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Birkenfelder, CalmVacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Anzeigenpreis,

Die kleinspaltige mm-3ette 7 Rpf.. Familienanzeigen 6 Rpfg.. amtl. Anzeigen 8.5 Rpfg.. Teztzeile 18 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewähr wird nur für schriftlich erteilte Aufträge über­nommen. 2m übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft aufgestellt. Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurren ist Preisliste Nr. 4 gültig. Öä. M. 37: über 4100. Verlag u Rotattour- druck: C. Meeh' sche Vuchdruckerei, 2nh. Fr. Biesinger, Neuenbürg.

Nr. S8

Neuenbürg. Donnerstag den 29. April 1937

95. Jahrgang

Am i. Mai Flaggen heraus!

Berlin. 27. April.

Aus Anlaß des Nationalfeiertages deS deutschen Volkes fordert der Reichsminister stk Volksaufklärung und Propaganda die Bevölkerung auf. die Wohnungen und Hau» ser mit den Fahnen des Reiches zu beflaggen.

Ingrid Wteogreen vorrStratzen- rSudern ermordet

Das Verbrechen an der Diplomatcntochter aufgeklärt

Wien, 28. April.

Der Mord an der Tochter des Wiener paraguayischen Gesandten Ingrid Wien­er een ist nach dreitägiger fieberhafter Ar­beit der Behörden vollständig aufgeklärt worden. Die Tat wurde von einer Räu­berbande verübt, die es sich zum Ziele gesetzt hatte, in der einsamen Neukirchener Allee, der Straße Wien Semmering, An­schläge auf Kraftwagensahrer durchzusühren.

Ter eigentliche Täter heißt Schlegel, der kürzlich aus dem Heeresdienst ausgeschie­den ist. In seinem Besitz wurde ein Photo­apparat des Mädchens gefunden. Sein Man­tel wies Blutflecken auf. Unter dem Druck der Beweise legte er schließlich ein Ge­ständnis ab. Drei seiner Komplizen sind ebensalls verhaftet.

Die Täter hatten knapp vor der Ermor­dung Irl. WiengrcenZ den Kraftwagen eines Wiener Rechtsanwaltes angehalten, doch von der Ausführung eines Ueberfalles abgesehen, da sie bemerkten, daß der Wagen mit vier Personen besetzt war. Auch der Hergang der Ermordung des Frl. Wiengreen ist durch das Geständnis vollständig aufgeklärt. Dar­nach hielten die Burschen zunächst durch Zeichen mit der Hand den Wagen auf und forderten unter Vorhaltung von Pistolen die Habseligkeiten des Opfers. Obwohl Frl. Wiengreen verzweifelt um ihr Leben bat. wurden fünf Schüsse auf die Unglückliche abgegeben, die schon nach dem zweiten Schuß tot gewe­sen sein muß. Der Mörder und seine Helfer dürsten in wenigen Tagen vor das Stand- gericht gestellt werden.

Gewaltige AufeWrmg der lranzjWidea Luftwaffe

London, 28. April. Der am Mittwoch in London eingetroffene französische Luftfahrt­minister Cot teilte einem Pressevertreter auf Allfrage mit, daß Frankreich gegenwärtig M Frontflngzeuge für die Heimatverteidi- sung besitze. Die französische Regierung be­absichtige, diese Zahl innerhalb der nächsten brei Jahre auf 1500 zu erhöhen. Diese Ziffer umfasse natürlich nicht die französischen Kolo- uialstreitkräfte.

Dursngo besetzt

Weiteres Vordringen der nationalen Truppe» an der Basken-Front

salamanca, 29. April. Der Vorbericht zum nationalen Heeresbericht vom Mittwoch mel- aet: An der Biscaya-Front wurde das Vor­lagen der nationalen Truppen fortgesetzt. Erobert wurden die Ortschaften Lequeita, Anwroto, Ermia de San Cristöbal und an­dere. Die nationalen Truppen stehen 2 Kilo­meter vor Guernica. Die Front der Bolsche­wisten ist in einer Breite von 100 Kilometer ansgerieben. Die Menge erbeuteter Waffen und Kriegsmaterials ist noch nicht zu wersehen. Eine große Zahl bolschewistischer nA ^en soll nach Bilbao geflohen sein und H^bigern, wieder an die Front zu gehen. Rach hartem Kampf wurde ferner die seit umstrittene Ortschaft Durango end- Mtig besetzt.

Luftpost rund um die Welt

Großflugzeug .. ^, "m Mittwoch in Hongk lickwn a"» damit einen regelmäßige, Luftpostverkehr zwischen den V und China eröffnet. Damit ist ^lt1,ergost!llt. Luftiwstverkehr rund

..Westpa« augenbliülich nicht erwünscht!"

Eden berichtet über einige

cg. London, 28. April.

In der üblichen Mittwochsitzung des briti- schen Kabinetts berichtete Außenminister Eden über seine Brüsseler Unterredungen. Man hebt dazu hervor, daß diese Bespre­chungen zu vielversprechenden Hoffnungen Anlaß gäben, daß aber für längere Zeit noch keine konkreten Fol- gerungen zu erwarten sind. Aehn- lich äußerte sich Eden im Unterhaus, wo er bestätigte, daß Belgien in irgend einem neuen Vertrag keine Garantie für andere Staaten zu geben gewillt ist. Die anderen an den Verhandlungen beteiligten Regierun- gen sind damit einverstanden. Angesichts der bei der Aushandlung eines neuen Ver­trages eingetretenen Verzögerung ist be­schlossen worden, den Wünschen Belgiens entgegenzukommen. Durch die Entlassung Belgiens aus den Locarno-Verpflichtungen sind weder die Verpflichtungen Frankreichs und Großbritanniens gegenüber Belgien, noch die bestehenden Vereinbarungen zwi­schen Großbritannien und Frankreich, noch die Völkerbundsocrpflichtungen Belgiens be­rührt worden.

Die Erklärungen Edens bestätigen damit auch die Aeußerungen gewisser Pariser Blät­ter, die von keinen konkreten Ergebnissen der Brüsseler Unterredungen sprechen, weshalb inan sie so darzustetten versuche, als hätten sie nur informatorischen Charakter gehabt. Noch

Brüsseler Verhandlungen

deutlicher drückt sich Ver Londoner Vertreter deSPopolo di Roma" aus, der erklärt, daß die englische Presse mit ihrer Darstellung nur die Tatsache verschleiern will, daß weder Paris, noch London augenblicklich den Abschluß eines Westpaktes für möglich halten und einen solchenauchgarnichtwünschen. In britischen Kreisen will man, so erklärt er wei­ter, in der Haltung des Deutschen Reiches die Ursache für das Nichtzustandekommen des neuen Westpaktes sehen, während doch in Wirklichkeit die französisch-eng­lische Einstellung der wahre Hin­dern n g s g r u n d i st.

Auch die Pariser Presse errechnet einen Erfolg" der Reise Edens, da die Brüsseler Regierung nach ihrer Ansicht nicht der deut­schen Anschauung über zweiseitige Pakte bei­pflichtet und außerdem eine sofortige Benach- richtigung der britischen Militärbehörden im Falle der Ueberfliegung belgischen Gebietes durch fremde Militärflugzeuge zugesagt hat. Den Hauptton legt aber die Pariser Presse auf dis Völkerbundstreue Belgiens, die wegen des angeblich sich aus dem Art. 16 der Völkerbundssatzung ergebenden Durch­marschrechtes eine wichtige Rolle in den französischen Generalstabsplänen spielt. Es ist aber anzunehmen, daß van Zeeland zu- mindcstens eine klarere Umschreibung dieser Verpflichtung aus Art. 16 gefordert hat. um auch dem Deutschen Reiche den Beitritt zum Garantiestistem sür Belaieu zu ermöglichen.

Konkordats verboten war. Rossaint ist der Typ eines Defaitisten, der auch erheblichen Schaden angerichtet hat; denn er hat dazu beigetragen, daß die Seelen jugendlicher Katholiken vergiftet wurden.

Die Begründung der Urteile gegen di« anderen Angeklagten ist insbesondere in einem Punkte bemerkenswert: Der Vor­sitzende hob hervor, daß Zweifel bestehen, ob Clement nicht doch nach der einen oder anderen Richtung schuldig ist. Von einer völligen Unschuld konnte sich das Ge­richt jedenfalls gerade im Hinblick auf die früheren Aussagen Rossainls nicht über­zeugen.

K

Damit ist der dreiwöchige Prozeß abge­schlossen, der den eindeutigen und klaren Be­weis erbracht hat. daß Kaplan Rossaint als einer der aktivstsn und an wichtigster Stelle stehenden Repräsentanten des Politischen Katholizismus hochverräterische Pläne gegen das Reich geschmiedet hat, wobei er sich nicht scheute, engste Verbindung mit dem Kom­munismus anzuknüpfen. Sein Treiben war doppelt gefährlich und verantwortungslos, weil er gerade die ihm anvertrauie katho­lische Jugend zum Werkzeug seines Treibens machen wollte. Mit Abscheu wendet sich daS ganze deutsche Volk von solchen Trägern des geistlichen Gewandes.

Ein «rurs Maller!

Die Kreisleitertagung auf Burg Vogelfang Burg Vogelfang, 28. April.

Vor den auf Burg Vogelfang versammel­ten Kreisleitcrn sprach am Mittwoch Gau­leiter Bürckel über Westfragen, wobei er einen wertvollen Einblick in die Hintergründe des Kampfes um die Saar gab. Ein ganz wesentlicher Faktor einer richtigen und ge- sunden Grenzpolitik im Westen ist eine ent­schlossene Sozialpolitik. Der national­sozialistische deutsche Arbeiter ist der beste Grenzwall im Westen, der durch eine ständig fortschreitende Ver­wirklichung des deutschen Sozialismus im­mer mehr gesestigt wird.

Anschließend sprach Reichsleiter Rosen­berg. der den Kreislcitern eine umfassende Schau und klärende Deutung der Vergan­genheit mit ihren geistigen Strömungen und Spannungen in der weltanschaulichen Poli­tischen Lage unseres Niügens in der Gegen­wart vermittelte. Tie entscheidend geistig­revolutionäre Wendung unserer Zeit und ihrer Erkenntnis ist zum Besitz von aber Millionen deutscher Volksgenossen geworden. Der deutsche Mensch und die deutsche Nation haben auf einer geistigen Völkerwanderung durch Jahrhunderte im Dritten Reich heim­gefunden zu sich selbst. Eine alte Zeit wurde überwunden und ein neues, das national­sozialistische Zeitalter, ist heraufgestiegen.

Ter Einsatz der Partei sür die Aufgaben, die sie sich in der Gegenwart und für die Zu- kunst gestellt hat. und die innere Festigung und weltanschauliche Stärkung, die den Kreisleitern auf der Ordensburg Vogelfang vermittelt wird, kam am Mittwochnachmittag in einer säst dreistündigen Rede des Stell­vertreters des Führers, Rudolf H e ß. in be­sonders eindringlicher Weise zum Ausdruck. In seinen grundsätzlichen Ausführungen be- handelte er all die aktuellen Fragen, die in der Parteiarbeit im Vordergrund stehen und die Kreisleiter an der Front in besonderem Maße beschäftigen. Er entwickelte vor den Hoheitsträgern ein Bild ihrer Verantwor­tung und Pflicht und kennzeichnete die un- lösliche Verbundenheit derPar- tei mit dem gesamten Volk in allen seinen Lebenscrscheinungen. wobei er eingehend aus die Rede des Generalfeld- marsch'alls von Blomberg am Vortage das enge Vertrauensverhältnis und die stete Zusammenarbeit von Partei und Wehrmacht in den Vordergrund stellte.

Lufthansa fliegt ab 1. Mai nach Helsinki

Zwischen dem Beauftragten der Deutschen Luft­hansa und dem zuständigen Direktor der Post- und Telegraphenabteilung des lettländischen Ver- kchrsminrsteriums wurde ein Vertrag über die Durchführung des« Flugverkehrs über Lettland durch die Deutsche Lufthansa unterzeichnet. Be- reits am 1. Mai wird die Deutsche Lufthansa den Verkehr aufnehmen, wodurch die alte Deru- Luftlinie Riga-Neval um die neue Strecke RevalHelsinki erweitert wird.

11 Jahre gmhthaus für Kommt

Das Urtel! im Hochverralsprozetz

X Berlin, 28. April.

Der Volksgerichtshof des Deutschen Rei­ches verkündete am Mittwochdormittag das Urteil gegen die römisch-katholischen Jugend­führer aus Düsseldorf, die mit Funktionären des ehemaligen Kommunistischen Jugend­verbandes hochverräterische Beziehungen ge­pflogen hatten.

Wegen Vorbereitung eines hochverräte­rischen Unternehmens unter erschwerenden Umständen erhielten Kaplan Rossaint 11 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust und derReichsführer der Sturm­schar" Steber 5 Jahre Zuchthaus und 8 Jahre Ehrverlust; wegen Vorberei­tung eines hochverräterischen Unternehmens Jülich 2 Jahre Zuchthaus und 2 Jahre Ehrverlust; wegen zweier Delikte zur Vorbe­reitung eines hochverräterischen Unterneh­mens Kaplan Kremer 1 Jahr 6 Monat- Gefängnis. Die Angeklagten Himmes und Schäfer wurden freigesprochen. Das Urteil wurde sofort rechtskräftig.

Die Urteilsbegründung

Der ausführlichen Urteilsbegründung stellte der Gerichtsvorsitzende folgende Richt­sätze voraus: Oberstes Gesetz ist das Wohl des Volkes. Wer die innere Ge­schlossenheit oder die äußere Sicherheit des Staates als der äußeren Erscheinungsform der Volksgemeinschaft anzutastcn wagt, macht sich der schwersten Verbrechen, des Hoch- und Landesverrates, schuldig. Das Wohl der Volksgemeinschaft ist in jedem Fall über das Wohl des einzelnen zu stellen. Im Rahmen des Konkordates hat auch der katholische Priester die Verpflichtung, die Reichsreaiernng zu achten und dem deutschen Staate Treue zu leisten. Endlich ist zu be­rücksichtigen, daß auch die anderen Angeklag­ten nicht zur Rechenschaft gezogen werden müßten, wenn Rossaint nicht gewesen wäre. Denn diese Angeklagten sind dem geistig überlegenen Priester gefolgt und haben sich durch ihn zu ihrem hochverräterischen Trei­ben verleiten lassen.

Der Nährboden das Zentrum

Die ehemalige Zentrumspartei ist von den in ihr politisch zusammengefaßten Katholi- ken als die alleinige Vertreterin ihrer Welt- anschauung angesehen worden. In linksge- richteten Kreisen des Zentrums, die sich ins­

besondere imFriedensbund deutscher Katholiken" zusammenfanden, wurden in Wort und Schrift pazifistische Gedanken- gärige verbreitet, die letzten Endes auf die Forderung der Kriegsdienstverwei­gerung hinansliefen. Tie katholische Jugend war gleichfalls pazifistisch eingestellt und hat marxistische Lieder gesungen. Ans dieser» Nährboden erwuchs die innere Entwicklung zu seinem hochverräterischen Treiben.

Beunchker Hochverrat

Dieser katholische Seelsorger war, wie der Vorsitzende an Hand der Einzelaussagen während des Prozesses nachwies. Politi­ker, der sich nicht lediglich mit kulturpoli­tischen Fragen befaßte, sondern aus seiner starken Ablehnung des Nationalsozialismus ein lebhaftes Interesse für den Kommunis­mus zeigte. Der Vorsitzeiwe ging dann auf die Beziehungen Nossaints mit verschiedenen kommunistischen Hetzern bis zum kommuni­stischen Spitzenfunktionär Kaiser ein, die die Schaffung einer katholisch-kom- m n n i st i s ch e n Einheitsfront zum Ziele hatten. Insbesondere der Umstand, daß Rossaint die sür den Kommunisten Schwip- pert bestimmten Mitteilungen sicherheitshal­ber zum Teil im Auslande aufgab, spricht dafür, daß er entgegen seiner ständigen Be­hauptung über den hochverräterischen Cha­rakter seiner Betätigung durchaus im Bilde war. Er hat den Kommunisten die Möglich­keit verschafft, weitcrznarbeiten. indem er sie immer wieder an die katholischen Kreise herankommen ließ. Rossaint verband sich mit dem Kommunismus, um mit ihm zusammen den Natio­nalsozialismus zu stürzen. Seine Behauptung, daß er die Kommunisten zum katholischen Glauben bekehren wollte, ist durch die Beweisaufnahme einwandfrei widerlegt. Erschwerend muß sich answirkcn. daß er seine hochverräterische Tätigkeit auch im Unstande betrieben hat.

Besonders verwerflich

Der Vorsitzende belontc, daß die Tätig­keit Nossaints als besonders verwerf­lich bei einem deutschen Priester angesehen werden muß. Er hat sich als katholischer Seelsorger mit Dingen bescbäf- tigt, die ihn nichts angingen und deren Ver­folgung ihm nach Wortlaut und Sinn des