Arabische Mobilmachung gegen England?
Wachsender Widerstand gegen den Leilungsplan Deutsche Siedler
im Iudenstaat
zudringen. Ter Verfasser ist der Ansicht, daß die KnegsUvrbcreitungeil der Sowjetunion vor- iviegend Japan gelten, und daß dieser Krieg näher sei, als cs die Welt glaubt. Eine Ansicht, die er während einer Unterredung mit einem sowjetischen Divisionschef durch diesen bestätigt fand. Dieser Divisionschef, der vom Fernen Osten nach Moskau zurückgekehrt war, hatte erklärt, daß der ganze Aufbau der Sowjetunion hinauSgeschobcn sei, weil man sich ausschließlich für den kommenden Krieg vorbereite. Alle wären froh, den Krieg schon h i n t c r s i ch z u h a b e n, d a d e r Zu st a n d d e r E r w a r t u n g d i e s e s Kriegesunerträglich sei. Während einer Versammlung der nach Moskau berufenen Kommandeure hätten diese einstimmig erklärt, daßdie ,Rotc Armee zu einem Krieg bereit sei. Sodann habe der Kriegskommissar Woro- schilow daS Wort ergriffen und den Kommandeuren die Weisung erteilt, eine heftige Kriegspropaganda einzuleiten. Gleichzeitig damit sollte eine verstärkte Agi- tation gegen alle Ausländer ein- setzen. — Wir wissen, daß die kürzlich in der Sowjetunion herausgegebene Parole, mit Ausländern keinen Umgang zu Pflegen, mit der Gefahr der Trotzkistischen Spionage begründet wurde.
Wie der Berichterstatter der schwedischen Zeitung weiter aussührt, seien in den letzten drei Monaten sämtliche finanziellen und materiellen Kräfte der Sowjetunion auf die Neugestaltung der Roten Armee konzentriert worden. Die denkbar größten Lasten würden der Zivilbevölkerung auserlegt. Abgesehen von den direkten Steuern, die etwa 12,5 v. H. des Reineinkommens der Bevölkerung verschluckten, würden den Staatsangehörigen auch indirekte Lasten auferlegt, so daß die Bevölkerung etwa 25 v. H. der Einkommen für militärische Zwecke abgeben müßte. Der Staat hätte etwa 40 v. H. seiner Einkünfte der Noten Armee zur Verfügung gestellt und innerhalb der vergangenen drei Jahre ungefähr 30 Milliarden Rubel (etwa 1 Milliarde Pfund Sterling) für die Armee ausgegeben.
Das Ausmaß und Tempo der sowjetischen Ausrüstung dürfte auch Japan kaum unbe- kannt sein, und schwerlich wird sich Japan von den bekannten sowjetischen Friedensbe- teuerungen und Lobhymnen auf die kollektive Sicherheit einlullen lassen, die dann immer häufiger und heftiger werden, je weiter diese Aufrüstung fortschreitet. Der Zwischenfall auf dem Amur-Strom hat gezeigt, daß Japan nicht die leiseste Herausforderung durch die Sowjets unbeantwortet hinzunehmen gewillt ist und mit den weltrevolutionären Plänen der Noten Armee wohl vertraut ist.
Wie Japan die kommunistische Gefahr im Inneren seines Landes erkannt und gründlich beseitigt hat, so wird Japan auch die kommunistische Gefahr von außen her zu erkennen vermögen und ihr zu begegnen wissen.
Japans feste und unnachgiebige Haltung im Amur-Zwischenfall aber hat bewiesen, daß die japanische Staatsführung nicht daran zweifelt, diese Gefahr siegreich zu überwinden. V. Vikr.
Für junge Deutsche aus Sndwestasrtka errichtete der Neichskolonialbund die Lüderih- Etistung, die jungen Volksgenossen aus dem ehemaligen Schutzgebiet Deutsch-Eiidwestasrika das Studium an einer reichsdeutschen Hochschule ermöglichen soll.
Der englische Arbeiterparteiler Lansbury
hatte am Montag eine zweite Unterredung mit dem Italienischen Regierungschef Mussolini.
ex. London, 13. Juli.
Der Kampf der Araber gegen die Aufteilung Palästinas nimmt von Tag zu Tag schärfere Formen an. Nashashibi, der Führer der arabischen Splittergruppe lehnte in einem Aufruf den britischen Plan ab und forderte seine Anhänger zur Ruhe auf. Gleichzeitig wurden zwischen ihm und dem vom Mufti von Jerusalem geleiteten Zen- tralausfchuß Verhandlungen ausgenommen mit dem Ziel, sich wiederum zu vereinigen und gemeinsam die arabische Sache zu vertreten.
Diese wachsende W i d e r st a n d s beweg u n g der Araber hat nun eine sich ernsthaft beunruhigende Zuspitzung durch die Unterstützung von seiten anderer islamitischer Staaten erfahren. So übermittelte der arabische Ministerpräsident Hik- met Bey Suleiman dem arabischen Zentralkomitee eine Botschaft, in der er die britischen Vorschläge in schärfster Weise ablehnte und die Araber Palästinas seiner Sympathie versicherte. Das „Aegyptische Palästina » Verteidigungs » Komitee" bezeichnete in einer Kundgebung die Schaffung eines jüdischen Staates als eine Gefahr für die Sicherheit Aegyptens und aller arabischen Schwesterstaaten. Palästina sei gegenwärtig das wichtigste Problem des Wams. Jeder Mohammedaner habe daher die Pflicht, sich für feine Verteidigung einzusetzen. Unter Ablehnung sämtlicher britischer Vorschläge müsse die völlige Sicherheit der Araber Palästinas gefordert und die jüdische Einwanderung unterbunden werden. Die Juden könnten nur als Minder» heit betracht et we.rde n.
VorfiGtsrnatznadmen der Ausländer in China
X London, 12. Juli.
Nach Meldungen der Londoner Mittagsblätter treffen die britischen und anderen ausländischen Vertretungen in China mit Rücksicht auf die immer kritischer werdenden japanisch-chinesischen Zusammenstöße an der Marco - Polo - Brücke bei Peiping Vorsichtsmaßnahmen zum Schutze der ausländischen Konzessionen. Eine britische Infanteriekompanie wurde in Tientsin zurttckbe- halten.
Indessen rücken sowohl für die Japaner wie auch für die Chinesen Verstärkungen heran. Der Sprecher des japanischen Außenamtes betonte ausdrücklich, daß die Verhandlungen in Nordchina nur militärischen Inhalt haben. Die japanischen Verstärkungen der Nord-China-Garnifonen können den örtlichen Charakter der Verhandlungen nicht ändern. Ein Einmarsch chinesischer Truppen in das Hopei-Tschachargebiet würde die Verletzung der Abmachungen vom 25. Mai 1935 bedeuten. Die Verhandlungen können aber auch bei günstigem Ausgang die Verstärkung der Nord-China - Garnison nicht mehr rückgängig machen.
Peiping soll sehr stark von chinesischen Truppen besetzt sein, die fortwährend von Süden her Zuzug erhalten. Die Vorposten der Honan-Armee sollen nach Mitteilungen
' In ziemlichem Gegensatz hierzu steht die Kompromißbereitschaft des Emirs Abdullah von Transjordanien, der in diesen Tagen von dem britischen Oberkommissar für Palästina aus naheliegenden Gründen besucht wurde, und der als Hauptkandidat für einen etwaigen neuen äghpti- schen Königsthron gilt. Emir Abdullah erklärte einem Vertreter des „Daily Telegraph", daß er zwar über die Aufteilung Palästinas enttäuscht sei, die Araber jedoch unter den augenblicklichen Zuständen zur Nachgiebigkeit verpflichtet seien, falls man an diesem Plan einige „Berichtigungen" vor- nehme. Hierzu rechnet der Emir die Einbeziehung des Jaffa-Korridors in das arabische Gebiet, obwohl er hierbei England gewisse Mandatsrechte einräumen will. Außerdem wünscht er Garantien für die Sicherung der moralischen, kulturellen und religiösen Rechte der 300 000 Araber, die bei der Tei? lung unter jüdische Herrschaft kämen. Schließlich bemängelt er, daß man einige jüdische Siedlungen innerhalb des arabischen Gebietes der Oberhoheit der Araber entziehen wolle.
Nach dem britischen Teilungs- Plan würden die deutschen Siedlungen in Palästina fast ausnahmslos unter jüdische Herr- fchaft fallen. Ausfallend ist dabei die Tatsache, daß die Kommissionsvorschläge irgendeinen Minderheitenschutz.für die deutschen Siedler überhaupt nicht erwähnen. Die Vorsteher der deutfchen Palästina-Gemeinden trafen sich gestern im deutschen Konsulat in Jerusalem, um über ihre Lage und zu unternehmende Schritte zu beraten
des japanischen Kriegsministeriums Meits im Gefecht mit japanischen Truppen stehen.
Im Unterhaus erklärte der britische Außenminister Eden, daß seit 1901 Japan und andere ausländische Mächte zur Stationierung von Truppen an gewissen Punkten Nord-China? berechtigt sind.
Der Außenminister der Vereinigten Staaten, Hüll, erklärte in der Pressekonferenz am Montag aus die Frage, ob schon eine Entscheidung über die Anwendung der amerikanischen Neutralitätsgesetzgebung aus die neuen Feindseligkeiten zwischen China und Japan gefallen sei, daß dies von der weiteren Entwicklung abhänge, die er zur Zeit noch nicht übersehen könne. Anschließend hatte Hüll eine längere Besprechung mit dem japanischen Botschafter Saito
Holland
sogen roten MenschenfOmussel
X Amsterdam, 12. Juli
Das spurlose Verschwinden eines Holländers aus Eindhoven, der kommunistischen Werbern für Rot-Spanien in die Hände gefallen ist, hat die niederländischen Behörden zu einer eingehenden Untersuchung veranlaßt, die den kommunistischen Menschenschmuggel für die spanischen Bolschewisten bestätigte. Man will nun energische Maßnahmen ergreifen, um den kommunistischen Sklavenhändlern das Handwerk zu legen.
Wieder MMee Meuchelmord l« Voten
Abwrhrmatznahmen des Volkes
Warschau, 12. Juli.
Zu den drei Meuchelmorden, die Juden ick letzter Zeit an Polen begingen und die öffentliche Meinung im ganzen Lande in höchst?! Erregung versetzten, ist am Sonntag ein vierter hinzugekommen. In dem War» schauer Vorort Otwock, einem bei den Juden sehr beliebten Villenort, stach ein jüdischer Fleischer im Verlauf einer Meinungsverschiedenheit den Vorsitzenden einer polnischen Organisation mit einem Flei 7 schermefser nieder. Der lebensgefährlich Verletzte wurde in das Krankenhaus ge« bracht, und der Jude wurde verhaftet. Die begreifliche Empörung der polnischen Bevöhj kerung über diese erneute jüdische Provokation ist sehr groß.
Die große Zahl jüdischer Kapitalverbrechen und Gaunereien veranlaßt das Polnische Volk, Schutzmaßnahmen in immer stärkerem Maße zu ergreifen. Die großen Fachorganisationen beginnen mit der Einführung des Arierparagraphen; soeben hat wieder ein Berufsvcrband, der der Elektrotechniker, entsprechende Satzungsänderungen bei den Behörden beantragt. Diese und viele andere Abwehrmaßnahmen haben zu den unverfrorensten Protesten der Juden geführt, deren Geschrei jedoch das Gegenteil von dem Ge- wünschten erreichten. Die Eisenbahndirektion in Kattowitz z. B. hat, da sich die Juden wiederholt über das abweisende Verhalten der übrigen Fahrgäste beklagten, auf einer Hauptstrecke besondere Abteile eingeführt. Die jüdische Presse ist über diese Lösung des Problems „entrüstet".
MMvminbarimg Berlin-Wien
X Berlin, 12. Juli.
Bei den vom 6. bis 10. Juli in Wien durchgeführten Besprechungen im Sinne des Abkommens vom 11. Juli 1936 wurde im Hinblick auf die Bedeutung der Presse beider Länder für eine gedeihliche Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten die Beobachtung gewisser Grundsätze für notwendig erklärt. Es sollen künftig im Nachrichtendienst und in der Presse keinerlei Nachrichten, die im anderen Lande Anstoß erregen und eine Polemik entfesseln könnten, ungeprüft veröffentlicht und auch keine Nachrichten aus notorisch unfreundlich gesinnten Blättern und Agenturen übernommen werden. Ferner sollen sich die Berichterstattung und der Artikeldienst in loyaler Weise auch mit den Positiven Leistungen in den beiden Ländern befassen und sich nicht ausschließlich in negativer Richtung bewögen; insbesondere sollen An gr i ffe P e r s öch li ch er Natur unterbleiben
Betrunkener erjchjeßt zwei Menschen
k i g e n d e r i e I> t ser
k. Papenburg, 11. Juli
Eine grauenvolle Tat spielte sich in Nhedr bei Papenburg ab. Ein Betrunkener erschoß, nachdem er schon vorher verschiedene Fuß- änger bedroht hatte, einen Polizei- eamten und einen Gärtnergehilfen. Erst nach heftiger Gegenwehr konnte die Gendarmerie den tobenden Trunkenbold überwältigen.
WatLromon von jsans Lrnst
llrheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. SS. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
„Es ist ganz zwecklos, Meißner, wenn Sie Ihre Zeit vergeuden. Aus Ihnen wird im Leben kein Bildhauer. Gehen Sie wieder heim und nehmen Sie den Pflug in die Hand, dort sind Sie vielleicht aus dem richtigen Platz!"
Robert fühlt instinktiv, wie man über ihn denkt. Er weiß auch, sie haben nicht so ganz unrecht. Denn dieser Zwiespalt in seinem Innern, dieser Kampf des guten und des bösen Geistes um seine Seele hemmt feine Kraft. Es gibt Stunden der lähmenden Unlust, wo ihm keine Form gelingt. Wo seine Hände nicht gehorchen und seine Vorstellungen getrübt sind. Nichts wird fertig! Er fängt Hunderte von Arbeiten an und wirst sie halbfertig in die Ecke.
Seine Lehrer sind sich nicht im klaren über ihn. Er ist verschlossen, niemandem eröffnet er sich. Sie sprechen mit Hilde Bergendorf über ihn. Aber »uch sie schüttelt den Kopf.
„Er muß in einer inneren Gärung begriffen sein, über die er schweigt. Es arbeitet in ihm. Ich kenne mich selbst nicht mehr in ihm aus."
„Und doch ist eine Kraft da, eine unbändige natürliche Begabung."
Aber Robert Meißner schweigt und arbeitet verbissen weiter. Und eines Tages überrascht er alle, die an ihm zweifeln, mit einem Bildwerk, wie er es sich selbst in seinen kühnsten Träumen nicht erhofft hätte.
Er hat eine Madonna geschnitzt, die in Kunstkreisen beträchtliches Aufsehen erregt. Sie steht in der hintersten Ecke seines Ateliers. Mit einem unergründlichen Lächeln steht sie dort. Ein geheimnisvoller Zauber liegt über dieser Statue und doch ist sie voll Kraft und groß in der Linie.
Ein Kollege von der Akademie, der zufällig bei ihm vor
sprach, hat sie zuerst gesehen. In den nächsten Wochen ist ein beständiges Kommen und Gehen im Atelier. Die Statue kommt in eine der Kunstausstellungen, wie sie Meister mit ihren Schülern von Zeit zu Zeit veranstalten, um junge Talente ans Licht zu stellen. Eine Zeitung schreibt darüber und Roberts Name wird an der Akademie mit Achtung genannt. Seine Lehrer sind stolz auf ihn. Das hebt ihn ungemein und darüber vergißt er all die qualvollen Stunden und die Nächte, in denen er an sich verzweifelnd vor seinem Bildwerk gesessen. »
Am meisten ist Hilde von Bergendorf stolz aus ihn. Sie ist ihm zur Seite gestanden wie ein treuer und guter Kamerad.
So oft sie nach München kommt, sucht sie ihn auf, um mit ihm über seine Arbeiten zu sprechen. Und sie kommt fast jeden Monat ein oder zweimal in die Kunststadt. Meist kommt sie mit ihrem Onkel. Jenen Herrn vom Seewirtshaus hat Robert nie mehr bei ihr gesehen. Er fragt auch nie darum, eher hätte er sich die Zunge abgebissen. So hat er die Illusion, sie komme allein um seinetwillen, sie liebe nur ihn und ihre Seele sei nur mit der Sorge um ihn ausgefüllt. Darum vermeidet er es auch, sie über ihre Geschäfte zu fragen. Er will in seiner Traumwelt leben. Als sie ihn einmal dazu anregen will, eine Porzellangruppe für sie zu entwerfen — Amor und Psyche —, lehnt er brüsk ab. Solche Tändeleien lägen ihm nicht.
Jeder Besuch und jedes Zusammentreffen aber steigert seine Liebe. Er kann tagelang nachher nicht mehr ruhig arbeiten, rennt stundenlang im wildesten Sturmwetter durch den Englischen Garten oder streift einsam im Isartal umher. Seine Kollegen hänseln ihn darob — Freunde hat er ja nicht — und fagen, er sei wieder in seinen Sturm- und Drangtagen. Aber dann zeigte es sich, daß dieser Einfluß der Frau ihn doch gewaltig anfeuert. Sind die ersten Tage herum, dann schließt er sich ein, stürzt sich wie ein Verdurstender aus seine Arbeit, und die Dinge formen sich. Nun durchdenkt er noch einmal in aller Ruhe, was sie zu ihm gesprochen. Ts ist immer fast das gleiche'
„Sie müssen an sich glauben, Robert! Nur der Glaube macht den Künstler. So fest und unerschütterlich müssen Sie an sich glauben, wie wir es tun. Nur aus dem Glauben kommt das Schöpferische!"
Ja, es ist zum größten Teil ihr Verdienst, daß er nun aus der Plattform steht, von der aus es ihm möglich ist, den Sprung nach oben zu wagen. Er hat gar keine Ahnung von den vielen Steinen, die aus seinem Weg gelegen wären. Hilde hat sie weggeräumt, ganz ohne Aufsehen, wie in selbstverständlicher Pflicht.
Robert hat sich auch äußerlich ein wenig verändert, in Kleidung und Haltung. Oh, er hat verschiedenes lernen müssen, bessere Lebensart. Ein wenig hat die Erziehung der Frau fchon gewirkt. Er weiß zum Beispiel auch, daß man nicht dastehen darf, die Hände in den Hosentaschen vergraben, in den Schultern geneigt, sondern aufrecht, den Kopf ein wenig zurückgelegt, vier Finger der linken Hand in der Tasche des Jacketts, den Daumen außen, die rechte Hand mit der brennenden Zigarette halb in Brusthöhe. Sie haben beide gelacht, als sie es ihm halb ernst, halb scherzend beibrachte. Aber, mein Gott, auch das muß ein Künstler wissen.
Er hat es weniger um seiner selbst willen gelernt, sondern mehr weil er auch hier jenem andern gleich sein will, jenem andern, den er noch immer und jetzt mehr als je haßt.
Ueber all diesem Neuen hat er Linde mehr und mehr vergessen. Auch ihre Briefe bleiben aus. Ob sie ihn aufgegeben hat? Aber da sind die Geldüberweisungen, die regelmäßig eintreffen und die Robert so sehr beschämen.
Oh, daß er endlich auf eigenen Füßen stehen und sich seinen Unterhalt verdienen könnte!
Vielleicht, daß die Mutter doch einspringt, wenn er ihr schreibt, er möchte von Linde loskommen... Aber die Mut» ter hat ihren Tannhofertrotz; kurz und bündig schrieb sie zurück:
„Wenn du heimkommst, bist du der Herr und brauchst kein Bettelgeld mehr zu nehmen!"
(Fortsetzung folgt.)