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Von Werner l-'ucks-llsrtmLna

Es hat kaum eine Zeit gegeben, in der die Mode so kapriziöse Einfälle wagen durfte, wie unter dem Sonnenkönig und seinen weniger glanzvollen Nachfolgern auf dem französischen Königsthron. Die kostbaren Muster der in verschwenderischer Fülle verwendeten Stoffe sind uns in zahlreichen Bildern erhalten ge­blieben. Insbesondere in der Delikatesse seiner Farben ist das Rokoko auch heute noch unüber­troffen. Die matten Töne seines Blau, Rosa und Grün müssen in ihrer zarten Abstufung, in ihrer geschmackvollen Zusammenstellung von unbeschreiblichem Reiz gewesen sein, zumal der große Reifrock jener Tage dafür "sorgte, daß die leweils bevorzugten Muster voll zur Geltung kamen. Als Stoff waren Seide, Damast, Bro­kat außerordentlich beliebt.

In den späteren Jahren der Regierung Lud- wigs XV. bewegten sich die begehrtesten Far­ben zwischen tiefem sattem Rot und lichtem Braun, während die ersten Jahre Lud­wigs XVI. durch die Vorliebe für ein in das Violette spielendes Braun gekennzeichnet wer­den. das manfIohfarben" nannte und in den verschiedensten Schattierungen besaß. Da gab es die Farben: junger und alter Floh, Flohrücken, Flohbauch und gar Floh im Milch­sieber . . .

In Gelb war die beliebteste Tönung ein blasses Blond, das man sich nach der Haarfarbe der Marie-Antoinette gewählt hatte, und als ein Thronerbe geboren wurde, hieß die Lieb- lingsfarbe des Tagescaca Dauphin!"

Ileberhaupt schwelgte man damals in der verrücktesten Namengebung, wenn es sich darum handelte, eine neue Modefarbe ein­zuführen und den überfeinerten Sinnen be­gehrlich zu machen. So finden wir für die Abarten von Gelb und Grün etwa Bezeich­nungen wie: Rinnstein, Straßenschmutz. Londoner Rauch, Nymphenschenkel. Karme- litenbauch, vergifteter Affe, lustige Witwe, kranker Spanier, Stutzers Eingeweide und noch verschiedene Ausdrücke, die für unser heutiges Empfinden derart grob sind, daß man zögern muß. sie wiederzugeben oder gar zu übersetzen, und die dennoch in jenen Tagen in der Modewelt von Mund zu Mund gingen.

Die Gold- und Silberbrokate des 18. Jahr­hunderts waren von unvergleichlicher Voll­kommenheit. Man fertigte Roben aus Gold­stofs auch ohne Naht an die allerdings so ungewöhnlich teuer waren, daß selbst die nicht eben sparsame Königin zögerte, sie an­zuschaffen. Für die Bedürfnisse der Minder- bemittelten gab es bedruckte Baumwollstoffe und Kattune, die vornehmlich aus England kamen und sich bald in Frankreich wie im übrigen Europa siegreich durchgesetzt hatten. Gegen die Einfuhr entbrannte von Anbeginn ein erbitterter Kamps der Behörden, da man nicht zu Unrecht eine Beeinträchtigung der heimischen Manufaktur-Erzeugnisse befürch­tete. Auch Friedrich Wilhelm I. erließ sein

Dis wsißen Birken

ln schwerem 4'agcswir Ken / Von Oroüstrultlsrm uinloül / k'niiä ick, ikr weilten Nicken / Nei euck nock immer Irost.

Vc>r meinem Veiisier winkt ikr / Klir ru im klor^'ensckcin / ^us euren besten singt mir / Oie ^msel lröklick drein

Oicklgrüne NUiltee weken / O. niemand trauern mag / Oer 8läm me Weil! ru selien / plackt kell den grausten lag.

In Vriike »nd Oemcin- keit / 8lekt makellos ilir da / 8eid mir in licliter lieinkeit / Wie Oottes klugel nak.

Wenn ick im Vlltags- leken / Verlor Nie reine Lpur/bukrt eurer Zweige Weben / /Vns lterr mick der dlatur.

Lmil Nökmer.

<Rus dem Gedichlbaiid ..Aus heiliger Stille"!.

lBild: Holtmann!

bedrucktes Kattun oder Zitz-Edikt" und be­strafte das Tragen englischer Baumwollzeugc mit dem Halseisen. In Leipzig wurde der Kattun noch 1750. ausdrücklich verboten.

Noch bis zum Jahre 1755 wurden solche Urteile verhängt und auch durchgeführt, aber die Amtsgewalt konnte sich trotzdem nicht durchsetzen: Der Verbrauch bedruckter Kat­

tune stieg von Jahr zu Jahr und beschränkte sich bald nicht mehr auf die Kleidung für Möbelbezüge und Tapeten fand er nicht min­der eifrige Verwendung. Man setzte förmlich einen Ehrgeiz darin, gerade die verbotenen Stoffe zu benutzen. Tie Pompadour war stolz darauf, in ihrem Lustschloß für alle Möbel einen Bezug aus Kattun zu haben!

Endlich, mau schrieb das Jahr 1760. war die Hartnäckigkeit der amtlichen Stellen ge­brochen. die Verbote wurden ausgehoben, und der erste unter jenen, die sich sogleich auf die Herstellung von Jndienne warfen, war kein anderer als Casanova! Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Kattune dann durch die leichten englischen Gewebe wie Musselin. Battist. Linon verdrängt. Die Ele­ganz der Kleidung beruhte fortan nicht mehr aus der Kostbarkeit der Stoffe, sondern aus der Feinheit des Fadens.

Kmgechülö

und Scheren aus Kunstharz

Die Verwendung der neuen Kunstharze in Form von Presiestoffcn nimmt einen im­mer größeren und vielgestaltigeren Umfang an. Neben den bekannten Haushaltungs- gegenstünden werden in neuerer Zeit auch Kunstharz-Preßstoffe für besondere Ge­brauchsartikel verarbeitet die ihre vorzüg­liche Bewährung erbracht haben und sicher­lich Veranlassung sein werden, auf diesem Gebiet weiter fortzuschreiten. So ist es jetzt gelungen. Fingerhüte ans Kunstharz zu fer­tigen. die außerordentlich hart und stabil sind. Derartige Fingerhüte werden in. schönen Hellen Pastellfarben, aber auch glas­klar geliefert.

Eine andere Neuheit ist die Schere aus Kunstharz, mit einer schmalen stählernen Schneideeinlage versehen. Diese läßt sich mehrmals nachschärfen. Wer gewerbsmäßig mit einer schweren Stahlschere hantiert, wird in der K u n st h a r z s ch e r e ein über­aus leichtes und handliches Werk­zeug vorfinden. Was jedoch die Kunst- harzschecre so überaus wertvoll macht, ist die Einsparung hochwichtiger Stähle, die bisher für Scheren verarbeitet werden muß­ten. Dabei kam die Hochwertigkeit des ver­arbeiteten Stahles bei einer Schere wie das ja bei jedem schneidenden Werkzeug der Fall ist einzig und allein an den Schnei­den selbst zum Ausdruck.

Sorgenloser Mütterurlaub

Die Haushalthilfe der NS-Volkswohlfahrt sorgt für die Zamilie

Wann einmal in ihrem Leben darf die Mutter aus dem Kreis ihrer Familiensorgen und ihres Alltags hinaus? Wer kocht das Essen, versorgt die Kinder, hält den Haus­halt in Ordnung? Niemand. So mußte einst die Antwort heißen. Wir aber sehen in der gesunden, durch Ruhe und Urlaub neu in ihren Kräften gestärkten Frau und Mutter die selbstverständliche und erste Voraus­setzung für eine gesunde Ehe und glückliche Familie. Darüber hinaus ist es eine soziale und völkische Pflicht, die Mutter als Träge­rin und Garantin einer starken Volkszukunft zu schützen und für sie zu sorgen.

Wenn die Mutter heuteEheurlaub" nimmt, um in ein Mütterheim der NSV. zu gehen, so springt die Haushalthilfe ein und sorgt für Familie und Haushalt. Müttererho­lung tst eine der wich­tigsten Daueraufgaben der NSV. 3484 Mütter fanden 1936 in den Er­holungsheimen des Gaues Ausspannung und neue Lebenskraft.

Die Mütterheime Wild­berg, Jsny, Lauterbach und Plieningen werden von der NSV. voll be­legt. Dazu kommen die örtlichen Erholungs­heime in den verschie­denen Städten, wobei die Frauen zu Hause übernachten. Aber der Jdealfall ist immer das völlige Losgelöstsein vom Alltag, der Umgebung.

Nichts kann von der Größe und Wirkung der Aufgaben im Mütterheim mehr sagen als ein Besuclp. So besuchten wir das Müt­tererholungsheim Wildberg. Im Jahre 1050 wurde dort auf dem kühnen ins Nagoldtal vorgeschobenen Berg eine Burg, später ein Schloß erbaut und dann wurde das Schloß Sanatorium. Heute ist es ein Mütter- erholnngsheim der NSV.

Aus den Landschaften Schwabens sind rund 45 Frauen zusammengekommen und

verbringen in dieser herrlichen Landschaft, in der gesunden Schwarzwaldluft drei Wochen Urlaub. Zum ersten Male, so er­zählte uns Mutter Helserich, die Leiterin des Heims, sei auch echte Müttertracht im Heim zu sehen. Und da standen sie schon neben uns. die beiden Frauen aus der Rotten­burger Gegend in ihrer echtenGäutracht". Irgendwo m dem hochgelegenen Garten­häuschen. in dem die Sonne am Morgen, am Mittag und noch am späten Abend durch die Fenster scheint, hängt der Wahlspruch,

0»8 tut einmal wokl

Von

IBild: N. I. Grcmmlcrl

den sich die Frauen gern zu Herzen genom­men haben:

Essen, trinken, schlafen, ruhn . . . und zwischendurch mal gar nichts tun." Während draußen auf einer herrlichen Spielwiese unter alten Linden im geräumi­gen Schloßgarten einige Mütter in Teppiche gehüllt auf Liegestühlen schlafen, spielen ändere lustig und lachend, froh wie Kinder. Ningteunis. Fast ein ungewohntes aber löst- liches Bild ist es, wie sich eine ganzeMann- schaft" entschlossen hat. Fußball zu spielen. So mitten drin wird dann aus dem Fußball

DieGegenauslese"

an Höheren Schulen

Weniger lndiv'iduallstlsck errogen« lolelligx,^

Der Leiter einer Höheren Mädchenschule in Hannover hat die Einzelkinder in seinen Klassen gezählt. Unter 527 Schülerinnen be- fanden sich 146 Einzelkinder, das ist mehr als ein Viertel. Nach einer Statistik der letzt- vergangenen fünf Jahre befanden sich unter den fruchtbaren Ehen 22 v. H. Einkindehen und 25 v. H. kinderreiche Ehen. Tie 22 Ei«, kindehen stellen kür die kommende Genera- tion 22 Kinder, die kinderreichen Ehen lüg bis 150. Nimmt man noch die Zwei- und Treikinderehen hinzu, io errechnet sich, daß die Sinkindehen von je 100 Kindern nur acht Kinder stellen, während aut die Ehen der Kinderreichen ein Anteil von 50 Kindern entfällt.

Wenn wir nun an den Höheren Schulen unter 100 Schülern 25 Einzelkinder zählen (statt 8! und wenn wir aus früheren Statisti­ken entnehmen, daß die Kinder aus kinderrei­chen Familien in den Höheren Schulen nur 10 v. H. (statt 50) ausmachen, dann ergibt sich das Bild einer unerhörten Gegenauslese zu- grinsten des Einzelkindes. Eine solche Schul­statistik erscheint dem Kinderarmen als der beste Beweis, daß er mit seiner Kinderbeschränkung recht hatte. Und der Staat müßte sich damit abfinden, daß seine künftige Jntelligenzschjcht nach Anlage und Familienerziehung in di- v i d rr a l i st i s ch ist, wenn er nicht diesem Erbe der liberalistisch-marxistischen Zeit ein Ende macht.

Die Schulpolitik des Dritten Reiches hat schon eine Reihe von Maßnahmen in Aussicht genommen und durchgeführt, um dieser Ent­wicklung entgegenznwirken.

plötzlich Hand- und Faustball und schließ- lieh noch ein kleines Handgemenge draus. Ter Zopfbändel einer der beiden Trachten- mütter wurde dabei abenteuerlich hin- und hergezerrt.

So gehen die Tage rasch dahin. Mit Gym­nastik hebt der Morgen an. Kaffee oder ein Teller Brei stärken den Magen fürs erste. Dann gehen die Frauen spazieren und wan­dern bis zum Mittagesten. Zwei Stunden Ruhe sind natürlich nicht wegzudenken. Es folgt ein lieblich duftender Nachmittagskastee und dann können diejenigen, die schon mehr als acht Tage hier sind, zur Anregung und Beschäftigung leichte Arbeiten machen. Diele Selbstbeschäftigung ist zu Anfang nieman- dem erlaubt. Nach dem Abendesten vertreib! man sich die Zeit noch ein wenig durch Spie- len. Singen usw.

Die Behandlung im Mütterheim ist nach Möglichkeit individuell. Auch der Charakter des Heims ist dieser Haltung angepaßt. Von den 32 Schlafzimmern, in denen nur eine oder zwei Frauen jeweils untergebracht sind, hat jedes Zimmer irgendeine eigene, beson­dere Note. Auch fehlen Näh- und Schreib­zimmer nicht, Gymnastikraum und etliche Baderäume. Eine echte deutsche einfache Stube soll noch ausgebaut werden. Haus­telephon und eine Nufanlage für die Nacht gibt jeder Frau das unbedingte Gefühl der Betreuung zu jeder Tages- und Nachtstunde.

Werkommtin dasMütterheim? Erste Voraussetzung ist daß eine Frau Mut­ter von mehreren Kindern ist. daß sie dieser Erholung würdig und bedürftig ist. Tu Blockmütter in der NSV.. das sind ehren­amtlich tätige Mitglieder in der NS.-Frauen- schaft. beobachten, wo berechtigte Hilfe not­wendig ist. Sie melden dann die Mutter der Sachbearbeiterin vonMutter und Kind".

So kommen die Frauen dann in die Müt­terheime der NSV., erleben dort Wochen der Ruhe und eine Gemeinschaft, in der es keine Kritik grbt, nur ein gegenseitiges Verstehen und Besorgtsein um des anderen Ruhe »nd Wohl.

Kommen sie dann nach Hause, dann flat­tern der Leiterin des Heims Briefe auf den Tisch, von den Männern geschrieben, die von Dank sind für ihre Frau und für die gute Betreuung. Die Briese sind aus übervollem dankbarem Herzen geschrieben. Alle, die da­bei helfen konnten, sehen es als ihre selbst­verständliche Pflicht an. daß sie sich selbstlos eingesetzt haben: die Heimleiterin, die Ver­walterin und die Freizeijgestaltorin.

Auch von den Frauen kommen, men» sie nach drei Wochen in ihren Lebenskreis hiu- anstreten. rührende Briefe. Sie zeugen mehr als alle Worte vom Wert und von der der Müttererholungsheime der NSV. XX sind ein Tank an die Nation, ein Tanken den Führer. Zum Schluß stehe der letzte LMtz eines solchen Brieses, dem nichts mehr HM- zngefügt werden kann tich habe die ungcleme Handschrift entziffert und diese Worte unie tiefem Eindruck mit fortgenommen au Schloß Wildberg):

Dann will ich einen Blick tun durchs Tok in das einstige Paradies."

So gehen die Mütter aus den Erholung»' Heimen der NSV. hinaus

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