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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 151

Neuenbürg, Samstag den 3. Juli 1937

95. Jahrgang

Völliges Versagen der europäischen Solidarität

Gemeinsamer deulsch-Stalienischer Vorschlag von der Gegenseite abgelehnt

'IX London, 2. Juli

In der mit ziemlicher Spannung erwarte­ten Sitzung des Nichteinmischungsausschusses am Freitag, die von der englischen Morgen- Presse zum Anlaß verschiedener Ablenkungs­manöver gemacht worden war. gaben der deutsche und der italienische Vertreter zur allgemeinen Ueberaschung folgende Erklärun­gen ab:

Tie deutsche und die italienische Negie­rung haben in den letzten Tagen die tat­sächliche Lage der Nichteinmischung in Spa- nien beraten. Sie sind s e st entschlos­sen. den Grundsatz der Nichtein­mischung a u f r e ch t z u e r h a l t e n. Der Vorschlag, der vom Vorsitzenden in der Er­klärung enthalten war, die er im Namen der britischen und der französischen Negierung am Dienstag, den 29. Juni, abgab, kann von der deutschen und der italienischen Regierung nicht als eine befriedigende Lösung dieser Frage angesehen werden, und zwar aus den Gründen, die bereits in der vorigen Sitzung dargelegt wurden. Der Hauptgrund besteht darin, daß das Gleichgewicht in der Behand- luna Vor beiden Parteien in Spanien, das unter dem Viermächteplan gewährleistet war, zugunsten einer Partei in Spanien gestört wurde. Die beiden Negierungen sind sich der ernsten Schwierigkeiten der Lage bewußt und der Ansicht, daß es um so mehr Pflicht aller ist, neue Wege und Methoden zu suche n, um die Nichteinmischung so wirk­sam wie möglich zu gestalten. Im Hinblick auf dieses Ziel sind sie übereingekommen, die­sem Ausschuß folgende neue konkrete Vorschläge vorzulegen:

I. Alle interessierten Mächte kommen über­ein, beiden Parteien in Spanien die Rechte einer kriegführenden Macht z u z u g e st e h e n: Eine solche Ent­scheidung würde die diplomatische Wirkung haben, daß die Politik der Nichteinmischung gestärkt würde, da tatsächlich alle europä­ischen Mächte zu ihren Verpflichtungen als Signatarmächte des Nichteinmischungsabkom- mens die Pflichten hinzufügen, die n e u t r a- len Staaten zufallen, und zwar gemäß den Grundsätzen des internationalen Rechtes, das der besonderen Lage in Spanien angepaßt ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wür­den darüber hinaus folgende Vorteile sichern:

I. Durch Gewährung eines internationalen Nechtsstandes an beide Parteien in Spanien würden diese gegenüber den neutralen Staa­ten die volle Verantwortung für die Füh­rung des Krieges in der Luft, auf dem Lande und zur See übernehmen: 2. Die ^lottenpatrouille durch die vier Mächte, die gänzlich fehlgeschlagen war, sowohl wie jedes andere System der Flottenpatrouille würde überflüssig werden. 3. Tie schwerwiegenden Fehler, die im vorherigen System vorhanden waren, würden ausgeschaltet werden, da die Schiffe, die entweder die spanische Flagge oder die Flagge nichteuropäischer Länder führen, bo» den zwei Parteien einer wirk­samen Form der Kontrolle unterworfen vürden.

II. Mit Ausnahme des Patrouillensystems, das, wie bereits ausgesührt, sich als gänz­licher Fehlschlag herausstellte und daher nicht fortgesetzt werden kann, soll das gegenwärtige Neberwachungs- system, wie es vom Ausschuß genehmigt wurde, beibehalten werden. Die deutsche und italienische Negierung regen demgemäß an. daß sowohl die Ueberwachung in den Häfen und durch Beobachter, die sich an Bord der Nichteinmischungsschiffe befin­den, aufrechtcrhalten werden sollten.

III. Tie deutsche und italienische Negierung würden jede weitere Anregung auf diesen Grundlinien begrüßen."

Nach der Bekanntgabe dieser Vorschläge wurde die Sitzung des Unterausschusses un­terbrochen. Die Vorschläge der beiden Staa- ten haben gerade wegen ihrer konstruktiven Form großes Aufsehen erregt.

Es ist bezeichnend, daß die Pariser Mor­genpresse vom Freitag ihr Hauptaugenmerk

der bevorstehenden Sitzung' des Nichtein­mischungsausschusses zuwandte, wobei der Sieg Francos nicht weniger als sicher an­erkannt wie die Angst ausgesprochen wurde, daß Großbritannien aus wirtschaftlichen Gründen die Franco-Rcgierung anerkennen werde. Kommunistische Blätter hoffen, daß Sowjetrußland zur Ueberwachung der Küsten Nationalspaniens herangezogen werde und nannten bereits die Namen der sowjetrussi­schen Kriegsschiffe.

Entscheidung Ende nächster Woche

lrige überlebt äer K8-?resse

eg. London, 3. Juli.

In der zweiten Sitzung des Unteraus­schusses des Nichteinmischungsausschusses lehnte in einer heftigen Diskus­sion der englische Delegierte den deutsch-italienischen Vorschlag rundweg ab. Ihm schlossen sich der französische und der sowjetrussi- s ch e Vertreter an, erklärten sich jedoch be­reit, ihren Regierungen Bericht zu erstatten. Während der Portugiesische Vertreter die Möglichkeiten des deutsch-italienischen Vorschlages empfahl, befürworteten Schwe­den, Belgien und die Tschechoslo­wakei den englisch-französischen Plan auf Durchführung der Seekontrolle durch eng­lische und französische Streitkräfte allein. Ihre Negierungen würden aber auch alle anderen Vorschläge überprüfen. In Anbe­tracht dieser Sachlage beschloß der Aus­schuß. die Erörterung der beiden Vorschläge an einem noch sestzusetzenden Tag Ende n äch ster Woche durchzuführen. Sämt­liche Delegierten sollen in der Zwischenzeit ihren Regierungen berichten und endgül- tige Instruktionen einhvlen.

Welch große Unklarheit über die Zukunft der Nichteinmischungspolitik und Inkonse­quenz aus den sich gegenüberstchenden eng- lisch - französischen und deutsch - italienischen Vorschlägen besteht, geht daraus hervor, daß am Schluß der gestrigen Sitzung nicht das übliche kurze Kommunique veröffentlicht wurde. Man entschloß sich vielmehr, einen Sitzungsbericht von nahezu 20 Seiten Um- sang zu veröffentlichen.

*

Welche Weiterentwicklung die Dinge neh- men werden, läßt sich aus Grund des Er­eignisses des gestrigen Tages somit noch nicht übersehen. Eine endgültige Entschei­dung wird jedenfalls erst in der Vollsitzung des Nichteinmischungsausschusses in der

nächsten Woche fallen. Deutscherseits ist dar­auf zu verweisen, daß der deutsch-italienische Plan dazu bestimmt war, in einer kritischen Lage durch konstruktive Vorschläge, die auch Deutschland starke Opfer zumuten, zur Lösung der entstandenen Lage beizutragen. Der deutsch-italienische Plan war dazu be- stimmt, die Lücken in der Nichteinmischung zu füllen, die durch das Ausscheiden der Flottenpatrouille entstanden war. Der Plan sieht dreierlei vor:

Daß beiden Parteien in Spanien k r i e g s ü h r e n d e Rechte zugestanden werden sollen; 8. daß der lieber- wachungspla n, der in der Verpflichtung der Schisse besteht, Kontrollhäfen anzulau­fen und Kontrollbeamte an Bord zu nehmen, fortbestellt, und 6. daß die Landkon­trolle erhalten bleibt.

Bisher gab es zwei Arten der Schiffahrt nach Spanien, die legitime und die illegi­time. Die legitime unterwarf sich der Kon­trolle und nahm Kontrollbeamte an Bord. Die illegitime Schiffahrt hingegen unterwarf sich keiner Kontrolle und betrieb in der Hauptsache den Wasfenschmuggel nach Spa­nien. Diese Lücke soll durch die deutsch-ita­lienischen Vorschläge ausgesüllt werden, da diese illegitime Schisfahrt in Zukunft auf Grund der deutschen Vorschläge unter die Kontrolle der Parteien in Spanien gestellt würde. Das würde zweifellos ein weiterer Schritt zur Vervollständigung der Nichtein­mischung sein, so daß man der Erwartung sein sollte, daß sich alle Mächte der Nichtein­mischung mit diesem Schritt einverstanden erklärten. Die englische Befürchtung, daß der Vorschlag einseitig sei, ist abzulehncn.

Die besonders konstruktive Idee des Vor­schlages besteht darin, daß er den beiden kriegführenden Parteien einen besonderen Nechtsstand gibt, den sie bisher nicht hatten. Das würde dazu führen, daß nicht nur klare Verhältnisse in spanischen Gewässern entstün­den, sondern daß auch beiden Parteien Pflichten auferlegt würden, da sie nach der Gewährung der Anerkennung als kriegfüh­rende Macht sich künftig den Regeln inter­nationaler Rechte in der Kriegführung unter­werfen müßten.

Deutscherseits ist in der Sitzung mehrfach hcrvorgehoben worden, daß Deutschland sich nach wie vor für den Grundsatz der Nichten:- Mischung einsetzt und daß man deutscherseits einen Ausweg aus der entstandenen Lage herbeizusühren wünsche. Besonders hervor­gehoben zu werden verdient ferner die Tat­sache, daß der italienische Vertreter in der Sitzung den gleichen Standpunkt vertreten hat.

Vaölische VoWewißSen Wetzen Gas

Trotzdem erfolgreicher Vormarsch veberlSufer aus

X Bilbao, 2. Jnli

Bei Eitern elo de Bricias (San­tanderfront) schoß bolschewistische Artillerie 40 Gasgranaten (Arsengas. durch das Augen und Lippen anschwellen und anhaltender Husten hervorgerufen wird) ab. von denen 39 erplodierten. Damit setzen sich die Bol­schewisten über internationale Vereinbarun­gen und den Appell zur Humanisierung des Krieges, den gerade die fast alsbefreundet" zu betrachtende britische Negierung an die spanischen Parteien gerichtet hatte, hinweg.

Indessen geht der Vormarsch der nationa­len Streitkräfte an der baskischen Front flott weiter. Ein Gegenstoß der Bolschewisten an der Küste scheiterte; die Angreifer wurden verfolgt und ließen eine große Menge Kriegs­material zurück. Geaen 100 Milizleute liec sei: bei dieser Gelegenheit zu den Nationalen über. Das Bergmassiv Gorbcra südlich von Svmorrostro und die Orte Las Mu­li e c a s und Santilices wurden besetzt. Andere Abteilungen überschritten die Grenze

l» breiter Front Immer neue dem roten Lager

der Provinz Santander und stehen V V7 Otanes. Ebenso geht der Vormarsch west­lich von Valmaseda weiter.

General Franco hat den Brigadegeneral Francisco Martin Moreuo zum General­stabschef des nationalen Obersten Haupt- quartiers ernannt. Ter ehemalige Chef der carlistischen Militärjunta, Marques d e T a- m a r i t, ist vor Valmaseda gefallen.

Wie sehr die Bolschewisten mit dem end­gültigen Verlust der Gebiete au der Küste von Äiscaya rechnen, geht daraus hervor, daß zwei britische Dampfer mit 6000 Flücht­lingen aus Santander an Bord in See ge­gangen sind. Gefangenenaussagen bestätigen, daß die Bolschewisten mit Sprengungen auch an der asturischen Front beginnen, wovon in erster Linie die Kirchen betroffen sind. Die Glocken aller Kirchen von Santander wur­den eingeschmolzen nnd die Kirchenacräte ; aus Edelmetall versteigert.

Smilriter Murr ruft!

zu den Kampsspielen der SA

!X Stuttgart, 2. Juli

Zu den NS.-Kampsspielen der SA.-GruPPe Südwest hat Gauleiter Murr folgenden Aufruf erlassen:

Im Nahmen der vom Führer geschaffenen NS.-Kampsfpiele führt die SA.-GruPPe Süd- West vom 8. bis 11. Juli 1937 für ihren Be-> reich die großen Ausscheidungswettkämpfe durch. Als Gauleiter des Gaues Württem» berg-Hohenzollcrn freue ich mich besonders, daß diese Großveranstaltung in unserer schwäbischen Hauptstadt durchgesührt wird. Ich fordere die Parteigenossen und die ganze württembergische Bevölkerung auf, unsere SA., die der Führer als Träger der Bor» bereitung und Durchführung der NS.» Kampfspiele bestimmt hat, bei der erstmaligen Inangriffnahme ihrer neuen Ausgabe aus das tatkräftigste zu unterstützen."

Der nationale Heeresbericht vom Freitag

Salamanca, 3. Juli. Der nationale Heeres­bericht vom Freitag meldet:

Front von Biscaya: Unsere Truppen ha­ben ihren Vormarsch fortgesetzt. Sie haben die Straße Castro Urdiales-Valmaseda er­reicht und überschritten. Es wurden die Orte Berrandunes, Montiano und Vertiales be­setzt. Die Truppen der Division Palancia ha­ben sich mit den nationalen Trüppenaütei- lungen, die auf Santander vormarschieren, vereinigt. Im Nordäbschnitt wurde daS Ge­biet von Somorrostro umkreist und einge­nommen; die Dörfer San Jnlian de Mns- qucs, Attache und Campo de los TiroS wur­den besetzt.

Fronten von Asturien und Leon, Abschnitt Mitte und Sndarmee: Leichtes Feuer.

Tätigkeit der Luftwaffe: Ein bolschewisti­sches Wasserflugzeug wurde im Lnstkampf durch ein nationales Wasserflugzeug vor Palma aügeschosscn. Es stürzte ins Wasser. Der tote Pilot und drei verletzte Besatzungs­mitglieder wurden von einem englischen Schiff ausgenommen. Die feindliche Fliegerei erschien über einigen offenen Städten; sie bombar­dierte u. a. auch Burgos, wo 18 Personen ge­tötet nnd 21 verletzt wurden. Bis ans zwei waren es nur Frauen und Kinder. Dieses neue Verbrechen der Bolschewisten wird seine gerechte Vergeltung finden,

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Einigung

Die Amur-Zwisklzenfällc bcigelegt

Moskau, 2. Juli. Einer sowietamtlillieii Verlautbarung zufolge fand am Freitag eine erneute Zusammenkunft zwischen dem japa­nischen Botschafter Shigemitsu u. Litwinow- Finkelstein statt, wobei wieder über die letz­ten Zwischenfälle auf dem Amur verhandelt wurde. Der japanische Botschafter teilte Lit- winow-Fiukelstcin die Bereitschaft seiner Re­gierung mit, ihre Kanonenboote von den sim- strittemm Amer-Jnseln zurückzuzieheu, falls auch die Moskauer Regierung ihre Schiffe und Patrouillen von den Inseln zurückzögcu. Litwiiiüw-Finkelstciu erteilte diese Zusage, und der Kriegskommissar Woroschilow gab bereits die zu ihrer Ausführung nötigen Wei­sungen. Beide Seiten betrachten nunmehr den status quo aus dem Amur wiederhergestellt und erklären sich zu weiteren diplomatischen Verhandlungen über die Zugehörigkeit der Inseln nnd die Redemarkation der Grenz- linie in dem betreffenden Gebiet bereu

Marschall Blücher lm Amur-Sebtet

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rp. Warschau, 2. Juli

Marschall B l ü ch e r. der Oberbefehl--- haber der fernöstlichen Sowjetarmee, hat sich an den Schauplatz der Zwischenfälle in: Amnrgebict begeben