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Die deutsche Frau
Die Märchentante kommt zu Besuch
Line erlebnisreiche Stunde im Kindergarten
' Zwei-, dreimal schon hatte ich den Glockenzug I * an der Pforte in Bewegung gesetzt, bis ich end- ^ lich leichte Schritte der Tür sich nähern hörte.
^ Line frische Deern mit der arglosen Anmut der . Jugend, sicher eine Helferin, öffnet den Riegel.
' I", werde in den Flur geführt und frage nach i der Leiterin, indem ich Name und Zweck des ^ Besuches, nämlich eine Stunde Märchen-
- erzählen, anführe.
s Gleich darauf stehe ich vor Tante Frän -
- zels schlanker Erscheinung mit den unbefan- l gen blickenden Augen, zu denen die sorgbcreite : Stirne einen fraulichen Kontrast bildet. Auf ' ihre Aufforderung hin betrete ich zusammen
mit ihr den A u f e n t h a l t s r a n m der Kinder. Während unserer Unterhaltung werfe ich einige Seitenblicke nach der spielenden Kinder- fchar, ob und wieweit sie von dem Gast Notiz nehmen. Eigentlich sollte ich infolge der häufigen Besuche in Kindergärten an die jedesmalige
Enttäuschung meiner Einbildung ge: Hut sein, denn die Inanspruchnahme ihrer Tante unterbricht ihren spontanen, in der ersten Morgenstunde noch nngeleiteten Spieltrieb für keine Sekunde und sie übergehen den Störenfried mit einer gewissen Nichtachtung.
Tante Fränzels wortloses Verständnis meines Gedankcnganges unterbricht das Gespräch und überläßt cs meiner Kunst, den rechten Kontakt zu den Kindern zu finden. Bis ich den richtigen Standpunkt in der quirlenden und krabbelnden Rotte gefunden habe, scheine ich ein reichlich dummes Gesicht gemacht zu haben, denn ich bemerke ans einmal, wie einzelne ein beobachtendes Interesse an mir nehmen. Beinahe wörtlich genommen, fasse ich die mir so gebotene Gelegenheit am Schopfe, um ein paar Passende Worte anzubringen. Die fremde Stimme zieht noch einige Zuhörer an, während die anderen, vor allem die Kleineren, unverdrossen weiterspielcn.
Von den Tanten habe ich im Lauf der Jahre gelernt, mit dem geringsten Aufwand von Bewegung und Stimme die Kinder zu sammeln. Mit sicheren Griffen raffe ich einige Stühlchen und richte sie in einer Reihe vor mir aus. Darauf setzen sich die Kleinsten, die Größeren gruppieren sich um sie herum und allen bedeute ich mit dem vor den Mund gelegten Zeigefinger, ruhig zu sein, ich selbst verharre wenige Minuten unbeweglich vor ihnen, um Ibre Erwartung zu steigern.
Wenn man Glück hak, kann man nun mit dem Erzählen beginnen. Doch plötzlich, mitten in der angespanntesten Aufmerksamkeit, schrillt die sonst nicht hörbare HauSschelle. Die Tante erhebt sich, um nach der Störung zu sehen. Bevor sie zurückkommt, kann ich nicht mit dem Vortrag beginnen. Ich unterbreche also, um das Heft in der Hand zu behalten, selbst das Schweigen mit einigen Fragen an die größeren Kinder. „Was meint ihr Wohl, was jetzt kommt?" — „Der Kaminfeger", behauptet ein unbekümmertes Vierjähriges, das wer und was nicht unterscheiden kann. „Nein, ich meine nicht draußen, sondern hier bei uns" — „Du photographierst uns", schreit ein heftiges Bürschlein. „Auch nicht, sonst hätte ich doch einen schwarzen Kasten bei mir." ..Don hast du bloß versteckt, damit wir's nicht merken," folgert er unbeirrt weiter. „Warum soll ich ihn denn verstecken. Photographieren macht doch sicher keine Angst" aebe ich zur Antwort, die mir aber im selben Augenblick auch schon leid tut, als ich den heftigen Streit bemerke, der nun darüber ansgebrochen ist, wer schon einmal mehr oder 'weniger photographiert wurde und wer dabei Angst hatte. Ich habe alle Sinne anzustrengen, zu hören, zu sehen, streichelnd zu begütigen, die Vorlauten znrück- zudämmen. die Schüchternen aufzumuntern, um ein baldige? Ende der Debatte zu finden.
Tie Tante ^ kehrt von ihrer Aufwartung am Tore zurück, ich wende mich fragend um ein Ankauaszeichen nach ihr-, der Ru? eines Jungen: „Erzähle weiter!" gibt mir Veranlassung, alle zu bitten.
nun das Schnäbelchen zu schließen und nicht mit den Füßchen zu scharren. Beinahe wäre wieder das Geschrei losgegangen. als ich mit dem Märchen Gänseblümchen beginne und sie vorher, um das Vorhandensein des Begriffes festzustellen, nach der Blume frage. Tie meisten der Kinder kennen sie und den anderen geht es beim Zuhören durch meine öftere Wiederholung der wichtigsten Sachbezeichnungen automatisch ein. Es soll dies ja auch der Zweck Hiner Märchenstunde sein, neben den handelnden Geschehnissen den Kleinen die Viel- fall und Schönheit der Muttersprache be- Kreislich und umgänglich zu machen. Daß sie dafür empfindsam sind und vorhandene, aber noch nicht erlernte Begriffe mit eigenen Svrachmitteln darstellen, beweist das neue Eigenschaftswort .hexisch", mit dem ein fünf» fShrfger Junge das häßliche Aussehen eines
bösen alten Weibes auf dem Märchenbild bezeichnete.
Also das Gänseblümchen hat sie gefreut, weil es so schamhaft das Loch im Kittel des Freiersmannes vor der Prinzessin zudeckte. Und wie haben sie über das Schmidsche Märchen vom Hänschen Eiskalt, dessen Eiszapfen auf der Nase bis in den Himmel wuchs, gelacht. Zum Schluffe reicht mir Tante Fränzel das Schvlzsche Bilderbuch der deutschen Märchen. Ich zeige ihnen
mit hocherhobener Hand, die Kaffee mahlende Geißenmutter, die spielenden Geißlein, den bösen Wolf und den runden Brunnen, über dem der Mond eben aufgeht, und spreche langsam Verse vor, deren einzelne Reime sie ohne sie jemals gehört zu haben, spontan mitsprechen. „Sie hörte seinen Schlaf und fein Geschnaus, da schlitzte sie ihm den..." — ..... Bauch auf!" ruft der Helle Kinderchor.
Die Märchenstunde ist aus, der Applaus der Kinder ist ein Bitten um noch mehr.
Endlich ist es soweit! Das letzte Paar Strümpfe ist gestopft, in der Schule ist das erlösende Wort: Große Ferien, gesprochen, und nun sollen die letzten lebenswichtigen Dinge für das Sommerlager in den Affen gepackt werden. Jetzt entspinnt sich die große Diskussion: Was ist für ein Sommerlager unbedingt notwendig, was muß mit?
Ja. und dann türmen sich die Wäscheberge vor dem viel zu kleinen Assen! Auch hier ist die wichtigste Frage nicht die: was könnte das Kind unter diesen und jenen Umstünden vielleicht doch nötig haben, sondern, was ist lebensnotwendig für einen dreiwöchigen Lagerausenthalt? Alles weitere ist von Nebel. Nicht eine Garnitur Turnzeug genügt — unter dem Motto: du kannst es dir ja mal ans- waschen —, sondern mindestens zwei sind notwendig, denn in einem Zeltlager können nicht ein Paar hundert Mädel täglich answaschen. und den größeren Teil der Zeit wird man im Turnzeug herumlauken. Nicht 27 Paar Strümpfe, die alle nach dem ersten Tragen kaputt sind sind ein sicherer Schutz gegen vollständige „Verwahrlosung", sondern weniger, aber dafür ""te.
Wenig und gut. das ist überhanvt der Grundsatz, mit dem man bei jeder Fahrtvor- bereitnng am besten kährt.
Wenig Wäsche die man im Notfall nach Hanse schicken kann, »m sich neue nachschicken zu lasten, ein Paar teste »nd ei» Paar Tnrn-
Weil das ArbeitZProgramm des Kindergartens nun in seine Rechte tritt, verspreche ich den Kleinen, bald wiederzukommen. Nun wünschen sie sich für nächstesmal ganz besondere Stoffgebiete: Vom Zeppelin, von der Autobahn, ein vifer Bub gleich gar was vom Krieg und ein Mädchen von den Mohren. Ich sage ihnen zu, mein Möglichstes zu tun. und verabschiede mich, um das Durcheinander der Wünsche zu beenden, mit dem stramm ausgebrachten deutschen Gruß, den sie mir ebenso frisch und soldatisch beantworten. Die dadurch erreichte Einmütigkeit gibt der Tante gleich Gelegenheit, die Kinder unter Leitung der Helferinnen znm Pausenfrühstück. zum Händewaschen und anderen
auch sehr notwendigen Verrichtungen führen zu lassen.
Nebenher zeigt mir Tante Fränzel von den Kindern verfertigte Mal-, Bastel- und Knetarbeiten. Es ist bewundernswert, welche oft wirklich künstlerischen Ergebnisse die zarte Kinderhand unter geschickter Leitung erzielt. Aber ich verstehe nach der eigenen, erschöpfenden Anstrengung die unablässig sich aufreibende und sorgende Bereitschaft der Betreuerinnen deutscher Kindheit und verabschiede mich mit heißen Segenswünschen für sie und ihr Werk von Tante Fränzel.
schuhe, ein Trainingsauzug. ein Volkstanzkleid und drei BDM.-Blusen zum blauen Rock, zweimal Turnzeug, den „Kulturbeutel" in einem „Affen" säuberlich verpackt, eine Wolldecke herumgeschnallt, und fertig ist die Ausrüstung für ein Sommerlager!
Schwieriger ist es schon, wenn es aus ..Großfahrt" geht, man also damit rechnen muß. mit seinem Gepäck viel marschieren zu müssen. Da fallen erbarmungslos alle schmük- kenden Zutaten fort, keine Laute kann oben quer über den Affen gehängt werden, keine Ziehharmonika darf verheißungsvoll an der Seite baumeln, und kein unvorschriftsmäßiges Kleidungsstück wird im letzten Augenblick doch noch in eine Seitentasche geschmuggelt. Tenn solche Sünden rächen sich bitter. Da maß man es schon bei der Mundharmonika oder der zusammenlegbaren Blockflöte bewenden lassen.
Eins aber ist viel wichtiaer als all diese Tinge — bei deren Auswalil man sich immer am besten von der Führerin beraten läßt —. deren Ausstellung an! jedem Fahrtenplan zu finden ist eine aeiunde Unbekümmertheit und freudige Ansnahmebereitickait' Mit allem Ballast bleibt auch die schlechte Laune zu Hause, das ist die Grundreael für >ede Fahrt. Unter solchen Voraussetzungen kgnn man ledes Kind mit berechtigter Saralasigkeit Dir ein paar herrliche Sommerwochen „in die Fremde ziehen lall»»"
bröklieker Lommer-Iieigei» (Bild: Fritr Wagner-Vavarial
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Mit „vollem Gepäck" auf Zahrt
Lin Grundsatz für die ßahrtenausrüstung: Wenig, aber richtig und gut
Xinäer am liker
o siek äockl Liebst «tu nickt cüe lllumenwolke Da rtrüdsn in dem tiefsten VVeikerkolke?
O, dss ist sckönl Hält ick nur einen Ltecken, LckwarrvveiLs Kelok mit dunkelrotsir Klecken, ' Itnd jede Olocks ist frisiert so kein KVis unser wäcksera Kagelcken im Lekrein.
Wns meinst du, sckneid ick einen Ilsselstad Und wat ein wenig in ctis Kurt kinab?
Kaki Krösck und Neckte können miok nickt
sckrecken —
Allein, od nickt vielleickt der VVussermsnn Dort in den Isngen Kräutern kocken kann?
Ick gck, ick geke sckon — ick geke nickt — klick dünkt, ick sak am 6runds ein Lesickt — Komm, laL uns lieber keim. die Lonne stickt!
knnell von Droste Uulskakk ,
Beim Linmachen zu beachten
Beim Waschen des Stielobstes, das schon entstielt worden ist. bemerken wir. daß zuviel Saft aus der kleinen Oefsnung fließt. Das nächstemal entstielen wir also erst nach dem Waschen.
Geräte aus Blech oder Aluminium, wie Löffel zum Umrühren oder Siebe, durch das wir das Obstmark passieren, sind tunlichst zu vermeiden. Geschmack und Farbe des Einmachgutes wird dadurch unvorteilhaft verändert. Wir wählen lieber Haarsiebe oder solche aus Porzellan oder guter Emaille und Löffel aus Holz oder Emaille.
Konservieren wir Obst oder Gemüse in Essig, dann ist ebenfalls sorgfältig ans das Material der Kessel und Töpfe zu achten. Kupfergeschirre scheiden wegen Grünspanbil- dung aus. verzinnte Eisenblech- und Alu- miniumgegenstände lassen das Kochgut schwarz werden. Wir wählen auch hier Behälter und Geräte aus Porzellan. Steingut. Ton oder Nickel oder tadellosem Emaille.
Das Einkochen des Obstes oder Gemüses soll möglichst schnell vor sich gehen, denn es dürfen keine wertvollen Bestandteile verloren werden. Wir nehmen also wenig Wasser und möglichst kleine Geschirre.
Beim Einsüllen heißen Obstgntes ist darauf zu achten, daß die Gläser nicht springen. Die Gefahr wird dadurch vermindert, daß wir die Gläser nicht auf kalten Untergrund, sondern ans ein Tuch stellen, das in kaltem Wasser ausgewrungen wurde.
Der Berschlußrand der Gläser muß vor dem Verschließen noch einmal sorgfältig mit einem trockenen Tuch abgewisckt werden, denn der kleinste Wasser- oder Znckertropfen verhindert ein völliges Verschließen der Gläser.
Platzen können die Gläser auch dann, wenn sie nach dem Einfüllen in kalten Lustzuq kommen. Wir lassen sie lieber in der warmen Atmosphäre am Herd stehen, bis sie sich von selbst abgekühlt haben.
. Fruchtsäfte werden meistens in Flaschen konserviert, die verkorkt werden. Dabei muß man damit rechnen, daß der Kork später in die Höhe getrieben wird. Wir binden ihn also nicht einfach zu. weil die Gefahr besteht. daß der Kork durch den Bindfaden zer-. schnitten wird, sondern legen den Faden! kreuzweise über den Kork. Damit ist auch eine! größere Haltbarkeit gesichert.
kluch ein Kalauer
So ein Kalauer! Wie oft sagt man es. wie oft hört man es! Wer weiß aber, daß Kalau ein Ort im Spreewald ist. der einen ganz besonderen Ruf durch seinen seinen Meerrettich hat? Für die Spreewaldbauern ist der Meerrettich ein Hanpterzeiignis, Sie liefern ihn in alle Gegenden Deutschlands, ja selbst ins Anstand. Nicht nur frisch, sondern auch sein gerieben als Gewürz kommt er in kleinen Gläsern in den Handel.
Aber wie wenig wißen manche Hausfrauen damit anzufangen! Wohl kennen sie die Meerrettichtunke die sie zu gekochtem Fleisch, vielleicht auch zu Fisch geben. Aber wer weiß, wie sein roh geriebener Meerrettich mit etwas Essig und Zucker schmeckt, besonders. wenn man ihn unter irischen Salat mischt oder mit Tomaten ißt.
Ganz besonders z» empfehlen ist er zu fettem Fleisch oder Würstchen. Tann ist es fast, als ab ein GlaS Weinbrand den Magen angenehm wärmte. Und wie gut schmeckt der Onark. dem eine gute Menge roh aeriebener Meerrettich beiaemischt wurde! Gekocht und als Gemüie zubereitet verliert er nie! von seiner Schärfe schmeckt aber dach sehr herzhaft Dieses Gemüie eignet sich hervvrrageud zu Fisch,
Diese vielieitiae Verwenduna macht uns den Meerrettich auch nach im Frühiammer lieb wa ,miere Gc„u",seaaswahl nach nicht ia araß ist. Deshalb wallen wir mal an ihn denken wenn wir wieder einen Kalauer" hören denn die Kalauer leben aam Meer- rettichbaii und Handel. ll. ll.-8lr.
Rate. rate, was ist das ...?
Vorn wie ein Komm
Mitten wie e,n pnmm.
Hinten wie eine Sichel.
Not mein lieber Michel.
>Dcr lkiknl