Milliarden rollen

Was die Pariser von ihrer Weltausstellung erwarten Die Kosten

1276 Millionen Franste«

Was es nichi alles glbil

Analphabet und In den ersten Tagen politischer Ratgeber des April beginnen in der Schweiz die öffentlichen Feiern für den vor 450 Jahren verstorbenenBruder Klaus", der, Analpha­bet und einfacher Bauer, seinem Vaterlande manchen wertvollen Dienst erwiesen und sich die Freundschaft von vielen berühmten Per­sönlichkeiten, auch aus dem Auslande, er­worben hat. Nikolaus von der Flühe stammte aus einer Bauernfamilie in dem kleinen Dorf Sächseln im Kanton Obwalden, die neben Landleuten immer wieder auch Geist­liche und Soldaten hervorgebracht bat. So ^ führte auch Nikolaus neben seinen Bauern­arbeiten die militärische Truppe seiner enge- > ren Heimat an und machte sich außerdem l schon in der Jugend einen Namen durch seine klugen richterlichen Entscheidungen, so daß man ihm bald das Richteramt übertrug. ! Ueber die engeren Grenzen hinaus jedoch l wurde Nikolaus erst berühmt, als er sich mit fünfzig Jahren Plötzlich von seiner Farm- lie trennte und alsBruder Klaus" das Leben eines Einsiedlers führte. Insbesondere kannte er sich, obwohl er niemals lesen und schreiben gelernt hatte, in politischen Ange­legenheiten aus, und hohe Geistliche, Staats­männer und Heerführer suchten den Eremi- > ten auf, um sich von ihm Rat zu holen. Man weiß, daß der Herzog von Mailand, die Re­gierung von Venedig, ja selbst der deutsche Kaiser mit dem Bruder Klaus in Verbin­dung getreten sind. Sein bedeutendstes Poli­tisches Werk war die Versöhnung von Stanz im Jahre 1481, durch die er das Land vor l einem Bürgerkrieg bewahrte und die Kan- ! tone Freiburg und Solothurn zu Mitgliedern der Eidgenossenschaft machte. Bei alledem vertrat er stets den Standpunkt, daß die Schweiz stchk nicht in auswärtige Angelegen- ! heilen mischen solle, so daß er als erster Ver­treter der Neutralität der Schweiz bezeichnet wird. Das Andenken an diesen hochverdien- z ten Mann soll den ganzen Sommer über in ^ Form von Wallfahrten und Erinnerungs- ! feiern wachgehalten werden. >

Umzug eine Der 1. April ist Umzugs- ! Erholung tag, der für die Familien. :

die ihr Heim wechseln, eine Fülle von Arbeit bringt. In England muß ein solcher Tag jetzt geradezu eine Er- ! holung sein. Die vier englischen Eisenbahn- j gesellschaften so behauptet wenigstens die i Presse des Landes dürfen sich rühmen, j alle Unbequemlichkeiten völlig ausgeschaltet zu haben, die früher mit dem. Umzugstage verbunden waren. Sie sind in der Lage, nicht nur den Umzug selbst, sondern gegen ^ einen Pauschalpreis auch alle übrigen Ar- , beiten auszuführen, die mit dem Umzug ver­bunden sind: sie legen in der neuen Woh- nung auch Teppiche und Linoleum lin eng- ! lischen Wohnungen ist der Mieter vertraglich verpflichtet, den Fußboden zu belegen), ja, die englischen Eisenbahnen haben sich sogar darauf eingerichtet, das Umgraben und Her­richten eines Gartens zu übernehmen. Wie schnell sich mit den modernen Umzugsgroß­behältern. von denen die englischen Bahnen bereits mehr als 800 besitzen, arbeiten läßt, zeigte die London-Midland-Scottish-Bahn, als sie den Umzug einer Familie von London nach Nordwales durchführte. Mitglieder der Familie sahen zu, wie ihr Umzugsgut in einem Großbehälter eines Nachmittags ab­gefahren wurde und am nächsten Morgen waren sie in dem 300 Kilometer entfernten neuen Heim mit ihren Möbeln, die alle be­reits an ihrem Platze standen, bequem und ohne irgendwelche Ungelegenheiten unterge­bracht.

Während die Eröffnung der Pariser Welt­ausstellung allmählich näherrückt, fragt man sich auch in der Oeffentlichkeit mehr und mehr: Was kostet sie, was bringt sie ein?" Einen großen Teil der Kosten muß natürlich die französische Regierung vorschießen. Sie bewilligte bisher 1050 Millionen Franken. Weitere 100 Millionen Franken wenden pri­vate Firmen in Verbindung mit der Ausstel­lung auf. Aber auch den beteiligten auslän­dischen Staaten entstehen bzw. entstanden be­reits erhebliche Kosten. A u f d a s D e u t s ch e Reich entfallen nach französischen Angaben 40 Millionen Franken, auf Italien 15 Millionen Franken, die Sow­jetunion 13, Belgien 12, die Vereinigten Staa­ten 8, Großbritannien ebenfalls 8, während die übrigen Staaten zusammen 30 Will. Fran­ken dranwenden. Die Gesamtausgaben der Pariser Regierung, der französischen Industrie und der an der Ausstellung beteiligten fremden Siaaten belaufen sich also auf 1276 Millionen Franken. Das sind freilich nur die gewisser­maßen offiziellen Aufwendungen. Daneben entstehen an unzähligen Stellen, namentlich im Pariser Geschäftsleben, Kosten im Hinblick ans die Weltausstellung, deren Höhe allerdings sehr schwer abzuschätzen ist.

Aus dem Verkauf von Eintritts­karten erwartet man andererseits 180 Mil­lionen Franken Einnahme. Hinzu kommen allerlei Nebeueinnahmen durch Vergebung von Handelskonzessionen und durch Veran­staltungen aller Art im Betrage von etwa 55 Millionen Franken. Der durch die Aus­stellung unmittelbar veranlaßte Waren­umsatz wird auf 250 Millionen Franken ge­schätzt, während man die Gesamtausgaben der Ausstellungsbesucher zur Zeit ihres Aufenthalts in Paris auf ungefähr 20 Mil­liarden Franken glaubt veranschlagen zu können. Es ist klar, daß alle diese Schätzun- gen mehr oder minder in der Luft hängen, denn es läßt sich nicht Vorhersagen, wieviel Geld die Ausstellungsbesucher nach Paris mitbringen und dort zurücklassen werden. Jedenfalls rechnet man mit einem Massen- ansturm sowohl aus der Provinz wie auch besonders vom Auslande her.

Unterdessen sind rund 20 000 Arbeiter da­bei, die Ausstellung zum vorgesehenen Ter­min eröffnungsreif zu machen. Ihre Zahl soll sogar noch vergrößert werden, damit alles rechtzeitig fertig wird. Da sehr viele Besucher von außerhalb mit dem Kraftwagen kommen werden, baut man zur Zeit auch eine riesige Garage unter der Erde. Was die Organisation des Verkehrs überhaupt betrifft, macht Paris sich die ge­legentlich der Olympischen Spiele in Bertm gesammelten Erfahrungen vernünftigerweise zunutze. Eine große Zahl von Fremden­führern wird in diesen Wochen gründlich ausgebildet, um den Gästen während der Ausstellung zufriedenstellend dienen zu können.

Um die Ausstellungsbesucher nicht durch unberechtigte Preisforderringen zu verstim­men, will die französische Negierung jede Spekulation dieser Art mit Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs wäh­rend der Ausstellungszeit durch Androhung schärfster Strafen verhindern; in schwereren -Fällen isi soaar Freiheitsstrafe vorgesehen. Die Staatsanwaltschaft hat Anweisung, Zu­widerhandlungen schnellstens aburteilen zu

lassen; sofort nach der Verkündung soll jedes Urteil in der Presse veröffentlicht werden.

Auch die Polizei der französischen Haupt­stadt geht wohlvorbereitet an die Erfüllung der ihr durch die Ausstellung erwachsenden Sonderaufgaben. Aus der Provinz werden beträchtliche Verstärkungen herangeholt. An den Brennpunkten des Verkehrs sollen Be- obachtugusposten stehen, deren Ausgabe es insbesondere sein wird, Ausländern mit Rat und Tat zu helfen. Hier wird mau auch Be­amte finden, die mindestens fünf bis sechs Sprachen beherrschen. Französisch, Englisch und Deutsch werden jedoch die Hauptsprachen der Ausstellung sein.

Die Säuberung der Hauptstadt von krimi­nellen Elementen aller Art ist bekanntlich schon in vollem Gange. Die Pariser Unter­welt wird in verstärktem Umfange durch Ge­heimpolizisten beobachtet. Auch politische Demonstrationen und Zusammenstöße auf offener Straße will man unter allen Um­ständen verhindern.

Natürlich wird die Pariser Weltausstel­lung überall in der Presse starke Beachtung finden. Zeitungsvertreter aus nicht weniger als 46 Ländern wollen nach Paris kommen namentlich aus den Vereinigten Staaten. Nicht zuletzt erwartet man auch den B e- fuch mehrerer Staatsoberhäup­ter, deren Erscheinen der Ausstellung noch einen besonderen Glanz verleihen soll.

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Schon jetzt füllen sich die Straßen Lon­dons mit Gästen aus aller Welt. Am zahl­reichsten sind bis jetzt die Abordnungen aus den Dominien vertreten. Erst vor ein Paar Tagen wurden australische Soldaten feier­lichst von den Vertretern der Hauptstadt willkommen geheißen. Auch die deutschen Ab­ordnungen rüsten sich bereits zur Reise über den Kanal.

120 Kriegsschiffe salutieren

Den Gästen wird die englische Flotte ein prächtiges Schauspiel zeigen. Auf der Höhe von Spithead werden nämlich nicht weniger als 120 Kriegsschiffe an dem Königspaar vorüber­fahren. Die Mittelmeerflotte wird am 13. Mai in Spithead eintreffen, die Heimatflotte am 14. Mai und die Reserveflotte am 19. Mai. Die zur Teilnahme cingeladenen ausländischen Kriegsschiffe wurden gebeten, nicht später als am 18. Mai in Spithead zu erscheinen.

Älle Rassen und Stämme sind dabei

Ein farbenprächtiges Bild wird der Krö­nungsumzug bieten, da beinahe alle Rassen und Stämme durch eigene Sendlinge vertreten sein werden. Unter den Gästen königlichen Ge­blüts werden sich der Emir von Transjorda­nien und die Sultane von Johore, Pahang und Tranganu befinden. Ferner werden Stammes­häuptlinge aus Afrika und Arabien nach Lon­don kommen. Auch die Mandatsgebiete von Palästina und Tanganjika (früher Deutsch- Ostafrika) wurden aufgefordert, eigene Vertre­ter nach London zu entsenden.

Die Polizei ist abwehrbereik

Der zu erwartende Massenbesuch stellt der

SLreiDchier

aus der ärztlichen Praxis

Von Or. 6. 8c Killer

Ich habe wieder so große Aufregungen gehabt. Herr Doktor! Alte Leute haben so ihre Eigenheiten. Schenkt' mix meine Mutter doch einen großen Topf mit Schmalz, in den sie auf den Boden ein Fünfmark­stück gelegt hatte vor dem Einlassen! Weil wir aber nicht so gerne Schmalz essen, ist es ranzig geworden, und da habe ich den Topf fortgeworfen! Erst gestern erfuhr ich, daß da Geld drin war, das wir so gut hätten gebrauchen können!"

Kleines Mißverständnis

Nach Beendigung meiner Abendsprech­stunde kommt noch ein junger Mann zu mir. Schlechtgelaunt über die Verspätung, da ich dringend fortmußte, sage ich ihm, in der An­nahme, er habe ein ernsteres Leiden:Ent­kleiden Sie sich!" Als ich wieder aufsehe, steht er splitternackt und barfuß vor mir. Ich untersuche eingehend und kann trotz größter Mühe keine Krankheit feststellen. Daher frage ich, was er für Beschwerden habe.Ach. Herr Doktor, ich wollte mir nur ein Paar Platt- fußcinlagen verschreiben lassen. Ten Kran­kenschein bringe ich Ihnen morgen nach!"

Hypochondrisches Erlebnis

Herr Doktor möchten sofort zum Herrn Meier kommen, er hat eine Herzschwäche, ist 68 Jahre alt und kann nicht in die Sprech­stunde kommen, der Weg ist ihm zu weit!" Ein rüstiger, angekleideter älterer Herr emp­fängt mich, zieht sich umständlich zur Unter­suchung aus. Ich erhebe keinen wesentlicher Befund und beruhige den aufgeregten Kran ken, daß es sich bei seinem Ohrensausen unk

der Kurzatmigkeit beim Treppensteigen um Altersbeschwerden handelt. Ich verschreibe ein Mittel. Da ich ihm auf seinen Geldfchein nicht herausgeben kann, er andererseits den Besuch sofort begleichen will, geht der Kranke nun erst zwei Kilometer zur Apotheke, um das Rezept zu holen und seinen Geldschein dabei zu wechseln. Dann kommt er anschlie­ßend wieder in meine Wohnung, uw den Be­such zu begleichen!

Faulheit auch eine Krankheit

Herr Doktor möchte sofort zu Fräulein Menzel kommen! Ja. ich bin selbst am Ap­parat! Ich habe so schreckliche Kopfschmer­zen!"Tann können Sie doch zu mir in die Sprechstunde kommen, wenn Sie von Ihrer Wohnung bis zur Fernsprechzelle gehen können!"Sie sind aber gut: ich i>enke Sie sind Arzt, dann müssen Sie doch kommen, wenn man Sie ruft! Ich habe so­wieso nicht die Tabletten bekommen, die Sir mir gestern verschrieben hatten gegen die ^-"üschmerzen denn ich hatte niemand den ich in die Apotheke schicken konnte!"

Das Zähzorniae Kind

Es ist ein häßliches Bild, so ein erboster kleiner Unhold wie er schreit und stampft sich wohl gar auf die Erde wirft und in ies- selloser Wut um sich schlägt. Wie peinlich ist das Benehmen eines solchen jähzor­nigen Kindes wenn gerade Gäste oder Fremde im Hause sind. Und werden der­artige Anfälle zur Gewohnheit oder merkt das Kind, daß es damit etwas erreichen kann, wie leicht lassen sich dann erziehnngs- schwache Väter oder Mütter das Heft aus der Hand reißen, ja geraten in einen Zu- , stand der Furcht vor ihrem eigenen Kinde.

Ist es dann ein Wunder, wenn manche Kin­der Jähzorn vielfach Vortäuschen, lediglich weil sie aus Erfahrung wissen, daß sie aut diesem Wege ihren Willen durchsetzen?

Schon im Kleinkinde steckt so etwas wie ein Diplomat. Merkt es. daß es mit Jäh­zorn etwas erreicht, so macht es trieb- und gefühlsmäßig von diesem Mittel immer häu­figer Gebrauch und wird bald die Erfüllung jedes noch so launenhaften Wunsches auf diesem Wege durchzusetzen versuchen. Für die Eltern heißt es daher: beizeiten etwas tun!

Am nächsten liegt wohl der Gedanke, mit harter Strafe, unter Umständen durch kör- perliche Züchtigung, eine Wieder­holung eines derartigen Ausbruchs von Jäh­zorn unmöglich zu machen. Nichts ist so verkehrt wie das! Der Erfolg wäre, sofern er wirklich sichtbar würde, rein äußer­lich und scheinbar. Denn jede innere Span­nung des Menschen muß die Möglichkeiten haben, sich zu entladen. Wird ihr natür­licher Ablauf gehemmt und unmöglich ge­macht. so steigert sich nur innere Erregung und Reizbarkeit und schaffen den Boden für einen neuen, nur um so stärkeren Ausbruch von Jähzorn oder auch und das ist er­fahrungsgemäß gerade lei Kindern oft der Fall für heimtückische Hinterhältigkeit und Verstocktheit. Gerade dies aber würde für das Werden des Kindes so nachteilig sein weil damit das Wichtigste, nämlich seine Charakterentwicklung, bedroht würde.

Kommt bei Kindern der Jähzorn zu plötz­lichem Ausbruch, dann begegnet man ihm am besten mit völliger Ruhe, nimmt von ihrem Zorn möglichst wenig Notiz und versucht es zunächst einmal mit Ablenkung: durch irgend einen Einfall, den man hat, sucht man das Kind auf andere Gedanken

englischen Geheimpolizei besondere Aufgaben. Man hat in zahlreichen Betrieben, namenckich in Docks und Rüstungswerken Geheimbeamte in Gestalt von Arbeitern untergebracht, um von ihnen systematisch die gesamten Belegschaften beobachten zu lassen. Englands Regierung glaubt nämlich, daß unter den Gästen zahl- reiche Geheimagenten aus verschiedenen Staa- ten nach England gelangen könnten. Eine An­zahl Mitglieder des Secret Service wurden nach dem europäischen Festlande entsandt, um in Paris, Marseille, Amsterdam und Brüssel nach einer Zentralstelle zu fahnden, von der offenbar die in den letzten Wochen vorgekom- menen Sabotageakte in England ausgingen. Man will auch die Verbindnngskanale dieser Organisation nach England aufzudecken suchen,

Kampf um den ersten Film

Echt amerikanisch mutet der Wettkanip, au, der jetzt schon zwischen den großen Film- gesellschaften der Vereinigten Staaten um den englischen Krönungssilm entstanden ist. Die Vorführung des Films von den eng- lischen Krönungsfeierlichkeiten im Mai wird natürlich bei dem für höfischen Prunk be­sonders empfänglichen Publikum der großen demokratischen Republik jenseits des großen Leiches ein Bombengeschäft werden. Alle amerikanischen Gesellschaften haben sich die Vorführungsrechte längst gesichert, aber nun geht der mit einem gewissen Sportinteresfe verfolgte Konkurrenzkampf darum, wer die andern mit der Uraufführung in den Ver- einigten Staaten schlägt, wer also zuerst die über den Atlantischen Ozean gebrachten Filmrollen in seinen Theatern zeigen kann. Das ist noch mehr eine Prestige- als eine Geschäftsfrage. Jede Gesellschaftbehorcht" jetzt eifrig die Konkurrenz, um herauszube- kommen, 'mit welchen Transportmitteln diese das Nennen machen will. Der letzte Schlag ist jetzt von einer amerikanischen Gesellschaft geführt worden, die den englischen Rekord­flieger Mollison in London für den Trans- Port der Filmrollen von London nach Neu- york verpflichtet hat. Mollison hat ver­sprochen, 30 Stunden nach dem Londoner Start den kostbaren Film dem Beauftragten der Gesellschaft in Neuyork zu übergeben. Wenn ihm das gelingt, soll er ein Honorar im Betrag von annähernd 100 000 RM. er­halten.

Strsikbrohuilg zur KsuigskrSnung

London, 31. März.

Der Verband der Londoner Omnibus­schaffner droht binnen Monatsfrist, also ge- rüde zur Zeit der Kvnigskrönung. mit dem Streik, falls bis dahin die Arbeitszeit nicht aus sieben Stunden verkürzt wird. Der Streik würde etwa 9000 Schaffner umfas­sen und den ganzen Londoner Verkehr lahm- legen.

Ehrung einer Hundertjährigen durch den Führer

Der Führer und Reichskanzler hat Katharina Käsbeck im Landshut, Neustadt 515, aus An­laß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen.

Konzertreise der ungarischen Philharmoniker durch Deutschland

Der ungarische Dirigent und Komponist Pros, von Dohnanyi tritt heute mit dem Kgl. Nn- garischen Philharmonischen Orchester eine zehn­tägige Konzertreise durch Deutschland an, die ihn nach Berlin, Breslau, Hamburg, Mülheim, Köln, Frankfurt, Mannheim. Baden-Baden und Mün­chen führen wird.

zu bringen. Jähzorn frißt sich, wenn nur ihn möglichst wenig beuchtet, oft selbst cur Verfängt dies nicht, so läßt man dem Kinde zunächst einmal seinen Willen, ohne viel Aufhebens davon zu machen oder etwa gm mit Drohen oder Predigen der Sache ein« besondere Bedeutung zu geben. Später aber, in einer ruhigen, besinnlichen Stunde komm« man mit Zuspruch und gütigem Worte noch­mals auf die Sache zurück: man mache dem Kinde klar, wie häßlich das ist, wenn ein Mensch tobt und um sich schlägt, wie viele durch Taten des Jähzorns sich' und andere schon unglücklich gemacht haben und wie leicht das Kind sich später einmal durch einen Zornesausbruch jede Neigung, ja seine Lebensstellung verscherzen kann

Dc-r Colentopf

Wohl mancher Arzt hat auf feinem Schreibtisch, gleichsam als Symbol des über den Tod triumphierenden Lebens, einen menschlichen Totenschädel stehen, der die Auf­merksamkeit und das Gruseln besonders fei­ner jüngeren Patienten auf sich zieht. Ge­duldig beanwortet er immer wieder dieselbe Frage, daß es sich tatsächlich um einen echten" Schädel handelt, von einem Men­schen, der wirklich einmal gelebt.hat, und erzählt wohl auch bei augenblicklicher Paule im Krankenandrang, wie die Kirche früher Sektionen am menschlichen Körper verboten hatte, ja wie die ersten Anatomen, darunter der geniale Leonardo da Vinci, im Geheimen ihre Leichenöffnungen machen mußten, wah­rend heute jeder Hochschule eine Anatomie, ein pathologisches und gerichtsärztliches o»' stitut angegliedert ist, über denen oft s>M' bar oder auch nur im Geiste steht:Hie freut sich der Tod, dem Leben Heiken zu können i"