NnugSprekSr ^
Durch Träger monatlich RM. l.4V elnschlietzlich 2V Rxsg. Zustell- a«r. durch die Post RM. I.7S (einschließlich ZS Rofg. Post- iiituug-gebilhren). Preis der Einzelnummer w Rpsg. Sn Fälle» iSberer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieserung der Zeitung !d,r aus Rückerstattung de« Bezugspreises. Gerichtsstand sür beide Teile ist Neuenbürg (Württ.s Fernsprecher 404. — Derantwortlich sür den gesamte» Snhalt Fridolin Äiesinger, Neuenbürg (Württ.j
Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Anzeigenpreis:
Die kleinspaltige mm-Zeile 7 Rpf., Faimllenonzeigen 6 Rpfg.. amtt. Anzeigen S.S Rpfg., Textzeile 18 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewehr wird nur sür schriftlich erteilte Aufträge übernommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellt.Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr.4 gültig, Hl. 37: über 4UX). Verlag u Rotations
druck: L.Meed''cke Buchdruckerei. Inh. Fr. Biesiuqer, Neuenbür«,.
Nr. 78
Neirerrbürg, Dienstag den «. April 1V37 SS. Jahrgang
Deutscher Protest m Pretoria
Ernste Warnung der NeiÄsregieeung vor einer wetteren Verschärfung in Südwettasetta
öWberphantajien
Berlin, 5. April.
Unter der Ueberschrist „Verkannte deutsche Seneralstabspläne" befaßt sich der „Völkische Beobachter" in seiner Montagsausgabe mit ungewöhnlich törichten Phantastereien des „Ami dll Peuple", der wieder einmal über „geheime Angriffsabsichten" 'des „jungen deutschen Generalstabes" berichten zu können glaubt. Der Artikel des „V. B." geißelt mit beißender Ironie die Tätigkeit gewisser Aus- tandsberichterstatter. die in der Neichshanpt- stadt innherschleichen und mit kühner Phantasie die unglaublichsten Grenelgeschichten über das neue. Deutschland anshecken. Unter Bezugnahme aus die neuesten Lügengeschichten des „Ami du Peuple" heißt es dann u. an
„Man schätzt uns wirklich falsch ein, wir würden die günstige Gelegenheit der Eröffnung )er Pariser Weltausstellung und gar der englischen Krönungsfeierl Weiten lediglich dazu benützen, um plötzlich Dänemark, Holland und einen Teil der Schweiz, weiterhin Oesterreich und die Tschechoslowakei bis ins Waagtal und im Osten die Provinz Posen zu besetzen. Wir werden die günstige Gelegenheit der Abwesenheit so vieler Maharadschas, des Herrn Tucha- tschcwski und afrikanischer Fürstlichkeiten nicht verstreichen lassen, sondern werden zu diesem Zeitpunkt die günstige Gelegenheit beim Schopf nehmen, um unseren bekannten Landhunger' bei unserer sonst so knappen Ernährung ein für allemal zu stillen, deshalb kündigen wir dem ,Ami du Peuple' schon heute in aller OefseMÜchkeit an, daß der Beginn unse- rcr Welteroberungsaktioneinzig undallein nur mehr anhängig i st von der Fertigstellung der fr an- zösischen Weitaus st ellungs- gebäude, worüber Herr Thorez und Genossen allerdings noch besser als wir Auskunft geben können."
X Pretoria» 5. April.
Der deutsche Gesandte Wiehl überreichte am Montag dem Ministerpräsidenten der Südafrikanischen Union folgende deutsche Protestnote:
„Die deutsche Negierung sieht sich genötigt, gegen die Verlautbarung der Union-Regierung vom 2. April Verwahrung einzulegen, weil diese im Nahmen allgemeiner Parteibc- stimmungen die deutsche Bevölkerung des Mandatsgebietes Sndwestafrika unter Ausnahmerecht stellt. Die deutsche Negierung hat ihre Bedenken gegen diese Maßnahmen bereits in früheren Noten dargelegt. Sie beschränkt sich deshalb aus folgende Ausführungen:
Tie Verlautbarung stellt sich als eine K a m P f m a ß n a h m e g e g e n d a s Deutschtum in S ü d w e st a f r i k a dar. Das ergibt sich ans dem Zusammenhang der Verlautbarung mit dem Bericht der 'Südwestafrikakommission, deren unbewiesene Behauptungen ihr zugrunde liegen. Für eine solche Kampsmaßnahme der südafrikanischen Negierung gegen das Deutschtum in Südwestasrika fehlt jeder berechtigte Anlaß. Die dafür vorgebrachte Behauptung einer unzulässigen Einmischung Reichsdeutscher in die Einrichtungen des Landes treffen weder allgemein noch für die letzten zwei Jahre zu. Das südwestafrikanische Deutschtum kann sich mit Recht beschwert fühlen, weil ihm trotz des Londoner Abkommens und späterer Zusagen
Politische, kulturelle, sprach, ltche und teilweise auch wirtschaftliche Gleichberechtigung immer mehr versagt und weil es durch die verschiedensten Maßnahmen in seiner Entwicklung behindert wird.
Dieser bedauerliche Zustand, der schon i m Widerspruch steht mit der Mandatsbestimmung, nach, welcher die Mandatsregie, rung als Hreuhänderin die Pflicht hat, das Wohlergehen aller Bewohner des Man- datsgebietes zu fördern, wird nunmehr durch die Verlautbarung vom 2. April noch verschärft, da sie dem freien Ermessen einer Verwaltungsstelle weitesten Spielraum eröffnet. T>e deutsche Regierung hat die Regierung der südafrikanischen Union wiederholt gebeten, die südafrikanische Spannung durch beiderseitiges Einvernehmen zu beseitigen. Die jetzigen unberechtigten Maßnahmen der Union-Regierung werden aller Voraussicht nach im deutschen Teil der Bevöl- kerung von Südwestafrika den Eindruck der- stärken, daß der Union-Regierung nicht an einer Versöhnung der verschiedenen Bevöl. kerungsteile gelegen ist, und werden notwendigerweise zu einer Verschärfung der Gegensätze zwischen den verschiedenen Be- völkerungsteilen führen. Tie deutsche Negierung hält sich für verpflichtet, ihre warnende Stimme zu erheben und muß es nun- mehr der Union-Negierung überlassen, Vorsorge zu treffen, daß nicht durch eine Durchführung der Verlautbarung schwerer Schaden angerichtet wird."
Nr. M1WSY m MMM
Moskau ist unzufrieden
Belgrad, 5. April.
Ter tschechoslowakische Staatspräsident Dr. Benes ch ist mit seiner Gemahlin am Montag in Belgrad eingetroffen, wo er von den Mitgliedern der südslawischen Negierung begrüßt wurde.
InMoskau ist man sehr enttäuscht über eie Ergebnisse der Ratstagung der Kleinen §n!ente, die Presse stellt fest, haß dieses Ergebnis eine Auswirkung der Achse Berlin- »toni ist.
MllMrrksnfmnr eröffnet
Weitere Kombinationen der englischen Presse London, 5. April.
W Locarno-Naum des britischen Außen- amtes wurde am Montag die von 23 Lim- dern beschickte Internationale Zuckerkonfe- r^nz vom Lordpräsidenten des englischen Ktaatsrates, Namsay Macdonald, eröffnet, der in der Einleitnngsansprache es als Zweck der Konferenz bezeichnte, ein internationales Abkommen sür die Ausrecht- echaltung eines vernünftigen Gleichgewichtes zwischen Angebot und Machfrage ans dem Zuckerweltmarkt zu erzielen.
Tie englische Presse setzt im Zusammen- hang mit der Konferenz ihre Kombinationen hinsichtlich einer Abrüstnngs- und Weltfrie- denskonsercnz fort. Zuerst werde ein Handels- und ein diplomatischer Vertrag zwi- schen den Vereinigten Staaten und Großbritannien Zustandekommen. Wenn Norman Tavis auch keinen derartigen Plan mit- gebracht hat, so seien die Grundlagen für bas Abkommen doch schon vor einem Monat in den Besprechungen des britischen tzandelsministers Nunciman mit dem Präsidenten Roosevelt gelegt worden.
47 M-roniMMlaAtttelMr!
Paris, 5. April.
, dem „Paris Soir" soll Japan be- AuS einen 45 OOO-Tonnen-Schlachtkreuzer im «au haben und demnächst einen zweiten von Ab 000 bis 47 000 auf Kiel zu legen beab- Mlgen. Beide Riesenschiffe werden mit 40- sentimeter-Geschützen ausgerüstet.
Führender GriWcker gegen die Setzer
Ei« Brief an Gaul iter Bürkel-Saarpfalz
X Saarbrücken, 5. April.
Die" Abstimmung in der Saarpfalz über die Gemeinschaftsschule brachte bekanntlich eine Mrhrheit von mehr als 90 v. H. für die Einsührung der Gemeinschaftsschule. Die Folge war eine große Anzahl von Angriffen aus der katholischen Geistlichkeit gegen die Lehrerschaft des Gaues Saarpfalz, die mit der unparteiischen Durchführung der Abstimmung beauftragt worden war. Im Aufträge des Gaues Saarpfalz ist jeder einzelne ? der von der Geistlichkeit angeführten Fülle untersucht worden. Im Verfolg dieser Untersuchung haben nunmehr die einzelnen Geistlichen Erklärungen abgegeben. in denen sie ihre Behauptungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen und seststel- len, dckß sie n n w a h r e B e h a u p t n ng e n ausgestellt haben. Sie hätten sich durch falsche Informationen zu diesen Behauptungen verleiten lassen. Die „NSZ.-Nheinfront" veröffentlicht diese Erklärungen im Wortlaut.
Gleichzeitig erscheint in der „NSZ.-Rhcin- front" ein Brief eines führenden katholischen Geistlichen an Gauleiter Bürckel, in dem sich der Geistliche iür die Einführung der Gemeinschaftsschule ausspricht. Er hat folgenden Wortlaut:
„Sehr geehrter Herr Gauleiter! Ich habe heute abend Ihre Rede aus Kaiserslautern im Rundfunk gehört. Als katholischer Geistlicher begrübe ich Ihre Worte von Herzen. Sie sind mir aus der Seele gesprochen. Als Kind des deutschen Saarlandes, für dhs ich in schwerster Kampszeit in der zu Saarbrük- ken am 5. August 1934 gehaltenen Hinden- burg-Gedenkpredigt gegen die Separatisten
— vor allem gegen die im geistlichen Gewand
— eingetreten bin, unter st reiche ich wörtlich Ihre Ausführungen. Deutschland und insbesondere das Saarland muß von solchen Elementen, die solch kleine Anlässe zum Neligionskampf benutzen (Fall Frankenholz!), gesäubert werden. Diese katholisch-politischen Kreise mögen nach Rußland, Mexiko oder noch besser nach Spanien auswandern, wo sieesals Gnade Gottesansehen würden, wenn sie
in Gemeinschaftsschulen Religionsunterricht erteilen könn- t e n.
Wir katholische., Geistlichen, die wir in nicht geringer Zahl aus dem Boden des Nationalsozialismus stehen, haben kein Interesse an den machtpolemischen Kämpf.en des politischen Katholizismus. Wir wollen einzig und allein als Christen Gott und Volk in Treue dienen. Wir nehmen öffentlich Stellung gegen alle Hetzer im geistlichen Gewand, die ihre Aiitoritätsstellung mißbrauchen. um von der Kanzel herab unter dem Deckmantel .Die Religion ist in Gefahr!' den.-nalionalsozialistischen Staat zu bekämpfen. Diesen deutschfeindlichen Verbrechern gegen Volk, Führer und Staat muß das Handwerk gelegt werden.
Als Geistlicher, der vier Jahre lang in Bayreuth an einer Gemeinschaftsschule tätig war. muß ich mich auch öffentlich gegen die Behauptungen wenden, daß an der Gemeinschaftsschule die Kinder religiös schlechter be- Iren, werden als an einer Konfessionsschule. „Als Dozent an der Hochschule sür Lehrerbildung in Pasing kann ich (Wien über die religiöse Betreuung der Kinder unserer Ilebnngs- schule «Gemeinschaftsschule!! nur sagen, daß
1. regelmäßiger Religionsunterricht erteilt.
2. Gelegenheit zum Empfang der heiligen Beichte und Kommunion gegeben und 3. der Besuch der heiligen Schulmesse regelmäßig ermöglicht wird; 4. in jedem Schiilzimnier hängt ein Kreuz; 5. zum Beginn und Schluß des Unterrichtes wird gebetet.
Ich hoffe und wünsche als deutscher Geistlicher. daß diese Zeilen, die Sie jederzeit und überall, auch in der Presse, verwerten dürfen, oem leidigen Schulkampf und dem Politischen Katholizismus ein Ende bereiten helfen. Es wäre mir eine große Freude und Genugtuung. wenn ich als bewußt katho- lisch er und nationalsozialistischer Geistlicher meinen Teil zum religiösen Frieden in unserem Volke beigetragen hätte.
Di? Losung beißt: Unsere Religion
ist Christus! Unsere Politik ist Deutschlands Sie war mir immer Richtschnur und hat mir die Vereinbarkeit von Nationalsozialismus und Christentum zum Erlebnis gemacht. Für diese Vereinbarkeit bin ich unerschrocken immer eingetreten und sehe meine Lebensaufgabe darin, junge Menschen zu treuen und national- sozialistischen Deutschen zu erziehen. Heit Hitler! A. Kober, Dozent für katholische Religionswissenschaft und Katechetik an der Hochschule für Lehrerbildung in Pasing."
Nie „Bremen beim Dämmer „Borkum"
Ein Todesopfer und zwei Verletzte Bremen, 5. April.
Der Schnelldampfer „Bremen" des Nord, deutschen Lloyd ist am Montag früh beim Dampfer „Borkum" eingetrofscii. Ta immer noch eine sehr hohe See stand, war es nicht möglich, ein Boot der „Bremen" zu Wasser zu lassen, um den verletzten Kapitän Baronsky zu übernehmen. Außer dem Kapitän hat der 1. Offizier Langreder eine Beinverletzung davongetragen. Auch ein Todesopfer ist zu beklagen; es handelt sich um den Leichtmatrosen Georg Reckeweg aus Oldenburg.
Einzelheiten über die Ursache des Todes und der Verletzungen liegen noch nicht vor. Schnelldampfer „Bremen" hat am Vormittag seine Reise nach Bremerhaven fortgesetzt, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß sich Dampfer „Borkum" außer jeder Gefahr befindet und das Linienschiff „Schlesien" der deutschen Kriegsmarine sowie Llohddampfer „Schwaben" in den nächsten Stunden beim Dampfer „Borkum" ein- , treffen werden, um sowohl ärztliche als auch sonstige Hilfe zu leisten. Linienschiff „Schlesien" wird, sobald die Wetterlage es erlaubt, den Dampfer „Borkum" nach den Azoren geleiten, wohin der Dampfer mit eigener Kraft fahren wird.
Schiffswerften ohne Hilfsarbeiter
London, 5. April
Am Montag haben weitere tausend Hilfsarbeiter in den südschottischen Schiffswerften die Arbeit wegen Lohnforderungen niedergelegt, so daß jetzt die Zahl der Streikenden aus 6000 gestiegen ist. Die Wersten am oberen Teil des Clydeflusses sind aller Hilfs- arbeiter beraubt. Man erwartet ein Ein- greifen der Regierung, um den Streik zu beenden.
Robelpreisausfchuß brüskiert London
X London, 5. April.
In England hat die aus Oslo kommende Nachricht, daß Mahatma Ghandi als Be. Werber sür den sogenannten Friedens-Nobel- Preis aufgestellt worden sei, peinliches Erstaunen hervorgerusen. Ein Blatt stellte fest, daß Ghandis hauptsächlicher Beitrag für den Frieden die Anzettelung von Unruhen gewesen ist. Der Vorschlag ist von einer Gesellschaft gemacht worden die sich „Freunde Indiens" nennt.
Jetzt dürste man in England wohl auch die deutsche Haltung nach der Verleihung des Nobel-Preises an den Landesverräter Ossietzki zu begreifen beginnen, die man damals nicht verstehen wollte. Bemerkenswert ist aber vor allem die Begabung des Osloer Ausschusses, die Großmächte vor den Kopf zu stoßen unter Benützung von Einrichtungen, die angeblich der FriedcnSfördernng dienen sollten.
. AMlikMiMs MrkMMugzrW
' MfchMn
Ncuyork, 5. April.
Ein in Burbanks in Kalisvriiicn mit acht Personen nach ProkansaZ Cily gestartetes Douglas-Passagier-Flugzeug ist seit zwei Tagen überfällig. EZ wirb besürchlct. daß die Maschine über Arizona in ein dort herrschendes Schlechtwettergebiet geraten ist und dort ab stürzte. Dos Flugzeug sollte nach Neuyork übergeführt werden, um für Nodal Dntch nach Holland verschickt zu wer-