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Mein großer Bud
Er ist zwar erst knapp sechs Jahre alt; doch im Vergleich zum kleinen Schwesterlein, das noch nicht einmal richtig sprechen und springen kann, ist er der ..Große". Auch wenn man bedenkt, was er schon alles kann — selbständig einkaufen, Milch holen, aus Berge und Bäume steigen, bis 25 zählen. Bilder kleben und malen. Burgen bauen, im Garten arbeiten und hundert Tinge mehr — findet man es ganz richtig, ihn ..großer Bub" zu nennen. Er selbst sindet es natürlich erst recht, daß er groß ist. und wir lassen ihm gerne dieses gesunde Selbstbewusstsein, solange es in passenden Grenzen bleibt.
Doch ln die sonnigen Kindertage fallen immer wieder trübe Minuten, wo mein großer Bub ein recht kleines Kindlein ist. Er ist bös gefallen, gerade als er beim Radelrutschfahren eine kühne Kurve nehmen wollte, oder der Hammer traf aus den Daumen. als er sein Auto aus einer Kiste fertigbauen wollte — ach, da weinte ein ganz kleines Kindlein, und Mutter muß trösten und heilen und das arme Seelchen mit Liebe aus- richten. bis wieder ein „großer Bub" vor ihr steht.
Wenn er erst wirklich ein ganz großer Bub und der Mutter über den Kopf gewachsen ist, wird es nicht anders sein. Immer wieder wird eine Stunde kommen, da der große Junge — nun von anderem Schmerz und Mißgeschick getroffen — ganz klein zur Mutter kommt und groß anfgerichtet wieder von ihr geht. Die Mutter muß es nur recht verstehen, das Trösten und Ausrichten. ohne Demütigung, ohne rechthaberisches „Hab-ich-dir's-nicht-gesagt?", dann s findet auch der größte Bub noch zn ihr.
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Was bringen wir dem Kranken?
Dem Kranken etwas mitzubringen erleichtert den Besuch in der Krankenstube sehr. Das Mitbringsel verbindet uns mit dem Kranken und gibt einen Gesprächsstoff zwischen ihm und dem Besucher ab, das von mancherlei nicht ganz aufrichtigem Trost von Gesprächen über die Krankheit, die den Leidenden aufregen kann, von allzu bereitwilligem Eingehen auf seine Sorgen mit Leichtigkeit ablenken.
Aber — was sollen wir mitbringen? Blumen machen dem Kranken gewiß im Augenblick Freude, aber sie verwelken rasch, sie sind ein sehr herkömmliches und daher häufiges Mitbringsel. Es kann leicht eine Fülle von Blumen entstehen, die den Pflegern und den Kranken zur Last wird. Eß- waren und Süßigkeiten (anders ist es ge- wöhnlich mit Obst und Obstsäften) sind ja meist als Mitbringsel verboten. Sie können dem Kranken eher schaden als nützen. Zudem ist der Kranke im Krankenhaus vollwertig und zweckdienlich ernährt, so daß das
Mitbringsel auf dem Gebiet der Nahrungs mittel einen Zusatz bedeutet, der weder ge- noch wirtschaftlich zu recht-
sundheitlich noch wirtschaftlich zu fertigen ist.
Was wir dem Kranken mitbringen, sollte auch möglichst persönlich aus ihn und keinen Zustand abgestimmt sein. Ta ist oft ein B u ch das Nichtige, das seinen Neigungen und seinen Kräften entspricht. Oder, kann er nicht lesen, weil das sein Zustand nicht erlaubt. so kann ihm ein Spiel in die Hand gegeben werden. Es gibt billige Spiele, insbesondere Einzelspiele. Geduldspiele aller Art. die sich durchaus auch für den erwachsenen bettlägrigcn Kranken eignen und die
ihm über manche Sorgen und angstvolle Viertelstunden hinweg Helsen. Ist der Kranke schon auf dem Wege der Besserung, so macht ihm eine Bastelei oder etwas Werkstoff für eine solche Freude. Das alles kann und muß ganz persönlich auf den Kranken abgestimmt sein. Es erfordert ein wenig mehr Nachdenken über das Mitbringsel, ein wenig früheres Tarandenken überhaupt, als der Kuchen vom Bäcker, die Pralinen aus dem Schokoladenladen oder die Wurst, die ihm vielleicht gar nicht gesund ist. Ein wohlüberlegtes Geschenk an den Kranken macht Freude und hilft ihm darum zum Gesundwerden.
Bunts Nadeln und sine Landkarte
klus der Arbeit des Reichsmütterd:enstes im Deutschen ßrauenwerk
In dem freundlichen Arbeitsraum der Gauabteilnngs- leitcrin des Neichsmütterbien- stes im Hause der NS.- Frauenschaft in Stuttgart hängt eine große Landkarte unseres württembergischcn Gaues, auf der scheinbar wahllos verstreut bunte Nadeln eingesteckt sind. Es sieht sehr lustig aus und man kommt in die Versuchung, mit den Nadeln zu spielen. Doch diese heiter gepunktete Karten- fläche ist ein ernstes Stück Rechenschaft über ein großes Arbeitsgebiet, denn jede Nadel bedeutet einen Lehrgang, der an dem Ort, der mit der einzelnen Nadel bezeichnet ist, abgchalten wurde.
Wieviele solcher Lehrgänge mögen es wohl sein? Seit dem Frühjahr 1934, wo der Reichsmütterdienst als eine Abteilung des Deutschen Frauenwerkes seine Arbeit im Gau Württemberg ausnahm, zählen wir rund 2250 Lehrgänge mit einer durchschnittlichen Zahl von 30 Lehrstunden beim einzelnen Kurs. Unendlich viel Sorgen und Denken, unendlich viele Kleinarbeit steht hinter diesen Zahlen, mußten doch alle Grundlagen erst geschaffen werden.
Mit 20 Lehrkräften wurde die Arbeit begonnen, heute stehen 70 Wanderlehrerinnen, die alle ausgebildete Fachkräfte sind, in der Arbeit. Es gibt kein Gebiet unseres württember- gischen Gaues, das nicht schon mit dem einen oder anderen Kurs erfaßt worden wäre, stehen doch hinter diesen 70 hauptamtlichen Lehrkräften noch weitere 250 Nebenamt-
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Kannst du «Ordnung halten?
Line heiljame Tugend, die schon von Jugend aus geübt werden soll
Es gibt viele, die als Antwort auf diese Frage etwas geringschätzig lächeln. Als wollten sie dadurch andenten, daß das Stellen einer solchen Frage unnütz sei und daß sie selbstverständlich ein „Ja" als Antwort erhalten müsse.
Und dennoch sind es zwei Begriffe — Ordnung machen und Aufräumen — die von Jugend an geübt werden sollen, damit sie in Fleisch und Blut übergehen. Eine stattliche Anzahl von Ausreden ist für jene bald zur Stelle, die den hieraus sich ergebenden, nicht immer angenehmen Aufgaben ans dem Wege gehen wollen. Eine solche hübsche Ausrede lautet, daß das Znsammenränmen furchtbar
llosourlinlivli l-evoerlerie I.ellvrtsseli«» uoit kok ker kriseln man suk «lurcli /Vbreilren mit küssiz- vssser unü digrkreiken mit wollenem Mueli.
Bild: Bavaria-Berlaa
Viel Zeit ertordere. Es fei das Unnötigste, was es gäbe. Woraus der Ordnungsliebende beweist, daß dies nicht stimmt, denn wenn man sofort den gewünschten Gegenstand wieder an den Ort zurückstellt, woher er genommen wurde, entfällt das Aufräumen.
Freilich, wenn beispielsweise die Zahnbürste mit dem Kamm, in dem noch die aus- gekämmten Haare ein ..beschauliches" Dasein "hren. und als dritte im.Bunde die Schuhoste auf dem Tischtuch zn f'Nden sind, das
von gestern abend noch am Tische ruht, womöglich auch noch mit den Tellern und Speiseresten, dann macht das Aufräumen und Waschen am nächsten Morgen dem Hanstöchterchen doppelt so viel Arbeit, als wenn es dies alles rechtzeitig besorgt hätte. Oder ein anderer bösartiger Kobold spielt der Neinemacherin statt dem Gläsertuch eines in die Hände, mit dem eben ein Fettopf abgewischt und das versehentlich unter die Aufschrift „Gläsertuch" gehängt worden war. Die Wirkung der Verwechslung ist verheerend.
Und was ist noch eine weitere Folge solcher betrübender Tatsachen? Die Bosheiten nehmen kein Ende, denn nun beginnt eine neue Aufregung: das Suchen. Allerhand Kleinigkeiten, die man nötig, und womöglich gleich braucht, sind anscheinend aus Nimmerwiedersehen verschwunden oder lassen sich erst nach langem Suchen wieder finden. Und dieses nervenaufreizende Suchen dauert sehr oft viel länger als das Ordnungmachen zu rechter Zeit. Wenn man alle Sachen stets dorthin legt, stellt, hängt, wo sie hingehören — niemals etwas „bis nachher" wo anders hintut — erspart man sich viel Zeit. Aerger. Arbeit und Aufregung.
Das ist aber nicht nur bei den Bedarfsgegenständen des täglichen Gebrauches wärmsteus zu empfehlen. So soll mau es auch immer in seinem Leben bei Geldangelegenheiten, im Briefwechsel, im Gesellschafts- Verkehr. im Vescheidgeben und vor allem im Worthalten ernst meinen.
Wer nur verspricht, was er wirklich zu halten gedenkt, wird sich und anderen viel Freude dadurch bereiten. Er wird auch Achtung unter seinen Mitmenschen genießen, denn er trägt dann eine unsichtbare Krone, die der Menschenwürde. Wer also auch in allen diesen Dingen Ordnung hält, erspart sich gleichfalls moralisch „das Aufräumen".
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liche Mitarbeiterinnen, die an ihren Wohnorten und wenn nötig auch in ihrem Kreis mit in die Arbeit eingebaut werden.
Fünf ausgebaute Mütterschulen sind für ihre Kreise zum lebendigen Mittelpunkt der Lehrgangsarbeit geworden und zugleich zu einem Stückchen Heimat für alle diejenigen, die schon einmal einen Lehrgang an einer solchen Mütterschule besuchten.
Wozu nun diese Organisation, und was will der Neichsmütterdienst? Im ersten Abschnitt der Richtlinien des Neichsmütter- dienstes lesen wir: „Die Mütterschulung ist getragen von dem Willen zur Volksgemeinschaft und von dem Bewußtsein der Bedeutung der Mutter für Volk und Staat. Aufgabe der Mütterfchulung ist die Heranbildung von körperlich und seelisch tüchtigen Müttern, die überzeugt sind, von den hohen Pflichten der Mutterschaft, die erfahren sind in der Pflege und Erziehung ihrer Kinder, und die ihren hauSwirt- schaftlichen Ausgaben gewachsen sind."
Tie Lehrgänge selbst sind geteilt in die Gebiete Kochen. Hauswirtschaft, Nähen. Säuglingspflege, allgemeine Gesundheitsund häusliche Krankenpflege, sowie Erziehungsträger! mit Anleitung zum Basteln. Nach genauen, gründlich durchgearbeiteten und durchgeprüften Lehrgangsplänen werden diese einzelnen Gebiete bearbeitet, immer
Rate, rate, was ist das?
Die Wolke ist mein Mütlerlein.
Der Wind der so mein Baker sein. Mein Söhnlein ist der kühle Bach.
Die Frucht folgt mir als Tochter nach- Der Regenbogen ist mein Bett. ' Die Erde meine Ruhestätt Der Mensch, der ist mein Plagegeist. Der mich bald gehn, bald kommen heißt.
Ich weiß ein kleines weißes Haus.
Hat keine Fenster und auch keine Tore. Und will ein kleiner Wirt heraus.
So muß er erst die Wand durchbohren.
kll mit einem kücklem
Der König von Morgenland Hat ein buntes Gewand lind einen Schnabel aus Bein,
Und aus Fleisch einen Bart.
Was wird es denn sein?
Wer's früher nicht weiß, erratet es hart.
Oer llgiill
ergänzt nach den neuesten Erfahrungen und Erkenntnissen, die sich aus der Praktische» Arbeit, aus dem Kennenlernen von Land und Leuten ergeben.
Auch geht es nicht darum, die Hausfrauen mit unnötigem Ballast, mit möglichst koni- plizierten Haushaltführungen vertraut zn machen, sondern sie sollen neben dem pral tischen Können einen Blick für klare, einfach e und gesunde Lebenshal- tung bekommen. Jeder Frau und jedem Mädel ist es ermöglicht, die verschiedene» Lehrgänge zu besuchen, finden diese doch in den Abendstunden statt. Die Kosten sind se nieder angesetzt, daß auch diese keinen Hinderungsgrund bilden.
Eine herzliche Kameradschaft verbindet du Wanderlehrerin mit ihren Kursteilnchme- rinnen, und nicht immer sind nur die Kur-- teilnehmerinnen die Nehmenden. Die Wan- derlehrerin gewinnt Einblick in das Icilivkil! noch so schön und kraftvoll erhaltene Volkstum der einzelnen Gegenden. Sie tragen al das Schöne und Heitere weiter und Helsen st die alten Ueberlieferungen zu erhalten.
Ein besonders schönes Zeichen derA»< erkennung dieser breiten Erziehungsarbeit ist der Erlaß des Reichsführers SS., wonach jede Braut eines ZZ.- Mannes den Nachweis erbringen muß. daß sie durch die Lehrgänge des Neichsmütter- dienstes hindurchgegangen ist. In besondere« Vollkursen von vier Wochen Dauer ist anl diesen Erlaß hin die Gelegenheit geschähe» worden, sich die Kenntnisse und damit auch den benötigten Nachweis in möglichster Kürze zu verschaffen.
Wenn sich auch die Anerkennung und der Erfolg der Arbeit nicht immer so sichtbar wie in diesem Abkommen zeigen kann, so ist das eine gewiß: ungesehen und unbeachtet von vielen wirkt sich diese Arbeit aus. W sicheren Griffen behandelt die junge Muttn ihr erstes Kind, appetitlich und sauber ist die Küche der jungen Arbeitersfrau. Ma»' eher blühende Blumenstock, manches ge> schmackvolle Möbelstück, manche hübsch au!' gesteckte Gardine wäre nicht in den Wohnungen zu finden, ohne die unermüdlich! Aufklärungs- und Erziehungsarbeit des Neichsmütterdienstes. Sorgliche Hände um Herzen wissen, wie dem Kranken zu hele« ist und fröhliches Kinderlachen dankt !»r selbstgebastelte Spielsachen.
In der G r o ß - A u s st e l l u n g „FraM« am Werk", die vom 30. April bis 9. MaiM dem Ga» Württemberg der NS.-FranenmB in Verbindung mit den Verbänden des Taue scheu Frauenwerkes in Stuttgart HkA wird, gibt die Abteilung Reichsmütterdi?«« in lebendigster, unauffälligster Weile eine" Einblick in ihre Arbeit. Beim Beschäm«' Beobachten und beim Eingehen ans all die» Dinge wird nicht nur der Frau, sondern » muß auch dem Manne klar werden, waR unschätzbar wertvolle Arbeit hier nunml« jahrelang geleistet wird, nicht nur kür da einzelne, sondern für das ganze Volk.
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Auch dis Bäuerin kann Devisen sparen!
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In ganz Deutschland gibt es ungefähr 85.3 Millionen Hühner, von denen jährlich rund 30 Millionen geschlachtet werden. Was geschieht nun mit den Federn der deutschen Hühner? Sie wandern aus den Düngerhaufen. weil sie angeblich . wertlos" sind. Tatsächlich aber ist es so. daß auch die Federn der deutschen Hühner in der Betljedernindu- strie Verwertung finden können: es handelt sich lediglich darum, daß sie von der Bäuerin gesammelt werden. Alle Hühnerfebern mit Ausnahme der harten Flügel- und Schwanzfedern, sind verwertbar, sie brauchen nur nach dein Rupfen nach der Farbe getrennt, ausgehoben werden, was am besten wegen Mottengesahr offen geschieht. Es wurde errechnet, daß in Deutschland lährlich ungefähr l.2 Millionen Kilogramm Federn selbst erzeugt werden können, wenn von
der deutschen Bäuerin die Hühnersedern g' sammelt werden. Mas das iür eine g««« Devisenerfparnis bedeuten würde, kann m leicht errechnen, wenn man bedenki. dch i Jahre 1934 für 18.5 Millionen RM. ans dem Auslande eingeführi wer: mußten.
Wen» also künftighin die deutsche Bauen« illre Hühnersedern nicht mehr als wer aus den Düngerhaufen wirst, sondern w sie diese sammelt lind abliesert. so kann aus diese Weise mithelfeu. Devisen zu sparen und sie verschafft sich letzten b damit auch noch eine kleine Einnahme-
Jede Eierkennzeichnungsst? nimm« die Hühnersedern lMindestqimnw, ein halbes Kilogramm) ab. es ist also lick nickt lckwer diesen für Deutschland w