Freitag den 9. April 1937

Der EnztSler

SS. Jahrgang Nr. 81

WM ist WW!

Aufruf Dr. Lehs an die Betriebsleiter

In diesen Wochen haben in allen Gauen die Anmeldungen zu denKraft durch Freude'-Neisen 1937 eingesetzt, sie gehen schon heute über den Stand des Vorjahres um die gleiche Zeit weit hinaus! Diese Reisen stellen einen ganz bedeutenden Faktor zur Förderung der Volksgesundheit und zur Er- Haltung der Arbeitskraft dar. Wenn wir darum kämpfen, daß der deutsche Arbeiter einen ausreichenden Urlaub erhält, so hat er nicht nur ein Recht aus die von uns geschaf­fenen Erholungsreisen., sondern auch die Pflicht zur Teilnahme!- Betriebsführer! Verbessert die Urlaubs­zeiten. wo sie noch nicht ausreichend sind. Ein Volk, das so große Ausgaben hat wie das deutsche, braucht Kraft, um sie zu bewältigen. Urlaub ist heute keine Vergünstigung mehr, sondern stellt eine Notwendigkeit dar. denn eine nervenstarke, schaffensfreudige Ge­folgschaft ist der größte Wert eines Betriebes!

für mittellose Wehrpflichtige

Bei der Einberufung von Wehrpflichtigen zur Ableistung des Wehrdienstes ergeben sich Fälle, in denen die Einberufenen nicht über die notwendigen Geldmittel zur Zahlung der Fahrkosten verfügen. Wie der Neichsinnen- minister in einem Erlaß an die Nachgeord­neten Behörden feststellt, können solche Ein­berufene für die Reise vom Aufenthaltsort bis zum Gestellungsort ein Wegegeld er­halten. Ter Einberufene hat rechtzeitig einen entsprechenden Antrag bei seiner Gemeinde unter Vorlegung seines Gestellungsbefehles zu stellen. Die Gemeinde ermittelt die zu zah­lenden Beträge und zahlt dem Einberufenen das Wegegeld aus, in der Regel nicht früher als 24 Stunden vor dem notwendigen Ab- aangzum Gestellungsort. Zur Durchführung des Verfahrens bestimmt der Minister im einzelnen u. a., daß das Wegegeld in Höhe des Fahrpreises für eine Militärfahr» karte zu gewähren und für zurückgelegte Landwegestrecken, auf denen öffentliche Be­förderungsmittel nicht regelmäßig Verkehren, je Kilometer 10 Reichspfennig zu geben sind, wenn die Landwegstrecke mehr als sünf Kilo­meter beträgt.

Auch du gehörst dem Führer!

Wenn uns in diesen Tagen das mahnende Wort:Auch Du gehörst dem Führer" von den Anschlagsäulen und Häuserfronten, aus den Schaukästen der Hitler-Jugend und den Spal­ten der Zeitungen entgegenleuchtet und wenn sie uns durch den Rundfunk zugerufen werden, oann wissen wir heute alle:

Die jetzt Zehnjährigen kommen mit dersel­ben Begeisterung, wie die Millionen Jungen und Mädel vor ihnen eines Tages in die Front der jungen Mannschaft des Volkes getreten Krd. Seit Wochen schon freuen sie sich auf den Tag, der ihnen die Aufnahme in die große Kameradschaft der Pimpfe und Jungmädel bringt, der sie mit Stolz sagen läßt:Wir sinodieJüngsteudesFührers".

Voll Erwartung und mit leuchtenden Augen vollziehen sie ihre Unterschrift auf den Melde­stellen und können kaum den Zeitpunkt ihres ersten Dienstes erwarten. Pimpfseinund Jungmäüel bedeutet ihnen alles. Dieser Tag, an dem sie sich freiwillig in die Reihen der Bewegung stellen und ihr Be­kenntnis zu unserem Führer ablegen, wird sie immer in der Erinnerung begleiten, hinein in üne frohe Zukunft.

FMasskiMWttmten an Wussten

Zu Pfingsten werden auch in diesem Jahre in allen Verbindungen der Reichsbahn Fest­tagsrückfahrkarten zum Preis der Sonntags­rückfahrkarten ausgegeben, die zur Hin- und Rückfahrt an allen Tagen vom 13. Mar (Don­nerstag vor Pfingsten), 0 Uhr, bis zum 20. Mai (Donnerstag nach Pfingsten), 24 Uhr, gelten. Die Rückreise muß am 20. Mai um 24 Uhr beendet sein. Die Karten können be­reits zehn Tage vor dem ersten Geltungstage, frühestens also am 3. Mai, gelöst werden. Wie üblich, wird im Hinblick auf den starken Ver­kehr auch diesmal für Gesellschafts­sah rten im innerdeutschen Verkehr von Pfingstsamstag bis einschließlich Pfingstmontag kerne Fahrpreisermäßigung ge­wahrt. Gesellschaftsfahrten mit dieser Ermä- ßrgung, die schon vorher begannen, müssen bis mm. Freitag, 24 Uhr, beendet sein.

Unter rooo Konkurrenten

Eine Schwäbin als Preisträgerin Die Entscheidung deS ..KdF.'. Prell fchrerbens ist gefallen. Fast 7000 Mannst find zu dem literarischen PreisauSschr des Reichsamtes Reisen, Wandern und laub in der NS.-GemeinschaftKraft ! Freude' aus allen Teilen des Reiches dem Auslände, ja sogar aus Uebersee e gangen und wurden in sorgfältiger A geprüft. ,

Zu unserer Freude stellten wir fest, daß sich unter den Preisträgern fürKdF.'- Rersekurzgeschichten auch eine Württember- gerin befindet. Elfriede Halcour ans Wangen in: Allgäu.

Mus AlürtlemöeU

Alle folgen dem Aus!

Stuttgart, 8. April.

Dem Ruf des Reichsjugendführers an die Jungen und Mädels des Jahrgangs 1927 zum Eintritt in die große Erziehungsgemein­schaft der Hitler-Jugbnd haben bereits 97 v. H. der Jungen und Mädels des Kreises Reut, lingen geleistet.

Obwohl die Aufnahmeaktion der Erfassung des Jahrgangs 1927'im Deutschen Jungvolk noch nicht abgeschlossen ist, kann auch für Schwäb. Gmünd festgestellt werden, daß die jungvolkpflichtigen Jungen sich nahezu hundertprozentig in die Reihen der jüngsten Garde des Führers eingegliedert haben.

Areckor Diebstahl in einem Zutvelierlaben

Bad Cannstatt, 8. April. In der Nacht auf Mittwoch wurde bei Juwelier Strichele eingebrochen. Der Dieb ging dabei mit äußerster Vorsicht zu Werk: er schlug mit einem umwickelten Gegenstand das mit einem Sche­rengitter gesicherte Schaufenster ein und füllte seine Mappe mit den nun erreichbaren Gegen­ständen. Von einem des Wegs kommenden Pas­santen gestört, ergriff er sofort die Flucht, wäh­rend der betreffende Mann seine Beobachtung umgehend auf der Polizeiwache am Marktplatz meldete. Inzwischen kehrte der Einbrecher jedoch noch einmal zu dem Schaufenster zurück und holte nun noch mit einem Haken heraus, was er erreichen konnte. Bis die Polizei kam, die sich sofort an die Nachforschungen machte, war er schon wieder spurlos verschwunden. Es ist jedoch trotzdem zu hoffen, daß es gelingt, den Burschen in Kürze dingfest zu machen und sei­ner Strafe zuzuführen.

Am alten Llchtensteln abgekürzt

Honau, Kreis Reutlingen, 8. April

Auf einer Wanderung vom Roßberg über den Lichtenstein stürzte am Dienstagmittag der Student Walter Honold aus Eßlin. gen am alten Lichtenstein beim sogenann­ten Spörerschen Riß ab.'. Ein Einwohner aus Honau, der zufällig in der Nähe der Unfallstelle weilte, hörte die Rufe des Ab­gestürzten und konnte ihn sofort bergen und das Anlegen eines Notverbandes ver­anlassen. Mit Kopfverletzungen, einem Arm­bruch und starken Hautschürfungen wurde er in das Kreiskrankenhaus nach Reutlin­gen übergesührt. Ter Unfall soll allen Wan­derern eine Mahnung sein, die Wege nicht zu verlassen, da sie sonst an Steilhänge ge­raten können, die schon manches Opfer ge- fordert haben.

Farrenwärter Johann Pfeifer hatte die Farren der Gemeinde Nordstetten zu einer Schau nach Horb zu bringen. AIS er einem Farren das Halfter anlegen wollte, sprang das Tier nach vorne und erwischte den Wärter so schwer am Kopf, daß das rechte Auge an­geschlagen wurde. Pfeifer erlitt weiter ver­schiedene Nippenbrüche und einen Bruch des Schlüsselbeins sowie Quetschungen.

In Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Par- tei. Stadtverwaltung und Kreisbauernschaft fand in R i e d l i n g e n die feierliche Grundstein- legungzurZuchtviehmarkthalle statt.

Der in den NSU.-D-Wcrken in Neckarstu Im beschäftigte verheiratete 45 Jahre alte H. Götz aus Bad Wimpfen erlitt an seinem ArbeitS- Platz einen Herzschlag, an dem er verschied. Erst vor wenigen Tagen beging er sein 25jähri- ges Arbcitsjubiläum.

Me mehr drei Gymnasien in Württemberg

Die Neberleituvgsbestimmuvge« für die höheren Schule«

Stuttgart, 7. April.

Tie neueste Nummer des Amtsblattes.des Kultministeriums bringt die Bestimmungen, die im Schuljahr 1937/38 dazu dienen sollen, die höheren Schulen in die neuen reichs­einheitlichen Schulformen über­zuleiten.

Die Tauer der höheren Schule betrügt in Zukunft acht Jahre: die drei oberen Klassen werden als Oberstufe bezeichnet. An der Hauptform der Jungcnfchulen, der sog. Oberschule, werden künftig zwei Pflicht, fremdsprachen gelehrt. Die erste ist Eng­lisch und beginnt in der 1. Klaffe, die zweite istLateinisch und beginnt in der 3. Klaffe. Die Oberstufe der Oberschule für Jungen gabelt sich in einen sprachlichen und einen n a t u r wissenschaftlich - mathematischen Zweig; im elfteren wird unter Zurückdrängung der mathema­tisch-naturwissenschaftlichen Fächer eine dritte Fremdsprache, bei uns in der Regel Französisch, gelehrt, im letzteren werden die naturwissenschaftlich-mathematischen Fächer verstärkt, und die Sprachen treten zurück.

In der altsprachlichen Nebenform, dem Gymnasium, das in Württemberg künf- tig nur noch in Stuttgart (Eberhard- Ludwigs-Gymnasium) Ulm und Tübin- gen vorläufig beibestalten wird, sieht der neue Lehrplan folgende Sprachenfolge vor: Lateinisch von der 1., Griechisch von der 8., Englisch von der 6. Klasse ab. Eine Gabelung der Oberstufe ist nicht vorgesehen.

An der Oberschul.e für Mädchen wird ebenfalls Englisch als erste Fremd­sprache gelehrt; auf der Oberstufe erhält sie entweder die sprachliche oder die Hauswirt, schriftliche Form (Frauenschule) oder beide nebeneinander. In der sprachlichen Form der Oberstufe tritt Französisch als zweite Pflichtfremdsprache hinzu; Lateinisch wird als freiwilliges Fach gelehrt.

Die Ueberleitungsbestimmungen haben den Zweck, die bestehenden Schulen möglichst rasch in die'neue Form überzuführen. Da- bei gilt der Grundsatz, daß Fremdsprachen, die schon vor Ostern 1937 begonnen wurden, in der Regel weitergeführt werden. In den Klaffen, die jetzt mit einer neuen Fremdsprachen beginnen haben, wird jedoch (zum Teil abweichend von den bisher geltenden Stundentafeln) die Sprache ge­lehrt, die in den künftigen Lehrplänen vor­gesehen ist. So beginnt in Klaffe 8 (und 4) in den bisherigen Oberrealschulen und Re- formrealgymnasten das Lateinische, an den bisherigen Gymnasien und Realgymnasien das Englische. An den höheren Mädchen­schulen, die bisher alle mit Französisch be­gannen, setzt im Schuljahr 1937/38 über­gangsweise in Klasse 4 das Englische ein.

Der Uebergang zur achtjährigen Dauer

wird bei den Jungenschulen in folgender Weise bewerkstelligt: Die Schüler, die an Ostern 1937 in die 8. Klasse versetzt worden sind, legen an Ostern 1938 die Reifeprüfung

ab. Die Schüler, die an Ostern 1937 in die 7. Klasse versetzt 'worden sind, werden Ostern 1939 die Reifeprüfung ablegen; die 7. Klasse wird in den Oberschulen, wie oben angegeben, gegabelt. Die Schüler, die an Ostern 1937 in die 6. Klasse versetzt worden sind, bilden im kommenden Schuljahr die unterste Klasse der Oberstufe (die an den Oberschulen gegabelt wird), durchlaufen diese Oberstufe in drei Jahren und legen an Ostern 1940 die Reifeprüfung ab. Für Schü­ler, die am Schluß des abgelaufenen Schul­jahres' das Ziel der 6. Klasse nicht erreicht haben, und die nicht in die Oberstufe über­gehen wollen, wird im Herbst eine außer­ordentliche Prüfung der mittleren Reife ab­gehalten; bis dahin haben sie die 6. Klasse zu besuchen. Die Schüler, die an Ostern 1937 in die 5. Klasse versetzt worden sind, treten an Ostern 1938 in die dreiklassige Oberstufe ein.

Es sind hiernach im Schuljahr 1937/38 in den Klassen 5 bis 8 der Jungenschulen jeweils Lehrstoffe zu bewältigen, für die bis- her eineinhalb bis zwei Schuljahre zur Ver- fügung standen. Durch geeignete Sichtung, Verteilung und Auswahl wird dafür gesorgt werden, daß keine Ueberlastung eintritt.

An den höheren Mädchenschulen vollzieht sich die Ueberleitung zur achtjähri- gen Schuldauer in folgender Weise:

Die-Schülerinnen, die jetzt in die 9.. 8. und 7. Klasse eintreten, werden bis zur Reife- Prüfung nach den bisher geltenden Lehr­plänen unterrichtet, und legen die Reifeprü­fung an Ostern 1938, 1939, 1940 ab. Die Schülerinnen, die an Ostern 1937 in die sechste Klasse versetzt wurden, bilden im kom. menden Schuljahr die unterste Klasse der neuen Oberstufe; sie legen die Reifeprüfung an Ostern 1940 ab und be­wältigen also den bisher auf die Klassen 6 bis 9 verteilten Lehrstoff in drei Jahren. Für die nicht versetzten gilt dasselbe wie bei den Jungenschulen.

Die Schülerinnen der höheren Knabenschulen, die im vorigen Jahr die 7. Klasie besuchten und in die 8. (oberste) Klasse versetzt sind, können mit ihren männ- lichen Klassenkameraden an Ostern 1938 zur Reifeprüfung zugelassen werden. Das Reife­zeugnis erhalten sie aber erst Ostern 1989 beim Nachweis einer erfolgreichen einjährigen hauswirtschajtlichen Schulung.

Das Vorstehende gilt für die Vollanstal­ten. Auf die Nichtvollanstalten sind die Bestimmungen sinngemäß anzuwenden. Schüler und Schülerinnen, die an einer fechsklasstgen Schule das Versetzungszeugnis für die 6. Klasse erworben haben, können entweder in die Oberstufe einer Vollanstalt übertreten, oder an ihrer bisherigen Schule die 6. Klasse besuchen und nach Ablegung der Schlußprüsung im Frühjahr 1938 das Zeugnis dermittlerenReife erwerben. In besonderen Fällen kann die 6. Klasie auch als unterste Klasse der neuen Oberstufe (bei den Jungenschulen also gegabelt) geführt

10 ovo AM für MZeim Mistet

Backnang, 8. April. ' Eine hiesige Motoren- und Ma- schinenfabrik stiftete aus Anlaß des 60. Geburtstages ihres Betriebssührers den stattlichen Betrag von 10 000 NM. für den Bast emes HJ.-Heimes.

Der Stabschef ruft zum Dankoyter

X Berlin, 8. April.

Zum zweiten Male legt die SA. dir Ehren­listen zum Dankopfer der Nation an den Führer auf aus dessen Ergebnis bekannt­lich die Tankopfer-Sicdlungon für schassende Deutsche errichtet werden. Dazu erläßt der Stabschef der SA., Lutze, folgenden Auf­ruf:

Vor einem Jahr erlebten wir als schön­sten Beweis der Volksgemeinschaft der Tat, wie sie die SA. in ihrem Kampf verwirklicht, das erste Dankopfer des Volkes im Zeichen der wiedergewonnenen Wehrfreiheit als ein Geschenk der dankbaren Nation an den Füh­rer. In diesen-Wochen nun sehen wir überall im ganzen Reich Wohnsiedlungen für den deutschen Arbeiter erstehen, sichtbarer Aus­druck dieses großen sozialen Werkes, in dem die Volksgemeinschaft im Geiste des Führers und beseelt vom Willen zum Aufbau unseres herrlichen neuen Reiches zusammcnstand.

Auch in diesem Jahre wird wieder die SA. als Trägerin und Vermitt­lerin des Geschenkes der Nation an den Führer zu seinem Geburtstag das Dankopfer durchführen und gemeinsam mit der ganzen Volksgemeinschaft Bekennt­nis ablegey vom Einsatzwillen und der Ent­schlossenheit, fürdenFührerundsein Volk kein Opfer zu unterlassen, das dem Wohle und der Förderung der Nation dient. Deshalb richte ich erneut an jeden Volksgenossen, der sich dieses Bekennt­nis zu eigen macht, den Ruf, seine Verbun­denheit zum Führer und zur Gemeinschaft durch seine Eintragung in die Ehrenlisten zu bezeugen.

Wiederum gilt es, den Dank der Nation als ein würdiges und sinnvolles Geschenk an den Führer zum Ausdruck zu bringen und alles für Deutschland zu tun, das seinen Ruhm und seine Größe zu steigern vermag. Deshalb' bekenne jeder mit der SA. seinen Einsatz- und Opferwillen, zum Wohle des Volkes zum Dank an den Führer!'

Mrertasung der Sitler-8usenb

Feierstunde in der Hamburger Musikhallt

Hamburg, 8. April.

Ueber zweitausend Führer der Hitler- Jugend und Führerinnen des BDM. auS Groß-Hamburg und Schleswig-Holstein waren am Mittwoch in Hamburg zu einer großen Führertagung zusammengekommen, die durch die Anwesenheit des JugendführerS des Deutschen Reiches, Baldur v. Schirach, ihre besondere Bedeutung erhielt. Es Han- delte sich um die erste Führertagung der Hitler-Jugend in diesem Jahre, der in die­sen Tagen zahlreiche weitere in verschiedene« Orten des Reiches folgen werden.

Zu dem Gesetz der Reichsregierung vom 1. Dez 1936 erklärte Baldur von Schirach, daß man durch Gesetze zwar Jugendorgani- sationen konstruieren, aber keine Jugend- bewegung schaffen könne. Man könne aber durch ein Gesetz eine gewachsene Bewegung der Jugend vom Staate her bestätigen und anerkennen.Ich will darüber wachen', rief Baldur von Schwach unter jubelndem Bei- fall aus,heute und solange ich das Ver­trauen des Führers für dieses Amt besitze, daß niemals die Führung der Jugend zu einem Beamtenkörper wird, daß niemals die Dienststellen der Hitler-Jugend Miniatur­ministerien werden, in denen vor lauter Schematismus und kleinlicher Büroarbeit keine praktische Arbeit geleistet wird. Es soll auch in den zukünftigen Jahrzehnten unsere Ehre und unser Stolz sein, alles aus Eige­nem geschaffen zu haben, nichts vom Staate zu fordern, sondern alles für Volk und Staat freiwillig zu leisten.' (Jubelnde Zu- stimmungskundgebungen.)

Der Jugendführer des Deutschen Reiches be­tonte dann Re sozialistische Grundhaltung der Hitler-Jugend.Die Hitler-Jugend wird wei- terkämpfen", so rief Baldur von Schirach unter stärkstem Beifall aus,um die sozialistischen Forderungen, die immer Forderungen der Hitler-Jugend waren und bleiben werden, zu erfüllen." Zur konfessionellenFrage erklärte der Jugendführer des Deutschen Reiches, daß sich an seinen schon 1933 bekannt­gewordenen Grundsätzen mchtS geändert habe und daß ihn zu einer Aenderung dieser Grund­sätze auch nichts veranlassen könne.Ich mochte", so rief Baldur von Schirach zum Schluß den versammelten Jugendführern und Jugendführerinnen zu,daß ihr stark seid in eurem Glauben, stark seid in der Achtung der anderen, daß ihr an eure Fahne glaubt wie andere an ihre Symbole und daß ihr wißt: indem ihr dieser Fahne dient, handelt ihr. uu Aufträge Deutschlands' und seiner Jugend, handelt ihr aber auch im Aufträge des Grasten und Allmächtigen, den wir in Ehrfurcht nennen: Gott"