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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Rr. 77
Neuenbürg. Montag den S. April 1V37
SS. Jahrgang
Kunst vertieft die Freundschaft der Völker
Großer Erfolg des Berliner Konzerts der Bnbapester Philharmoniker
Berlin, 4. April.
Wie am Abend zuvor das erste Konzert in Breslau gestaltete sich das Berliner Konzert der Budapester Philharmoniker, am Samstag zu einem großen Erfolge für die ungarischen Gäste. Ihren Darbietungen gingen die deutschen und die ungarische Nationalhymne voraus. Die Konzertbesncher, die den großen Saal der Philharmonie Vicht füllten, hörten sie stehend an und dankten durch lebhaften Beifall dem Dirigenten Ernst v. Dohnanyi für seine sinnbildliche Bekundung der deutsch-ungarischen Freundschaft.
Die Bedeutung, die dem Gastspiel des Budapester Orchesters in Deutschland beigemessen wird, ersah man nicht zuletzt aus der starken Beteiligung führender Männer des Staates, der Bewegung und des kulturellen Lebens. So wohnten dem Konzert u. a. bei die Reichsmini, ster Dr. Frick und Dr. Dorpmüller, die Staatssekretäre Pfundtner und Sink- kardt, Reichsarbeitsführer Hier!, Stadtpräsi- dent Dr. Lippert, Botschafter Dieckhoff, die Generäle Rundstedt und Fromm, Reichskultur- toalier Hinkel, der Präsident der Reichsfilm, kammer Prof. Dr. Lehnich und Staatsrat Dr. Fnrtwängler.
Die Darbietungen des Orchesters, die das „Meistersinger" - Vorspiel von Wagner, die Fis-Moll-Suite Opus 19 von Dohnanyi und die Dritte Symphonie von Beethoven umfaßten, lösten bei den Zuhörern stärksten Beifall aus. In der Pause überreichte ein Vertreter des Berliner Philharmonischen Orchesters Prof, von Dohnanyi, mit einer kurzen Ansprache einen Kranz, der mit den unga. rischen und deutschen Nationalfarben ge- schmückt war. Der Schlußbeifall steigerte sich zu anhaltendem Jubel. so daß die
ungarischen Gäste mit der Angabe des Rakoczh - Marsches für die überaus herzliche Aufnahme in Berlin dankten.
Willkommensgrühe des Führers,
Görings und Dr. Goebbels'
Reichsminister Dr. Goebbels richtete an das Ungarische Philharmonische Orchester folgendes Begrüßungstelegramm: „Ich begrüße die Ungarischen Philharmom- ker mit ihrem berühmten Dirigenten herz- lichst auf ihrer Deutschlandreise und wünsche ihrer Konzerttätigkeit reiche Erfolge. Möge sie mit dazu beitragen, unsere beiden be- freundeten Länder kulturell noch näher zu bringen und die so herzlichen deutsch-ungarischen Beziehungen weiter zu vertiefen.
Reichsminister Dr. Goebbels."
Auch der Führer und Reichskanzler hat durch den ungarischen Gesandten in Berlin den Budapester Philharmonikern seine besten Wünsche für einen erfolgreichen Ver- lauf ihrer Konzertreise durch Deutschland übermitteln lassen. Aus dem gleichen Wege hat Ministerpräsident Generaloberst Göring dem ungarischen Philharmonischen Orchester seine - besonderen Willkommensgrüße entboten.
Die Budapester Philharmoniker hatten kurz nach ihrer Ankunft in Berlin, wo ihnen am Bahnhof Friedrichstraße ein herzlicher Empfang bereitet wurde, im Hotel „Russischer Hof" einen Empfang veranstaltet, wobei der Vertreter des Stadtpräsidenten Dr. Lip- pert ein Berliner Album an Frau von Dohnanyi. die eine geborene Berlinerin ist. als Gastgeschenk überreichte. Dem Prof, von Dohnanyi selbst wurde die Ehrenplakette der Stadt Berlin verliehen
Sowjettruppen in Valentin gelandet
Waffenschmuggel blüht mehr den« je
..MtiorralfoziMlische
Multerbelriebe'
Unordnung Görings zum sozialen Wettkampf X Berlin, 4. April.
Zur Verfügung des Führers vom 29. August 1936 über die.' Auszeichnung als nationalsozialistischer Musterbetrieb, die alljährlich am Nationalfeiertag des deutschen Volkes, am l. Mai, verliehen wird — sie kann zurück, genommen bzw. wiederholt verliehen werden — hat Ministerpräsident Generaloberst Göring folgenden Aufruf erlassen:
„Ich erwarte, daß alle Betriebe, die im Rahmen des Vierjahresplanes eingesetzt oder neu errichtet werden, den Gedanken des sozialen Wettkampfes, wie er in der Verfügung des Führers vom 29. August 1936 zum Ausdruck kommt, mitzumachen. Ich ordne hiermitan, daß alle Einrichtungen und Personen des Vierjahresplanes sich in den Dien st dieses sozialen Wettkampfes stellen. Tarifverträge, staatliche Verordnungen, Paragraphen des Ge- setzes und ähnliche Dinge bedeuten nichts, wenn es nicht gelingt, durch dauernde Er- siehnngsarbeit an den Menschen einen Wettstreit in bezug auf anständiges Denken und Handeln gegenüber anderen Volksgenossen zu erzeugen. Deshalb begrüße ich jede Art von Wettkampf, wie er sich in den Arbeiten der Deutschen Arbeitsfront in bezug auf den Neichsberusswettkampf oder das Leistungs- abzeichen für mustergültige Lehrwerkstätten usw. ausdrückt."
Dr. Le h hat hierzu folgende Ansführungs- bestimmungen erlassen: „Mit der Durchführung der Verfügung des Führers habe ich dm Stabsobmann der NSBO-, Dr. Hupf- au er, beauftragt. Die erste Aus- eichnung als Musterbetrieb er- olgt am Feiertag der Ratio- nalen Arbeit am 1. Mai d. I. Die Bekanntgabe der Betriebe geschieht anläßlich einer feierlichen Sitzung der Reichsarbeitskammer am 30. April, am Vorabend des Feiertages der Nationalen Arbeit. Die Betriebsführer und Betriebszellenobmänner der ausgezeichneten Betriebe werden am 1. Mai dem Führer vorgestcllt."
Die Jahrestagung des Deutschen Gemeindetages
findet am 7. und 8. April im NeictMagssitzungs- saal in der Krolloper zu Berlin statt. An ihr werden alle Reichs- und Gauleiter, sowie die Innenminister der Länder mit ihren Kommunaldezernenten teilnehmen. Es sprechen u. a. der Reichsinnenminister Dr. Frick der Neichsfinanz- minister Gras Schwerin von Krosigk und der Be- austragte sür den Vierjahrespla» Ministerpräsident Göring.
WU-Mptling Sagvba verhaftet
Moskau, 4. April.
Wie sowjetamtlich gemeldet wird, wurde der berüchtigte ehemalige GPU. - Häuptling Jagoda, der zuletzt Volkskommissar für das Postwesen war, wegen „dienstlicher Verbrechen strafrechtlichen Charakters" seines Postens enthoben und verhaftet. Was er für Verbrechen begangen hat, wird zunächst noch geheimgehalten, doch läßt die amtliche Verlautbarung auf Korruption und Unterschlagungen, Racheakte aus persönlichen Beweggründen usw. schließen.
Wladimir d'Ormesson stellt im Pariser „Figaro" fest, daß die Sowjetunion Pch.ln einer außerordentlichen »rrse befindet. Es sei nicht glaubhaft, daß die Sowjetunion in Wirklichkeit durch die „Trotzkisten" stark gefährdet sei. Wenn nur jeder hundertste Russe an die Wahlurne treten dürste, würde es kein Sowjetregime mehr geben. Die Herrschaft des letzten Zaren war ein wahrhaftiges Eden im Verhältnis Zur augenblicklichen Lage in Sowjetrußland, das zu den Zeiten Iwans des schrecklichen zurückgekehrt ist. Zur Zarenzeit hat es 12 000 Volksschulen mehr gegeben als jetzt.
Die Moskauer „Prawda" wendet sich erbeut schärsstens gegen die Unterschlagungen von Saatgut durch die Kollektivwirtschaften S" öer sicherste Beweis für die Hungerkata» sirophe, die der Rätestaat erneut ausgelte» Mt ist.
- pl. Lissabon, 4. April.
An Bord zweier Sowjetschiffe trafen in Valencia Abteilungen der Roten Armee ein. deren Angehörige als „Touristen" und „Abgesandte sowjetrussischer Betriebe" getarnt waren. Der bolschewistische Oberhäuptling von Katalonien. Companys, erklärte in diesem Zusammenhänge, daß er demnächst neue Abkommen mit Sowjetrußland und Mexiko — dessen Staatssekretär für Auswärtiges dieser Tage erklärte, daß Mexiko ungeachtet des Nichteinmischungsabkommens die spanischen Bolschewisten weiter mit Waffen beliefern werde — über Waffen- und Munitionslieferungen abschließen werde: „Wir werden diese Waffen aus eigenen Mitteln — (d. h. mit dem gestohlenen Golde) — bezahlen und sie auch selbst nach Barcelona schaffen. Wiewir bas tun, ist unsere Sache!"
Auch die französische Presse veröffentlicht wieder Einzelheiten über den andauernden Wasfenschmuggel zugunsten der spanischen Bolschewisten, so daß die Frage, ob die Nichteinmischung von den französischen Behörden nur als „ein Fetzen Papier" betrachtet wird, wohl berechtigt ist. So wurde in Gens ein 17jähriger Bursche verhaftet, der mit einem gestohlenen Kraftwagen Waffen sür die spanischen Bolschewisten nach Frank- reich bringen wollte. Beim Verhör erklärte der Junge, daß der illegale Waffentrans- port sür die spanischen Bolschewisten „sehr lohnend" sei. „Echo de Paris" berichtet über die Verschiebung von mehreren Tonnen Zünder für 7,5 - Zentimeter - Granaten auf nächtlichen Schleichwegen nach Katalonien und fordert — vergebens! — eine polizeiliche Untersuchung der Angelegenheit. Den Bosporus haben nach Meldungen von Pariser Blättern sieben sowjetrussische Fracht- dampfer mit Kriegsmaterial sür die spanischen Bolschewisten passiert. Die Dampfer
„Andra", „SarTc.ni" und „Corse" haben Marseille mit Kriegsmaterial, das in Kisten mit der Aufschrift „Kondensierte Milch" verpackt war, verlassen.
„Action Fran?aise" widerlegt die Meldungen der jüdischen Weltpresse über die angebliche Beschießung des von den spanischen Bolschewisten dem früheren Schiffseigner gestohlenen Schiffes „Max Caspico" durch ein nationalspanisches Kriegsschiff in franzö- fischen Hoheitsgewässern. Das Schiff ist vor nationalspanischen Küstenwachschifsen geflüchtet und an der Mündung des Adour ausgefahren; die Geschichte von der Beschie- ßung wurde nachträglich von derBesä h u n g erfunden.
SrMstcht bei Santander
— pl. Lissabon, 4. April
Das bolschewistisch - spanische Kriegsschiff „Josö Luiz Diaz" wurde vom nationalspanischen Kreuzer „ Espana", unweit von Santander, an der baskischen Küste in Brand geschossen; es gelang ihm aber, nacy Santander einzulaufen.
An der baskischen Front haben die nationalen Streitkräfte ihre eroberten Stellungen befestigt und Gegenangriffe der Bolschewisten mühelos abgeschlagen. Bei 2o- rilla wurde eine wichtige bolschewistische Stellung erobert. Die nationalen Truppen stehen nur noch 2 Kilometer vor Ochandiano.
Die nationalspanische Negierung hat den Berichterstatter des Londoner „Daily Expreß in Spanisch-Marokko, der die falschen Gerüchte über eine Verschwörung gegen Franco verbreitet hatte, ausgewicsen.
Bei den Bürgermeisterwahlen in Nord, schleswig
wurde der bisherige deutsche Bürgermeister von Hot> er. Andersen, wiedergewählt.
Mütter,
schützt eure KirrLer
Grauenhafte Einzelheiten werden jetzt zu dem Sexualmord des römisch- katholischen Klosterbruders Veinard im katholischen Waisenhaus „Zur heiligen Fa- milie" in Manage in Belgien bekannt, die die ungeheure Erregung der Bevölkerung des Bergwerksgebietes von Charleroi begreif- lich machen.
Bekanntlich hat der Klosterbruder Veinard, der als Erzieher in diesem Waisenhaus tätig war, am Karfreitag den 14jährigen Waisenknaben Corde m ans ans Boitsfvrt bei Brüssel, nachdem er ihn unter Ausnützung seiner Autorität geschlechtlich mißbraucht hatte, ermordet. Die nackte Leiche des Knaben hängte der Mörder an einen Nagel ans.
Widerliche Szenen, die einen Einblick in die „Moral" des katholischen „Erziehers" geben, kam bei dem Verhör des Mörders zutage. Zuerstleugneteerallesab.
Schlag ans Schlag wurde aber festgestellt, daß nur er (außer einem anderen Bruder, dessen Alibi einwandfrei scststeht), den Schlüssel zum Speicher besaß. Außerdem war er ain Tage des Mordes, am Karfreitag nachmittag, zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr von niemandem gesehen worden. Zum Abendbrot war er in schweiß gebadet und in furcht- barer Ausregung angetreien. Als dem Mörder alle diese Einzelheiten vorgehaltcn wurden, versuchte er feige einen an- deren Bruder mit der Tat zu belasten. Nachher verdächtigte er einen Schüler. Erst nach vier Stunden mühevoller Arbeit ist es den Kriminalisten gelungen, endlich ein Geständnis zu erhalten.
Nach allem, was die Untersuchung bisher ergab, muß die Tat von dem Bruder Veinard sorgsam vorbereitet worden sein. Jedenfalls hat er seine Autorität mißbraucht, um das Opfer von seinen Kameraden zu trennen. Die Zöglinge des Veinard spielten am Karfreitagnachmittag gemeinsam im Hof. Plötzlich befahl Bruder Veinard dein jungen Cordemans, in den Schlassaal zu gehen und die Schuhe zu wichsen. Er ist ihm dann nachgegangen und hat ihn von dem Schlafsaal aus den Speicher gelockt. Dort verging er sich dann an ihm? Ob er den Knaben tötete, weil dieser sich wehrte und ihn anzeigen wollte oder ob es sich um einen regelrechten Lustmord handelte, ist bis zur Stunde noch nicht eindeutig ermittelt worden.
Das tragische Lebensschicksal des kleinen Cordemans wird bei den Leuten in Manage mit besonderem Mitleid besprochen. Seit seinem dritten Lebensjahr schon befand sich Cordemans in religiöser Obhut. Er hat keine anderen Einflüsse gekannt als die der Klosterschwestern und der Klosterbrüder. Welcher Art diese gewesen sein mögen, beweist nicht nur das Vergehen des Bruders Beinard. Bereits vor zwei Jahren mußte der kleine Cordemans aus den änden eines lüsternen Kloster- ruderS befreit werden. Die Kriminalpolizei hatte von dem geschlechtlichen Vergehen an Cordemans gehört und den Bruder aufgegrisfen. Mit Rücksicht aus die kirchliche Obrigkeit hatte man einen öffentlichen Skandal vermieden. Wieviel aber ist vertuscht worden? Wie oft mag die Kriminalpolizei von den Vergewaltigungen im Hanse der „Heiligen Familie" nichts gehört haben. Jedenfalls hat der Knabe Cor. demans unter einem regelrechten Terror ge- levi. Viermal in Ieinem kurzen Leben hat er aus diesen Kloster- mauern zu fliehen versucht. Viermal hat das bedauernswerte Kind das Freie erreicht, aber jedesmal hat ihn die Polizei seinen Peinigern wiedergebracht.
Die zweideutige Haltung der verantwortlichen Kirchenbeh ö r- den bei der Entdeckung des Mordes, die im Verlaufe der polizeilichen Untersuchung ans Tageslicht gebracht wurde, hat auf die Bevölkerung in Manage den tiefsten Eindruck gemacht. Der Mord wurde am Karsamstag, morgens um 5 Uhr. entdeckt. Die Polizei wurde von dem verantwortlichen Leiter des Instituts erst um 10 Uhr benachrichtigt. Fünf Stunden ließ man zwischen der Entdeckung deS Mordes und der Mitteilung an die Polir« verstreichen. In diesen fünf