pflichtet, dem hysterischen Frauenzimmer vomOeuvre" und ihrem ähnlich gearteten Berussgenossen in Westeuropa Sensationen zu liefern. Ihnen zu liebe stürztsich das deutsche Volk in keine Aben« teuer. Es arbeitet und lächelt ob ihrer phantastischen Blödfinigkeiten und Gemeinheiten, mit denen der Friede Europas gestört werden soll denn Damen" gegenüber ist der Deutsche höflich genug, ans andere Reaktionen zu verzichten.

3, bk.

Revillr LhambrrlainhM...

X London. S. Juli.

Großbritanniens Ministerpräsident Neville Chamberlain erwähnte auf einer Kundgebung der drei Regierungsparteien in der Londoner Albert-Hall, auch den wegen der spanischen Zwischenfälle ausgebliebenen Besuch des Neichsaußenministers Freiherrn von Neurath in London und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich bei anderer Ge­legenheit die Möglichkeit zu Besprechungen bieten wird, die zu einem besseren Verständ- nis des Gesichtspunktes des anderen auf jeder Seite führen werden.

»

Man wird dieser Auffassung grundsätzlich zu­stimmen können, wobei man deutscherseits, wie in politischen Kreisen verlautet, hinzusügen möchte, daß eine Aussprache des deutschen Reichsaußcn- ministers in London im jetzigen Augenblick nur dann Zweck haben würde, wenn sie politisch nutzbringend , wäre. Nach der derzeitigen inter- nationalen Lage ist das aber noch nicht der Fall.

Erzbischof Fürst Sapieba unnachgiebig

X Warschau, 9. Juli.

Eine neue unerhörte Unver> schämtheit des Krakauer Erz. bifchofs" nenntKurjer Poranny" dev Brief des Erzbischofs Fürsten Sapieha av den Staatspräsidenten Polens; von diesem Brief hatte man erwartet, daß der Erzbischof für die eigenmächtige Ueberstellung des Sarges des Marschall Pilsudskis in der Wawel-Kathe- drale dem Staatspräsidenten und damit der ganzen polnischen Nation Genugtuung leisten würde. Der Erzbischof aber, der gegen den le­benden Marschall mit seinen politischen Macht- Lestrebungen nie aufgekommen war und sich deshalb am toten Marschall rächte, polemisierte in seinem Schreiben nur weiter. Der päpstliche Nuntius in Warschau hat für die polnischen Wünsche großes Verständnis gezeigt und zu vermitteln versucht; der Brief des Erzbischofs veranlaßte aber die Zivilkanzlei des Staats­präsidenten zu folgender Veröffentlichung:

Nachdem der Krakauer Erzbischof den Wunsch des Herrn Staatspräsidenten, der im Schreiben vom 22. Juni zum Ausdruck gelangt war, abgelehnt hat, hat der Herr Staatspräsi­dent die Angelegenheit der Regierung überwie­sen. In dem überbrachten Schreiben des Kra­kauer Erzbischofs vom 6. Juli hat der Herr Staatspräsident keine rleiAnlässezur Aendernng seines Standpunktes gefunden. Die Verfolgung der Angelegenheit bleibt weiterhin in den Hängen der Regierung."

In der polnischen Oeffentlichkeit herrscht Empörung über die Haltung Sapichas;Kur­jer Poranny" wirft ihm Blindheit vor Stolz und Einbildung vor.

Ns WsSiversÄtvsree lasten

Ligen Kerle I>! sei- tt8?re»r»

--- gl. Paris, 9. Juli.

Ter Vollzugsausschuß der Komintern un­ter Leitung Dimitrosfs unterbreitete kürzlich Stalin die neuesten Pläne für die Zeit vom I. Oktober 1937 bis 31. März 1938. Stalin wünscht sür diesen Zeitab­schnitt als Hauptziel der Komintern, die Auslösung der Sozialdemokra- t i c bzw. die Verschmelzung der beiden mar­xistischen Internationalen unter kommuni­stischer Führung. Zur Durchführung der Propaganda sür diesen Gedanken erhielt die Komintern als erste Rate fünf Millio­nen Goldrube l. Gebietsmäßig sind die nächsten Augrisfsabschnitte der Weltrevo­lution Belgien und die Tschechoslo­wakei. Aber auch England müßte beson­dere Aufmerksamkeit.zugcwendet werden.

Diese Aktivität nach außen ist von der Fortsetzung desSäuberungsprozesses" innerhalb der Führung der sowietruffischen Partei begleitet. Während diedemokra- tische" Wahlordnung zum Obersten Rat der Sowjetunion beraten und mit der üblichenEin­stimmigkeit" angenommen wurde, ist der bis­herige ständige Sekretär des Hauptvollzugs­ausschusses Akulow plötzlichgesundheits­halber" zurückgetreten und durch Gorkin ersetzt worden. Um Akulow gingen schon längere Zeit seltsame Gerüchte.

Wjkegiikg um einen Rang-Ulan

Paris, 9. Juli.

Tie Bevölkerung von Domazan im Departement Gard befindet sich seit einiger Zeit in Unruhe und Aufregung, weil ein riesiger Orang-Utan, der wahr- 'cheiulich aus irgendeiner Menagerie aus- gebrochen ist, die Gegend unsicher macht. Tie Gendarmerie hat regelrechte Treibjagden onanstaltet. die bisher jedoch erfolglos waren.

Valencia..demenlierl"

Rot« ArttLerle schießt mit Gasgranaten Tatsachen widerlegen bolschewistische Lügenmanöver

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«I. Bilbao, 10. Juli.

Die Meldung über umfangreiche Vorbe- reitungen auf rotspanischer Seite zur Durch­führung eines Gaskrieges hat in der ganzen Weltöffentlichkeit denkbar stärksten Wider- hall gefunden. Vor allem auch in der eng­lischen Oeffentlichkeit hat die Veröffent­lichung stichhaltigen Materials über das Vorhandensein eines formellen Generalstabs­planes zur Vorbereitung und Durchführung des GiftgaskriegeS einen außerordentlich tiefen Eindruck gemacht. Nahezu sämtliche englischen Blätter haben die Meldungen über die erstmalige Verwendung von Gift­gas auf rotspanischer Seite in zum Teil großer Aufmachung mitgeteilt.

Der Eindruck des ungeheuerlichen rot­spanischen Verbrechens war derart, daß auch sogar die sogenannte LondonerBotschaft" des Valencia-Ausschusses sich bemüßigt fühlte, wenige Stunden nach Veröffent­lichung der Tatsachenberichte einDe­menti" zu veröffentlichen, das in seiner Kläglichkeit geradezu grotesk wirkt. In diesem Dementi, das gestern hiev und da auch in der englischen Presse erschienen ist, wurde, wie hervorgehoben zu werden verdient, auch nicht der geringste Versuch gemacht, die gemeldeten Einzelheiten über die umsangreichen Vorbereitungen zur Pro­duktion von Giftgasen auf rotspanischer Seite zu widerlegen oder auch nur abzu­schwächen. DasDementi" erging sich viel­mehr lediglich in einigen hemmungs­losen Ausbrüchen gegen die totalitären Staaten", in denen über den allgemeinen Ableugnungsversuch hinaus auch nicht ein Wort darüber zu fin­den war, daß tatsächlich in nicht weniger als zehn großen namentlich aufgesührten Fabriken auf rotspanischem Gebiet eine ge­waltige Produktion von Kampfgasen un Gange ist. Kein Wort darüber, daß in der Umgebung von Bilbao zwei große chemische Fabriken von den nationalen Truppen be­setzt wurden, bei denen es dank der raschen Flucht der roten Truppen wahrscheinlich nicht mehr möglich war, die zur Herstellung von Kampfgasen anaewandten Mascknnen- anlagen in die Lust zu jagen. Kein Wort auch darüber, daß das Giftgaslager im einst­maligen Colegio de Jesuitas in Zudanch o, dem Hauptquartier sür die Vorbereitung des GiftgaskriegeS war und daß hier den nationalen Truppen sehr wichtiges Material in die Hände fiel.

Inzwischen haben andere Tat-

fach e n s ch o n e i n e deutliche Sprache gesprochen. Eins ist einwandfrei erwiesen, nämlich daß die rote Artillerie sowohl bei der jüngsten Ofsensivbewcgung vor Madrid, wie auch an der Oviedo-Front mit Gasgranaten schoß. Zu dieser ungeheuerlichen Tatsache kommt hinzu, daß nicht nur der Gaskrieg als letztes Hilfsmittel zur Abwendung des endgültigen Zusammen­bruchs der Bolschewisten tatsächlich eröffnet ist, sondern daß darüber hinaus auch andere Kampfmethoden ebenso ungeheuerlicher Art und in größtem Stile angewendet werden, und zwar zweifellos ebenfalls, weil man aus roter Seite nur noch mit den bar­barischsten Mitteln glaubt, das Schicksal noch in letzter Stunde wenden zu können. Schon mit der Aufbringung des bolschewistischen DampfersMar Cantabrico" ist der nationalspanischen Regierung in Ge­stalt eines großen Teiles der Schiffsladung der Beweis in die Hände gefalle», daß das rote Untermenschentum nicht nur mit Dum - Du m - G e s ch o s s e n, sondern auch mit Explosiv-Gesch offen schießt. Jeder, der es sehen will, hat in den nationalen Lazaretten Gelegenheit, sich an­hand grauenerregender Verwundungen da­von zu überzeugen.

Vor allem auf Grund der Erfahrungen der letzten Wochen muß sestgestellt werden, daß sowohl die Verwendung von Explosiv­geschossen, wie auch jetzt die Anwendung von Giftkampfgasen auf rotspanischer Seite immer größeren Umfang annimmt. Die Humanisierung" des spanischen Krieges, von der bis jetzt in London hin und wieder die Rede war, ist damit zu einem einzigen Hohn auf alles geworden, was mit diesem Begriff zusammenhängt. Die ganze Welt hatheute die Pflicht, , h r e Augen au foiesefurchtbaren neuen Ver­brechen des roten U nter Men­sch entu.ms zu richten und aus ihnen die Folgerungen zu zie» Heu, die hier noch möglich sind. Hier kann es kein Wenn und Aber und keine Kompro­misse mehr geben. Das Maß der Her­ausforderungen gegen die ganze zivilisierte Welt ist übervoll, und cs ist eine Ungeheuerlichkeit, dem spani­schen Volke immer noch mehr Opfer zuzu- mutcn. Wer zu diesen barbarischen Mitteln, und wenn es selbst in der größten Not der Selbstverteidigung ist, greift, kann nicht mehr zu einer zivilisierten Welt gehören. Es ist, wie die Ereignisse in Spanien beweisen, allerhöchste Zeit, diesen Lrenmmasstrich mit aller Schärfe zu ziehen.

Methoden des internationale« Setzftlms

Chaplin beleidigt das deutsche Heer Gestellte Silmtalsachenderlchle

gegen Deutschland

Als die Revolution der amerikanischen Frauenvereine gegen die Verwilderung des amerikanischen Filmes einsetzte, wurde Will H. Hays der mächtigste Filmmann in den Bereinigten Staaten. DerFilmzar", wie ihn seine Gegner nannten, griff mit bemerkenswer­ter Energie durch. Nur diese verhinderte, daß Hollywood immer weiter abrutschte ins Schlammtal der Gangster-Verherrlichung und der Sittenverderbnis.

Will H. Hays verbot in den ersten zwei Jah­ren seiner Wirksamkeit nicht weniger als zwei­hundert Drehbücher. SeineFilm- gerichtshöfe", die ja eine freiwillige Institu­tion waren, von der Filmindustrie geschaffen, um dem Boykott der Frauenvereine zu ent­gehen, griffen mit eiserner Konsequenz durch. Will Hays verbot, in Filmen Verbrecher zu he­roisieren. Ebenso verbot er, religiöse Gebräuche oder die Priester irgendeines Glaubensbekennt­nisses lächerlich zu machen was vorher häu­fig in geschmacklosen Grotesken geschah. Will Hays ließ durch seine Mitarbeiter eine Liste von anstößigen Worten aus allen Sprachen der Welt zusammenstellen. Diese Liste umfaßte über zwölftansend Worte, die von nun ab aus dem Vokabular des amerikanischen Films ansge- merzt wurden.

Amerikanische Kriegshetzfilme

Der Führer der deutschen Filmpublizisten hat auf dem Pariser Filmkongreß mit Recht aus die Notwendigkeit verwiesen, daß man Hetz­filme und Tendenzfilme gleich im Keim ersticken müßte, um nicht erst gegen fertiggestcllte Filme Vorgehen zu müssen. Die Praxis zeigt, daß der Vertreter Deutschlands, C. M. Kühn, den richtigen Weg gewiesen hat.

Was Will H. Hays zur Läuterung des ame­rikanischen Filmes durch Verbot anstößiger, ge­schmackloser und sittenwidriger Drehbücher er­reichte, müßte auch international imKampf gegen den Hetzfilw möglich gemacht werden.

Welchen Schaden und welche Verwirrung Hetz- und Tendenzfilme anrichten konnten und können, wissen gerade wir Deutschen. Während > des Weltkrieges ergoß sich eine Schmntzflut - böser, niederträchtiger, verlogener Hetzfilme in die Kinos der Vereinigten Staaten. In Mar- morpalästen und in Bretterbuden sah man diese niederträchtigen Ausgeburten und Pro­

dukte des Hasses und des Entente-Geldes. H. G. Wells, der bekannte marxistisch-pazi­fistische Schreiber, leitete während des großen Krieges die englische Propaganda-Abteilung. Es ist ein offenes Geheimnis, daß er auch Geld in die Produktion amerikanischer Hetzfilme steckte.

Chaplins Hetze gegen Deutschland

Was man sich da leistete, spottete jeder Be­schreibung. Sentimentalitäten und Greuelmär­chen wetteiferten in dem Bestreben, Deutschland in den Augen des amerikanischen Volkes herab­zusetzen. Filme wieDie Bestie von Berlin", Mare Nostrum",Die weinende Braut" fan­den immer wieder Nachahmungen. Es muß lei­der gesagt werden, daß auch amerikanische Schauspieler vom Range einer Mary Pickford und eines Rudolfs Valentino an diesen Jrr- sinnsprodukten tätigen Anteil nahmen.

Besonders bösartig und besonders herab­setzend waren die Grotesken des Charly Chaplin, der sich auf diese Weise an den deutschen Soldaten, am Kaiser, ja sogar an Hindenburg verging. Es ist kein Wunder, daß derselbe Komödiant sich jetzt durck die Produk­tion eines marxistischen, kultur-bolschewisti­schen Filmes eine traurige Weltberühmtheit er- dreht hat.

Die Schlammflut nach dem Kriege

Als die Kanonen des Krieges schwiegen, hörte der Zelluloid-Krieg leider immer noch nicht auf. Ja, erst nach dem Kriege erschien das ab­scheulichste Machwerk:Die vier apokalyptischen Reiter" nach dem berüchtigten Hetzbuch des Spaniers Jbanez. Aber schon war die Stim­mung umgeschlagen. Als im November 1923 ein Broadway-Kino noch einmal versuchte, den HetzfilmDie Bestie von Berlin" auf ihr Pro­gramm zu setzen, kam es zu Skandalszene», wie sie der Broadway noch nicht erlebt hatte. Die erregte Menge zertrümmerte das Inventar des Kinos und bewarf die Weiße Wand mit faulen Eiern. Die Mordhetze im Film mußte vom Programm abgesetzt werden.

Bösartiges Film-Panoptikum

Die amerikanischen Greuelfabrikanten, die es nicht lassen können, haben sich nach dem Sieg Adolf Hitlers eine neue Methode ausqcknobelt. Unter der falschen Borspicaelnna. daß sie Do­

kumente zur Mt zeigen wollen, ste11en sie Szenen, lasten irgendwelche aktuellen poli­tischen Vorgänge von Schauspielern, natürlich immer mit einer bösartigen verletzenden Ten­denz, Nachspielen und mischen diese Panopti­kumleistung mit Wochenschauszenen. Das nennt sich dann:Marsch der Zeit (March of time"). So versucht man, eine neue Hetzstimmung gegen dasDritte Reich zu erzeugen

Mussolini greift ein

Aber es handelt sich nicht nur darum, die bösartigen Hetzfilme zu bekämpfen, sondern ebenso Oberflächlichkeit und Seichtheit, mit der man häufig genug noch Vertreter anderer Völ­ker zu zeichnen versucht, unmöglich zu machen. Oft genug schildern anerkannte Regisseure, die von Deutschland soviel Ahnung haben wie die Kuh vom Seiltanzen, deutsche Menschen als dicke Spießer, die nichts mehr lieben als das Sauerkraut und das Bier.

Spanien schritt ein, als in dem Marlene- Dietrich-FilmDie spanische Tänzerin" Wür­denträger des Landes als Trottel und Schurken gezeichnet wurden. Japan protestierte, als in einem USA.-Film ein japanischer Offizier ver­unglimpft wurde. Mussolini drohte mit Ge­neralverbot amerikanischer Filme, wenn nicht endlich den Gangstern das italienische Aussehen und der italienische Akzent in der Aussprache genommen würde. Die Film- kampagne Sowjet-Rußlands gegen die rumä­nische Königsfamilie hat auch zu schweren di­plomatischen Auseinandersetzungen Anlaß ge­geben. Frankreich schritt wiederholt ein, als Franzosen oberflächlich und falsch wie Zuhälter und Apachen charakterisiert wurden.

Solch falsche Darstellungen stören immer wieder die Bestrebungen, die auf eine inter­nationale Verständigung zielen. Es ist zu hof­fen, daß die Arbeit jener internationalen Film­kräfte, die immer wiederGreuelminen" legen, in naher Zukunft unschädlich gemacht wird. ES ist jedenfalls höchste Zeit. '

MMMl gegen -ldlott

Prenzlau, v. Juli.

In dem seit einigen Tagen vor dem Schwurgericht in Prenzlau verhandelten Prozeß gegen den schwer vorbestraftest 27 Jahre alten Willi Noloff wurde am Freitagvormittag folgendes Urteil gefällt: Der Angeklagte ist des Mordes in vier FälM schuldig, in drei Fällen außerdem in Tatein­heit mit schwerem Raub. Er wird dafür in jedem Falle zum Tode und zum dauern­den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte urteilt. Der Angeklagte nahm das Urteil mit stumpfsinniger Ruhe auf.

Schwere Explosion im Aase« von HeMnli

Bisher 5 Tote und 3« Verletzte.

Helsinki, 9. Juli.

Auf der zur Festung Sveaborg gehörigen Insel Vallisaari, welche mitten im Hasen von Helsinki gelegen ist, erfolgte am Freitag um 11 Uhr vormittags eine schwere Ex­plosion. Eine riesige Stichflamme schoß zum Himmel. Bis 13 Uhr folgten zahlreiche weitere Explosionen.

Die erste Explosion war in einem mili­tärischen Laboratorium erfolgt. An ein Löschen des Brandes war zunächst wegen der Fortdauer der Explosionen nicht zu denken. Eine sofort alarmierte Kompanie Küstenartillerie mußte sich lediglich darauf beschränken, die zahlreichen Verunglückten zu transportieren. Extrablätter geben die Zahl der Verunglückten bisher mit fünf Toten und 30 Verletzten an. Motor­schnellboote bringen immer neue Opfer der Explosionskatastrophe in rasender Fahrt ans Land. Gegen 13 Uhr wurde die große über der Insel lagernde Brandwolke kleiner, so daß man hofft, daß das Feuer, welches vorerst außer dem in die Lust geflogenen Laboratorium zwei weitere Hilfsmagazine vernichtet hat, nicht weiter auf die großen militärischen Materiallager der Festung übergreist.

Varmat gaunert smv als Emigrant

L > Z e n d e r i c k i äer tt8-?rs«5s

bg. Brüssel, 9. Juli.

Der jüdische Großgauner Julius Bar- mat, eineFinanzgröße" der Shstemzeit im Deutschen Reich, blieb sich auch in Hol­land und Belgien, wohin er vor den unbe- sachlichen Staatsanwälten des national­sozialistischen Staates floh, treu. Gegen­wärtig steht er in Brüssel vor Geeicht, weil er den belgischen Staat und die bel­gische Nationalbank durch die Ausgabe von falschen Wechseln, sogenannterKavallerie- Wechsel". um rund 100 Millionen Franken betrogen hatte. Die Nationalbank allein er­litt einen Schaden von 31 Millionen Fran­ken. Mit ihm stehen sein Bruder Hendrik und sieben andere Juden vor Gericht. Im Verlaus der Voruntersuchung war auch die Korrespondenz eines Rechtsanwaltes, eines früheren liberalen Min ist ers , beschlagnahm! worden, der als Minister seinerzeit Julius Parma! der Direktion der Nationalbank ans?- wärmste emnwhlen batte.