Dksstag den 18. Juli 1987
Der Enztiüer
95. Jahrgang Nr. 159
Am Arbeitßdlenst ölkker geworden
Die Arbeitsmänner nehmen im Durchschnitt 12 Pfund zu
L I 8 e n d e r I c k t 6er !§8-?resse br. Weimar, 12. Juli
Im Arbeitsdienst wird man nicht dünner, sondern dickerl Das ist das Ergebnis einer statistischen Erhebung, die im Arbeitsgau 23, Th ü ringen, durchgesührt wurde. Die Gewichtszunahme des Arbeüsmannes während eines Halbjahres beträgt durchschnittlich 12 Pfund. 83,1 v. H. nehmen während der Dienstzeit an Körpergewicht zu, nur bei 9,8 v. H. ist ein Gewichtsverlust zu verzeichnen. In diesen Fällen aber bedeutet die Abnahme meist auch eine Besserung des Körperzustandes ohne kostspielige Entfettungskuren. Bei 6,8 v. H. der beobachteten Arbeitsmünuer ist der Gewichtsstand gleich geblieben,
Französische Marxisten
exerzieren in Marseille „Brüderlichkeit" Paris, 12. Juli.
In der Sonntagabendsitzung des sozialdemokratischen Parteikongresses in Marseille kam es zu einer äußerst „lebhaften" Aussprache über die in Zukunft zu führende allgemeine Politik der Partei. Der zur radikalen Linken gehörende Abgeordnete Pivert behauptete gleich zu Beginn, derKongreß sei betrogen worden. Dieser Vorstoß PivertS wurde von einem großen Teil der Kongrcßabgeordneten mit ohrenbetäubendem Beifall ausgenommen. Es kam hierbei, wie das radikalsoziale „Ouvre" bestätigt, zwischen den feindlichen Brüdern der Zweiten Internationale zu Faustkämpsen und an mehreren Stellen des Kongretzsaales glaubte man, einem Massenboxkampf beizuwohnen. Rufe wie „Provokateure", „Saboteure" ertönten allenthalben.
Leon Blum bemühte sich, die Ordnung wieder herzustellen, schrie sich aber am Mikrophon vergeblich heiser. Er forderte die Streitenden immer wieder aus, die Sitzung nicht in einen allgemeinen Skandal ausarten zu lassen. Nach langem Hin und Her kehrte schließlich die Ruhe im Kongreß- Saal wieder ein, und »ach kurzen Worten des Postministers Lebas ergriss Vincent- A n r i o l das Wort, um seine Finanzpolitik zu verteidigen. Vineent-Nuriol bezeichnete am Schluß seiner Rede die Finanzmaßuah- men Bounets als notwendig und unerläßlich. Seine Ausführungen wurden, abgesehen von Zwischenrufen, mit Beifall ausgenommen. 'Die Anssprache wird heute fortgesetzt.
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X Paris, >2. Juli.
Es ist kennzeichnend für die Entwicklung in Frankreich, daß cs den marxistischen Gewerkschaften nicht gelungen ist, den sogenannten Generalstreik im Gaststüttengewerbe von Paris und Umgebung lückenlos durchzu- sühren. Kaum 6000 Gewerkschaftsmitglieder sind der Streikparole gefolgt, so daß eine beschränkte Bedienung vor allem der ausländischen Weltausstellungsgäste durchaus gesichert ist. Allerdings stehen sie gewissermaßen unter dem Schutz des Gummiknüppels, da Hetzer immer wieder versuchen, die Schließung von Hotels, Gaststätten und Kaffeehäusern durch Terrorakte zu erzwingen. Sie wenden dabei folgende Taktik an: Sie erscheinen in kleinen Gruppen in dem Lokal. Aus einen Pfifs nehmen sie Gläser, Flaschen und Tassen und bewersen damit ihre arbeitenden Kollegen, schlagen Fensterscheiben und Lpiegel ein und zertrümmern, sobald von «er Straße Zuzug gekommen ist, die Einrichtung. Die Polizei aber ist fast überall sofort zur Stelle und konnte bisher auch säst immer die Nadelssührcr verhaften.
Aln-Moutagvormittag nahm die Zahl der Streikenden — am Sonntag nach einer tza- vasmeldung rund 6000 — zu. Auch die Streikwelle im Lransport- gcwerbe greift um sich. I» Caeu z. B. sind die Hafenarbeiter erneut in den Streik getreten. Kein Schiss konnte am Montag. ansgeladen werden. Schlichtungsverhandlun- gen haben zu keinem Ergebnis geführt
kt^enbrriclit 6 cr H8-k'resse --eg. London, 12. Juli „Daily Expreß" veröffentlicht den Brief einer Engländerin, die die „Segnungen" des Sowjetparadieses kennen lernen wollte. Schon an der Grenze Nätcrußlands wurde sie von GPU.-Veamtcn eingehend untersucht und dabei die Kreuzwvrträtselseitc einer englischer Zeitschrift beschlagnahmt, die man „ganz best im int als Spionage- material" betrachtete. Erst durch das Eingreifen der britischen Botschaft i» Moskau konnte die Engländerin ihre Kreuzworträtsel wieder erhalten; sie wurde aber in Sowjetrußland aus Schritt und Tritt von GPU.-Beamten überwacht, so daß sie es vor- 1I1N „i-is-u Enaland rurück.rukehren.
Mus Mürttemüerg
Friedrichshafen, 12 . Juli. (Tod auf de m B a h n st e i g.) An, Sonntag erlitt auf dem Hasenbahnhos eine Frau aus Westfalen einen Herzschlag. Sie kam mit dem Schiss aus Konstanz, wo sie im Sanatorium weilte, und war im Begriff, ihre Reise mit dem Zug sortzusetzen. Auf dem Bahnsteig sank sie Plötzlich um. Der herbeigerusene Arzt konnte jedoch keine Hilfe mehr leisten, da der Tod bereits nach zehn Minuten eingetreten war.
Nom Zug ungefähren und getötet
Stuttgart, 12. Juli
Bei der Einfahrt von der Neckarbrücke in den Bahnhof Bad Cannstatt wurde am Montag früh der mit dem Reinigen einer Weichenlaterne beschäftigte, 23 Jahre alte Lampist Fritz Baumgertel von einem Zug angefahren und schwer verletzt. Er hatte die Warnsignale einer in der Nähe arbeitenden Kolonne anscheinend überhört. Im Krankenhaus ist der Verunglückte bald darauf gestorben.
Beim Absturz das GE gebrochen
Baiersbronn, Kreis Sreudenstadt, 12. Juli. Samstagvormittag unterhielt sich der im Bergergrund wohnhafte 36jührige verheiratete Glasarbeiter Wilhelm Burkhardt mit seinen Kindern mit Drachensteigenlassen. Dabei ging er aus der vor seiner Wohnung liegenden Wiese rttwärts gegen das dort befindliche Dalkenbächle, bis er mit den Unterschenkeln an dem nur 53 Zentimeter hohen Stützgelände aus Holz der dortigen Brücke anstieß und rückwärts in das Dalkenbächle abstürzte. Bei diesem Sturz brach er das Genick und war sofort tot. Der aus so eigenartige Weise ums Leben gekommene Vater hinterläßt eine Witwe mit vier unmündigen Kindern.
§r. Ettöjin zum MAiöenten ernannt
Stuttgart, 12. Juli.
In der vergangenen Woche tagte in P a r i 8 die I n t er nationale Siäd t e- b a n k o m m i s s i o n, bei der neben den Vertretern aller Staaten auch deutsche Vertreter zugegen waren. Wie wir erfahren,wurde dabei für drei Jahre OBDft Dr. Strö- lin zum Präsidenten der Internationalen Städtebankominission bestellt. Für den Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart bedeutet diese Berufung eine ehrenvolle Auszeichnung.
Stuttgart, 12. Juli.
Ans der Schießbahn der früheren Schützen- gildeanderBöblingerStraße spielte sichSonntag ein tödlicher Unfall alr Bei Schießübungen der Sportvereinigung Vaihingen a. F. verließ ein mit dem Anzeigen beschäftigter Mann während der Schießpause seinen Stand, um nach dem Kugelfang zu sehen. Er war offenbar der Meinung, daß vor den bereits angcsagten nächsten Schüssen nochmals telephoniert werde. Kaum hatte er sein sicheres Versteck verlassen, da traf ihn auch schon eine Kugel ins Gesäß. Das Geschoß drang bis in den Rück-m vor. Nach zehn Minuten verschied der Verunglückte vermutlich an innerer Verblutung.
Ni! dem Kind in die WMgrubs
Irigendcr'iclit 6er dI8-?re5!«
Gebcrshetm, 12. Juli. Am Sonntag gegen 18 Uhr stürzte sich eine junge Frau mit ihrem Kind in eine Abortgrube. Dabei ist das Kind gestorben, während die Frau gerettet werde» konnte. Sie wurde in die Nervenklinik gebracht. Die Tat dürste in geistiger Umnachtung geschehen sein.
Zwei Nostsfahrer im Sturm ertrunken
Friedrichshafen, 12. Juli. Der Bodensee wurde am Samstagnachmittag von einem orkanartige,, Sturm heimgesucht, der zwei Todesopfer forderte. Vor Lindau ken- terte ein kleines Motorboot, von dessen zwei Insassen der 22jährige Schlosser Wilhelm Lechner aus Lindau den Tod in den Wellen sand. Auf der Höhe der Schussenmündung vor Eriskirch wurde ein gleichfalls mit zwei Personen besetztes Paddelboot vom Sturm umgeworsen. Mehr als eine Stunde hielten sich die Verunglückten über Wasser und bemühten sich, das Boot wieder flott zu bekommen. Doch plötzlich sackte das Boot ab. Der 22jährige Schriftsetzer Sedlmayer aus Dornbirn, der in den Dornier-Werken beschäftigt war, ertrank. Sein Kamerad Hirth aus Neustadt im Schwarzwald wurde in höchster Seenot von dem Kursschiss „Schwaben" an Bord genommen.
Mrbetnigr Kriessk^rmdW geehrt
Waldsee, 12. Juli. Die am Sonntag mit einem Appell von 65 Kriegspferden aus der Bleiche in Waldsee begangene Kriegspscrdc-Ehrung war die größte, die der Tierschutzbund bisher in Württemberg veranstaltete. Im festlichen Zuge unter Beteiligung der Formationen der Partei wurden die vierbeinigen Kriegskameraden von einst durch die beflaggten Straßen geführt. Nach einer kurzen Ansprache des Leiters des Landesverbandes Bayern im RTB-, Spahn (München), nahm der Leiter der Landesgruppe Württemberg im Reichsticrschuhbund, Obcrstudiendirektor Blankenhorn, die Ehrung der Kriegspferde vor und heftete ihnen das Ehrenschild an das Halfter. Das Lied vom „guten Kameraden" rief die Gedanken wach an jene, die draußen blieben auf dem Feld der Ehre, mahnte aber auch an die vierbeinigen Kriegskamera» d e n, die ihre Treue durch den Tod bezahlten. Ten Kriegspferden wurde dann eine Festinahlzeit gereicht.
ZraKten, Gesang und Zanz...
Schöner Verlauf des Betzinger Heimattags
Reutlingen, 12. Juli. Zu einem seltenen Erlebnis wurde am Sonntag der Betzinger Heimattag. Viele Tausende aus nah und fern waren zu diesem Heimattag, der aus Anlaß der Hundertjahrfeier des Bürgergesangvereins abgehalten wurde, gekommen. Den Austakt bildete die Jubelfeier am Samstagabend in der Reut- linger „Bundeshalle". Der Leiter des Ver- eins gab in seiner Ansprache einen kurzen Rückblick aus die hundertjährige Geschichte des Vereins und insbesondere auf die großen Erfolge des Betzinger Vürgergesang- vereins. So tritt der Verein, der fortan den Namen «Sängerschaft Reutlingen- Betzingen von 1837" trägt, mit großen Hoffnungen in das zweite Jahrhundert seines Wirkens ein. Oberbürgermeister Dr. Dederer - Reutlingen, der die Schirmherrschaft über den Heimattag übernommen hatte, weihte die neue Fahne der Sängerschaft Reutlingen-Betzingen. Sonntagvormittag sand eine schlichte Heldengedenkfeier aus dem Friedhof statt. Später wurden die auswärtigen Trachtengruppen aus dem Markt- >' platz von Oberbürgermeister Dr. Dederer begrüßt. Ein glanzvolles Bild war der F e st- z u g, der sich am Nachmittag durch die Straßen Alt-Betzingens nach dem Festplatz bewegte. In den Darbietungen der über dreißig Gesangvereine und der badischen und württcmbergischen Brauchtumsgruppen aus Urach. Schwäbisch Hall, Markgröningen, Villingen, Schramberg und nicht zuletzt aus Betzingen selbst, wurde altes Stammes- brauchtnm in Gesang und Tanz lebendig.
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Freizügig verfügbare Facharbeiter: 59 000!
X Berlin, 11. Juli.
Mit berechtigtem Neid können die meisten europäischen Länder ans das nationalsozialistische Deutsche Reich blicken: Tie Zahl der Arbeitslosen ist im Juni um weitere 128000 auf 619000 gesunken. Noch im Vorjahre betrug der Tiefstand der Arbeitslosigkeit 1 035 000. Berücksichtigt man den normalen Arbeitsplatzwechsel, so hat die Arbeitslosenzahl die überhaupt mögliche unterste Grenze erreicht. Etwa die Hälfte der Arbeitslosen, 321 000. sind gelernte und angelernte Arbeiter. Aber nur 211 000 davon waren voll cinsatzsühig und von diesen wieder nur 59 000 nicht durch wirtschaftliche oder Familienverhältuisse ortsgebunde». so daß sich der Facharbeitermangel durchaus erklärt. Tie Zahl der von der Neichsaustalt Unterstützten sank im Juni um 83 000 auf 352 000, die- der anerkannten Wohlsabrtserwerbslosen um 16 000 aus 75 000.
Ohrfeige für den deutschen Gruß!
X Aachen, 12. Juli
Der 27jährige Kaplan Johann Nicßen aus Richterich bei Aachen wurde vom Son- dergcricht Köln wegen mehrerer Verstöße gegen das Heimtückegesetz zu sechs Mo n a- t e „ Gefängnis verurteilt. Ter Angeklagte hatte Schüler, die ihn auf der Straße mit dem Deutschen Gruß grüßten, als „dumme Jungen" bezeichnet und ein andermal dabei mit dem Finger auf die Stirn getippt. Einem Schüler, der als letzter mit dem Deutschen Gruß das Zimmer verließ, hatte er sogar eine Ohrfeige gegeben. Als ihm ein WHW. - Abzeichen angeboten wurde, antwortete er frech: „Es ist doch noch nicht Fastnacht, daß ich ein solches Ding au- stecke (!)."
In der Verhandlung versuchte er eine Krankheit als Ursache seiner verminderten Selbstbeherrschung darzustellen. Das Gericht folgte den Darlegungen und Anträgen des Staatsanwaltes, indem es diese Frechheiten als Verächtlichmachung des Deutschen Grußes und des WinterhilsSwcrkes wertete und bestrafte.
Auch MfsenMn-erinnen strafbar!
Ligenderlcb, 6er 1^8 Presse
kk. Berlin, 11. Juli.
Nach der bisherigen Auffassung des Reichsgerichtes war wegen Vergehens gegen das Blutschutzgesetz immer nur der Mann zu bestrafen. Aus neuen Urteilen wird jedoch ersichtlich. daß die S t r a s l o s i g k e i t der Frau nickt absolut ist, sondern daß auch sie bestraft werden kann. Das ist vor allem dann der Fall, wenn selbständige Verfehlungen der Frau der Tat zugrunde liegen. Die Frau kann zwar nicht wegen Teilnahme an einem solchen Vergehen bestraft werden, wohl aber, wenn eine selbständige Straftat vvrliegl, wie in einem Falle, i» dem die Frau den beschuldigten Nichtarier durch wissentlich falsche Angaben zu schütze» versuchte. Bemerkenswert ist auch ein anderer Fall: Tie Ehe eines Juden mit einer Deutschblütigen war 1935 rechtskräftig geschieden worden. Kurze Zeit danach zog die Frau in die Wohnung ihres geschiedenen Mannes zurück. Das Reichsgericht vertrat den richtigen Standpunkt, als es die Wiederaufnahme geschlechtlicher Beziehungen dieser Frau mit einem Juden als gegen die Nürnberger Gesetze verstoßend erklärte.
MMme im Süll...
Kempten, 12. Juli.
Ter Wetterumschlag mit Regen u^StU'..-. hat ein starkes Absinken der TemMaturen gebracht. Das Thermometer zeigte am Montag srüh nur 12 Grad Wärme. In den Bergen ist fast bis zur Waldgrenze her- ab Schnee gefallen. Die Gipfel zeigen sich von der Zugspitze bis zum Bregenzer Wald in leuchtendem Weiß.
— und 23V Hitzeopser in USA
Die außergewöhnliche Hitze, die seit fünf Tagen über den westlichen Prärien der Vereinigten Staaten von Nordamerika lastet und sich bis zum Nordatlantik ausdehnt, hat eine hohe Zahl von Todesopfern gefordert. Bisher sind 230 Menschen einem Hitzschlag erlegen, davon allein im Staate Neu York 18 Personen. Nach den Angaben des Wetterdienstes ist vor Donnerstag mit keiner Erleichterung zu rechnen.
StMibUs UNMfrijM
Gemünden (Mainfranken), 12. Juli
Ein Omnibu S, der 32 Arbeiter zur Arbeitsstätte -beförderte, geriet vor der Ortschaft Schaippach in einer Kurve ins Schleudern, stürzte um und überschlug sich. 21 Verletzte wurden ins Bezirkskrankenhaus Gemünden eingeliefcrt. Zwei von ihnen haben ernstere Verletzungen davongetragen. Zwei weitere Schwerverletzte wurden in das Luitpold-Krankenhaus in Würz- bürg eingeliesert. Die übrigen Verletzten konnten nach Anlegung von Notverbänden in häusliche Pflege entlassen werden
Mörder eines Mädchens verhaftet
Magdeburg, 12. Juli
Der als Mörder eines elfjährigen Mädchens gesuchte 30jährige Hermann Kretschmer aus Bernburg ist ain Montagvormittag festgenommen worden. Durch die besondere Aufmerksamkeit eines Gendarmeriebeamten aus Niemegk (Oberlausitz) war eS möglich, des Mörders auf der Landstraße zivtschen Niemegk und Neundorf habhaft zu werden. Kretschmer wurde im Laufe des Nachmittags nach Magdeburg übcrgcführt.
Zrasööie im Main
irigenberickt 6 or !^8-presse
j. Frankfurt a. M., 11. Juli
Unter besonders tragischen Umständen kam hier am Mainufer ein elfjähriger Junge in den Fluten um. Beim Spielen stürM der noch jüngere Bruder ins Wasser und war dem Ertrinken nahe. Der Elfjährige, ebenfalls des Schwimmens unkundig, sprang ihm nach, .wurde vom Strudel ersaßt und kämpfte verzweifelt mit dem Tode. Ein zufällig des Weges kommender Krankenwärter schickte seinen dressierten Schäferhund ms Wasser. In seiner Todesangst umklammerte das Kind den Hals des Tieres und beide ertranken, während der Vier- jährige von Vorübergehenden gerettet wurde.
Bauernhaus wird „Mggeschraubt'
lr i g e » b e r i c i> I 6er >'8?resse
k. Winsen, II. Juli
Um der immer größer werdenden Ver- kehrsschwierigkeiten in Tangeiidorf. einer in der nördlichen Lüneburger Heide gelegenen Ortschaft, Herr zu werden, mußte die Straße am Ausgang des Torfes verbreitert werden. Ta aber ans dem als Ergänznngsstück vorgesehene» Gelände ein nieder sächsisch es Bauernhaus stand, das man wegen seiner Schönheit nicht einreißen wollte, entschloß sich jetzt die Gemeinde, das Gebäude „wegznschraubc»". Man stellte das Hans ans Rollen, drehte es um rund 180 Grad und „schraubte" es dann um etwa 20 Meter nach rückwärN