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Von E. C. Christophs

Jetzt kommt die Zeit, von der die Dichter ingen, daß die Liebe erwache. Es muß etwas Wahres daran sein, denn als ich gestern vormittag zu meinem Schuhmacher kam, hörte ich schon von weitem, wie er srohe Lieder Psisf und nach dem Takt die Stiebel nähte.

Nanu, Meister," sagte ich erstaunt. ..so vergnügt?"

Das ist der Frühling und das macht die Liebe" erwiderte er zwischen zwei Nähten und trillerte sich eins.

Kopfschüttelnd ging ich zu meinem Milch­fräulein.Frankem Frieda," begann ich. heute endlich möchte ich meine Milchrech­nung von Weihnachten bezahlen."

Keine Zeit." entgegnete sie hastig und Puderte sich die Wangenheut? habe ich gar keine Zeit, ich bin verabredet werde mich vielleicht verloben. Tja, das macht der Früh. ! ling." lächelte sie und sauste aus dem Laden.

Und die Liebe." ries ich ihr nach, aber! sie hörte nicht mehr.

Da fegte mein Freund Franz an mir vor- bei. ohne zu grüßen.

Mensch," brüllte ich ihm nach.Franz wo willst du denn hin?" !

Hastig drehte er sich um. Sein Haar war ! wirr, sein Schlips verrutscht und in der ; zitternden Hand trug er eine Art zerknittcr- i ten Blumenstrauß. !

Mich hat's," stammelte er verstört,lie- s ber Freund, mich hat's." !

Um Gottes willen, Franz," erwiderte ich ^ erschrocken,wo hat's dich denn?" !

Franz zeigte aus die Stelle wo sein Herzi gesessen haben würde und stöhnte:Die ^ Liebe, mein Lieber, die Liebe." ^

War denn die ganze Welt verrückt gcwor- i den? Müde lind matt und mit einem selt- ! samen Gesühl in den Knochen betrat ich nach ^ diesen ungewohnten Erlebnissen wieder meine i möblierte Bude. §

Und Plötzlich fand ich, daß die Sonne wirk- !

Heller schien, ja, daß sogar die Spatzen von den Dächern sangen. Ich riß das Fen- ^ ster aus. Von irgendwo scholl Musik. Icht atmete ties. Jetzt spürte auch ich es deutlich. i Die Dichter hatten doch recht. Das war die ^ Zeit des holden Lenzes und des frohen Früh- lrngs. die wundersame Zeit der Liebe. Nie­mand konnte sich ihr entziehen. Der Schuh- machcrmeister nicht und nicht mein Milch­mädchen Frieda, mein Freund Franz nicht und auch ich nicht, niemand, niemand . . .

Da öffnete sich meine möblierte Tür. Fräu. lein Hilde betrat mein Zimmer. Hilde, mei­ner möblierten Wirtin reizendes Töchterlein. Ihr Haar flatterte mutwillig um ihr hüb­sches Köpfchen, aber ihre schönen dunklen Augen glänzten feucht. Ich ahnte schon, wes- halb.

Klangen nicht die Frühlingsglocken aus der Ferne, funkelte der Frühling nicht auch in ihrem roten Blut, strich nicht der warme, lockende Wind auch an ihrem Fenster in lauen Nächten lind entlang?

Ich bringe hier Ihre geplätteten Kra­gen," sagte Hilde und verließ meinen möb­lierten Raum hastig und scheinbar voller mädchenhafter Scheu. Nach drei Minuten war sie wieder da.

HiOe." fragte ich,Fräulein Hilde, was bringen Sie Gutes?"

Ihre geplätteten Oberhemden," entgegnete Hildchen. aber ihre Augen, sand ich, glänz­ten noch feuchter.

Ich stand rasch aus, doch sie enteilte aber­mals.

Nun, Hilde," lächelte ich und trat ganz nahe an sie heran.

Hier sind auch noch Ihre gestopften Socken," sagte Hildchen, aber da hielt ich auch schon ihre kleine Hand.

Ich weiß ja," flüsterte ich,Hildchen, was Sie ruhelos zu mir treibt, ich kenne ja Ihre Gefühle. Haben Sie d .h Vertrauen zu mir. sprechen Sie ohne Scheu das große Wort, sprechen Sie ruhig aus, was Ihr Herzchen m dieser wundervollen Frühlingszeit bewegt. Was ist das für eine geheimnisvolle Macht, die Sie dreimal in mein Zimmer zwingt, was treibt Sie zu mir?"

Ihre Liederlichkeit, mein Herr," fauchte mein Hildchen empört,vielleicht stellen Sie in Zukunft einen Diener an, der Ihnen Ihre Sachen hinterher trägt."

Dann knallte sie die Tür hinter sich zu.

Neuyork. 11. Mai

Ueber den Gesundheitszustand der Gäste und Besatzungsmitglieder desHindenburg" melden die letzten Krankenhausberichte, daß Kapitän Pruß, der erste Offizier S a in m t. die Vesatzungsmitglieder Deutschle. Schönherr, Fischer und Schädler sich endgültig aus dem Wege der Bes­serung befinden, ebenso die Fahrg 'ste Vinholt und Hirschfeld. Die Be­satzungsmitglieder Herzog, Leibrecht und Rit­ter sind noch nicht über alle Gefahr hinweg.

König Georg Herr der Liky

Tags zuvor hatte König Georg VI. in der traditionellen Form auch die Herrschaft über die Londoner City übernommen, indem er vom Lord-Oberbürgermeister das Stadtschwert übernahm.

Kunststoffe - woraus und wofür?

Frage» um die deutsche« Kunftstoffe Ihre Herstellung rrud Verwendung

Die Umstellung der deutschen Wirtschaft auf heimische Rohstoffe begegnet einem sehr starken öffentlichen Interesse. Viele Volks- genossen wissen zwar, daß es Kunststoffe gibt; wie sie hergestellt, wie ihre Eigenschaften und ihre Verwendung sind, darin sind die Be­griffe noch sehr verschwommen. Im neuen HeftTer Vierjahresplan" lZentralverlag der NSDAP.) gibt nun Dr. P a b st vom Amt für deutsche Roh- und Werkstosse hierüber eine ausgezeichnete Darstellung. Auf Grund sehr übersichtlicher Tabellen erfahren wir, wie Kunststoffe ans Zellstoff, aus Milch, ans Kohle und Luststickstofs und aus der Grund­lage von Vinyl hergestellt werden.

Tie sogenanntenplastischen Mas- sen". also diejenigen Kunststoffe, die unter gewissen, verschiedenen Bedingungen pla­stisch und in diesem Zustand leicht verform­bar sind, finden eine besonders eingehende Würdigung. Hierzu gehört der älteste Kunst­stoff. das bereits vor etwa 70 Jahren er­fundene Zellhorn oder Zelluloid, die V u l- k a n s i b e r, die ans Zellulose hergestellt wird, und das K u n st h o r n. das vor etwa 85 Jabren aus dem Eiweiß der Milch, dem Käsestoff oder Kasein zuerst gewonnen wurde. Ferner erscheinen hier die Kunstharze, deren technische Entwicklung auch schon 80 Jahre zurückliegt, Zn dieser Gruppe der K u n st h a r z - P r e ß st o f f e zählt auch das Hartholz. Zu seiner Herstellung ver­wendet man ausgesuchte Bnchcnsurniere, die mit Kunstharz bestrichen unter Druck und Wärmeeinwirkung unlösbar miteinander verbunden werden. Bei diesem Verfahren findet gleichzeitig eine Verdichtung des Hol­zes statt, so daß das entstehende Hartholz die Eigenschaften der ausländischen Hart­hölzer erhält.

Tie Eigenschaften, sich mit Formalin zu einem harzähnlichen Körper zu kondensieren, bestick auch der als Düngemittel in größtem Ausmaß chemisch erzeugte Harn­st o f s. Er' ist ein farbloses Kristallpulver etwa unserem Kochsalz im Aussehen ähnlich. Auch die Harnstoffharze haben die Eigen­schaft. bei Einwirkung von Truck und Wärme einen unlöslichen festen Körper zu bilden. Ta sie sich durch Zugabe geeigneter Faserstoffe dem jeweiligen Verwendungs­zweck anvassen. unterscheiden wir auch hier Preßmasien. Hartpapier und Hartgewebe.

Ferner weist Dr. Pabst ans eine neue vor acht Jahren entdeckte Kunststoffgruppe hin. die berufen ist bei der Durchführung des Vierjahresplanes eine ganz besondere Nolle zu spielen. Es sind dies jene Kunststoffe, welche in der Chemie als Vinylverbin­dungen bezeichnet werden. Diese haben die Eigenschaft, durch Einwirkung von Licht. Wärme oder anderen Einflüssen sich chemisch zu verändern, wobei sie aus dem gassörmi- gen in den flüssigen, von diesem in den testen Zustand überzugehen Pflegen. Sie alle zeigen

kein Kristallgesüge und werden deshalb eben­falls häufig als Kunstharze bezeichnet.

Von den Zelluloseerzeugnissen interessieren als Austauschwerkstosf Vulkanfiber. Spritz- gußmassen aus Zelluloseazetat die Triazetat- wlien und die Lignose. Von diesen bean- spracht die Vulkanfiber die erste Stelle Ihre außerordentliche Festigkeit, verbunden mit einer ungewöhnlichen Zähigkeit hat ihr von ieher ein arokes Anwenduuasaebiet ae- pchert. In Apparaten, in denen starke mecha­nische Kräfte anfgesangen werden, wird sie in großem Umfang eingebaut. Ta sie in feuchtem Zustande eine gewisse Verformbar­keit besitzt, lassen sich Hohlkörperziehen", die nahezu unzerbrechlich sind. Tie Anwendungs­gebiete des Kunsthorns liegen hauptsächlich in der Knopf- und Schnallenindustrie. Ins­besondere verdrängen sie hier die auslän­dischen Hornarten.

Sehr groß ist die Anwendungsmöglichkeit der Phenol- und Harnstoffharze. Als Edel- kunstharze haben sie das Elfenbein ihre Elastizität ist größer als die des Elfenbeins in der Schnitzindustrie ersetzt. Groß ist auch ihr Anwendungsbereich in der Möbelbeschlagindustrie. Mit dem Kunsthorn teilen sich die Edelkunstharze in den Markt der Modeknöpfe. Tie Preßmasien aus Phenolharz und Harnstoffharz sind seit Jahren in allen Industriezweigen eingesührt. Leichte Formgebung, ihre Farbenpracht, große Festigkeit, chemische Beständigkeit, vollkommene Unlöslichkeit, schlechte Leitfähigkeit für Wärme und elek­trischen Strom bieten dem Konstrukteur so viele Möglichkeiten, daß sie in von Jahr zu Jahr steigendem Maße Verwendung finden. Metall, Marmor, Hartgummi. Edelhölzer, Porzellan haben bereits einen Teil ihrer Anwendungsgebiete an die Preßmasien ab­gegeben.

DieJndustrien der elektrischen Apparate, der Hcmshaltwaren, Meßgeräte, Luxuswaren be­dienen sich schon seit Jahren dieser Kunststoffe. Als Hartgcwebe und Hartpapier finden wir sie in Form des Zahnrads in jedem Kraftwagen. Im Walzlager ist die Lagerschale nicht mehr aus Bronze oder Pockholz, sondern wegen der vielen damit verbundenen Vorteile aus Hart­gewebe oder Hartholz. Neue Anwendungsge­biete sindinAnssichtgenommen. DieKnnststoffe auf der Basis von Polystyrol (die sogenannten Vinylerzeugnisse) finden weitgehende Verwen­dung als Austauschstoffe für Metalle, z. B. an Stelle von Eisen, Messing, Kupfer oder Blei­röhren, sowie für Gummi, Leder, Boden- und Wandbelagstoffe.

Der Bierjahresplan findet die deutsche Kunst­stoffindustrie einsatzbereit: Die Grund­lage der ausgedehnten Verwendung von Kunst­stoffen, nämlich die Kenntnis ihrer Erzeugung und Verwendungsmöglichkeiten ist vorhanden. Nur eine Verbreiterung der .bestehenden Grundlage ist erforderlich. Sie wird im Zuge des V i er i a h r e S p l a u 8 erfolgen.'

FlugkapitänHanna"

Ein GesyrSch mit Deutschlands Meisterin im Segelflng

Ein Mitarbeiter der kurhessischen NS.» Presse hatte Gelegenheit zu einer Unter­redung mit der bekannten deutschen Segel­fliegerin Hanna Reitsch. die dieser Tage zum Flugkapitän ernannt wurde.

Fräulein Hanna Reitsch übt einen sehr ernsten und nicht immer gefahrlosen Berus aus der den ganzen Einsatz der Persönlich­keit verlangt: Sie ist Versuchssliege- rin des Deutschen Forschungsinstituts für Segelflug in Darmstadt. Ihr ist die Aufgabe übertragen, zur Lösung wissenschaftlicher Probleme bei den verschiedenen Witterungs­lagen die Luftströmung zu erforschen. Da­heißt es. bei jedem Wetter, je nach den Er­fordernissen der Lage zu starten, gleichgültig mit welchem Flugzeugtyp jeder Auftrag muß ausgesührt werden mit ganzer Hingabe und seinem Fingerspitzengefühl.

Und noch eine zweite und wie sie sagt noch wichtigere Aufgabe ist der Fliegerin über- tragen: ste stiegt neueKisten" ein erprobt ihre Leistungsfähigkeit und ihre gu­ten Eigenschaften. Von diesem Exame« hängt oft Leben und Gesundheit der jungen Nach- wuchsflieger in der Segelfliegerei ab und nur wirklich gute Flugzeuge dürfen durch diese Prüfung rutschen.

Aber die ganze bisherige fliegerische Ver­gangenheit dieser Frau gibt die Gewähr, daß Hanna Reitsch ihren verantwortungsvollen Berns ganz ansiüllt denn sie ist die uniim- strittene Meisterin unter den deutschen Segel­fliegerinnen und Inhaberin samt- licher Fra iien Weltrekorde iin Segelfliegen. Sie nahm an verschie­denen Segelflngexpeditionen nach Südame­rika teil und zwar immer mit ausgezeich­netem Erfolge. Als erste Fra» der Welt holte sich Hanna drüben das Leistungsabzeichen, das einen Tanerflng von fünf Stunden, eine Strecke von 50 Kilometer und eine Höhe von 1000 Meter über Start fordert. TieSieges­trophäen" im Zimmer der Fliegerin in der

elterlichen Wohnung, brndianerpfetle und Schlangenhäute, erzählen von diesen Taten.

Weltrekords!,ig 1934:'

Darmstadk Reutlingen

Im August vergangenen Jahres hatte Hanna eine ganz hervorragende Leistung aufgestellt: Im Zielflug legte sie von der Rhön die Strecke nach Nürnberg (133 Kilo­meter) im Segelflug zurück. 1S34 war von ihr sogar ein W e l t r e k o r d hingelegt wor­den mit einem 160 - Kilometer - Flug von D a r m st a d t nach Reutlingen.

Hanna Reitsch weiß sich auch in kritischen Situationen zu helfen. Das hat sie damals, bewiesen, als sie sich es sind vier Jahre her in Grunau von Wolf Hirth auf 500 Meter in die Höhe schleppen ließ und dabei in ein schlimmes Unwetter geriet. Dreiviertel Stunden war sie damals in Ge­witterböen, in Wolken, meist im Blindflug herumgeirrt. Aber auch die schönsteWasch­küche" konnte ihr nichts anhaben: Im N ü k- kenflug kam sie zur besseren Orientie­rung auf dem Niesengebirgskamm angesaust. Wenige Minuten später landete das erste­mal ein Segelflugzeug bei der Wiesenbaude.

Hanna Reitsch ist eine geborene Schlesie­rin. Sie stammt ans Hirschberg, wo ihr Vater Augenarzt ist. Nach ihrem Abiturien­tenexamen hatte sie sich erst medizini­schen Studien gewidmet und es brauchte viel Geduld »nd viel Kleinarbeit bis sie als einzige Frau schließlich in der Berkehrsfliegerschule in Stettin landete. Heute steuert sie die großen Motormaschinen ebenso sicher und zuverlässig wie Segelglei- ter.Ich wollte fliegen, solange ich leben und denken kann", sagte sie einmal von sich selbst. Und ihre Mutter erzählt, daß schon die kleine Hanna einmal von einem Berge springen wollte. Kein Wunder also, daß aus dem Mädchen Deutschlands erster weiblicher Fkugkapitäu wurde...

Vas es nicht attes gi-il

Schmuck Ein Ereignis, das sich glanz,

mit Geschichte voll in den prunkenden Rah.

men der Königskrönung ei«, fügte, nahm die Juwelenkenner aus aller Weh gefangen. Im Versteigerungssaal des beruh«,, ten Londoner Auktionshauses Christ« wurde der Schmuck der verstorbenen Latz, Houston versteigert. Die alte Dame h'>!te alz die reichste Frau des gesamten Empire gegol­ten und man kann sich vorstellen, daß sich hh Käufer auf der Versteigerung nur so gedrängt haben. Der Wert des Schmuckes besteht nam> lich zum Teil nicht nur in seiner Schönheit sondern auch in der Geschichte der einzelne« Stücke. Da war zum Beispiel der Smaragd, anhänger aus einem seltenen viereckigen Stein der den höchsten Preis erzielte; da war ei,' Saphiranhänger an einer -Kette von 14 Bist, lauten, der zum russischen Kronschatz gehörte und ein Lieblingsschmuck der letzten Zarin tvar. Diese hatte das Geschmeide vor langer Zeh einer russischen Großfürstin geschenkt, die es nach dem bolschewistischen Umsturz über die Grenze rettete und es später in London ver< kaufen mußte. Aufsehen erregte auch ein Ring mit einen, großen Smaragd, den ein britische, Offizier im Boxerkrieg erbeutet hatte. Seh, bewundert wurde auch ein Brillantenkollie, das sich jahrhundertelang im Besitz der Familie eines indischen Maharadschas befand. Zuletzt hatte es ein Maharadscha einer weißen Fra, geschenkt, die ihm in seinen Harem gefolgt war. Dort hatte sie es aber nicht lange ausgehalten und sie war mitsamt dem kostbaren Schmuck entflohen. Ueber ihre abenteuerlichen Erleb­

nisse im Harem und am der Flucht kann ma, in ihrem Buch nacklesen, so daß die Traditio, dieses Brillantenkolliers verbürgt ist. Aus die. sem Grunde wurde der Schmuck auch s«, 80 000 NM. versteigert.

Tie lamm- Wie eine Legende mutet

fromme Löwin das Bild an. das einen

Bauer in dem belgische,

Tors Iumat eines Morgens in seinem Schafstall überraschte. In einer Ecke des Stalles lag eine riesige Löwin. Sie hatte sich anmutig niedergetan, hielt ein Lamm- chen zwischen den Vorderpranken und leche es zärtlich mit ihrer Zunge ab. In de, gegenüberliegenden Ecke des Stalles dräng, ten sich die übrigen Schafe, voller Angst vor dem unerwarteten Eliidringtmg. aber sie waren alle unversehrt. Ter Bauer schlug die Stalltür zu und alarmierte die Nachbarn Niemand wagte sich jedoch in den Stall hm- ein. bis die Besitzer der Löwin, die Inhaber einer Menagerie, durch das Torf kamen. Das Raubtier war ihnen entflohen, als sie in der »ahegelegenen Kreisstadt eine Bor- stellnng gaben, die Bevölkerung hatte sich aufgcscheucht in den Häusern verkrochen und die Löwin war ihren Verfolgern entronnen. Jetzt hatten ste sie also in dem SchaW wieder angesnnden, und als man den Käsig holte und ihn einladend vor der Bestie öff­nete. ließ sie das Lämmchen aus ihm Pranken fahren, wandte sich willig um und ging in den Käfig zurück. Weder Mensch noch Tier war von ihr in der Zwischenzeit beheb ligt worden; sie war so sanft wie das Lamm, das sie abgeleckt hatte.

Schulkinder fahren In Aalborg (Däne- Droschke mark) seierte nämlich

die Antodroschken-Ge­sellschaft ihr dreijähriges Bestehen. Diese« an sich nicht gerade schwerwiegenden AM begingen die Aalborger Droschkensahrer au! eine höchst originelle Weise. Sie befördert« den ganzen Tag über ihre Fahrgäste kosten­los. Die Bevölkerung nahm an dieser selbst­losen Veranstaltung natürlich den lebhaf­testen Anteil. Immerzu gingen die Telephon- anrufe bei der Gesellschaft ein. und prompt fuhr auch jedesmal ein Auto vor dem Hause des Anruserz vor. So viel Fahrten wie an diesem Tage hatten die Troschkensahm natürlich noch niemals erledigt, und es ist wohl zu denken, daß sie sich am nächsten Tage oder Abend gründlich von dieser seit- samenFeier" erholten. Am meisten würbe« sie morgens von den Schulkindern augerusen. die sich stolz wie die Fürsten durch die Stra­ßen zu ihrem Schulgebäude fahren ließen. Vor den Schulen mußte der Verkehr^ beson­ders geregelt werden, und die Schupos atmeten erleichtert aus, als der Tag ohne eine erhöhte Anzahl von Unfällen ablici,

L3

Nein, wie Sie sich verändert haben, habe Sie wirklich nur an dem Regenschirm erkannt, den ich im vorigen Jahre bei Ihne" stehen kiekt