt sich an das Brückengeländer,

(Fortsetzung folgt.)