Las es nicht alles gi-ti

Wie muß man sich beim Warum hat der Rasieren Verhalten? Herr seine Hand

auch nicht ruhig gehalten? sragte der Sachverständige des Wiener Friseursachs, als man diesen selt­samen Prozeß aufrollte. Schließlich wird dem Kunden das weiße Tuch ja auch darum umgebunden, damit er seine Hände darunter- hült. Ter Kaufmann K. hatte dies nicht ge- tan und war dafür von dem Friseur mit dem Rasiermesser in den Daumen geschnit­ten worden. Und zwar war die Strccksehne getrosten worden, so daß er lebenslänglichen Schaden davontrug. Jetzt verlangt er 1700 Schillinge Schadenersatz, weil der Friseur mit zu großem Schwung das Messer ange­setzt habe. Ter Meister aber schob natürlich dem Kunden die Schuld zu. er hätte seine Hand unten lassen müssen. Wie muß man sich nun beim Rasieren verhalten?? Vor Gericht konnte man sich nicht einig werden, da es keine bündigen Vorschriften darüber gab. So wurde der Friseur sreigesprochen. Aber nun unterhält sich die Öffentlichkeit über dieses heikle Problem.

Vom Gelbe, das Es scheint tatsächlich nicht glücklich macht etwas daran zu sein, daß jäher Reichtum niemals zu einem guten Ende führt. Ein Millionär mag sein Vermögen mit Gelassen­heit abschätzen, meistens ist er schon im Reich­tum geboren worden, oder er hat ihn sich durch jahrzehntelange Mühe^ erworben auf keinen Fall mußte er dadurch einen Knacks bekommen. Wer aber von einem Tag zum anderen im Reichtum schwimmt, bei dem kann sich doch ganz leicht eine Schraube lockern, und dann ist es mit seiner Fassung vorbei. Der fünfzigjährige Harrh Norman Hodkinson aus der englischen Grafschaft De­von hatte ganz überraschend von einem in Sidney lebenden Onkel 50 000 Mark geerbt. Von diesem Tage an kannte Hodkinson sein zukünftiges Schicksal. Er sagte seinen freun­den. er habe keine Lust, jemals wieder arm zu werden, und wenn er das Geld durch­gebracht habe, werde er sich einfach auf- hängen. Dieser Ausspruch stand in gänzlichem Widerspruch zu Hodkinsons bisheriger ver­nünftiger Lebensauffassung, und darum glaubte ihm auch kein Mensch, als er diesen verhängnisvollen Ausspruch tat. Ter Plötz­lich Neichgewordene aber brach sein schlichtes Leben jäh ab, kleidete sich fabelhaft ein und kaufte sich einen eleganten Wagen, mit dem er monatelang die feinsten Badeorte abfuhr. Er wohnte nur in den teuersten Hotels, warf sein Geld mit vollen Händen um sich und brachte es in sechs Monaten dahin, daß seine Hotelrechnungen allein 10 000 Mark betru­gen. ihm die Angestellten sämtlicher Hotels wie die Hündchen nachliefen und sich viele junge Leute an ihn hingen, um von seinem Reichtum zu profitieren, bevor das Geld alle war. Eines Tages erschien Hodkiuson wieder in einem dieser vornehmen Häuser und be­stellte ein Zimmer. Am nächsten Morgen fand man ihn erhängt auf. Er hatte nur noch zwei Schillinge in der Tasche und es jetzt an der Zeit gefunden, seinen düsteren Ausspruch wahr zu machen.Wer einmal Geld besaß und Plötzlich nichts mehr hat", so schrieb er noch zuvor auf einen Zettel,der muß sich anshängen!"

In letzter In Bayouue (Frankreich) gewann Minute die Witwe eines Postbeamten gegen eine Versicherungsgesell­schaft einen Betrag von 500 000 Franken. Der Postbeamte hatte sich aus diese Summe versichert und gerade in Gegenwart des Be­amten der Gesellschaft seine Unterschrift gegeben und die der Gesellschaft erhalten, als ihm schlecht wurde und eine Minute später war der Mann tot. Tie Gesellschaft verweigerte die Auszahlung, wurde aber jetzt, in letzter Instanz, zur Zahlung von L00 000 Franken verurteilt.

Drei Personen vom Blitz erschlagen

Regen, 7. Juli.

Bei einem schweren Gewitter über der Gegend von Regen in der Bayerischen Ost­mark schlug der Blitz in ein Holzhauer­anwesen sowie in eine Hütte ein, in der 14 Personen Unterschlupf vor dem Unwetter gesucht hatten. Ter Blitz erschlug zwei Holzhauer, darunter einen Vater von zwölf- Kindern. Tie Kreisamtsleitung der NSV. hat sttr die betroffenen beiden Fami­lien eine Hilfsaktion eingeleitet. Bei Duenzling, in der Nähe von Kelheim, wurde eine auf dem Felde arbeitende Frau vom Blitz getötet.

liuwetksrschäden in Schlesien

Ein schweres Gewitter richtete am Diens­tagabend in den Kreisen R e i ch e n b a ch und Strehlen große Verwüstungen an. Be­sonders das Torf Kniegnitz ist hart betroffen worden. Gärten und Felder sind von dicken Schlammschichten bedeckt. Tie Brunnen sind so verunreinigt, daß Trinkwassermaugel be­steht. Das von den höher gelegenen Feldern herunterslicßende Wasser riß ein Kind weit mit sich fort, das jedoch lebend geborgen wer­den konnte. Tie Feuerwehr mußte das Vieh aus den Ställen holen, um es vor dem Er- lriuken zu bewahren, lieber 1000 Zentner Kunstdünger wurden von dem Wasser ver­nichtet. Im Euleugcbirge fanden vierPer- i o neu. darunter drei aus einer Familie, durch Blitzschlag den Tod. Vielerorts raten Gräben und Bäche infolge der Wol-

Nus dem Tagebuch einer KdK-Nordlandfahrt

Bilder von einer SchW-Hahrt in die norwegischen Fjorde / von llckAm oruedsr

Mit rund 900 Urlaubern aus Württemberg und ebenso vielen aus dem Gau Sachsen machte das KdF.-SchifsMonte Olivia" im Juni eine Fahrt in die norwegischen Fjorde. Ein Mitglied unserer Schriftleitung schildert uns hier einige Eindrücke von dieser KdF.-Neise.

Ich kannte eine alte, würdige Dame, die sich aus ihren'Spaziergängen mit Vorliebe VAN einem kleinen, putzigen Hund ziehen ließ.

Stuttgart empor!" sagte sie!, 6as lustige 8el>vabenmä6el uuü kletterte auk ckeu küedsteu Ausguck

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Er tat das mit Eifer und Erfolg, "An dieses humorvolle Bild mußte ich denken, als das kleine, zwergenhafte Schleppboot unseren Schisssriesen mit seinen 14 000 Tonnen cauchspuckend und wellcnschäumend aus dem Hamburger Hafen bugsierte.

In Rauch und Tunst verschwindet hinter uns der Hamburger Hasen, an den weit aus­einanderrückenden Elbufern tauchen Städte mit weltbekannten Namen aus, Blan­kenese, disnordische Riviera", saftige Marschweiden. Brunsbüttel mit der Mündung des Nord-Ostsee-Kanals, der eben in diesen Tagen sein 50jähriges Jubiläum feierte, Cuxhave n, Hauptort der deutschen Fischindustrie. 15 Kilometer breit ist hier die Elbe.

Höher und länger werden die Wellen. Das Schiff schaukelt vorüber an den vier Feuer­schiffen. Der Lotse geht an Bord. Bei Elbe I" beginnt die Nordsee. Wir gedenken der 15 Tapferen, die im Herbst 1936 hier mit dem Feuerschiff in schwerem Orkan den Scemanns- tvd fanden. In der Abenddämmerung taucht gespenstisch der schroffe Felsen Helgolands an Steuerbord ans.

Windstärke 9

Das ist schon eine ganz tüchtige Mütze voll Wind. Die Wellenberge türme sich bis zu zehn Metern und bilden phantastische Gebirge mit gischtenden Kämmen und grünschwarzen Schluchten. Selbst unser mächtiges Schiff geht auf und ab in ewiger Schaukelfahrt. In den ersten Stunden war das ganz lustig. Da ließ man sich an Deck den steifen Wind um die Nase pfeifen und freute sich, wenn den Mäd­chen Haare und Röcke flogen und die Klepper­mäntel knatterten wie Körfreitagsratschen.

Und was da alles über Bord segelte. Minde­stens ein Dutzend der schönen Weißen Segler­mützen, die man sich am ersten Tag gekauft hatte, viele bunte Kopftücher, sogar ein grüner Hut. Aber die Schaukelei wollte kein Ende neh­men. Ans Windstärke 6 und 7 wurde Wind­stär'? und 9.

So manche Helden, die sich kühn vermessen hatten,, mir kann die See nicht an!" saßen auf einmal mit bleichen Nasen am Tisch und waren Plötzlich verschwunden. Suchte man sie, so standen sie mit geneigtem Haupt an der Re­ling, während Onkel Karl, der überall beliebte S-paßmacher" des Schiffes, der früh immer den Weckruf blies, wehmütig auf seiner Trom­peteIch Hab' mich ergeben" erschallen ließ. Er wußte, daß man den bösen Spncktcufei der Seekrankheit am ehesten mit Humor und frischer Seeluft vertreiben kann.

Wunderwelt der Fjorde

Eine leuchtende Inselwelt nach der ande­ren taucht vor uns aus. Längst sind die flachen Schildkrötenbuckel der Schären den kühn und wild aufragenden Granitbergen des Sogne-Fjordes gewichen. Seltener wer­den die kümmerlichen Wiesen in den Geröll­halden. Noch einmal leuchtet in der Nach­mittagssonne das grüne Paradies von V a l- holm aus. Tort wohnt ein berühmter nor­wegischer Maler, der neunzigjährige Professor Hans Dahl. So oft ein deutsches KdF.-Schifs vorüberfährt, hißt er. ein großer Freund des neuen Deutschland, die norwegische und deutsche Flagge und winkt den Urlaubern zu. Und sie winken wieder und ru­fen im Chor ein hallen­desSieg Heil!" und Heil Norge!" hinüber.

Ans einer tiefen Schlucht blinkt in eisiger Unnahbarkeit der Jvste- dal-Fvnn,Europas größ­ter Gletscherbcrg. mit seiner 855 Quadratkilo­meter umfassenden Eis­fläche. Hier ist dasHeim der frostigen Neifriesen'. der Eddagesänge. Es wird immer stiller an Bord, je tiefer wir in die gigantische Wasser­schlucht eindringen. Fast greifbar nahe dringt das Grauen dieser erbarmungslos aus­steigenden nackten Felscnwände auf uns ein. Todesschauer rinnen von diesen dunkel drohenden Zinnen, die gnadenlos und un­nahbar sich an das Schiss herandrängen. Leise weint die Musik um Ases Tod und manchen werden vor Ergriffenheit die Angen feucht. Etwas Neues offenbart sich ihnen. Das Ungeheure überschauen ihre

Silbern rinnen Wasserkiille von üunkier kerges van6

Seelen. Hier in diesen Fjorden klingt die Weltweite des Meeres und die erdrückende Enge gigantischer Bergwände zusammen zu einem gewaltigen Akkord nordischen Lebens- gefühles.

Er weckt auch in dem Härtesten und Ge­fühllosesten einen heiligen Schauer. Da8 Heldenlied eines Lebens voll Härte, Kampf und Größe macht auch den Mühseligen still und ehrfürchtig und ruft in all den Men­schen. die selbst von Kämpfen und Taten und heißem Ringen um den Aufbau kommen, eine neue trotzige Bereitschaft, eine mutige Ent­schlossenheit wach, weiter zu wirken, weiter zu kämpsen.

Und dann kommt diese seltsame Nacht dis gar keine Nacht ist. Um ll Uhr kann man noch mühelos an Teck lesen. Aber daran denkt niemand. Eine eigenartige Erregung hält die Menschen überwach. Sie fühlen, daß die Seele des Nordlandes, das auch ihre Ur­

heimat ist. aus dem dämmerhellen Himmel zwischen den dunkeldrvhcnden Bergwänden auf fix nicderschaut.

Nebelfahrl und glückliche Heimkehr

So gleißend die Sonne über die Eissirne des Sogne-FjordeS strahlte, so nebelverhan- gen war die Fahrt durch den Hardanger- Fjord. Aber es wäre schade gewesen, wenn wir die nordische Landschaft nicht auch ein­mal in ihrem grauen düsteren Gewände er­lebt hätten. Wenn dann die Felsschroffen geisterhaft aufdämmern, Wolkenfetzcn um die hohen Zinnen fegen und breite 'Wolken­bänke vom Wasser aüfsteigen, fühlt man sich mitten hinein versetzt in die Welt nordischer Sagen, Dichtung und Musik. Hier wuchs IbsensBrand" undPeer Gynt". hier er­tönte Griegs sehnsuchtsvolle Musik, hier leben die Menschen, die wir ans Hamsuns Dichtungen kennen und lieben.

Früher wurde es Nacht, aber in den lichter- strahlenden Räumen de? Schisses leierten die Urlauber ein tanzsrohes Bordfe st. Spiegel­glatt und lammiromm wie ein harmloser Binnensee lag am nächsten Morgen die Nord­see. Aus den Decks wimmelte es von irohen Menschen, die noch einmal mit allen Sinnen die Helle Sonne und die würzige Seeluit in sich sogen.

Welche Verwandlung war mit ihnen ge­schehen? Braungebrannt war die stuben­bleiche Hartt. erlebnisvoll waren die Herzen und in ihren blanken Augen leuchtete ein neuer Glanz. Das Tor der weiten großen Welt, das ihnen allen vordem verschlossen war. hatte sich ihnen auigetan. Sie hatten alle eine Nengeburt erlebt, waren freier, stolzer und glücklicher geworden und ihr Sieg-Heil aus den Führer kam ans einem von Freud» und Dank überströmenden Herren.

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kenbrttche über ihre Ufer. Die Wassermasten überschwemmten Felder und Straßen.

70 Ovo kz Fleisch lm Tag zusätzlich

Magenfrage für das Sängerbundesfest gelöst

Higeaberictit cker 8-Presse

i-Z. Breslau, 7. Juli.

Für das 12. Deutsche Sängerbundesfest in Breslau ist nun auch die Magenfrage geregelt worden. Für über 250000 Menschen wurden zusätzlich Lebensmittel beschafft. Allein an Fleisch werden täglich zusätzlich zu der sonst benötigten Menge 70 000 Kilo angeliefert. Die schon vor Monaten für das Fest angebrante Biermenge dürfte zusätzlich zu dem son­stigen Konsum etwa 4000 Hektoliter betragen, davon sind allein für die Hanptveranstalt'ung auf der Friesenwiese, bei der mit 400 000 Teil­nehmern gerechnet wird, 1000 Tonnen bereit. Eine Milderung des Nachtbackverbots ist bereits beantragt worden, außerdem müssen statt bis­her drei- bzw. viermal vier- bis fünfmal S e m- meln gebacken werden. Für die Verteilung der Mittaggäste auf die einzelnen Gaststätten ist in allen 80 Wohnbezirken ein besonderer Ber- Pstegungskommissar eingesetzt worden. Die Le­bensmittelgeschäfte werden bis 2? Uhr geöffnet sein.

BiMerbe im MlitrauM abgestochen

br. Weimar, 6. Juli.

Ans der Viehkoppel einer Weidegenossen- schaft bei Sömmerda wurden 19 Rinder und füns Pferde nicdergestochen. Die Leiber der Tiere sind mit einer Masse ausgeschlitzt Bei den Kühen fand man besonders die Enter verstümmelt. Tie mei- -sten der Tiere waren am Morgen bereits verblutet und verendet. Tie Stiche müssen mit einer großen Gewalt geführt worden sein. Ter augenscheinlich von einem sadisti- scheu Blutrausch erfaßte Wüstling hat wahl­los auf die wehrlosen Tiers eingestochen. Der Bevölkerung hat sich über die Tat des Scheusals begreiflicherweise Erregung be­mächtigt. Tie Polizei hat zur Mitarbeit bei der Aufklärung des entsetzlichen Verbrechens aufgefordert.

Bauern gegen Gsnsarmerle

, Ein Toter und 11 Verletzte bei einem Feuergcfecht

Belgrad,?. Juli.

In einem Dorf bei Sluni in Kroatien wollte, einer amtlichen Mitteilung zusolge, eine Abteilung der Finanzkontrolle unter Gendar- meric-Ainiteni den von Bauern unerlaubter­

weise angebauten Tabak beseitigen. Die Bauern Widersetzten sich und schossen auf die Kommission, wobei ein Gendarm verletzt wurde. Die Gendarmen erwiderten das Feuer. In dem sich so entwickelnden heftigen Gefecht wurden drei Gendarmen schwer und zwei leicht verwundet, während es auf der Seite der Bauern einen Toten und drei Leichtverletzte gab.

MM 250 ovo Dsüar

kostet die Suche nach der verschollenen' Weltfliegcrin

Washington, 7. Juli.

Die Regierung der Bereinigten Staaten gibt schätzungsweise täglich 250 000 Dollar für die zur Auffindung der verschollenen Weltfliegerin E a rh a r t eingeleiteten Rettungs­aktion ans. Ein halbes Dutzend Kriegs­schiffe, zahlreiche Flugzeuge und Tausende von Angehörigen der amerikanischen Marine sind für die Suche eingesetzt worden. Ueberdies sind von der Marineleitnng alle Fnnkstatio- n e n, die im Sendebereich des Flugzeuges lie­gen, aufgefordert worden, 24-Stunden- Tienst zu machen, damit alle Funksprüche der Fliegerin zu jeder Tages- und Nachtzeit ausge­nommen werden können.